Liebe UVGler,
es ist soweit, das Jahr 2013 hat nicht mehr viele Stunden und ich möchte 2013 auch mit einer Virusgeschichte abschließen und Euch die "
Gschicht über den ersten Ausgang" von meinem Mog erzählen.
Bei den ersten Bildern muss man jetzt schon genauer hinschauen, was sich getan hat. Die vielen Kleinteile machen aber leider auch erschreckend viel Arbeit. Aber es ist immer wieder ein herrliches Gefühl, wenn ein Teil aus der Kiste mit den fertigen Teile weniger und ein Teil verschraubt am Unimog mehr ist. Der Öl-Filter ist dazugekommen, die Verschlauchungen vom Motor, die vordere Zapfwelle ist nun endlich drin und schleift nicht mehr, die Manschetten vom der Vorder- und Hinterachse sind montiert. Allein die Montage der vorderen Manschette war ein ewiges Geduldspiel. Natürlich hab ich die Schubkugel vorher gut gefettet. Natürlich saß auch die Manschette nicht beim auf Anhieb, also verteilte sich das Fett bei jedem Versuch, die Manschette festzuziehen immer mehr und machte die Montage immer schwieriger. Mal war der Ring nicht schön montiert und der Manschettenüberstand nicht symmetrisch, was im meinem Auge nicht schön war, also wieder neu anfangen, mal ist die Manschette wieder beim Anziehen runtergerutscht, und und und … Mir schwillt jetzt fast noch der Kamm, wenn ich daran zurückdenke, was das für ein Geduldspiel war. Aber irgendwann war auch die vordere Manschette so montiert, wie es mir gefallen hat. Der Unimog sollte ja schließlich ordentlich gemacht werden und keine Abzüge in der B-Note bekommen.
Ich hab vorhin gerade in der Aufzählung in einem Nebensatz die vordere Zapfwelle erwähnt. Mein Unimog hatte eine sehr gute Ausstattung, aber leider halt keine vordere Zapfwelle. Die hab ich mir aber unbedingt eingebildet. Ich war die Wochen schon auf der Suche über mein stetig wachsendes Mogler-Netz und hab eine in passablen Zustand an der österreichischen Grenze in der Nähe von Kufstein aufgetrieben. Nach einem schönen Hüttenabend mit –übernachtung im Wilden Kaiser lag die Zapfwelle quasi auf dem Rückweg. Also nix wie hin und mit. Glücklich über das neue Teil bin ich nach Hause gebrezelt. Mittlerweile war die Zapfwelle auch lackiert. Diesmal haben wir nicht den Fehler von der hinteren gemacht, diese im zusammengesteckten Zustand ohne Abkleben des Vielzahns zu lackieren. Intelligenz ist, wenn man aus Fehlern lernt. Die Frage ist nur, wie steil die Lernkurve ist! Ich habe bei der Restauration schon viel erlebt.
Die nächste Ernüchterung kam gleich beim ersten Verbauversuch. Die Welle stand bei der Quertraverse vom Rahmen an. Schock
! Wie kann das sein
Beim Lagerbockgehäuse war es auch egal, wie herrum es montiert wurde. Ich habe keine Begründung oder Rat gefunden. So viele Möglichkeiten gab ist nicht. Eigentlich gar keine. Der Motor mit dem Gertriebe und dem Abgang für die Zapfwelle war direkt am Rahmen verschraubt. Genauso der Lagerbock für Zapfwelle. Also wurde kurzerhand beim Nachbarn die Drehbank angeworfen und 10 mm starke Unterlegscheiben gedreht. Somit hat ich dann ausreichend Freigang. Jetzt mussten die Scheiben nur noch beim nächsten Pulverbeschichten mitlackiert werden. Aber die Welle konnte ich trotzdem schonmal einbauen, die Schieben konnte ich ja nachträglich noch unterlegen.
Beim Heck kam nach der Druckbehälter für den Kipper dazu, die Luftdruckleitung und der Halter für die Rückfahrkamera. Wie????? Rückfahrkameras? Ja, liebe Originalos, ich habe mir erlaubt den Mog an ein paar Stellen nach meinem Geschmack und nicht zum Baujahr passenden Farbgebung, sondern gemäß der späteren Farbgebung (Scheibenrahmen nicht in Wagenfarbe bzw. Spiegel nicht in Silber, sondern beides in RAL 9005) zu lackieren und an der einen oder anderen Stelle zu optimieren. Zu den Optimierungen gehörten Ledersitze mit Sitzheizung (wichtig vor allem für die Freundin am Beifahrersitz
), Schalldämmung der inneren Motorhaube (die Ablagemöglichkeiten allein sind schon den Preis wert) und eben die besagte Rückfahrkamera. Möglichst dezent und unauffällig integriert, aber für mich ein Muß, vor allem beim meinem anderen 406, dem Forstmog, bei dem man mit dem Heckpolter schnell größere Schäden beim Rückwärtsfahren anrichten kann. Die Gschicht über den Halter erzähl ich Euch ein ander mal.
Jetzt geht’s erstmal zum Ausgang. Das Wetter wurde immer schöner und wärmer, und für mich gibt es nichts schöneres, als draußen im Freien bei Sonne zu arbeiten. Also kurz den Mog angeschoben und rausgerollt. Ach, war das schön
, nach wochenlangen Schrauben in der Halle und davon viel im „Dunkeln“, wieder draußen zu sein. Jetzt haben wir dann gleich noch die Spinne draufgehoben. Dafür brauchten wir keinen Steinbock, sondern ein kräftiger Kollege hat mir dabei geholfen. So jetzt sah es schon immer mehr wieder nach Unimog aus, und den ersten Ausgang hatte der Mogl auch schon hinter sich, auch wenn es nicht aus eigener Kraft war, war es zumindest auf eigener Achse. Mit diesem Glücksmoment möchte ich die 2013er UVGs abschließen und bei Euch für netten Kommentierungen und Dankeschön bedanken. Dies hat mich darin bestärkt, weiterzumachen. Also Fortsetzung folgt 2014.
Ich wünsche Euch einen Guten Rutsch ins Neue Jahr (aber nicht mit Eurem Mog), viele erfolgreiche Schrauberstunden, falls erforderlich, und möglichst viele Glücksmomente, Ausfahrten und nette Begegnungen bzw. Gespräche mit den Unimogkollegen.
Viele Grüße
Euer Martin