Liebe UVGler,
heute geht´s weiter mit der
Gschicht zum Steckfenster und zum Draht, einigen vielleicht bekannt aus dem Unimogstilllebenbilderrätsel. Die Steckfenster liefen bisher irgendwie nebenbei mit. Der Spezl hatte die mal schön abgeschliffen, die neuen Dichtungsgummis hatte ich gleich ganz am Anfang bei der Zerlegung in einer Sammelbestellung gekauft und warteten immer noch im Karton auf den Verbau. Langsam war es absehbar, dass ich die Steckfenster brauchen würde. Also hab ich mich mal intensiver darum gekümmert. Ganz intensiv war aber auch zwischendrin mal ein Schreck, den ich bekommen hatte als ich die abgeschliffenen Teile gemeinsam mit den Felgen zum Pulverbeschichten bringen wollte. Die Steckfenster waren bei der Zerlegung komplett, ich bin mit denen ja auch noch einige Kilometer gefahren. Doch nach dem Zerlegen und Schleifen fehlte auf einmal eine Schiene
. Verdammt. Diese war auch nicht wieder in keinen der Boxen oder Kartons zu finden. Ich hatte mir schon überlegt, wie komplex das Bauteil ist bzw. wie es am besten nachzufertigen wäre. Einfaches gerades U-Profil, versehen mit einer Gewindelasche. Aber die Schwierigkeit war wohl eher genau die Abmessungen des Profil zu finden… Entmutigt nach einigen Suchen hab ich mich auch schon gedanklich auf eine Nachfertigung eingestellt, doch dann machte im mich nochmals auf die Suche bzw. ging alle Möglichkeiten durch. Seitlich vom Unimog lagen am Boden einige große leicht rostige U-Profile. Dort hatte ich öfters mal einige Teile abgestellt bzw. an den dahinterstehenden holzgefüllten Gitterboxen angelehnt. Als ich bei einer Such-/Aufräumaktion mal näher hingesehen habe, lag da fast Ton in Ton die fast blank glänzendene Schiene auf dem großen U-Profil. Ich konnte mein Glück zuerst fast gar nicht fassen, eine unglaubliche Erleichterung überkam mich
, denn ich hatte schon an mir selbst gezweifelt, ein Teil konnte ja nicht so einfach verschwinden
. Naja, ging doch, ein anderes Teil ist mir wirklich verloren gegangen, aber das ist eine andere Geschichte wert.
Also konnte ich mit einem kurzen Nachschleifen die Steckfensterteile gemeinsam mit den Felgen zum Pulverbeschichten bringen. Dem einem oder anderen findigen Buidlanschauer wird es wahrscheinlich nicht entgangen sein, dass da zwischen den Felgen die Rahmen der Steckfenster hingen. Respekt für alle die es gesehen und noch mehr Respekt für diejenigen, die noch die Teileherkunft erkannt haben.
Wenige Tage später waren die Teile frisch beschichtet und konnten abgeholt werden, was ich natürlich gleich freudestrahlend gemacht habe. Dann ging es an die Montage. Die Gummis lagen schon bereit, die Scheiben frisch geputzt und im Nu waren die Scheiben gummiummantelt und in die Rahmen eingebaut.
Jetzt fehlten nur noch die passenden Schrauben, um die den die Klappfenster am restlichen Steckfenster festzumachen. Diese waren im gut sortierten Nachbarschraubensortiment schnell gefunden. Und schon wieder waren zwei Teile fertig. Die sahen jetzt wie neu aus! Herrlich, wie Weihnachten.
Jetzt noch kurz die Gschicht vom Draht erzählt. Beim Abschleifen der Karosserie musste ich feststellen, dass ein Verdeckbefestigungsbügel abgerissen war.
Ob dies schon beim Kauf so war oder nachträglich bei den zahlreichen Wende- und Transportmanövern zum Schleifen und Schweißen passiert ist, weiß ich nicht, ist aber auch wurscht. Weg war weg. Weg bzw. nicht da war auch ein entsprechender 5mm starker Draht, aus dem ich einen neuen Bügel biegen konnte. Ich hätte jetzt im Internet recherchieren, bestellen und warten können. Ich konnte und wollte aber nicht. Dann fiel meinem Verwandten ein,
"Mensch Martin, die Farbkübel ham doch a an 5er Draht!" Ein Farbkübel war schnell gefunden, auch der Meßschieber, der die 5mm bestätigt hatte. Also nix wie ein Stück rausgezwickt und gebogen. Nur leider war die Backe vom Schraubstock, den ich zum Biegen verwendet habe, etwas breiter als das erforderliche Maß. Aber das sollte ich erst später feststellen, dass die Verdecköse nicht drauf passt. Ich dachte, die 1-2 mm Abweichung können ja nicht so schlimm sein. Waren sie aber doch . Also mußte an dem bereits festgeschweißten Bügel nochmal an der Außenkante ein Stück abgeschliffen werden
, damit die Öse draufpasste. Aber zum Glück hatte ich die Verdeckanprobe vor dem Lackieren gemacht. Sonst hätte ich mich richtig in den Allerwertesten bzw. in die Tischkante gebissen
. Aber den Anblick kann ich Euch zum Glück ersparen. So bin ich vermutlich jetzt der einzige Unimogbesitzer, dessen Verdeckbefestigungbügel von einem Hasi-Silikat-Außenanstrick-Farbeimer gespendet wurde und der angefast werden musste, damit die Öse drauf passt. Solche Besonderheiten machen für mich meinen Unimog einzigartig und viele interessante Erlebnisse reicher. Und letztendlich kann ich Euch somit auch einige bsondere Gschichten erzählen.
Viele Grüße
Martin