Hallo Markus,
auch von mir herzlichen Glückwunsch und Anerkennung zur nunmehr auch offiziell erfolgten Anerkennung der erfolgreichen Auferstehung! Man freut sich förmlich mit Dir, dass anno 2016 einer der letzten 411er quasi nochmal gebaut wurde - das und vor allem Deine Erfahrungen beim (Wieder)Aufbau helfen ungemein, spezifisches Wissen und vor allem praktische Erfahrung zu retten, so dass es eben nicht irgendwann nur noch in der Fachliteratur nachzulesen sein wird
Mir und sicher vielen anderen auch wird Dein sehr ausführlicher Bericht bei zukünftigen Reparatur- und Restaurationsaktionen eine gute Hilfe sein - auch dafür nochmals ausdrücklichen und herzlichen Dank
Bezüglich der Originalität Deines getauschten Motors möchte ich dennoch Zweifel anmelden. Es war ja üblich, in Tauschmotore die Nummer des ursprünglichen Aggregats einzuschlagen, um die Änderung des Fahrzeugbriefs zu vermeiden (die Motornummer war ja früher im Brief eingetragen). Siehe dazu auch Helmut Schmitz's Aussage in
>dieser< Diskussion (an meinem eigenen 411er aus 1963 habe ich beim Ausbau jetzt übrigens entgegen der damaligen Aussage auch das Schild "Tauschaggregat" gefunden, so dass sich dort folgende Kombination ergibt:
- Gußblock aus 1970
- Motornummer ariginal
- Aggregat ist lt. Schild ausgewiesenes Tauschaggregat
Da es ja durchaus kühn ist, ausgerechnet Deine Auskünfte anzuzweifeln
, kommen mir selbst natürlich auch schon wieder Zweifel:
a) Bei einem 1974er 411er könnte ja durchaus der Originalmotor seine Verschleißgrenze überhaupt noch nicht erreicht haben und sich tatsächlich noch im Fahrzeug befinden.
b) War die Motornummer 1974 überhaupt noch im Brief eingetragen oder endete das schon früher?
Etwas OT: auf Jochens Treffen habe ich unlängst zusammen mit Daniel B. aus W. (alias "minimog") diverse OM 636-Motorblöcke begutachtet und Tauschmotor-Schilder gesucht. Wir haben die - zugegebenermaßen etwas gewagte - These entwickelt, dass die Frästiefe der Fläche, auf der die Motornummer eingeschlagen ist, etwas über die Originalität und die Reparaturstufe aussagt:
1. Fläche plan mit der Umgebung, also nicht tief abgefräst und kein Tauschmotor-Schild: Originalmotor eingebaut
2. Fläche plan mit der Umgebung, aber Tauschmotor-Schild vorhanden: ein fabrikneues Tauschaggregat ist eingebaut
3. Fläche unterschiedlich tief ausgefräst und Tauschmotor-Schild vorhanden: ein aufgearbeitetes Tauschaggregat, bei dem die ursprüngliche Motornummer des Spender-Aggregats ausgefräst wurde, ist eingebaut. Die Frästiefe lässt bei mehrfacher Aufarbeitung einen Rückschluss auf die Reparaturstufe zu.
Wie gesagt: gewagte These, aber unsere Beobachtungen sind zumindest geeignet, sie zu unterstützen (mein ausgebauter Motor würde z. B. in Kategorie 3, erste Rep.-Stufe fallen). Wir können das ja in Morsum gerne mal in der Praxis gerne weiter ermitteln.
So, in der Hoffung, jetzt nicht unzulässig vom Thema abgeglitten zu sein, drücke ich Dir fest die Daumen für die H-Abnahme