Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

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#254004
Mal kurz zum Thema Landwirtschaft, da kann ich was beitragen.

Früher hatten sie hier auf dem Hof Knechte und Mägde, alle hatten ein gutes auskommen,
wie schon erwähnt gab es ja auch genug Arbeit und Entlohnung, so dass es für alle reichte.
Ich kann mich zurück erinnern bis Anfang der 70er Jahre, da war der Hof verpachtet
und es waren auch da noch 2 Knechte beschäftigt.
Der Landwirt selbst hatte ebenfalls ein gutes auskommen.

Heute ist an einen Angestellten nicht zu denken, der würde mich rd. 40.000,-/Jahr
kosten. Wenn es nun für unsere Produkte allgemein eine entsprechende Bezahlung geben würde,
wäre aber auch das kein Problem.
Vorausgesetzt man findet überhaupt noch jemanden...

Für Getreide gab es in der Ernte 2008 ~14,-/dt, aktuell ist der Weizenpreis hier bei uns
bei rd.13,50/dt. Wer eingelagert hat, hat nicht nur die Lagerungskosten an der Backe sondern auch
einen niedrigeren Preis.

Irgendjemand hat mal gesagt, Bäcker und Schlachter sind die einzigen die Wasser
schnittfest machen können. In einem Brötchen für 30cent ist ungefähr ein Getreideanteil
von 0,8cent. Nun kann mir keiner erzählen dass die Mehlherstellung so immens
teuer ist...
Das da was nicht zusammenpasst ist offensichtlich.
Hat schon mal jemand beim Schlachter aus der Auslage ein komplettes
Schwein zusammen gerechnet?? Der Landwirt
bekommt aktuell für so ein Tierchen ca. 1,35/Kg Schlachtgewicht. Bei rd.
90Kg am Haken sind das 122Euro!
Abzügl. Transportpauschale...
Ein Ferkel kostet ca. 55Euro, für knapp 70¤ muss also das Tier gefüttert werden,
der beheizte Stall bezahlt werden, Ausfälle hat man immer mal, Maschinenkosten
für die Fütterungsanlage, Strom, Wasser, Steuern, Tierseuchenkasse, Versicherungen usw usw.
Das geht also nur noch über Masse oder man ist raus aus dem Spiel.
Und genau der Trend ist der falsche! Ich mit meinen schlappen 30ha Acker müsste den Laden
eigentlich zu machen, kein Chance.
Ohne meine Nebeneinkünfte würde da rein gar nichts mehr gehen! So ist
das fast ´ne Nullnummer, Leben könnten wir davon ca. 2-3 Monate.

Man hat als Landwirt auch keine Chance den Preis für seine Produkte groß auszuhandeln.
Entweder nimmt man das was der Schlachthof, Getreideverarbeiter usw.
einem anbietet oder man bleibt auf seinen Sachen sitzen.
Sicher sind beim Getreide mal +/- 50 cent drin, mehr aber nicht.
Dann wird das Zeug eben per Schiff aus dem Osten angeliefert, kein Problem.
Die können liefern bis der Arzt kommt, das wird er aber wohl auch bald müssen...
Wir haben hier strenge Auflagen nach denen Produziert werden muss, woanders
sieht es dagegen anders aus. Die Produzieren für die Hälfte und bekommen
fast das gleiche Geld dafür... und keiner kontrolliert die Jungs. Die benutzen
Spritzmittel die hier schon seit ich weiss nicht wann verboten sind...

Der aktuelle Getreidepreis ist auf einem Niveau von vor 30 Jahren, wenn man
mal die Zuschüsse von damals abzieht. In meiner Lehre Anfang der 80er
gab´s für Weizen 50DM/dt, 25¤ werden wir wohl so schnell nicht
wieder sehen dafür...
Dünger kostete ca. 1/5, Pflanzenschutz ebenfalls, Diesel war ein Witz, zudem
gab´s Dieselrückvergütungen.
Ein Traktor kostete ca. 40.000,-DM, heute kostet eine vergleichbare Mühle um die
90.000Euronen.
Kein Problem mit Inflation usw., nur so kann´s nicht mehr lange weitergehen...

Ein ewig langes Thema... und dann kommen die Leute an und wollen Ofenfertiges
Buchenbrennholz für 50¤/srm haben. Kommen mit ´ner neuen E-Klasse angefahren,
benehmen sich wie Graf Koks von der Gasanstalt und wollen den Preis
unglaublich drücken.
Und das für lächerliche 5 srm, damit Frauchen sich mal auf´m Bärenfell vorm Ofen räkeln kann....
Unglaublich das ganze! Sollen sich doch ´nen Finger ins Auge stecken, brennt auch ;)

LG
Holger
#254014
Banken vergeben Kredite (nur) an solvente Kreditnehmer.

Das ist so, als würde man bei Sonnenschein einen Regenschirm verleihen und dafür ein wenig Leihgebühr, quasi ein paar Zinsen verlangen. Wenn es dann anfängt zu regnen, verlangt man dann natürlich den Regenschirm zurück. So What?

Das Bild mit der Möre, die an der Angel einen Esel hinterher zieht, ist jedem bekannt - es ist zu blöd, keiner würde darauf reinfallen. Nur wenn wir selbst der Esel sind, sehen wir die Angel nicht, nur die Möre. Jo jo jou, bei uns Schäfern ist das soho...

Mir ist aufgefallen, dass Geld, das man nicht hat schneller ausgegeben wird als das, das man sich durch eigene Arbeit redlich verdienen musste. Hehe, da weiß man, was einem der (T)Euro wert und teuer ist.

Absurd wird das: Wieviel Zeit unseres Lebens verbringen wir damit, für das Auto zu arbeiten, mit dem wir zur Arbeit fahren?
Soviel zur "Freiheit des Fahrens"; inzwischen benötigen wir selbst zum Einkaufen ein Auto, da die Kaufläden bekanntlich nur noch höchst selten um die Ecke stehen...

Andererseits, es kann ja nicht mehr lange dauern, bis alle Diskounter auch auf unserm Hof eine Filiale aufmachen ;-)
#254024
Hallo an alle, hallo Namensvetter,

in meinem kleinen Wohnort gibt es ein (für heutige Begriffe kleines) Hofgut einer alteingesessenen hess. Adelsfamilie. Dieser war zu allen Zeiten verpachtet. Auf ca. 100ha Ackerland plus Grünland wirtschafteten bis Anfang der 70-er Jahre Pächter mit ca. 30 Milchkühen, einer Anzahl Zuchtsauen, Schweinemast, Zuckerrübenanbeu sowie einer Verschlussbrennerei (Kartoffeln).

In den Anfang 50-er Jahre ernährte der Hof über 50 Menschen:
Verpächter mit Familie
Pächter mit Familie
Milchschweizer mit Familie
Sauschweizer mit Familie
Brenner mit Familie
2 Gespannführer mit Familie
1 Hirte mit Familie
sowie noch ledige Knechte und Mägde.

Heute ist der Hof stillgelegt, die Flächen sind verpachtet an einen Betrieb, dessen Eigentümer nur mit seinem Sohn noch 3 weitere Güter dieser Größe, sowie einzeln zugepachtete Flächen bewirtschaftet.

Der Hof würde heute gerade mal noch 1/2 Person ernähren können.
Somit hat dieses Hofgut (und andere genauso) 99% seines Wertes in gerade mal 50 Jahren verloren.

Das ist die eine Seite der Medaille. Da ich selbst auch noch im NE Landwirtschaft betreibe, kann ich nur zu gut nachempfinden, was Dir unter den Nägeln brennt.
http://www.trac-technik.de/Forum/showth ... p?tid=5192

Ein Berufskollege, der leider viel zu früh mit nur 48 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstarb, pflegte jedoch auf das allgemein unter Berufskollegen immer und immer wieder angestimmte Jammerlied folgendes zu antworten:

"Es zwingt Dich doch niemand dazu..."

Er hatte Recht! Was bringt es und wem bringt es was, ständig wieder darüber zu heulen. Du hast zwar völlig recht, aber den "beiden auf dem Bärenfell vor dem Kamin" ist es auch dann noch egal, wenn sie es wüssten und die Dimension des Geschehens zu begreifen imstande wären.

Konzentrieren wir uns lieber auf das Positive!

Bild


Grüße an alle

Holger
#254026
Hallo Dieter,
Jäger497 hat geschrieben:...
Zurück zum Öl. Egel ob durch Kriesen, Naturkatstrophen oder politische
Katastrophen, ein Ölembargo würden wir heute nicht mehr überleben.
Es ist aber wahrscheinlich, daß derartiges nicht auszuschließen ist.
Was dann?
ich finde den Thread auch sehr interessant :-)
Aber wir sollten nicht zu ehr "schwarz" sehen - auch wenn es um's Öl geht.
Wie schon geschrieben wurde: Solange der Handwerker arbeiten konnte, reichte es ihm, aber wehe...mit etwas Glück hatte man "Familie" und wurde mit deren Hilfe mehr oder weniger alt; oder man hatte Pech und verhungerte oder erfror schon früher.
Und so hatte jede Zeit ihre Krisen: Dürren, Krankheiten, Kriege, ...
Es gibt Regionen, wo heute kein Baum mehr steht, weil diese komplett für die "Kriegsmarine" oder den Geigenbau oder den Hausbrand oder... abgeholzt wurden - und dennoch leben dort heute Menschen.
Im Mittelalter starben vermutlich 25 Millionen Menschen in Europa an wegen der Pest, durch die spanische Grippe 1918 und 1919 vermutlich bis zu 70 Millionen...
Ich bin der Überzeugung, das wir eine Finanz- oder Ölkrise besser überleben werden, als die meisten bisherigen Krisen - denn sogar der Mensch lernt dazu ;-)
...und gestern habe ich noch ein schönes Zitat gehört (denkt zwar in größeren Zeitspannen, aber dennoch): Wer will tatsächlich davon ausgehen, dass der Mensch die Krone der Entwicklung ist? Wer will behaupten, dass wir nicht ein "evolutionäres Zwischenstadium" sind oder dass es uns bald gar nicht mehr geben wird - wir wären nicht die ersten und sind vermutlich auch nicht die letzten.

MfG Maatsch
...der versucht, mit dem zufrieden zu sein, was im Moment verfügbar ist :-)
#254048
Hallo zusammen,
SholgerS hat geschrieben:...Früher hatten sie hier auf dem Hof Knechte und Mägde, alle hatten ein gutes auskommen,...
grundsätzlich richtig, nur wie "gut" definiert wird, sollte man schon hinterfragen: Urlaub, Altersvorsorgen, Versorgung im Krankheitsfall, alle anderen "Annehmlichkeiten", auf die heute niemand verzichten will,...?
SholgerS hat geschrieben:...Für Getreide gab es in der Ernte 2008 ~14,-/dt, aktuell ist der Weizenpreis hier bei uns bei rd.13,50/dt. Wer eingelagert hat, hat nicht nur die Lagerungskosten an der Backe sondern auch
einen niedrigeren Preis....
Wie Holger schon richtig geschrieben hat: es steht doch jedem frei - warum macht man es dann noch? Woher kommen denn die Dumpingpreise? Wir leben heute - ob wir wollen oder nicht - in einer "Weltmarktgesellschaft" und müssen damit auch Veränderungen in Kauf nehmen und dazu wird nun auch mal zählen, dass sich die Landwirtschaft verändert und sich eben die Produkte verändern müssen!
SholgerS hat geschrieben:...Dann wird das Zeug eben per Schiff aus dem Osten angeliefert, kein Problem.
Die können liefern bis der Arzt kommt, das wird er aber wohl auch bald müssen...
Wir haben hier strenge Auflagen nach denen Produziert werden muss, woanders sieht es dagegen anders aus. Die Produzieren für die Hälfte und bekommen fast das gleiche Geld dafür... und keiner kontrolliert die Jungs. Die benutzen Spritzmittel die hier schon seit ich weiss nicht wann verboten sind...
Zum Teil sicher auch richtig, aber auch das wird sich ändern: je mehr Verbraucher darauf achten, was sie kaufen, desto schwieriger wird es auch, ihnen "belastete Ware" anzudrehen - ich muss mich mal wiederholen: ich kaufe wo es geht die Ware, von der ich weiß, wo und wie sie produziert wurde - und wenn mir da an der Qualität etwas nicht passt, was natürlich auch vorkommen kann, kann ich mich direkt beim Erzeuger beschweren und er kann reagieren - entweder stellt er mich zufrieden oder er verzichtet bewusst auf mich als Kunden, was er aber nicht tun wird, weil ich eben auch etwas mehr bezahle :-)
Und die, denen es egal ist und die nur auf den Preis schauen...warum machst du dir um die Sorgen? Die interessiert doch dein Schicksal auch nicht...
SholgerS hat geschrieben:Der aktuelle Getreidepreis ist auf einem Niveau von vor 30 Jahren, ...
Ich kann ja - leider - nur aus "zweiter Hand" berichten, aber ist es wirklich so schwierig, auf ökologischen Landbau und evtl. langfristig auf noch artgerechtere Tierhaltung umzusteigen? Alle "Ökolandwirte", die ich kenne, sind zufrieden mit dem Ergebnis - auch wenn sie manchmal trotzdem über die Preise jammern ;-)
SholgerS hat geschrieben:Ein ewig langes Thema... und dann kommen die Leute an und wollen Ofenfertiges Buchenbrennholz für 50¤/srm haben. Kommen mit ´ner neuen E-Klasse angefahren... und wollen den Preis unglaublich drücken.
solange sie es bekommen...das ist Marktwirtschaft.
SholgerS hat geschrieben:Und das für lächerliche 5 srm, damit Frauchen sich mal auf´m Bärenfell vorm Ofen räkeln kann....
Unglaublich das ganze! Sollen sich doch ´nen Finger ins Auge stecken, brennt auch ;)
Unsachlich, daher ohne Kommentar ;-)
dulle hat geschrieben:...Absurd wird das: Wieviel Zeit unseres Lebens verbringen wir damit, für das Auto zu arbeiten, mit dem wir zur Arbeit fahren?
Richtig - und gerade deshalb wundert es mich noch mehr, was für Autos immer noch durch die Gegend fahren; da scheinen die von dir gescholtenen Banken ja recht großzügig mit der "Solvenz" umzugehen ;-) - aber wenn einer mit dem XY-Super-SUV um die Kurve kommt oder auch mit einer Kleinwagenmöhre mit 180 PS, dann kann er von mir aus soviel über den Spritpreis jammern, wie er will!

Nix für Ungut! MfG Maatsch
#254058
Maatsch, deine Bemerkungen sind komplett richtig!

Die Mägde und Knechte wurden früher im Krankheitsfall vom Landwirt versorgt,
auch blieben die fast immer solange auf dem hof bis sie Tot umgefallen sind.
Urlaub war eh ein Fremdwort ;)

Das sich die Landwirtschaft verändert ist klar und auch gut so, Stillstand ist Rückstand.
Das Deutsche Problem ist aber leider, wenn in Brüssel jemand einen Pups lässt wird das hier sofort umgesetzt.
Betrifft aber auch andere Bereiche, mein Lieblingsbeispiel sind die Russfilter...
Der Dreck der bei der Herstellung in den Himmel geblasen wird, steht in
keiner Relation zu dem Nutzen eines solchen Teils.

Ich hab öfter den Eindruck das unser kleines Land allein das Weltklima
retten will...
Stichworte sind verklappung der Engländer i.d. Nordsee, billige Chinaprodukte die
hier gekauft werden wie blöd usw. ewig lange Liste...
Tolles Argentinisches Rindfleisch wäre auch noch sowas, die Viecher
kriegen meist Hormonpillen in die Ohren gesetzt damit sie schneller wachsen.

Die Verbaucher können teilw. gar nicht auf Qualität von Lebensmittels achten, denen fehlt schlicht das Geld für vernünftiges. Und solange Aldi
in Deutschland den Milchpreis diktiert machen immer mehr hier den laden dicht bzw. stellen die Milchprodktion ein.
Im "Bauernforum" diskutieren sie aktuell über einen Milchstreik...
oder ab welchem Preis man die Milch an die BioGasAnlage verkaufen kann. Warum auch
nicht, macht ja Sinn neben den Weizenkraftwerken auch noch die Milch
zu verballern.
Die Mexikaner können sich keine Takkos mehr machen da der Ami den
ganzen Mais nimmt und in seine Ethanolwerke schiebt.
Dann können wir auch Milch verheizen...

Ökolandbau ist ja ganz nett, aber nicht mein Ding, wenn ich sehe was da so teilw.
in die Bioläden o. Reformhäuser geht an Pilzbelastetem Getreide, nein Danke!
Da wird Kreuzjakobskraut fröhlich mit durch den Drescher geschoben und
gibt seine Säfte mit ab usw....
Bei unsere RWG liegen im Sommer Biogetreide und konventionelles
in Lagern nebeneinander. Ehrlich, was da teilw. an Bio angeliefert wird,
davon möchte ICH kein Brot gebacken bekommen!

Für billiges Geld kann man immer Brennholz kaufen, kein Problem, ist auch ok.
Allerdings ist das dann zu 90% Vogeltrittholz aus Hecken o. Knicks was
Bauer XY da an den Mann/die Frau bringt, mit Qualität hat das nichts
zu tun.
Da kommt es bei einigen aber auch nicht drauf an, die packen einfach alles
in ihren 200¤ Blecheimer aus dem Baumarkt ;)

Erstaunlich ist aber auch, das man viele von den Leuten später wiedersieht und sie dir deinen Preis bezahlen ;)
Bei mir geht kein srm unter 65/70¤ vom Hof, dafür ist dass dann aber auch
reines Stammholz in 30cm länge unter 20% Feuchtigkeit Ofenfertig gespalten.

LG
Holger

P.S. Artgerechte Tierhaltung hab ich durch mit Rindfleisch, bezahlt mir hier keiner!
Ich kann mal 10 Schweine/Jahr absetzen, das macht dann aber mehr Arbeit als
es Nutzen bringt.
#254076
Hallo Holger's und Maatsch,

grundsätzlich geb ich euch Recht, v.a. dabei
Ich hab öfter den Eindruck das unser kleines Land allein das Weltklima
retten will...
Unser Land (jetzt mal egoistisch nur BRD-West) hat nach dem Krieg von verschiedenen Umständen profitiert. Eine davon war der kalte Krieg und die einhergehende Mauer (jetzt bitte nicht falsch verstehen). Dadurch wurde Deutschland als "Frontstaat" gehätschelt und es wurde auch durch das Ausland investiert (Dabei aber nicht vergessen, mit dem Hintergedanken, das im Ernstfall die BRD planungsgemäß erst mal platt gemacht worden wäre!). Jetzt ist das Land nur noch eines von vielen im allgemeinen Wettbewerb. Der allgemeine Wille und auch Zwang zur Gewinnmaximierung trägt das seine dazu bei - wie Holger schon schreibt mit den Zahlen von 1950 und heute. Heute werden viele der Arbeitslosen in irgendwelchen Maßnahmen untergebracht, welche früher mit wenig oder geringer Ausbildung immer einen Job fanden. Dafür "haben wir heut" die Chinesen (oh, sorry, auch schon zu teuer - jetzt . . . ) . . . oder die Inder!
Es wird gejammert, das Deutschland kein Bevölkerungswachstum aufweist - tja, wir haben für die vorhandene Bevölkerung dank notwendiger und durchgeführter Rationalisierung schon jetzt keine Arbeit.
Der Bildungswahn geht auch nur bis zu einem bestimmten Grad - Island wurde mal als Musterstaat hingestellt, wegen deren Abiturientenquote - welcher Akademiker macht Bäcker? Und wo steht Island jetzt?
"Es zwingt Dich doch niemand dazu..."
Jein - das in unserer Gesellschaft sehr stark vorhandene Anspruchsdenken zwingt eine dazu! Ok, wer sich's leisten kann, kann sich dessen auch verweigern. Aber wer von den vielen Millionen, die jährlich weisgottwohin in Urlaub fliegen, will drauf verzichten? Die Inder können's (noch...) Schönes Beispiel: Im Rhein-Main-Gebiet gibt es bereits heftige Proteste gegen den Fraport-Ausbau. Diese werden m.E. bei jeder größeren Baustufe eskalieren. Nur - wie viele von denen beanspruchen im selben Moment einerseits eine "heile" Umwelt, andererseits aber den Urlaub auf Male osä.!?
Thema Eu und "gesunde" Lebensmittel vor Ort kaufen. Es gab mal vor ca. 15Jahren die Initiative mit der stählernen Milchkuh in Supermärkten (Maatsch, müsst bei euch gewesen sein, siehe "Unser Land"). Die is tot - geschlachtet von hygieneverrückten EU-Sachverständigen. Selbige töten gerade die letzten verbliebenen privaten Dinge früheren Lebensstandes (welcher nicht immer schlecht war) - Hausschlachtungen und teils auch schon die ersten Direktvermarkter.
Weiter so! Greanpeace und deren Indianer-Spruch hat da nicht recht - nicht Geld werden wir versuchen müssen zu essen, sondern Paragraphen...

Mahlzeit

mfG
Axel
#254086
Axel, nur so am Rande, wir haben Verwandte in Australien, da durchaus
üblich hier undenkbar, da backen doch tatsächlich Hausfrauen in ihren
eigenen nicht überwachten Küchen z.B. Scheisssüssen Kuchen und verkaufen
den in der Nachbarschaft, auf offiziellen Festivitäten, beliefern kleine Bäckerien usw...
Bauern haben da an der Strasse Stände stehen mit Kartoffeln, Erdbeeren, Orangen usw.
o. die gehen auf die beliebten Wochenmärkte. Einfach so, tststs...
usw., die werden unüberwacht gepflückt und einfach so verkauft.
Und wenn man sich die Australier mal so anguckt, außer dem Hautkrebs
teilw. sehen die erschreckend gesund aus!!

Stell dich hier mal auf den Wochenmarkt, ohne vorher zig Kontrollen
über dich ergehen zu lassen, 728 Anträge zu stellen usw. geht da gar nichts!
Ob das nun Fortschritt ist, ich weiss es nicht.

LG
Holger
#254100
Hallo nochmal,
SholgerS hat geschrieben:...Das Deutsche Problem ist aber leider, wenn in Brüssel jemand einen Pups lässt wird das hier sofort umgesetzt.
Betrifft aber auch andere Bereiche, mein Lieblingsbeispiel sind die Russfilter...
.
ich habe da auch ein schönes Beispiel: wir haben in Landshut eine I(ntegrierte)L(eit)S(telle) - wieviele gibt es bundesweit bereist? Wieviele europaweit? Nicht, dass ich ein Problem mit der Leitstelle hätte, da gibt es genug andere, die dieses Problem haben ;-), aber wir pumpen natürlich eine Menge Geld in von der EU vorgeschriebene Projekte mit manchmal zweifelhaftem Erfolg - aber ich bin schon der Meinung, wenn wir zumindest das ein oder andere Mal Erfolg haben, dann ist es das doch Wert, oder?
SholgerS hat geschrieben:Ich hab öfter den Eindruck das unser kleines Land allein das Weltklima retten will...
Stichworte sind verklappung der Engländer i.d. Nordsee, billige Chinaprodukte die hier gekauft werden wie blöd usw. ewig lange Liste...
Tolles Argentinisches Rindfleisch wäre auch noch sowas, die Viecher
kriegen meist Hormonpillen in die Ohren gesetzt damit sie schneller wachsen.
Ist ja vielleicht richtig, aber willst du, nur weil es andere trotzdem tun, diese Dinge "bei uns" ebenso handhaben? Hört sich zwar blöd an, aber ich denke schon, dass wir als (noch) erfolgreiche und relativ gut situierte Industrienation eine ein "gutes Vorbild" sein sollten - auch, wenn es ein paar Euro kostet.
Ein interessantes Zitat in diesem Zusammenhang übrigens - habe ich vor kurzem von Theo Waigel gehört. Für den Abzug der russischen Raketen aus der DDR vor der Wiederveinigung haben die Russen 15 Milliarden DM (Dollar?) bekommen und als sich Waigel später mit seinem russisschen Kollegen unterhalten hat, hat ihn dieser beiläufig gefragt, was Deutschland getan hätte, wenn Russland statt der 15 150 Milliarden verlangt hätte, worauf er geantwortet habe, "wir hätten wohl bezahlt".
SholgerS hat geschrieben:Die Verbaucher können teilw. gar nicht auf Qualität von Lebensmittels achten, denen fehlt schlicht das Geld für vernünftiges. Und solange Aldi in Deutschland den Milchpreis diktiert machen immer mehr hier den laden dicht bzw. stellen die Milchprodktion ein.
Das ist aber jetzt ein Teufelskreis: jeder Verbraucher, der knapp bei Kasse ist, ist sicher froh über Aldis und Lidls - aber du als Landwirt hast nicht viel davon! Aber hääten diese Verbraucher mehr Geld, wenn es Aldi und Lidl nicht gäbe?
SholgerS hat geschrieben:Im "Bauernforum" diskutieren sie aktuell über einen Milchstreik...
oder ab welchem Preis man die Milch an die BioGasAnlage verkaufen kann. Warum auch nicht, macht ja Sinn neben den Weizenkraftwerken auch noch die Milch zu verballern.
Die Mexikaner können sich keine Takkos mehr machen da der Ami den
ganzen Mais nimmt und in seine Ethanolwerke schiebt.
Dann können wir auch Milch verheizen...
Grundsätzlich richtig, wobei dir selbst klar ist, dass das eine "Propagandaparole" ist, oder? Denn dann produzierst du nicht wirklich aufwendig die Milch, sondern gleich die Biomasse ohne Umweg über die Milchkuh und bist deutlich "wertschöpfender"! Ist bestenfalls eine Übergangslösung für kurzfristige Überproduktionen, aber nicht für die ständige, die wir haben.
SholgerS hat geschrieben:Ökolandbau ist ja ganz nett, aber nicht mein Ding, wenn ich sehe was da so teilw. in die Bioläden o. Reformhäuser geht an Pilzbelastetem Getreide, nein Danke!
Da wird Kreuzjakobskraut fröhlich mit durch den Drescher geschoben und
gibt seine Säfte mit ab usw....
Bei unsere RWG liegen im Sommer Biogetreide und konventionelles
in Lagern nebeneinander. Ehrlich, was da teilw. an Bio angeliefert wird,
davon möchte ICH kein Brot gebacken bekommen!
OK, die Problematik mit dem angesprochenen Jakobs-Kreuzkraut war mir bisher nicht bekannt, ist aber vermutlich in der Ausdehnung nicht annähernd mit den pestizid-verseuchten Trauben, Paprika usw. vergleichbar, oder? Gibt es dazu zahlen?
Und da bin ich ganz eindeutig der Meinung, dass ich lieber eine mögliche Intoxikation eines natürlich vorkommenden Giftes in Kauf nehme (ich esse auch "Schwammerl" :-)), als die ebenso mögliche und nach meinem momentanen Dafürhalten wahrscheinlichere Vergiftung durch irgendwelche Pesti-, Fungi-, Herbi- und sonstwas-zide! :-)
SholgerS hat geschrieben:Für billiges Geld kann man immer Brennholz kaufen, kein Problem, ist auch ok.
Allerdings ist das dann zu 90% Vogeltrittholz aus Hecken o. Knicks was
Bauer XY da an den Mann/die Frau bringt, mit Qualität hat das nichts
zu tun.
Da kommt es bei einigen aber auch nicht drauf an, die packen einfach alles
in ihren 200¤ Blecheimer aus dem Baumarkt ;)
Richtig - nachdem mein 8-KW-Ofen im Wohnzimmer mit "Billigst-Holz", nämlich dem, was bei mir auf 2.500 qm Garten und auf Spaziergängen in den umliegenden Wäldern (mit Erlaubnis der Besitzer natürlich) an Abfallholz vom finger- bis oberschenkeldicken Ästen anfällt, schon deutlich mehr heizt, als notwendig, brauche ich die wenigen Hartholzscheite auch nur, wenn ich zu faul bin, wieder anzuheizen, wenn ich länger draußen war ;-)
Ich hoffe jetzt nicht in deiner Gunst gesunken zu sein, nur weil mein Mog praktisch nur minderwertiges Brennholz fahren darf :oops:
SholgerS hat geschrieben:P.S. Artgerechte Tierhaltung hab ich durch mit Rindfleisch, bezahlt mir hier keiner!
Ich kann mal 10 Schweine/Jahr absetzen, das macht dann aber mehr Arbeit als es Nutzen bringt.
OK - hat für mich halt auch etwas ethische Gründe, aber du musst davon leben können, das ist mir schon klar.
Moggälä hat geschrieben:
"Es zwingt Dich doch niemand dazu..."
Jein - das in unserer Gesellschaft sehr stark vorhandene Anspruchsdenken zwingt eine dazu! ... Diese werden m.E. bei jeder größeren Baustufe eskalieren. Nur - wie viele von denen beanspruchen im selben Moment einerseits eine "heile" Umwelt, andererseits aber den Urlaub auf Male osä.!?
Das Sankt-Florians-Prinzip kennen wir ja :-)
Moggälä hat geschrieben:Thema Eu und "gesunde" Lebensmittel vor Ort kaufen. Es gab mal vor ca. 15Jahren die Initiative mit der stählernen Milchkuh in Supermärkten (Maatsch, müsst bei euch gewesen sein, siehe "Unser Land"). Die is tot - geschlachtet von hygieneverrückten EU-Sachverständigen.
Auch hier gibt es unterschiedliche Sichtweisen:
http://www.umweltlexikon-online.de/fp/a ... rneKuh.php
Moggälä hat geschrieben:Selbige töten gerade die letzten verbliebenen privaten Dinge früheren Lebensstandes (welcher nicht immer schlecht war) - Hausschlachtungen und teils auch schon die ersten Direktvermarkter.
Da muss ich dir jetzt leider vollkommen Recht geben! "Leider" nicht, weil du nicht Recht haben solltest, sondern weil ich diese Tendenzen auch sehr schade finde und insbesondere für sehr problematisch für viele ökologisch wirtschaftende Betriebe, die ja oft eher klein sind...

MfG Maatsch
#254158
Hallo,

Steigerungen sind in der EU-Zeit immer möglich.
Seit ein paar Jahren schlägt das ganze auch hier in unserem Kirschenanbaugebiet zu. Zauberwort "EUREPGAP" (hoffentlich hab ich jetzt den richtigen Amtsschimmel am Schwanz gezupft). Is schon witzig, welche sichtbaren Auswirkungen das hat. Auf einmal findet man im Obstgarten, in direkter Sichtweite zum Ort, Dixi-Toiletten!? Mag manchem Städter jetzt nicht weiter verwundern - wer damit aber schon mal seine Zeit verbracht hat, bricht bei dem Anblick vor Lachen fast zusammen - wenn ihm nicht das Lachen im Hals stecken bleibt - aber wieder hat Holger - leider - recht, da macht jeder "freiwillig" mit. Wer damit aber Saisonal sein Geld verdient, hat halt keine andre Wahl! Sicher, auch hier wird das ganze wieder sehr überzeugend argumentiert mit Hygiene. Mal abwarten, wenn die EU dann im Obstgarten fließend warm/kalt-Wasser vorschreibt! Oder wenn oben auf den Bäumen Schilder von oben lesbar befestigt werden - mit dem Verbot, seine Fäkalien von oben auf die Bäume fallen zu lassen. Ob die selben Leute dann auch den Vögeln das lesen beibringen :D :rofl:
Ach so, dann werden die Bäume eh unter Glas gehalten . . . . . :rums:
Mal wieder eine Auswirkung der Irrsinnsspirale aus Kommerz und daraus anerzogenem Anspruchsdenken.
@SholgerS: deine Verwandten leben - trotz Hautkrebs im gelobten Land!

mfG
Axel
#254192
Hallo Ihr wortgewaltigen Debattenredner!

Kleine Story am Rande:

Im Mai des Jahres 1986 stürzte mein Vater eines abends plötzlich mit Wahnsinnskopfschmerzen aus dem Fernsehsessel auf den Boden und konnte sich kaum noch bei Besinnung halten. Der rasch herbeigeeilte Notarzt diagnostizierte nach kurzem Gespräch einen Tumor in der Nähe des Zentralhirns.

(Aufgrund dieses sensationellen Treffers - der nicht sein einziger ist - ist der Arzt bis heute mein Hausarzt und Freund.)

Wenige Tage später wurde er in Marburg durch Mund, Nase und Gaumen an einem Tumor an der Hypophyse operiert. Leider musste diese lebenswichtige Drüse mit entfernt werden, was letztlich - zwar immerhin erst 19 Jahre später - aber doch durch dieses Geschehen verursacht - zu seinem Tod führte.

Warum erzähle ich das?

Nun, der Tumor wurde in Begleitung eines Arztes entfernt, der auf genau diese Tumorart spezialisiert war. Er hielt sich zu Vorlesungen in D auf und war "glücklicherweise" zur rechten Zeit am rechten Ort.

Nochmal die Frage, warum?

Der Arzt hatte seine Studien zu dieser Tumorart in den USA begonnen, just in den Gebieten, welche bis heute dort als "Getreidegürtel" bezeichnet werden. Die Betroffenen waren fast ausschließlich Farmer - mein Vater ja auch - und in einer dramatischen Häufung Anwender eines heute noch im Einsatz befindlichen "Pflanzenschutzmittels". Seid mir nicht böse, wenn ich den Namen nicht nennen möchte, denn die "Pflanzenschützer" haben mehr Geld für Anwälte, als ich...

Da die Gesamtzahl der Betroffenen zu klein war, reichte es nicht für ein Verbot, aber ich kann Euch versichern, dass ich seit dieser Zeit, spätestens seit dem erbärmlichen über Monate dauernden Todeskampf meines Vaters infolge einer speziellen Form der Leukämie, die durch das Fehlen der Hypophyse entsteht, ein "gestörtes" Verhältnis zu "Pestiziden" habe...

Die Probleme um Ergotamin (Mutterkorn), Pyrrolizidin (Jakobskreuzkraut) und andere humantoxische Substanzen, speziell verschiedener Alkaloide in der ökologischen Landwirtschaft werden immer wieder gern herangezogen, um die konventionelle Landwirtschaft zu "legitimieren", der Vergleich hinkt aber an mehr, als nur einem Punkt, das zu erarbeiten, würde jetzt aber zu weit führen.

Mit anderen Worten: Da werden nicht nur Äpfel mit Birnen verglichen, das geht weit darüber hinaus.

Man muss eines begreifen:
Die Pestizid-Industrie beansprucht den Segen, die Menschheit sicher ernähren zu können, für sich, tatsächlich verdankt sie dies aber Carl Sprengel und Justus von Liebig, die das Gesetz des Minimums der Nährstoffe einer Pflanze erkannten und Mittel und Wege ersannen, die über Jahrtausende verarmten Böden wieder mit Nährstoffen aufzufüttern.
Die PS-Chemie in der Landwirtschaft ist hundert Jahre jünger. Sie bringt arbeitswirtschaftliche Vorteile und ermöglicht Anbauverfahren und Arbeitsmethoden, die ohne dieselbe anders aussehen müssten, wäre aber bei einer vernünftigen Ausrichtung der Landwirtschaft verzichtbar.

Leider wird heute Pflanzenschutz und Düngung (auch von den Medien) in eine gemeinsame Kiste gesteckt und zusammen als Teufelszeug gehandelt, einer der großen Irrtümer des 20. Jahrhunderts, welchem wir die aktuelle Definition des ÖKO-Landbaus verdanken......
...zudem sind die Hersteller beider Produktarten inzwischen ein und derselbe Sumpf...

Inzwischen arbeitet dieselbe Industrie übrigens an einem Coup, der an Menschenverachtung nicht mehr zu toppen ist: Kennt Ihr den Terminator?

Nein, nicht den österreichischen Aktschn-Helden, der zum gefeierten Gouvernator eines sonnenverwöhnten Staates in Amerika wurde, den gab es ja nur im Kino,...

...ich meine den echten Terminator, den, der in ein paar Jahren schon alle Märkte überflutet haben wird:

http://de.wikipedia.org/wiki/Terminator-Technologie
http://www.thirdworldtraveler.com/Trans ... santo.html
http://www.ethicalinvesting.com/monsant ... ator.shtml
http://www.trend.infopartisan.net/trd1105/t081105.html

Utopie? Stichwort: "full spectrum dominance"

«Beherrsche die Energie, und du beherrschst die Nationen. Beherrsche die Nahrung, und du beherrschst die Menschen.»
(Dem ehemaligen US-Aussenminister Henry Kissinger zugeschrieben)

http://www.engdahl.oilgeopolitics.net/A ... _saat.html

Ein Szenario, wie das folgende ist dann denkbar:
USA an "Schurkenstaat": Fordere das sofortige Ende der atomaren Aufrüstung, ansonsten keine Saatgutlieferungen mehr...

Der "Schurkenstaat", welcher dann nicht umgehend gehorcht, verhungert in 2 Jahren!
Übrig bleibt nicht mal verstrahltes Land...
"Control oil and you control nations; control food and you control the people."

Today, we're all lab rats in an uncontrolled, unregulated mass human experiment the results of which are unknown. Once GM seeds are introduced to an area, the genie is out of the bottle for keeps."
(Thomas Lendman)

Nachdenklich (zwar kein Freund von Verschwörungstheoretikern, aber den Sternenbannerheilsbringern traue ich schon so einiges zu...)

Holger

Weiterführende Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liebigsches_Minimumgesetz
#254352
Hallo Axel,
Moggälä hat geschrieben:...Mal abwarten, wenn die EU dann im Obstgarten fließend warm/kalt-Wasser vorschreibt!...
...im Garten müssen wir wohl noch ein paar Monate warten, bei diversen Veranstaltungen hat uns das schon lange eingeholt: so müssen wir bei allen öffentlichen Festen, die unser Löschzug organisiert, nicht nur dafür sorgen, dass Toiletten - getrennt für Personal und Gäste - vorhanden sind (das hatten wir ja eh schon immer, wenn auch nicht strikt getrennt), nein: das Handwaschbecken bei den Toiletten ist nicht ausreichend, wir brauchen eines in unmittelbarer Nähe zu den Grill- und Verkaufsständen - 5 Meter zu einem fest verbauten MIT Warmwasser sind zu weit :-/ - aber keine Ahnung, ob das von der EU kommt oder nur von einer neuen Verantwortlichen im Ordnungsamt :-) - aber ich will betonen: obwohl in der Vergangenheit nie etwas passiert ist (oder zumindest nicht mit unseren Veranstaltungen in Verbindung gebracht wurde), bin ich froh über eindeutige Regelungen, die mich als Veranstalter im Falle eines Falles entlasten!

Hallo Holger,
holgi63 hat geschrieben:...Die Betroffenen waren fast ausschließlich Farmer - mein Vater ja auch - und in einer dramatischen Häufung Anwender eines heute noch im Einsatz befindlichen "Pflanzenschutzmittels".
schade, dass du meine Befürchtungen aus der Praxis belegen kannst, aber es bestärkt mich nur in meinem Denken.
holgi63 hat geschrieben:...Inzwischen arbeitet dieselbe Industrie übrigens an einem Coup, der an Menschenverachtung nicht mehr zu toppen ist: Kennt Ihr den Terminator?
"Inzwischen" ist gut - dieses, meiner Einschätzung nach, schon fast kriminelle Vorgehen ist doch schon relative lange bekannt und trifft wieder mal die am härtesten, die sich kaum wehren können.
Unsere gut organisierte und teilweise industrialisierte Landwirtschaft ist davon ja nur peripher betroffen, da sich die meisten konventionell wirtschaftenden Betriebe ihr Saatgut sowieso kaufen.
Aber gerade die Klein- und Kleinstbetriebe in den Entwicklungsländern werden so teilweise in den Ruin getrieben, weil sie sich das Saatgut nicht leisten können. Aber ist ja so gewollt: dann kann ein Agrarkonzern die Produktion übernehmen und hat mit den bisherigen Landwirten bestens erfahrene und billige Arbeitskräfte!
Wo Skrupel keine Grenzen kennen, lässt sich gut verdienen.
Für mich mit ein Grund, wenn ich bestimmte Warengruppen schon nicht regional beziehen kann, zumindest auf "fair gehandelte" Waren auszuweichen...
Zitat:
Brot für die Welt nennt eine weitere Ursache für die Verschuldung: Ursprünglich konnten die Bauern eigenes Saatgut nachzüchten und organischen Dünger wie Kompost einsetzen. Das verursachte nur geringe Kosten. Mit BT-Pflanzen müssen sie Saaten und chemische Dünger auf Kreditbasis kaufen. Die Abhängigkeit von Pflanzenzüchtern steigt, denn die BT-Saat muss jedes Jahr neu gekauft werden. Neu sind außerdem widerstandsfähigere Schädlinge, die die Ernte zerstören. Können die Bauern aus diesen Gründen ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen, wird ihr Land gepfändet und sie verlieren jegliche Perspektive.

http://www.transfair.org/produkte/baumw ... html#c1500

MfG Maatsch
...der wieder mal viel zu viel geschrieben hat :sorry:
#254366
Mahlzeit,
um uns das Leben schwer zu machen, brauchen wir aber nicht mal die EU. Viele von uns hier werden durchaus berechtigt mit grünen Nummern den Mog betreiben. Dabei werden sie in unserm dicht besiedelten Gebieten auch von ganz alltäglichen Ärgerlichkeiten ereilt - Neubaugebiete und deren mal vorsichtig gesagt "unangepassten Bewohnern" - allzumeist rausgezogen aus den Städten.
In unserem aktuellen Gemeindeblatt findet sich daher folgender Eintrag:
In letzter Zeit wurden unsere Landwirte, deren Felder nur über den xxxweg anzufahren sind des Öfteren von Passanten angesprochen bzw. beschimpft. Diese sind irrtümlich der Meinung, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge auf dem Weg nicht fahren dürfen. Tatsache ist, dass alle Wege im Markt xxx als öffentliche Feld- und Waldwege gewidmet sind. Sie dienen in erster Linie dem land- und forstwirtschaftlichen Verkehr und ermöglichen unseren Landwirten die Zufahrt zu ihren Ländereien. Durch Teilabtretungen der Landwirte aus ihren Grundstücken wurde erst ermöglicht, dass das Wegenetz gebaut werden konnte. Deshalb muss die Zufahrt zu den Feldern weiter gewährleistet sein. Wir bitten unsere Bürgerinnen und Bürger um einen verständnisvolleren Umgang miteinander.
Kein Kommentar nötig . . . :rums: :rums: :rums:

mfG
Axel

PS: bei dem genannten Weg handelt es sich um eine Ansammlung von teils geteerte Flurbereinigungswegen, die im Rahmen eines kulturellen Rundumschlags des letzten Bürgermeisters vor Amtsende noch schnell als Kulturweg ausgewiesen wurde.
#254370
Hallo Maatsch,

ist so, hast völlig recht!
Interessanterweise fiel es zuerst in Afrika auf.

Für die weniger Informierten:
Wenn man in Afrika in Hungerländern als großmütiger Spender von Saatgut auftritt, kann man getrost davon ausgehen, dass diese Saat auch wachsen wird ohne, dass irgendwelche Demonstrationen zu befürchten sind oder Greenpeace-Aktivisten die Pflänzchen nächtens einfach umpflügen, wie z.B. bei uns hier in Europa, wenn die hiesigen (inzwischen alle am großen Bruder hängenden) Saatenzüchter mal was "manipuliertes" anbauen möchten.

Die vor Freude strahlenden Bauern ernteten ihre ersehnte Frucht und legten etwas davon beiseite für das nächste Jahr.

Aber welch ein Schreck, als im Folgejahr die Böden nach Aussaat braun blieben...

Das wäre ja noch hinnehmbar gewesen, wenn nicht auch - so hört man inzwischen - der Weizen des NACHBARN, der kein genmanipuliertes Saatgut ausgestellt hatte, vor braunem Feld gestanden wäre...

Das betreffende Gen schien sich wohl nicht an die propagierten Abmachungen gehalten zu haben, nur die manipulierten Körner am Keimen zu hindern...

Die Inder sind die einzigen, welche die Dimension annähernd kapiert haben.
Seit ein paar Jahren sind sie fieberhaft dabei, eine gewaltige Pflanz- und Saatgut-Datenbank anzulegen, um ihre Vielfalt zu bewahren.

Unser ehemaliger Landwirtschaftsminister hat dagegen alle Weichen so gestellt, dass Gen-Food in D straight on in die Katastrophe führen wird.

Da wir kein einziges von Stars + Stripes unabhängiges Saatenzuchtunternehmen mehr hier in D haben, ist das schon allein deshalb nur noch eine Frage der Zeit.

Hallo Axel,

solche "Rundumschläger" haben wir leider überall, bei uns in der Gemeinde, bei den Startbahnen der Flughäfen, etc...
...mir hat schon mal einer mit seinem Straßenbesen den Spiegel vom MBtrac fast runtergeschlagen, als ich einen Feldweg fuhr, der gerade zum Bauland mutiert war...

Grüße

Holger
Zuletzt geändert von holgi63 am 24.03.2009, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.
#254374
Axel. hier isses umgekehrt, die Bauern schimpfen weil sich die Neuzugänge
Trampelpfade jedes Jahr neu machen :evil:

Die meinen und äußern das auch öffentlich, dass es ihr gutes Recht wäre
den o. den Weg langzugehen. Dass da aber gar kein Weg ist sondern
die Feldränder platt trampeln sieht keiner ein...

Aber ansonsten... Auch bei Erntearbeiten hast du hier ab 22.00h meist Besuch
von der Rennleitung weil Beschwerden eingegangen sind.
Fährst du mit 120PS Schlepper und Drillkombi hinten dran mit 30 durch die 30er Zone
meinen die man fliegt tief und geben teilw. eindeutige Zeichen.
Zugegeben, die Kiste sieht mit der Kombi gewaltig aus, vielleicht wakelt
auch der Boden etwas, aber man richtet sich ja nach der Geschw. Begrenzung.

Leidiges Thema, auch hier musste in der Nachbarschaft schon ein Hahn abgeschafft werden,
der Bolzplatz darf von den Kindern nicht mehr benutzt werden, da wohnt ein Anwalt
nebenan der sich dadurch belästigt fühlt usw. Hat ´ne Verfügung der Mann...
Auf dem Bolzplatz hab ich vor 40 Jahren schon gespielt, der Anwalt wohnt
seit ca. 8 Jahren hier #kotz#

Neulich hatte der mal 4 Platten am Auto als er weg wollte, da hat jemand Krähenfüsse hingepackt
Das Geschrei ist entsprechend groß z.Zt.

Nur ist das alles natürlich kein Zustand!!

LG
Holger
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