Verfasst: 23.03.2009, 08:02
Mal kurz zum Thema Landwirtschaft, da kann ich was beitragen.
Früher hatten sie hier auf dem Hof Knechte und Mägde, alle hatten ein gutes auskommen,
wie schon erwähnt gab es ja auch genug Arbeit und Entlohnung, so dass es für alle reichte.
Ich kann mich zurück erinnern bis Anfang der 70er Jahre, da war der Hof verpachtet
und es waren auch da noch 2 Knechte beschäftigt.
Der Landwirt selbst hatte ebenfalls ein gutes auskommen.
Heute ist an einen Angestellten nicht zu denken, der würde mich rd. 40.000,-/Jahr
kosten. Wenn es nun für unsere Produkte allgemein eine entsprechende Bezahlung geben würde,
wäre aber auch das kein Problem.
Vorausgesetzt man findet überhaupt noch jemanden...
Für Getreide gab es in der Ernte 2008 ~14,-/dt, aktuell ist der Weizenpreis hier bei uns
bei rd.13,50/dt. Wer eingelagert hat, hat nicht nur die Lagerungskosten an der Backe sondern auch
einen niedrigeren Preis.
Irgendjemand hat mal gesagt, Bäcker und Schlachter sind die einzigen die Wasser
schnittfest machen können. In einem Brötchen für 30cent ist ungefähr ein Getreideanteil
von 0,8cent. Nun kann mir keiner erzählen dass die Mehlherstellung so immens
teuer ist...
Das da was nicht zusammenpasst ist offensichtlich.
Hat schon mal jemand beim Schlachter aus der Auslage ein komplettes
Schwein zusammen gerechnet?? Der Landwirt
bekommt aktuell für so ein Tierchen ca. 1,35/Kg Schlachtgewicht. Bei rd.
90Kg am Haken sind das 122Euro!
Abzügl. Transportpauschale...
Ein Ferkel kostet ca. 55Euro, für knapp 70¤ muss also das Tier gefüttert werden,
der beheizte Stall bezahlt werden, Ausfälle hat man immer mal, Maschinenkosten
für die Fütterungsanlage, Strom, Wasser, Steuern, Tierseuchenkasse, Versicherungen usw usw.
Das geht also nur noch über Masse oder man ist raus aus dem Spiel.
Und genau der Trend ist der falsche! Ich mit meinen schlappen 30ha Acker müsste den Laden
eigentlich zu machen, kein Chance.
Ohne meine Nebeneinkünfte würde da rein gar nichts mehr gehen! So ist
das fast ´ne Nullnummer, Leben könnten wir davon ca. 2-3 Monate.
Man hat als Landwirt auch keine Chance den Preis für seine Produkte groß auszuhandeln.
Entweder nimmt man das was der Schlachthof, Getreideverarbeiter usw.
einem anbietet oder man bleibt auf seinen Sachen sitzen.
Sicher sind beim Getreide mal +/- 50 cent drin, mehr aber nicht.
Dann wird das Zeug eben per Schiff aus dem Osten angeliefert, kein Problem.
Die können liefern bis der Arzt kommt, das wird er aber wohl auch bald müssen...
Wir haben hier strenge Auflagen nach denen Produziert werden muss, woanders
sieht es dagegen anders aus. Die Produzieren für die Hälfte und bekommen
fast das gleiche Geld dafür... und keiner kontrolliert die Jungs. Die benutzen
Spritzmittel die hier schon seit ich weiss nicht wann verboten sind...
Der aktuelle Getreidepreis ist auf einem Niveau von vor 30 Jahren, wenn man
mal die Zuschüsse von damals abzieht. In meiner Lehre Anfang der 80er
gab´s für Weizen 50DM/dt, 25¤ werden wir wohl so schnell nicht
wieder sehen dafür...
Dünger kostete ca. 1/5, Pflanzenschutz ebenfalls, Diesel war ein Witz, zudem
gab´s Dieselrückvergütungen.
Ein Traktor kostete ca. 40.000,-DM, heute kostet eine vergleichbare Mühle um die
90.000Euronen.
Kein Problem mit Inflation usw., nur so kann´s nicht mehr lange weitergehen...
Ein ewig langes Thema... und dann kommen die Leute an und wollen Ofenfertiges
Buchenbrennholz für 50¤/srm haben. Kommen mit ´ner neuen E-Klasse angefahren,
benehmen sich wie Graf Koks von der Gasanstalt und wollen den Preis
unglaublich drücken.
Und das für lächerliche 5 srm, damit Frauchen sich mal auf´m Bärenfell vorm Ofen räkeln kann....
Unglaublich das ganze! Sollen sich doch ´nen Finger ins Auge stecken, brennt auch
LG
Holger
Früher hatten sie hier auf dem Hof Knechte und Mägde, alle hatten ein gutes auskommen,
wie schon erwähnt gab es ja auch genug Arbeit und Entlohnung, so dass es für alle reichte.
Ich kann mich zurück erinnern bis Anfang der 70er Jahre, da war der Hof verpachtet
und es waren auch da noch 2 Knechte beschäftigt.
Der Landwirt selbst hatte ebenfalls ein gutes auskommen.
Heute ist an einen Angestellten nicht zu denken, der würde mich rd. 40.000,-/Jahr
kosten. Wenn es nun für unsere Produkte allgemein eine entsprechende Bezahlung geben würde,
wäre aber auch das kein Problem.
Vorausgesetzt man findet überhaupt noch jemanden...
Für Getreide gab es in der Ernte 2008 ~14,-/dt, aktuell ist der Weizenpreis hier bei uns
bei rd.13,50/dt. Wer eingelagert hat, hat nicht nur die Lagerungskosten an der Backe sondern auch
einen niedrigeren Preis.
Irgendjemand hat mal gesagt, Bäcker und Schlachter sind die einzigen die Wasser
schnittfest machen können. In einem Brötchen für 30cent ist ungefähr ein Getreideanteil
von 0,8cent. Nun kann mir keiner erzählen dass die Mehlherstellung so immens
teuer ist...
Das da was nicht zusammenpasst ist offensichtlich.
Hat schon mal jemand beim Schlachter aus der Auslage ein komplettes
Schwein zusammen gerechnet?? Der Landwirt
bekommt aktuell für so ein Tierchen ca. 1,35/Kg Schlachtgewicht. Bei rd.
90Kg am Haken sind das 122Euro!
Abzügl. Transportpauschale...
Ein Ferkel kostet ca. 55Euro, für knapp 70¤ muss also das Tier gefüttert werden,
der beheizte Stall bezahlt werden, Ausfälle hat man immer mal, Maschinenkosten
für die Fütterungsanlage, Strom, Wasser, Steuern, Tierseuchenkasse, Versicherungen usw usw.
Das geht also nur noch über Masse oder man ist raus aus dem Spiel.
Und genau der Trend ist der falsche! Ich mit meinen schlappen 30ha Acker müsste den Laden
eigentlich zu machen, kein Chance.
Ohne meine Nebeneinkünfte würde da rein gar nichts mehr gehen! So ist
das fast ´ne Nullnummer, Leben könnten wir davon ca. 2-3 Monate.
Man hat als Landwirt auch keine Chance den Preis für seine Produkte groß auszuhandeln.
Entweder nimmt man das was der Schlachthof, Getreideverarbeiter usw.
einem anbietet oder man bleibt auf seinen Sachen sitzen.
Sicher sind beim Getreide mal +/- 50 cent drin, mehr aber nicht.
Dann wird das Zeug eben per Schiff aus dem Osten angeliefert, kein Problem.
Die können liefern bis der Arzt kommt, das wird er aber wohl auch bald müssen...
Wir haben hier strenge Auflagen nach denen Produziert werden muss, woanders
sieht es dagegen anders aus. Die Produzieren für die Hälfte und bekommen
fast das gleiche Geld dafür... und keiner kontrolliert die Jungs. Die benutzen
Spritzmittel die hier schon seit ich weiss nicht wann verboten sind...
Der aktuelle Getreidepreis ist auf einem Niveau von vor 30 Jahren, wenn man
mal die Zuschüsse von damals abzieht. In meiner Lehre Anfang der 80er
gab´s für Weizen 50DM/dt, 25¤ werden wir wohl so schnell nicht
wieder sehen dafür...
Dünger kostete ca. 1/5, Pflanzenschutz ebenfalls, Diesel war ein Witz, zudem
gab´s Dieselrückvergütungen.
Ein Traktor kostete ca. 40.000,-DM, heute kostet eine vergleichbare Mühle um die
90.000Euronen.
Kein Problem mit Inflation usw., nur so kann´s nicht mehr lange weitergehen...
Ein ewig langes Thema... und dann kommen die Leute an und wollen Ofenfertiges
Buchenbrennholz für 50¤/srm haben. Kommen mit ´ner neuen E-Klasse angefahren,
benehmen sich wie Graf Koks von der Gasanstalt und wollen den Preis
unglaublich drücken.
Und das für lächerliche 5 srm, damit Frauchen sich mal auf´m Bärenfell vorm Ofen räkeln kann....
Unglaublich das ganze! Sollen sich doch ´nen Finger ins Auge stecken, brennt auch
LG
Holger