- 29.01.2004, 14:33
#25986
So, ich wollte ja noch mal was zum Kegelspalter schreiben.
Thema Notaus. Nur weil man keine Klauenkupplung sieht, heißt das nicht, das es kein Notaus gibt. An der rechten Seite des Brillant ist eine „Reißleine“, die direkt auf die Einspritzpumpe führt und den Schlepper abstellt. Die Leine ist für den, der auf der Abfuhrseite steht schnell zu erreichen und zu greifen. Falls ich mal alleine Arbeiten muss, wird diese Reißleine am oberen Bügel aufgesteckt. Und aus jeder Position um den Spalter herum zu erreichen.
Diese Lösung habe ich mir bei einem Zugelassenen Spalter abgeguckt, dessen Erbauer die Reißleine auf den Choke seines Renault geführt hat. Diese Konstruktion fand damals bei der BG großen gefallen und wurde sogar in einer Veröffentlichung erwähnt.
Der Nachteil der Klauenkupplung ist, dass sie unter Last einen großen Kraftaufwand erfordert, den man, wenn man wirklich in Bedrängnis, ist nur schwer aufbringen kann.
Zu den Stillstandszeiten: Ohne Last steht der Kegel nach 4 Sekunden. Unter Last nach gut einer Sekunde.
Zum Aufbau: Das Ding ist oben Massiv und unten aus Bruchstein würde mein Kumpel sagen.
Alleine vom Gewicht her steht er fest. Mit meinem Geräteträger hebe ich vorne ab, wenn die Pritsche nicht beladen ist. Keine Angst um den unteren Anschlag. Bevor der Abreißt liegt der Schlepper um. Wichtig ist, das der Anschlag wie dort hoch genug ist. Sonst könnte es passieren, dass das Holz wenn es unten zuerst aufreißt, am Kegel hoch läuft und sich dann dreht. Sollte das Holz am Anschlag brechen, (Ist mir auch mit dünnen Ästen noch nie passiert) wird es spätestens vom rechten Bügel gehalten.
Der umlaufende Bügel sollte den Kegelraum gut überdecken, so das man schon beim Ansetzen des Holzes einen guten Abstand zum Kegel hat. Nach dem ersten Anschneiden des
Kegels kann man getrost zurücktreten. Den Rest macht der Spalter alleine. Ist glaube ich ganz gut zu erkennen.
Sinnvoll ist m.E. auch die komplette Abdeckung des Kegels nach hinten. So kann das Holz, wenn es nicht ganz aufreißt nicht um den Kegel herum laufen. Bügellösungen, die ich gesehen habe, haben mich da nicht überzeugt.
Der Motor des Brillant hat ein hübsches Drehmoment. Der Motor tuckert beim Spalten etwas über Leerlaufdrehzahl. Der Kegel somit mit ca. 300 U/min. Das ist gut überschaubar.
Es ist klar, dass man mit den Dingern aufpassen MUSS. KEINE Handschuhe, enge Kleidung. Am besten Arme frei. (aber nicht das Hemd hochkrempeln) Uhren, Armbäder, Schals ablegen. Lange Haare aus dem Weg schaffen. Enge Hosen, keine Schottenröcke. Kein „Gebimsel“ um den Spalter herum. (z.b. Verlängerungskabel) Fester Stand. (Kein matschiger Boden wie häufig im Wald)Kinder, Hunde und Katzen weit weg. Konzentration bei der Arbeit. Zuschauer, die die ganze Zeit am Labern sind schicke ich fort oder ich stelle ab.
Eine Schweitzer Untersuchung hat übrigens mal Festgestellt, das die Unfälle mit Holzspaltmaschinen seit der Einführung der Hydraulikspalter zugenommen haben.
Warum ? Weil die Dinger als sicher gelten und sich jede Pappnase so’n Ding für kleines Geld aus dem Baumarkt holen kann.
Zur Arbeitsleistung kann ich Holzwurms Angaben bestätigen. Auch keine Probleme mit dicken Dingern. Irgendwo hatte ich mal überschlägig die Spaltleistung berechnet. Jenseits der 30to.
@Holzwurm. Ich gehe mit dem Mog nicht in den Wald. Was du da siehst, haben unsere Pferde (Haflinger, einspännig) gerückt. Der Mog wäre mir im Wald viel zu unübersichtlich. Und erst das ewige Gekrabbel beim Ein- und Aussteigen. Entweder machen wir Buchenbestände dieser Qualität (Wird mit Pferd gerückt, Diese Jahr hatten wir Rückewege bis 80m und engen Bestand. Da kommt selbst der Geräteträger kaum durch und der ist um einiges wendiger wie der Mog) Oder wir machen Kronen auf. Dann wird das, was nicht gerückt werden kann, weil es zu kurz ist, mit der motorisierten Schubkarre rausgefahren und umgeladen. Und wenn ich mal gar keinen Bock habe, nehme ich Industrieholz am Weg.
Thorsten
Ich glaube an den Unimog. Andere Automobile sind eine vorübergehende Erscheinung.
Frei nach Kaiser Wilhelm dem II. (1859-1941)