Hallo Freunde,
bleiben wir zunächst nochmal bei der Chronologie des vergangenen Wochenendes
Eigentlich sollte der Lauf am Stadtrand von Erfurt stattfinden. Aber nachdem auch hier keine Genehmigung durch die Naturschutzbehörde der Stadt zu erlangen war musste kurzfristig auf die Tongrube Aga ausgewichen werden. Die Tongrube wird derzeit wieder verfüllt und nur ein kleiner Bereich war für uns daher nutzbar, weil wir natürlich nicht der Renaturierung entgegen arbeiten wollen. Im Gegensatz zur Schlammschlacht des Vorjahres war diesmal das Gelände wegen der anhaltenden Trockenheit im wahrsten Sinne staubtrocken.
Am Samstagmorgen durften wir als erste Starter in eine länglich schmale Sektion in einer Senke, garniert mit gebaggerten Gräben, entsprechendem Aushub und einem scheinbar ausgetrocknetem Matschloch. Die Flanken des schmalen Streifen hatten gutes Kipppotential. Von den insgesamt mit Eingang und Ausgang acht Toren schafften wir nur zwei. Dann scheiterten wir an einer Kante des ersten Baggerloches obwohl wir schon rückwärts fuhren. So mussten wir bereits hier abbrechen. Unsere Konkurrenz hatte mehr Glück. Dank etwas größerer und breiterer Reifen konnten sie die Kante brechen und kamen weiter in die Sektion. Für sie endete die Fahrt erst in dem scheinbar ausgetrocknetem Bereich. Aber eben nur scheinbar. So verloren wir in dieser ersten Sektion bereits über 400 Punkte.
Anschließend ging es in eine kleinere gut fahrbare Sektion mit griffigen Erdhügeln. Hier gab es für alle nur ein paar Punkte für Richtungswechsel und Berührungen, nichts um etwas gut.
Auch in der nächsten Sektion auf einem Hügelkamm von teilweise nur 5m Breite war nichts zu holen. Die Tore eigentlich nicht so dramatisch, aber so an die Kanten vom Kamm gesteckt, dass bei einem Fahrfehler oder Defekt am Fahrzeug ein Mehrfachüberschlag drohen konnte. Daher fuhren alle nur die quasi einmal auf dem Kamm hin und her und nahmen nur zwei Tore in der Sektion mit. So bewältigten alle die Sektion mit annähernd gleicher Punktzahl.
Nun ging es in eine Sektion im Bereich der Verfüllung mit schwarzem griffigem und trockenem Granulat. Das Gelände war extra für uns mit dem Bagger/Radlader moduliert und so gab es schöne Baggerlöcher und Hügel. Nur vor dem Ausgang war ein Matschloch unbekannter Tiefe. Wir waren wieder als Erste dran. In der Sektion konnten wir die Tore gut fahren nur vor dem Matschloch brachen wir ab. Hier war sie wieder, unsere Wasserphobie bei unserem E-TrialMog. Unsere Konkurrenz war erheblich schmerzfreier. Sie fuhren mit bedenklicher Schrägneigung am Rand des Loches und konnten zwar mühsam aber doch erfolgreich den Ausgang erreichen und uns weitere 100 Punkte abnehmen.
In der letzten Sektion des Tages ging es wieder zurück an schmalen Bergkamm aber dort im unteren etwas breiteren Bereich. Wir hatten zwar zunächst Schwierigkeiten hinter dem Eingangstor an einer lockeren Steigung kamen aber im zweiten Anlauf mit etwas mehr Schwung hinauf. Zwei Tore warn für alle kleinen Fahrzeuge nicht vernünftig fahrbar, der Rest ging. Dabei mussten wir auf dem Kamm auf engstem Raum wenden. Hier half uns unser E-Antrieb so dass wir mehrfach nur gerade 10cm vor und zurück fuhren. Dies gilt nach Reglement noch nicht als Richtungswechsel. Schön war auch die lange steile Abfahrt zum Ausgang, die wir sehr kontrolliert und mit etwas Motorschub bewältigten. Die anderen Fahrzeuge fuhren hier teilweise mit blockierenden Bremsen hinunter. Aber richtige große Unterschiede in den Punkten gab es nicht und so lagen wir nunmehr mit über 500 Punkten hinten.
Am Sonntag bekamen wir Verstärkung durch Insa mit Familie, und sie durfte auch gleich als Georgs Beifahrerin die erste Sektion, die Lehmberge vom Vortag fahren. Die Sektion war umgesteckt und so war der Kurs andersherum als am Vortag. Aber auch das war recht Problemlos für alle machbar.
Nun ging es wieder auf den Bergkamm, auch hier nur umgesteckt. Letztlich nichts anderes, wieder ging es nur kurz rückwärts in die Sektion, dann wieder vorwärts durch ein Tor und hinaus aus der Sektion. Unsere Konkurrenz hat jetzt etwas mehr Mut und fuhr noch ein Schrägtor und nahmen uns weitere 80 Punkte ab.
Weiter ging es wie am Vortag in die Sektion im Verfüllbereich. Hier waren die Tore innerhalb der Sektion neu gestellt aber Eingang und Ausgang geblieben. Und wir durften wiedereinmal vorlegen. Die Tore in der Sektion gingen alle einigermaßen gut, nur einige Richtungswechsel. Bei dem Matschloch konnte man jetzt durch die Spuren der Fahrzeuge der größeren Klassen erkennen, dass es wohl doch nicht sehr tief ist. Daher beschlossen wir, zu versuchen es an der flachsten Stelle zu queren. Im Loch war auch Grip aber dennoch drückte sich der E-TrialMog leider nicht an der Baggerkante hoch. Wir versuchten es immer wieder und kassierten weitere 100 Zusatzstrafpunkte weil wir mehr als 10 Richtungswechsel nach dem letzten Tor machten. Dazu kam noch der Abbruch wegen Zeitüberschreitung. Aber am Sonntagmittag war das eigentlich schon egal. Doch auch unsere Konkurrenz hatte diesmal ein Problem, ein technisches Problem. Durch den schweren Boden war das Lenken fast unmöglich. Und so brach der Lenkspurhebel unter der der Kraft der Servolenkung. Für das Team bedeutete dies das Aus für diesen Lauf. Aber sie hatten zu dem Zeitpunkt ein Riesenpolster von ca. 800 Punkten. Mehr als die maximalen Punkte jeder Sektion.
Für uns ging es in die Nachbarsektion von gleichem Charakter nur ohne Matschloch. Und so konnten wir auch alles gut und problemlos mit nur 40 Fehlerpunkten fahren, aber das reichte noch nicht
Aber wir bekamen noch eine Sektion nämlich die Gleiche nur in umgesteckter Richtung. Wieder konnten wir zunächst gut fahren, doch dann viel an zwei Stellen auf, an denen wir nur mit Allrad ohne Sperren gefahren waren, dass wir nun Sperren benötigten. Aus einer Kuhle, anderen Ausgang ein Aufwärts- und ein Abwärtstor neben einander standen, kamen wir selbst mit Sperren nicht zu dem Aufwärtstor. Und dann erkannten wir nach dem zurücksetzen an Hand der fehlenden Löcher, dass offensichtlich unsere Hinterachse nicht mit treibt. Bestätigt wurde dies nach ausschalten des Vorderradantriebs. Also blieb uns nur mit Schwung zunächst verkehrt herum aus dem Abwärtstor zu fahren weil hier der Hang etwas sanfter war. Das ging recht gut, daher setzten wir nochmals durch das Tor nun in richtiger Fahrtrichtung zurück und nochmals mit Schwung heraus. Das brachte uns zumindest unter dem Strich 28 Punkte. Auch beim letzten Tor mussten wir erst nach einem Fehlversuch umdrehen und das Tor rückwärts in falscher Richtung durchfahren um dann es wieder vorwärts richtig zu passieren. Der Ausgang am oberen Ende eines Steilhanges war jedoch so nicht erreichbar und wir mussten die Sektion doch abbrechen.
Aber nach der Auswertung war das Glück dann doch auf unserer Seite und wir konnten diesen Lauf doch noch unerwartet gewinnen. Wieder bewährte sich der Spruch "Erst am Ende werden die Toten gezählt". Für die Meisterschaft bedeutet dies, dass es spannend weitergeht und erst im letzten Lauf die Entscheidung fällt.
Bis dene
Gruß
Jürgen von der hessischen Kinzig
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