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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#577383
Moin Moin,
Wir haben bei unserem 411 festgestellt, dass er nicht ordentlich gebremst hat. Darauf hin haben wir ihn aufgebockt und mal gebremst und dabei die Reifen von Hand versucht zu drehen. Vorne ließen sie die Reifen nicht drehen. Hinten mit leichtem Schleifen trotz, dass gebremst wurde.

1. Unsere erste Idee war, dass wir die Bremsen über das kleine Rädchen nachstellen müssen. Das hat allerdings nichts gebracht.
2. Da eine leichte Undichtigkeit am Hauptbremszylinder zu erkennen war, haben wir diese getauscht und im gleichen Atemzug auch alle Bremsleitungen erneuert

Leider besteht das Problem weiterhin. Vorne arbeiten die Radbremszylinder. Hinten allerdings bewegt sich nichts. Sie Zucken nicht mal wenn man die Bremse betätigt.
Wenn wir den Entlüftungsbehälter an die hinteren Radbremszylinder anschließen und Bremsen, kommt auch ein Schwall Bremsflüssigkeit. Bremsflüssigkeit liegt also an und es tropft keine Leitung und es ist auch kein Luft im System.
Jetzt war unsere letzte Überlegung, dass die beiden hinten Radbremszylinder kaputt sind.
So ganz wissen wir nicht mehr weiter, was das Problem sein könnte.
Viele Grüße
Moritz :mog4
#577386
Hallo Moritz!
Wenn der Hauptbremszylinder funktioniert und die Leitungen neu sind, wie du ja sagst, dann kann es nach menschlichem Ermessen nur an den Radbremszylindern liegen.
Vermutlich sind die fest und du musst sie aufarbeiten bzw. erneuern.
Nimm die mal raus, da siehst du es ja gleich ob die Kolben bewegt werden können.
Es ist mir mal passiert, dass zwar bremsen ging, aber die Kolben nur schwer zurückgedrückt werden konnten. Dadurch haben die Beläge immer leicht geschliffen und sind warm geworden.
Liegt oft nur daran, dass die Manschetten mit den Alter aufquellen, muss gar nicht Rost sein.
Beim Einbau bitte auf gute "Schmierung" der Bremskolben im Bremszylinder achten. Dazu gibt es Spezialmittel.
Gruß Norbert
#577387
Hallo Moritz,
hast Du einen 41! mit "neuer" oder "alter" Achse? Ich kenne nur die alte Achse und weiß daher nicht ob meine Überlegungen auch für die neue Achse gelten.

Bei der alten Achse zunächst versuchen ob sich die Räder mit den Einstellexcenter richtig fest setzen lassen. Wenn dies geht wäre der Fehler tatsächlich in den Radbremszylinder zu suchen.
Wenn aber dies auch nicht funktioniert, was ich für nicht unwahrscheinlich halte, liegt es an der Mechanik (nd vielleicht auch an den Radbremszylindern. In diesem zweiten Fall ist möglicherweise die Verbindung der Bremsbacken für die Handbremsfunktion zuweit zusammen gedreht und verhindert so das auseinander Drücken der Bremsbacken.
Diese Verbindungsstange hat an der jeweils vorderen Bremsbacke eine Lagerung mit einem Langloch. Bei diesem Langloch darf der Bolzen nicht am inneren Rand anliegen. Siehe hierzu das Werkstatthandbuh zum einstellen der Bremsbacken.
Es kann aber auch sein, dass durch zuviel Dreck die Radbremszylinder nicht mehr ausfahren wollen, dann ist höchste Zeit diese ordentlich zu kontrollieren, zu warten und gegebenen Falls zu ersetzen.
#577390
Danke euch beiden für die Antworten.
@Alteisen Die Kolben der Radbremszylinder lassen sich bei nichtbetätigter Bremse reindrücken und bleiben dann auch in dieser Position. Wenn wir die Bremse betätigt haben, kommen sie wieder raus. Es ist fast so als würde ein kleines Stück fehlen, um die Bremsbacken nach außen zu drücken.

@Jürgen-Fahlbusch Wir haben einen 411 mit neuer Achse. Die Handbremse auf beiden zieht gut und hält die Reifen fest. Die wird ja über die Excenter eingestellt oder?
Ich werde nachher nochmal das Gestänge überprüfen und das Werkstatthandbuch zur Hand nehmen.

Viele Grüße Moritz :mog4
#577392
Hallo Moritz,
was mir sehr komisch vorkommt, ist, dass die Handbremse funktioniert. Ich hätte auf abgefahrene Bremsbeläge oder zu großer Bremstrommeldurchmesser getippt. Totzdem solltest Du beides einmal kontrollieren. Aber eventuell ist ja wirklich etwas am Handbremsgestänge in den Trommeln falsch, aber dann auf beiden Seiten? Die Handbremse wird nach der Grundeinstellung der Betriebsbremse, also Bremsbacken über Excenter, eingestellt an dem Zahnrädchen.
Viel Erfolg
Thomas
#577398
Hallo Moritz,
leider weiß ich nicht genau wie es bei der neuen Achse mit dem Handbremsgestänge und den Exzentern aussieht, da ich nur das Werkstatthandbuch des 404 habe. Dieser hat die gleiche Mechanig wie eben der 411 alte Achse.
Wie weit musst Du die Handbremse ziehen bis die Räder fest werden?
Wie kannst Du sehen ob und wie sich die Radbremszylinder beim Betätigen bewegen?
Kannst Du die Radbremszylinder bei fest angezogener Handbremse vielleicht weiter bewegen?
#577422
Danke für eure Antworten!
Ich habe jetzt einmal neue Radbremszylinder für hinten besorgt und werde die mal einbauen und testen. Und auch einmal die Bremse mithilfe des Handbuches einstellen.
Wir haben vorher schon ein bisschen dran rumgestellt. Vielleicht haben wir es ja auch zu sehr verstellt.

@ralfmirko Also Verteiler und alle Leitungen haben wir einmal erneuert. Und als wir den Behälter zum Bremsenentlüften am Radbremszylinder angeschlossen haben und gebremst haben, kam auch ein Schwall Bremsflüssigkeit. Also baut sich ja generell Druck auch in den hinteren Radbremszylindern auf oder bin ich da verkehrt?

@Jürgen-Fahlbusch Die Handbremse muss ich ungefähr drei Rasten hochziehen, bis sie ganz fest ist. Die Funktion der Radbremszylinder hab ich kontrolliert, indem ich das untere Blech an der Trommel abgeschraubt habe. Sowohl vorne als auch hinten. Vorne sieht man ganz deutlich, wie die Kolben vom Bremsylinder rein und raus gehen. Hinten tut sich eben gar nichts. Wie sich die Radbremszylinder hinten bei angezogener Handbremse verhalten muss ich mal ausprobieren.

Viele Grüße
Moritz :mog4
#577423
Hallo Moritz,

anbei meine Bremsenproblematik und -überholung an meinem U411, alte Achse:

https://www.unimog-community.de/phpBB3/ ... ml#p543059

Generell:
- Die Handbremse muss (gesetzlich vorgschrieben) unabhängig zur Betriebsbremse funktionieren, um beim Ausfall der Betriebsbremse das Fahrzeug noch zum Stehen zu bekommen. Somit kann abgeleitet werden, dass die Bremsbacken beweglich sind und sich noch an die Trommel anlegen.
- Bei der Standardausführung sollte es eine einkreisige Hydraulikanlage sein, d.h. überall im System herrscht der gleiche Bremsdruck beim Betätigen des Bremspedals. Durch unterschiedliche Kolbendurchmesser (VA 28,xx mm, HA 22,xxmm) an den Radbremszylindern erhält man unterschiedliche Bremskräfte an Vorder-und Hinterachse und somit eine statische, festgelegte Bremskraftverteilung. Wenn Bremsflüssigkeit aus den RBZ kommt, besteht zumindest mal eine Verbindung ohne Verstopfung.

Idee 1:
Lässt sich das Bremspedal bis aufs Bodenblech durchdrücken oder wird das Bremspedal mit "normalem" Weg fest?
Wenn die Bremsbacken zu weit weg von der Trommel stehen (falsche/fehlende Grundeinstellung) könnte die Füllmenge des Hauptbremszylinders nur für die Betätigung der VA (da größerer RBZ-Durchmesser) ausreichen...In wie fern der Fall möglich ist, dazu fehlt mir die Praxis.
Idee 2:
Wie schon beschrieben sind die hinteren Radbremszylinder dermaßen festgegammelt, dass nicht einmal der Hydraulikdruck ausreicht, um diese zu bewegen. In der Regel gehen die mit dem hohen Hydraulikdruck nach außen, aber nicht mehr über den Federdruck zurück.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Hier hilft es nur, auch mal die Bremstrommeln abzunehmen und mal reinzuschauen, die Bauteile zu zerlegen, reinigen, gängig machen und zu begutachten. Maß und Oberfläche der Trommeln, Belagstärke und deren Zustand beurteilen, und danach eine Grundeinstellung nach WHB vornehmen.
Falls unsicher, fachlichen Rat holen oder gar eine Werkstatt aufsuchen.
Jochen.Schäfer liked this
#577427
Hallo Moritz,

wenn die Handbremse bereits nach nur 3 Rasten die Räder schon festhält ist sie sehr scharf, eventuell sogar schon zuscharf eingestellt. Aber dies Widerspricht leider eher meiner Theorie, dass eben die Handbremsmechanik die Ursache für Dein Problem ist
#577449
zu Florian Idee 1: wenn die Flüssigkeitsmenge beim betätigen des Pedals nur ausreicht um die Bremsbacken vorne anzupressen und hinten noch gar nichts passiert, dann dürfte sich aber kein Druck aufbauen, somit vorne eigentlich auch keine, bzw. nur eine geringfügige Bremswirkung vorhanden sein.
Da scheint hinten irgendwas zu blockieren. Vielleicht mal hinten ohne Bremsbacken vorsichtig testen, ob der Bremszylinder überhaupt ausfährt. Da sollte schon eine Bewegung zu erkennen sein.
Gruß Peter
#577463
Hallo Peter, hallo Moritz,
Vielleicht mal hinten ohne Bremsbacken vorsichtig testen, ob der Bremszylinder überhaupt ausfährt
Dabei aber nicht vergessen gleich eine größere Wanne unterzustellen, denn wenn einer der Kolben doch plötzlich ausfährt, kommt eventuell der Kolben gleich komplett heraus und die Bremsflüssigkeit ergießt sich über den Boden.
#577496
So, ich habe heute beide Radbremszylinder hinten einmal getauscht. Jetzt habe ich auf jeden Fall wieder eine Bremswirkung bzw. die Kolben fahren ersichtlich beim Bremsen aus dem Zylinder und auch wieder zurück.

Jetzt muss ich mich morgen einmal daran machen die Bremse einmal vernünftig einzustellen.
Die Betriebsbremse wird ja über die Excenter eingestellt und kommt im Handbuch auch vor der Einstellung der Handbremse. Die Handbremse funktioniert ja soweit sehr gut. Muss ich diese einmal wieder in irgendeine Ausgangsposition bringen, bevor ich ich die Betriebsbremse einstelle oder kann ich die Betriebsbremse einfach so nachstellen?
Gruß Moritz :mog4
#577497
Annehmend, dass alles korrekt montiert ist, Handbremse lösen und dann die Betriebsbremse mit den Exzentern einstellen. Auf jeweils richtige Drehrichtung der Exzenter achten.
Bremsprobe ist sinnvoll, um zu sehen, ob Fahrzeug evtl. einseitig zieht. Bei Bedarf nachstellen.
Danach Handbremse nach Handbuch einstellen. Falls ein Anhängersteuerventil vorhanden ist, auch darauf achten, dass dieses beim Handbremsen auslöst, bevor die Hinterräder des Unimog bremsen.
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