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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

:clap: 100 %
#553856
Tja,

ich war total angetan, wie rund er lief - und beim nächsten Start machte er plötzlich einen Riesenlärem. Beim übernächsten alles wieder gut, aber inzwischen klingt er ganz furchtbar. Ich habe sicherheitshalber immer nur ganz kurz laufenlassen, um erfahreneren Menschen das Geräusch zu zeigen, aber nicht den Motor zu zerstören. Da auch noch Abgas durch den Motorraum waberte, hatte ich erst einen undichten Krümmer im Verdacht, nachdem alle Schrauben, auch am Flansch, nachgezogen waren, blieb diese Problem zumindest aus. Eine der drei Muttern, die den Abgas- mit dem Ansaugtrakt verbinden, hatte sich losgerüttelt...

Heute hatte ich einen Freund mit mehr Erfahrung als ich zu Besuch. Das Geräusch war immer noch da, ein hartes Klackern. Da es schlagartig aufgetreten war, vermuten wir eher mal keinen Lagerschaden. Zylinderkopfhaube ab - darunter sieht alles sehr gepflegt aus, keine Federn ab oder gebrochen. Wir haben dann alle Zündkerzen rausgemacht und den Anlasser ohne Zündung durchdrehen lassen - keine auffälligen Geräusche. Dann in jedes Zündkerzenloch mit meinem Aldi-Endoskop geschaut. Alle Kolbenböden sehen recht normal aus - außer einem! Der Kolben vom zweiten Zylinder hat Spuren. Was nun? Bevor ich den ganzen Zylinderkopf abbaue, entferne ich erst noch einmal Vergaser und Krümmer und versuche, mit dem Endoskop zu sehen, ob evtl ein Ventil hängt oder gerissen ist. Es könnte natürlich auch sein, dass ich ungewollt ein Kleinteil in den Ansaugtrakt habe fallen lassen - aber dann wär der Motor nicht so schön gelaufen, oder? Bin grad ein wenig genervt, aber ich gebe nicht auf!

Schönen Abend allen,

Konrad
#553866
Hallo Konrad
das plötzliche Klackern könnte durchaus ein Fremdkörper gewesen sein. Je nach Kontur liegt er vor dem Einlassventil und wird entweder passend gemacht oder gelangt durch eine günstige Lage durch das Ventil in den Brennraum. Je nach "Berarbeitung" kann er durch das Auslassventil auch wieder ausgestoßen werden. Ich selber habe dass mit einer 8mm-Mutter und eine 6er Scheibe schon erlebt, die Mutter ist allerdings nicht mehr rausgekommen, die Scheibe schon. Bei der Mutter war ein neuer Zylinder samt Kolben und Kopf notwendig (Deutz F3L913) , bei der Scheibe konnten wird die Macken beseitigen, da das teil wohl hauptsächlich liegend rumgehüpft ist. Der Schaden war nur durch eine Kopfdemontage genau zu beurteilen.
Ein undichts Ventil kannst du durch eine Druckverlustprobe (Kerzenstummel mit Druckluftnippel erforderlich) gut nachprüfen.
#553883
Hallo Helmut,

danke für deinen Tipp! Ich schaue, ob ich so einen Kerzenstummel selbst bauen kann. Heute habe ich einfach mal durch das Zündkerzenloch mit einem Magneten vorsichtig gestochert und tatsächlich kleine Metallteile rausgefischt... Als Nächstes baue ich den Vergaser ab und auseinander und forsche dort nach Fehlteilen...

Danke und viele Grüße,

Konrad

Bild
#553884
Ups das aus einem Zylinder rausgeangelt mir Magnet ...das schaut net gut aus ..das gehört da aber nicht hinein ....und schaut nicht aus wie ein Bruchteil aus dem Vergaser .....toi toi toi das es nichts schlimmeres ist wird ...

Ralf
#554286
Hallo Mogfreunde,

ich habe länger nichts geschrieben - ich musste erst mal sachkundige Menschen abwarten, die mir vor Ort weiterhelfen. Alleine hätte ich den Motor wohl geschrottet.
Meine Idee, die Brennräume mit dem Endoskop anzuschauen und dann mit dem Magneten abzufischen, wurde für gut befunden. Heute haben wir dann mit dem Kompressionstester (danke Helmut!) erst mal geschaut, ob es Druckverluste gibt. Auf dem betroffenen 2. Zylinder 8 bar - ist doch eigentlich nicht so schlecht für das Alter. Prüfung auf einem anderen Zylinder ergab den gleichen Wert, also sollten Kolben und Ventile dicht sein. Dann versuchsweise nochmal angelassen, um meinem Freund das böse Geräusch zu zeigen. Der Motor wollte nicht anspringen, also mit Bremsenreiniger nachgeholfen - und HOLLA! Er lief natürlich mit zu viel Gas, und das scheint das Problem gelöst oder förmlich rausgeblasen zu haben. Wie auch immer - jetzt läuft er wieder (fast) seidenweich. An der Vergasereinstellung muss ich noch die richtigen Schräubchen drehen - momentan klingt der Motor super, aber er scheint zu fett zu laufen. Zumindest riecht es aus dem Auspuff auch nach Benzin... In der TDV habe ich zur Grundeinstellung nur wenig gefunden, hat jemand passende Tipps? Die Leerlaufgemischschrauben soll man ganz reindrehen und dann 1,5 Umdrehungen wieder raus - richtig?

Viele Grüße,

Konrad
#554300
Hallo Konrad,

ein schöner Mog und wenn ich Deine Arbeit so verfolge, wird er auch in Deiner Regie mal wieder so aussehen.
Das mit dem Benzingeruch am Auspuff sollte Dich nicht so sehr beschäftigen. Das hängt einfach mit der schlechten Verdichtung und damit ungenügenden Verbrennung zusammen. Hatte mein Mog auch. Da bekam man sogar feuchte Benzinhände am Auspuff. Natürlich muß der Vergaser so gut wie möglich eingestellt werden. Aber je nach Gewicht und Fahrweise wirst Du Dich auf 24 - 28 Liter/100km auf der Straße einstellen müssen. Im Gelände kann es durchaus die doppelte Menge sein.
Sollte Dir den Spaß aber nicht weiter vermiesen.
Viel Glück weiterhin bei der Restauration.

Mit Mog Grüßen
Roland
#554305
Hallo Roland,
Aber je nach Gewicht und Fahrweise wirst Du Dich auf 24 - 28 Liter/100km auf der Straße einstellen müssen. Im Gelände kann es durchaus die doppelte Menge sein.
Den ersten Teil kann ich auch für meinen M130 bestätigen, solange man auf der Autobahn nich schneller als die anderen LKWs fährt. Aber im Gelände die durchaus doppelte Menge schmeichelhaft wenig. Da geht durchaus noch einiges mehr, und damit meine ich nicht beim Trial :D :D :D
#554314
Danke euch allen!

Mir ist klar, dass ich kein 3-Liter Auto gekauft habe ;-) Danke für die Kommentare, dann bin ich beruhigt, was den Vergaser angeht. Interessant ist ja, in wie vielen verschiedenen Autos der verbaut wurde: Porsche 356, Steyr-Puch etc. Jeweils mit ein paar individuellen Details, der Porsche-Vergaser hatte z.B. keinen Choke, aber insgesamt ist es ja ein rustikales Teil.

Ich muss gestehen, dass ich wohl nicht der Typ bin, der mit dem Mog ins Gelände geht - einfach weil ich es auch mit anderen Autos nicht gemacht habe. Er wird bei uns im "Austragshäusel" eher moderat bewegt werden. Ich brauche immer eine Transporter für meinen Beruf, dazu Baumaterial, Gartenabfälle, Autoteile etc... Aber alles eher im urbanen Umfeld. Ich mag einfach die Optik und die rustikale Technik., dazu das kompakte Format. Mit meiner anderen Feuerwehr (MB 814) habe ich immer ein wenig Probleme, einen Parkplatz zu finden. :mog5

Schönen Tag euch allen!

Konrad
#555264
Guten Abend, Mogfreunde!

lange habe ich nichts von mir hören lassen - trotzdem war ich die ganze Zeit mit Schrauben beschäftigt. Nur halt leider nicht am Mog... Schon im Dezember beim Kauf des 404 hatte ich beschlossen, mein anderes Coronaprojekt erst einmal fertig zu machen. Und da das ein SL 600 von 1993 in einem "herausfordernden" Zustand ist, kostete das enorm viel Zeit. Aber jetzt steht er beim TÜV zur Vollabnahme (und ist auch schon verkauft) und ich kann endlich wieder an den Mog. Ich habe gemerkt, dass ich den 12-Ender mal besitzen und beschrauben, aber nicht behalten wollte. Da sind mir ältere Autos lieber... Die ganzen Wochen hatte ich leicht sehnsüchtig in den Garten zum Unimog geschaut.

Wie auch immer, ich habe mich endlich an die nächsten Kleinigkeiten gemacht. Momentan tüftle ich an einer Vorrichtung, um den Koffer abnehmen zu können. Geplant sind Ständer aus Stahlrohr, die ich an den Aufnahmepunkten der vier Befestigungsösen (die davor entfernt werden) verschrauben will. Die sollen höher sein als der Rahmen, so dass ich den Koffer erst vorne, dann hinten mit den Farm-Jacks anheben und dann verschrauben kann. Wie ich das untereinander stabil verstrebt bekomme - keine Ahnung... Eine bessere Idee habe ich mangels Gabelstapler nicht.

Heute konnte ich dann endlich mal wieder den Motor anlassen. Ging alles prima, er läuft auch wieder rund. Beim letzten Mal hatten wir ein pumpendes Geräusch vom Kompressor gehört. Der wird ja in Zukunft nicht mehr gebraucht, also habe ich den Keilriemen entfernt. Jetzt ist allerdings die Drehzahl viel zu hoch - kann das nur am fehlenden Kompressor liegen? Ich habe am Vergaser erst die Leerlaufschraube justiert (erfolglos), danach an de Leerlaufgemischdüsen herumgespielt, auch erfolglos... Hm. Bin dankbar für Input von den wirklichen Fachleuten.

Euch allen einen schönen Abend!

Konrad
#555268
Hallo Konrad
war der Motor betriebswarm, nur dann kannst du den Leerlauf richtig einstellen.
Ist die Starterklappe voll geöffnet, Gestänge geht auch tatsächlich auf Leerlaufanschlag?
#555272
Hallo Helmut,

danke für die hilfreichen Vorschläge! Der Motor hatte am Ende 80 Grad, die Drehzahl war aber die ganze Zeit gleich hoch (geschätzt um die 3000 U/min). Nach meinem laienhaften Verständnis geht das Gestänge ganz bis auf den Anschlag, den hatte ich auch maximal mit der Schraube zurückgedreht. Die Leerlaufgemisch-egulierdüsen hatte ich nach Werkstatthandbuch zunächst 1,5 Umdrehung rausgedreht, am Ende waren sie sogar (vorsichtig) ganz hineingedreht...

Viele Grüße,

Konrad
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