- 10.02.2004, 00:01
#5329
MERCEDES-MANAGER WERNER
Der Vater der C-Klasse ist tot
Helmut Werner, Autovisionär und bis 1997 Chef von Mercedes-Benz, ist tot. Unter seiner Leitung entstanden unter anderem der Smart, die C- und E-Klasse und der Roadster SLK.
Verstorbener Visionär Werner: Vom Reifenhersteller zum Auto-Manager
Stuttgart - Werner ist bereits am Freitag im Alter von 67 Jahren gestorben, wie eine DaimlerChrysler-Sprecherin bestätigte. Unter seiner Ägide hatte Mercedes eine beispiellose Produktoffensive gestartet. Gewinn und Umsatz stiegen in bislang noch nicht erreichte Höhen. 1997 verließ er den Autobauer auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
Grund für sein Ausscheiden war ein handfester Krach mit DaimlerBenz-Konzernchef Jürgen Schrempp. Dieser hatte den Konzern nach seinem Amtsantritt 1995 völlig umgebaut. Schrempp wollte auch direkten Einfluss auf die umsatz- und ertragsstärkste Tochter Mercedes nehmen, die traditionell relativ autonom agierte. Werner eckte bei Schrempp an, da er für die weitere Eigenständigkeit von Mercedes-Benz eintrat.
Profit-Wende in wenigen Jahren
Werner, am 2. September 1936 als Sohn eines Bankmanagers in Köln geboren wurde, kam erst 1987 nach Stuttgart. Vorher hatte der Diplom-Kaufmann lange Zeit den Reifenhersteller Continental in Hannover gelenkt. In Sindelfinden war er zunächst für das Nutzfahrzeuggeschäft verantwortlich. 1993 übernahm er dann den Posten des Vorstandschefs bei dem Unternehmen, dem zuvor ein eher betulich-konservatives Image anhaftete.
Werner baute den Milliarden-Verlust bei Mercedes ab und strich Tausende von Arbeitsplätzen. Schon 1994 gehörte Mercedes-Benz wieder zu den profitabelsten Herstellern weltweit. Werner setzte sich auch für den Ausbau der Produktpalette ein. Mit der C-Klasse, der E-Klasse und dem kleinen Roadster SLK brachte er serienweise Spitzenmodelle auf den Markt.
Unter seiner Führung wagte Mercedes auch den Sprung über den Atlantik - das Unternehmen baute in Tuscaloosa in Alabama die erste Fabrik in den USA. Dort läuft seither die M-Klasse vom Band. Auch der Smart und die A-Klasse gehen zum Teil auf Initiativen Werners zurück, ebenso wie der Bau eines Motorenwerks in Stuttgart.
Nach seinem Ausscheiden bei Mercedes war Werner weiterhin gefragt. So war er unter anderem Chef des Aufsichtsrats der Expo 2000 in Hannover. Von 1998 bis Mitte 2003 leitete er den Aufsichtsrat der Frankfurter Metallgesellschaft AG, die 2000 nach ihrer Konzentration auf die Kernaktivitäten Anlagenbau und Chemie in MG Technologies umfirmierte. Werner arbeitete dort eng mit Vorstandschef Kajo Neukirchen zusammen, der zuletzt in Konflikt mit dem Aktionär Otto Happel geriet. Als Happel 2003 seinen Anteil auf rund 20 Prozent verdoppelte und Neukirchen von seinem Amt zurücktrat, legte auch Werner den Aufsichtsratsvorsitz nieder.
Werner starb laut Mitteilung in einem Berliner Krankenhaus an einer schweren Krankheit. Zwei Tage zuvor hatte er noch eine Veranstaltung in Stuttgart moderieren sollen. Diesen Termin musste er bereits absagen.
Oliver Schmale, AP / spiegel-online
Der Vater der C-Klasse ist tot
Helmut Werner, Autovisionär und bis 1997 Chef von Mercedes-Benz, ist tot. Unter seiner Leitung entstanden unter anderem der Smart, die C- und E-Klasse und der Roadster SLK.
Verstorbener Visionär Werner: Vom Reifenhersteller zum Auto-Manager
Stuttgart - Werner ist bereits am Freitag im Alter von 67 Jahren gestorben, wie eine DaimlerChrysler-Sprecherin bestätigte. Unter seiner Ägide hatte Mercedes eine beispiellose Produktoffensive gestartet. Gewinn und Umsatz stiegen in bislang noch nicht erreichte Höhen. 1997 verließ er den Autobauer auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
Grund für sein Ausscheiden war ein handfester Krach mit DaimlerBenz-Konzernchef Jürgen Schrempp. Dieser hatte den Konzern nach seinem Amtsantritt 1995 völlig umgebaut. Schrempp wollte auch direkten Einfluss auf die umsatz- und ertragsstärkste Tochter Mercedes nehmen, die traditionell relativ autonom agierte. Werner eckte bei Schrempp an, da er für die weitere Eigenständigkeit von Mercedes-Benz eintrat.
Profit-Wende in wenigen Jahren
Werner, am 2. September 1936 als Sohn eines Bankmanagers in Köln geboren wurde, kam erst 1987 nach Stuttgart. Vorher hatte der Diplom-Kaufmann lange Zeit den Reifenhersteller Continental in Hannover gelenkt. In Sindelfinden war er zunächst für das Nutzfahrzeuggeschäft verantwortlich. 1993 übernahm er dann den Posten des Vorstandschefs bei dem Unternehmen, dem zuvor ein eher betulich-konservatives Image anhaftete.
Werner baute den Milliarden-Verlust bei Mercedes ab und strich Tausende von Arbeitsplätzen. Schon 1994 gehörte Mercedes-Benz wieder zu den profitabelsten Herstellern weltweit. Werner setzte sich auch für den Ausbau der Produktpalette ein. Mit der C-Klasse, der E-Klasse und dem kleinen Roadster SLK brachte er serienweise Spitzenmodelle auf den Markt.
Unter seiner Führung wagte Mercedes auch den Sprung über den Atlantik - das Unternehmen baute in Tuscaloosa in Alabama die erste Fabrik in den USA. Dort läuft seither die M-Klasse vom Band. Auch der Smart und die A-Klasse gehen zum Teil auf Initiativen Werners zurück, ebenso wie der Bau eines Motorenwerks in Stuttgart.
Nach seinem Ausscheiden bei Mercedes war Werner weiterhin gefragt. So war er unter anderem Chef des Aufsichtsrats der Expo 2000 in Hannover. Von 1998 bis Mitte 2003 leitete er den Aufsichtsrat der Frankfurter Metallgesellschaft AG, die 2000 nach ihrer Konzentration auf die Kernaktivitäten Anlagenbau und Chemie in MG Technologies umfirmierte. Werner arbeitete dort eng mit Vorstandschef Kajo Neukirchen zusammen, der zuletzt in Konflikt mit dem Aktionär Otto Happel geriet. Als Happel 2003 seinen Anteil auf rund 20 Prozent verdoppelte und Neukirchen von seinem Amt zurücktrat, legte auch Werner den Aufsichtsratsvorsitz nieder.
Werner starb laut Mitteilung in einem Berliner Krankenhaus an einer schweren Krankheit. Zwei Tage zuvor hatte er noch eine Veranstaltung in Stuttgart moderieren sollen. Diesen Termin musste er bereits absagen.
Oliver Schmale, AP / spiegel-online
Ich glaube an den Unimog. Andere Automobile sind eine vorübergehende Erscheinung.
Frei nach Kaiser Wilhelm dem II. (1859-1941)
Frei nach Kaiser Wilhelm dem II. (1859-1941)