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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Die meistgestellten Fragen rund um Unimog/MBtrac werden von Experten beantwortet.

Moderator: Helmut Schmitz

#374810
Hallo Rüdiger,

Das ist Mal Klasse Arbeit gratulieren. :thumbup:

Ich habe einige Getriebe Fragen:

1. Wenn Sie im "Schnecken Gang" Berg auf fahre, und Sie stoppen,
und ziehen die Handbremse an; können Sie Ihr Getriebe auf nutraal schalten?

2. Können Sie jetzt mit die Straße Gänge schnell auf und unter schalten, wie ein moderner PKW. ohne zu Kretsen?

Ich habe immer deutlich dass Motordrehzahl abgesenkt und dann kann ich wechseln.
Von 4 nach 3 Gang Herunterschalten kann ich, wenn ich praktisch still stehen.

Können Sie mir dass erklären!

Gr. Theo aus Belgien
#374852
Hallo Michael, hallo Theo,

beruhigend, daß die Schwergängigkeit auch bei der professionellen Getriebeüberholung auftritt. Ich denke, es liegt einfach an den neuen Tellerfedern. Die liessen sich von Hand überhaupt nicht zusammendrücken. Die alten gaben etwas nach. Mit der Zeit wird das wieder ausleiern, und dann gehts halt wieder leichter. In ein paar Wochen probier ich trotzdem mal anderes Getriebeöl. Die Erstbefüllung war dann halt zum Ausspülen von Schmutz.

Theo, zu Deiner ersten Frage. Das Vorschaltgetriebe (Kriech, Schnecken und Zwischengänge) lässt sich nun auch am Berg problemlos zu und abschalten. Hab das vorhin extra nochmal alles durchprobiert. Vor der Getriebereparatur war das nicht so. Das Vorschaltgetriebe liess sich selbst auf gerader Strecke meist nur mit Gewalt wieder ausschalten. Die Ursache hierfür liegt an der Schiebehülse. Diese siehst Du auf der Berichtseite 6, Bild P2044278.JPG. Die alte Schiebehülse hatte durch Verschleiss regelrechte Widerhaken gebildet, die sich mit dem Gegenrad verkrallten.

Zu Deiner zweiten Frage, all die Gänge, die synchronisiert sind (also die sechs Hauptgänge und die Zu/Abschaltung des Vorschaltgetriebes) lassen sich wieder wie beim PKW geräuschfrei schalten. Das Zwischenkuppel und Zwischengas kann ich mir abgewöhnen.
Wenns zwischen drittem und viertem Gang kracht, dann liegt es an den Synchronringen auf Berichtseite 2, Bild P1154196.JPG. Das Bild darunter von JürgenPB zeigt die zuständigen Ringe im ausgebauten Zustand. Auf Seite 5, Bild P1314259.JPG siehst du die betreffende Welle (die Vorgelegewelle) mit den neuen Synchronringen.

Gruss, Rüdiger
#374881
Hallo Rüdiger,

Ja, es kann sein, was du sagst von die Widerhaken.
Ich hatte drei 406 mit großer G Getriebe, Und sie hatten alle das gleiche Problem.
Auf der gleichen und ohne Handbremse geht es gut, aber man kann Berg auf mit keine Hebel aus-Schalten.
(Hauptschalthebel, Vorschaltgetriebe und vorwärts - rückwärts Schalthebel alles sitzt fest)

Ich habe dann Holz gelecht für und hinter den Rädern, und die hinter Achs
mit einem Wagenheber angehoben.
Sobald das Rad frei war, war der Druck weg und ich konnte mit all den Hebeln wieder ein und aus Schalten.

Ich denke, das hat auch etwas mit dem Kuplung zu tun.
Also wollte ich wissen, wie dass ihre Kuplung arbeite, Damit Sie einen neuen Kuplung haben.

Vielleicht gibt es andere Unimog Fahrer, die dass gleiche Problem hatten!

Gr. Theo
#376197
Hi,

seit Fertigstellung bin ich praktisch jeden Tag mit dem Unimog unterwegs. Das Getriebe funktioniert bestens. Vor einer Woche hatte ich noch ein dünnflüssigeres Getriebeöl eingefüllt, das hat die Schaltbarkeit ein gutes Stück verbessert. Damit bin ich jetzt auch zufrieden.
Ursprünglich hatte ich ein einfaches SAE90 drin, jetzt ein teilsynthetisches 75W90. Das hätte ich besser gleich nehmen sollen. Hatte allerdings nur im Fahrzeughandbuch nachgelesen, statt mal hier in der Community die Getriebeölerfahrungen nachzulesen.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt, und zwar die Undichte am Burgmannring (bzw. bei meinem Unimog an der Labyrinthdichtung.) Dort tropft es wieder raus. Ich hab mich für den "aussenliegenden" Burgmannring entschieden. Siehe Foto.

Die Gesamtkosten stell ich gern nochmal zusammen. Aber heut nicht, das Wetter ist so schön.

Gruss, Rüdiger
Dateianhänge:
der "aussenliegende" Burgmannring
der "aussenliegende" Burgmannring
P3244401.JPG (38.81 KiB) 7130 mal betrachtet
#376818
:party:

Servus Rüdiger !

*noch* kein Mog-Fahrer, geschweige denn -Schrauber...,
habe ich Deinen Bericht mit wachsender Begeisterung gelesen.

Gespickt mit kleinen Weisheiten, anschaulicher als das WHB,
dazu was auf die Ohren - eine Goldgrube !

Du hast nicht zufällig Matthew B. Crawford´s "ich schraube, also bin ich"
als Vorlage genommen ?

Gut Öl !

Stefan
#376828
Hallo Stefan,

schönen Dank für Deinen Kommentar. Das Buch kenne ich noch nicht, sollte es aber wohl mal lesen.

Wenn Du schreibst, "noch" kein Fahrer, hat Dich der Virus wahrscheinlich schon befallen. Der Gedanke geht dann vermutlich nicht mehr aus dem Kopf. Ich drück´Dir die Daumen, daß Du ihn verwirklichen kannst.
Wenn Du einen Mog hast, wirst Du fast zwangsläufig zum Schrauber. Es geht glücklicherweise immer irgendwo was kaputt, und wenn nicht, dann fällt Dir was ein, was Du umbauen oder verbessern könntest. Vielleicht fehlt ein Heckscheinwerfer, manche bauen ein Radio ein, manche machen kosmetische Operationen, und wenn mal nichts am Fahrzeug zu tun ist, dann fährst Du halt ne Runde. Komme gerade von einem wunderbaren Feierabend-Ausflug zurück.
Also, bleib dran,

Gruss, Rüdiger
#376841
Servus Rüdiger !

mit Deiner Einschätzung ins Schwarze getroffen !

Will Deinen Bericht nicht kannibalisieren...
und als Neuling vom Admin was zwischen die Hörner bekommen:
Soviel sei erlaubt: (mit Bezug zum Thema; Vorstellung erfolgt hoffentlich bald *standesgemäß* mit Foto und so..)
Die Suche nach einem Unterstellplatz war weit schwieriger als die nach dem MOG. Hab mir zwei Vehikel deswegen durch die Lappen gehen lassen.

Seit einer Woche jedoch hab ich ihn:
- grosse Halle eines 1(?)-Mann-Lkw Schraubers
- mehrere Gruben
- Schweißgeräte
- Vertrag per Handschlag

-> entwicklungsfähig !

Seit über einem Jahr lese ich mit - dieses Forum ist wahrlich eine Wucht.

Danke für´s Daumen-Drücken,
Schönen Gruß
Stefan
Dateianhänge:
Matthew B. Crawford: "Ich schraube, also bin ich" Vom Glück, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, List-Verlag, TB, 8.99
Matthew B. Crawford: "Ich schraube, also bin ich" Vom Glück, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, List-Verlag, TB, 8.99
Klappentext-schraube.jpg (47.14 KiB) 6799 mal betrachtet
#381042
Hallo Rüdiger,

du hast bei deiner Getriebeüberholung auch die Ölpumpe ausgebaut und neu abgedichtet. Ist der Ausbau, das Abdichten und der anschließende Einbau deiner Meinung nach genauso einfach wenn das Getriebe nicht zerlegt wird und im Mog verbaut wird?

Hast du an den Befestigungsschrauben an der Ölpumpe auch diese Gewindedichtmasse verwendet?

Hat von euch schon mal jemand eine Papierdichtung und zusätzlich eine Flächendichtungsmasse an der Ölpumpe verwendet?

MfG Andreas.
#381185
Hallo Andreas,

ist Deine Ölpumpe kaputt, oder weshalb möchtest Du sie ausbauen ?
Im Prinzip kannst Du die Ölpumpe auch bei eingebautem Getriebe nach unten ausbauen. Das einzige Problem, welches ich sehe, ist daß beim Einbau dir immer wieder etwas Öl nach unten herauslaufen wird. Das macht es schwer, den Flansch ölfrei zu bekommen. Das wiederum ist Voraussetzung für die Wirksamkeit der Flanschdichtmassen. Den Flansch musst du sogar mit Bremsenreiniger abputzen, damit keine Ölrückstände darauf sind. Dann die Dichtmasse drauf.

Ich habe übrigens sowohl die Papierdichtung als auch beidseitig die Dichtmasse verwendet, da ich auf Nummer sicher gehen wollte.

Bei den Befestigungsschrauben bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Gewinde bis in das Innere des Gehäuses hineinreichen. Allerdings habe ich grundsätzlich alle Schrauben mit Gewindedichtmasse eingebaut. Auch hier, reichlich Bremsenreiniger in die Gewinde, und mit Druckluft ausblasen. Am besten ein paarmal.
Was noch wichtig ist: Das Zahnflankenspiel der Ölpumpe wird über das Drehen des Flansches eingestellt. Mach Dir vor Ausbau der Pumpe mit Schraubendreher oder Meissel eine Kerbe als Merker, so daß du die Einbaulage wieder triffst.

Gruss, Rüdiger
#381189
Hallo Rüdiger,

die Ölpumpe ist nicht kaputt, allerdings ist der Deckel undicht und deshalb tritt etwas Öl aus, deshalb würde ich sie gerne ausbauen und den Deckel abdichten.

Ich denke das wäre das einzige sinnvolle, denn von Außen abdichten ist meist eh für die Katz.

Wenn es auf Grund ständig nachlaufendem Öl schwierig wird die Dichtfläche ölfrei zu bekommen wäre es vielleicht wirklich besser eine Papierdichtung zu nehmen. Weiß von euch jemand ob es diese mal original von Mercedes gab oder ob ich mir diese selbst anfertigen müsste?

Mfg Andreas.
#381193
Hallo Andreas,

habe grad mal im EPC geschaut und dort keine Papierdichtung gefunden. Jetzt bin ich mir auch nicht mehr sicher, ob ich eine eingebaut habe. Definitiv habe ich keine selbst angefertigt. Vermutlich hab ich also doch keine drin.

Wenn Du die Ölpumpe ausbaust, läuft dir natürlich das Getriebeöl aus. Auch das vom Hauptgetriebe. Dazwischen gib es ein Verbindungsröhrchen.
Wenn du ein paar Tage wartest, bekommst Du das mit dem herauslaufenden Öl schon in den Griff.

Gruss,
Rüdiger
#382148
Hallo Rüdiger,

als erstes möchte ich dir zur gelungenen Getriebereparatur gratulieren. Ich habe gerade den ganzen Bericht gelesen, super interessant. Du schreibst im Anfang von Radialspiel an der Getriebe Eingangswelle, ca. 1mm, wie war das Spiel nach der Instandsetzung ? Ich habe bei meinem 421 auch das Getriebe ausgebaut und kann dieses Spiel auch fühlen. Bin mir aber leider auch nicht sicher ob das normal ist. Ich habe auch keine Schaltprobleme an diesem Getrieb gehabt. Das einzige war ein schlagendes / kalckendes Geräusch wenn der Leerlauf eingelegt war, änderte sich beim Treten der Kupplung. Auf diese führe ich auch die Geräusche zurück.

Mit freundlichen Grüßen

Markus
#382533
Hallo Markus,
aus heutiger Kenntnis würde ich sagen, daß dieses Spiel normal ist. Die Eingangswelle des erhält Ihre vordere Lagerung erst, wenn sie in der Kupplung und letztlich im Pilotlager der Kurbelwelle steckt. Solange dieses Lager nicht für Fixierung steckt, ist die Welle nur einseitig gelagert. Das muß zu ordentlich Spiel führen.

Ein Update noch: Nachdem ich einige hundert Kilometer gefahren bin, musste ich nun die Kupplung am Nehmerzylinder nachstellen. Die Zapfwelle hat nicht mehr getrennt. Das Spiel zwischen dem Hebel an der Kupplungsglocke soll 2-3mm betragen, es waren zwischenzeitlich jedoch bestimmt so 6-7mm. Jetzt ist wieder alles so, wie es sein soll.

Gruss, Rüdiger
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