Hallo zusammen,
bezgl. des U110:
Habe einen 418er mit dem 3,9 Liter 4 Zylinder mit 4300 Stunden von einer Standortverwaltung eines TruppenÜb-Platzes erworben. Angeblich vorher am Mähwerk gelaufen, hatte aber starken Rostfraß an der Kipperpritsche, wohl vom Winterdienst.
Er ist ausschließlich vorgesehen für die Arbeit an einer 3-Punkt 6to Winde und zum Poltern von Langholz mit einem Frontkraftheber u. Frontpolterschild (von Willy Richter nach Wunschmaß hergestellt).
Meine Erfahrung dazu:
Wie wohl alle Mogs mit Agrarausstattung sehr gute Geländeeigenschaften im Vergleich zu einem Traktor gleicher Leistung. Das große Plus ist die sehr gute Berechenbarkeit des Fahrzeugs in kritischem Gelände.
Sehr enger Wendekreis! Bin immer noch von Zeit zu Zeit darüber überrascht.
Bereifung sind die hervorragenden Michelin 405/70R20, Antriebsprofil ("Traktorprofil") mit Geschwindigkeitsindex G.
Zapfwelle hinten liegt richtig für Seilwinde, man braucht kein Verlagerungsgetriebe.
Heckhydraulik kommt zwar an die Leistungsgrenze mit dieser Winde (Uniforest 6to hydr.) plus Langholz. Für ernsthaftes Rücken muß eine Doppeltrommelwinde hinters Fahrerhaus.
Motor hat gute Leistung, jedoch einen schmalen Leistungsbereich. Im Wald ok, mit der Splitgruppe kann man sich gut weiterhelfen.
Einspritzpumpe hatte bei Teillast "getickert", mische nun bei jeder Tankung ein oder zwei Schnapsgläser 2-Takt-Öl zum Diesel, seitdem ruhig.
Getriebeöl wurde wohl nur auf dem Papier gewechselt, vermutlich weil die seitlich angebrachte Verschlußschraube mittels eines abgesägten Inbus-schlüssels schwer zugängig ist. Wahrscheinlich hatten die Jungs von der Werkstatt keinen Bock, sich die Finger zu verbiegen. Auf jeden Fall hatte das Getriebeöl die Konsistenz von Nutella. Nur waren noch ein paar Späne mit drin. Eine echte Schande!
Getriebe hält bis jetzt, habe teures Castrol Syntrans 80W90 Syntetiköl drin für Wechselintervalle von 800 h. Solange warte ich bei dem Vorleben und bei dem Einsatz aber nicht.
Kabine ist besser gedämmt als beim Vorgänger, typische Bauelemente der damaligen Mercedes LKW (SK). Ein- und Ausstieg bequem.
Seit ca. 1200 Stunden keine Reparaturen, außer einem durchvibrierten Auspuffübergangsstück. Außerdem hatten sich zwischen Ladeluftkühler und Kühler Blätter und Nadeln angesammelt, daraufhin gabs öfters Alarm wg. Überhitzung. Nach Säuberung alles wieder ok.
Der U110 macht insgesamt einen soliden und ausgereiften Eindruck.
Rost hatte ich nur auf der Pritsche wg. Salzcontainer. Ob der verzinkt ist, bezweifle ich, aber Rost habe ich zwar ansonsten auch keinen. Den kleinen 418er und den noch kleineren
408 kann man auf jeden Fall auch für richtig harte Arbeit rannehmen.
Grüße zusammen!