- 02.09.2011, 07:17
#351757
Hallo Frank,
Der Schließwinkel ist bei der Laubersheimer fest vorgegeben und kann nicht eingestellt werden. Der braucht bei einer Transistorzündung auch nicht eingestellt zu werden. Der Schließwinkel bestimmt ausschließlich, wie lange die Zündspule Zeit hat, sich mit Strom aus der Batterie ein ordentliches Magnetfeld aufzubauen, damit es zum Zündzeitpunkt anständig knallt.
Das Allerwichtigste ist ein richtiger Zündzeitpunkt!!!
Dabei ist der Wert bei den hohen Drehzahlen entscheidend!
Laut Handbuch sind 38---46° vor OT bei einer Drehzahl von 4500 1/min einzustellen
Das geht AUSSCHLIESSLICH mit einem Stroboskop mit Drehzahlmesser.
Dazu gehört dann die Zahl "40" auf der vorderen Schwungmasse.
Alles andere (statische Einstellung, 4° oder 10° v. OT. im Stand oder bei Leerlauf) ist nach meiner Erfahrung nur dazu geeignet, den Motor überhaupt erst einmal ans Laufen zu bringen.
Wenn er anspringt und im Leerlauf selbstständig weiterläuft, kommt anschließend IMMER die Einstellung mit dem Stroboskop. Dabei kann man heutzutage durchaus den Zündzeitpunkt auf den hohen Wert von 46° v. OT (oder auch knapp darüber) einstellen, weil der Treibstoff höherwertiger ist, als in den 50er Jahren.
Die anderen Handbuch- Werte für Drehzahlen 2000/3000/4000 1/min dienen nur zur Kontrolle der Verstellkurve der Fliehkraftverstellung. Die Verstellkurve ist aber eigentlich ziemlich egal. Da bei der BW und bei den Schweizern sowieso unterschliedliche Verteilertypen eingebaut wurden, müsste man die genauen Daten aus dem WHB oder der TDV passend zum Verteilertyp heraussuchen. Einstellen kann man die in der Regel mit einfachen Mitteln sowieso nicht, denn dazu braucht man einen Verteilerprüfstand.
Wenn man die "heutzutage erforderliche Fahrweise" zu Grunde legt, ist die Verstellkurve ohnehin überflüssig. Bei den im Vergleich zu den 50er Jahren heute durchweg deutlich höheren Geschwindigkeiten und stärkeren Beschleunigungen, welche die anderen Verkehrsteilnehmer vorgeben, sind die Drehzahlen und das Gaspedal beim UNIMOG fast immer am Anschlag und damit höher, als bei der Festlegung der Einstellwerte. Daher kommt es auch im Zusammenhang mit den verschiedentlich hier beschriebenen Leistungslöchern hautsächlich auf den richtigen Zündzeitpunkt bei 4000 bis 4500 1/min an.
Wenn der Motor allerdings ein Paar Minuten läuft, und dann erstmal kein Gas annimmt und dann gar nicht mehr startet, liegt es meist an der Spritversorgung. Dann ist vermutlich die Schwimmerkammer leergelaufen und kein Treibstoff nachgefördert worden.
Im Zusammenhang mit dem Filter und dem Feinsieb hatte ich vor wenigen Wochen den Effekt, dass der Filter und auch die Benzinpumpe total zugesetzt waren. Da drin war so ein weiß-silbernes Zeug, was aussieht wie Aluminiumoxyd. Das habe ich entfernt, dann lief der MOG wieder ordenlich.
Nach ca. 20km Fahrt und ausreissen zweier Bäume waren Filter und Benzinpumpe wieder zu. Möglicherweise hat ein erhöhter Ethanol-Anteil im Sprit seine schädliche Wirkung entfaltet.
Beste Grüsse aus Viersen
Klaus