Herzlich willkommen

[thorsten.schlote]

Am Sonntag beim Frühstück rieselten aus der Zeitung lauter Prospekte die in eindeutiger Weise Weihnachtsmänner und Spekulatius darboten.
Beim Mittag fragt mich meine Frau ob wir dieses Jahr 50 oder 60 Weihnachtbäume für den Schweinsberger Weihnachtsmarkt bestellen sollen.
(@Manfred42, willste uns mal n Angebot machen ?) Und gestern Abend brannten 2 (in Worten ZWEI) Kerzen auf unserem Comutertischchen und die Frau hat im e-bay nach Strohsternen gesucht.

Hab dann provokativ Glühwein aufgesetzt und \"Alle Jahre wieder\" gepfiffen. Ist dem Rest der Familie gar nicht aufgefallen.
Heute Morgen habe ich jedenfalls den hübschen Stenkelfeldtext in Fettschrifft auf unser Schwarzes Brett gepinnt.
Mal sehen obs nützt ?

Geht euch das auch so?
Was tut man dagegen?

Thorsten



Montag, 7. Oktober
Schönster Altweibersommer. Noch einmal Menschen in T-Shirt und Sandalen
in den Straßencafes und Biergärten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse
in der Innenstadt. Dann plötzlich um 10.47 Uhr kommt der Befehl von
Aldi-Geschäftsführer Erich B.: \"5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in
den Eingangsbereich.\" Von nun an überschlagen sich die Ereignisse.
Zunächst reagiert SK-Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem
erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.

15:07 Uhr
Edeka-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert
nunmehr mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.

16:02 Uhr
Die Filialen von Penny und Ihrkauf bekommen Kenntnis von der Offensive,
können aber auf Grund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und
fordern ein Weihnachtsstillstandsabkommen bis zum 10. Oktober. Die
Gespräche bleiben ohne Ergebnis.

Dienstag, 8. Oktober, 7:30 Uhr
Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit
Rentierschlitten Stellung, während 2 Weihnachtsmänner vom studentischen
Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachstwünschen
verhören. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleisenden Schein
von 260000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur
ohnmächtig zuschaun, immerhin haben jetzt auch Spar, Coop und SK den
Ernst der Lage erkannt.

Mittwoch, 9. Oktober, 9:00 Uhr
Edeka setzt Krippenfiguren ins Gemüse.

9:12 Uhr
SK kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal.

10:05 Uhr
Bei Ihrkauf verirren sich dutzende von Kunden in einem Wald von
Weihnachtsbäumen.

12:00 Uhr
Neue Dienstanweisung bei Coop. An der Käsetheke wird mit sofortiger
Wirkung ein \'Frohes Fest\' gewünscht. Der Spar-Markt kündigt für den
Nachmittag Vergeltungsmaßnahmen an.

Donnerstag, 10. Oktober, 7:00 Uhr
Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.

8:00 Uhr
In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der aufgebrachte
Penny-Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark:
\"Weihnachten bis zum Äußersten\" und verfügt den pausenlosen Einsatz der
von der Konkurrenz gefürchteten CD \'Weihnachten mit Mireille Matthieu\'
über Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.

Freitag, 11. Oktober, 8:00 Uhr
Anwohner der Ladenstaße versuchen mit Hilfe einer einsweiligen
Verfügung, die nun auch vom Spar-Markt angedrohte Musikoffensive \'Heilig
Abend mit den Flippers\' zu stoppen.

9:14 Uhr
Ein Aldi-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor
\'Adveniat\', der gerade vor Karstadt zum großen Weihnachtsovatorium
ansetzen wollte.

9:30 Uhr
Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse,
sondern um Christbaumkugeln gehandelt.

Sonnabend, 12. Oktober
Die Fronten verhärten sich. Die Strategien werden zunehmend aggressiver.

10:37 Uhr
Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu
Protokoll, sie sei soeben auf dem Coop-Parkplatz zum Verzehr von
Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.

12:00 Uhr
Seit gut einer halben Stunde beschießen Karstadt, Edeka und Coop die
Fußgängerzone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und
Streupflicht an. Umsonst.

14:30 Uhr
Teile der Innenstadt sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des
Bundesgrenzschutzes beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen.
Menschen wie du und ich, die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln
wollten.

[Atreju]

Tja, und ab 7. Januar gibt es dann schon wieder Osterhasen bei Aldi zu kaufen...

Frohes Fest :casstet:

Martin

[Götz]

Hi Thorsten,

meine Frau ist da besser - bei uns brennen jeden Abend 2 (zwei) Kerzen - ganzjährig.

Um das auch \"ganzjährig\" durchzuhalten, haben wir auf den Mog in Afrika eine kleine Laterne für Teelichter.

[Editiert am 3/11/2003 von Götz]

[stephan]

Wenn es hilft, den Konsum in D anzukurbeln....

Also von mir aus könnte es Lebkuchen das ganze Jahr hindurch geben

[Atreju]

meine Frau ist da besser - bei uns brennen jeden Abend 2 (zwei) Kerzen - ganzjährig.

Hallo Götz,

ich kenne das von zu Hause auch. Bei uns gabs immer eine Kerze während der Winterzeit (also diese Realzeit, wo man wirklich die Uhrzeit hat, die auch im Atlas steht, sprich Nicht-Sommerzeit)

Gruß,
Martin

[Editiert am 4/11/2003 von Atreju]

[Nieswurz]

Moin,

@Stephan

lass uns eine Partei gründen, die sich dies zum Motto macht. Spekulation, Stollen und Dominosteine mit eingeschlossen.

Grünkohl auch zur Sommerzeit habe ich mir sowieso schon als Programm auf den Leib (vor allem unterhalb der Ripppen) geschrieben und gesetzt.

Sagt ja auch keiner was gegen Vanilleeis im Winter.....

Michael

[thorsten.schlote]

Hat alles nix genützt. Gestern hat die ganze Combo mit Heu im Esszimmer gebastelt.
Das Aufstellen einer Kerze konnte ich in dieser Situation gerade noch vermeiden.
Dafür habe ich mir die Pfoten bei der Instandsetzung der Heißklebepistole verbrannt und bin vorübergehend zum Rechtshänder geworden.

Wenn ihr solche Kerzenfans seid, könnt ihr mir sicher auch erklären, wie ich die Wachsflecken von meinem, mit viel Mühe, selbst gefertigten Mog-Mauspad runterkriege. :casstet:

Die Balsen-Chips sind auch alle, verdammt. Von den Spekulatius kann man sich doch nicht ernähren.

Thorsten

[stephan]

@thorsten

Von den Spekulatius kann man sich doch nicht ernähren

doch. kann man!

von meinem, mit viel Mühe, selbst gefertigten Mog-Mauspad runterkriege

Mauspad?? Wo? Wie? >> Foto?!

[thorsten.schlote]

Ein Foto müsste ich erst machen, aber hier die Anleitung.

- Ein nicht zu labbeliges Standardmauspad erwerben.
- Ein Motiv seiner Wahl aussuchen. Ich hab den Mann mit dem Strohut vom Buch genommen, weil mir seine Frau gefällt.



- Das Bild ca.5mm kleiner ausschneiden, als das Mauspad groß ist.
- Das Bild einschweißen. Zum Einschweißen musst du eine Folie nehmen, die leicht geriffelt ist und nicht zu dünn. Da fühlt sich dein Mäuschen wohl.
- Folie ordentlich auf Mauspadgröße zuschneiden.
- Mit Pattex aufkleben. Besonders auf die Kanten achten. Der nötige Anpreßdruck lässt sich am ehesten mit einer Kuchenrolle, wie sie auch zur Herstellung von Weihnachtsplätzchen Verwendung findet, erreichen.

Womit wir wieder beim Thema wären. :casstet:

Thorsten

[Atreju]

Hallo Thorsten,

mal so ein \"Meine-Oma-hat-das-immer-so-gemacht-Tipp\" für die Wachsflecken:

Bügeleisen auf niedrige Stufe stellen, Küchenpapier aufs Mousepad, ein paar Lagen Zeitungspapier drauf und dann rausbügeln. So macht man das normalerweise bei Kleidung und sonstigen Wachsfleckenproblemen..

Gruß,
Martin

[thorsten.schlote]

Aha ! Danke.
Und was hat deine schlaue Oma immer mit der Tastatur gemacht ?

Ich schicke dir mal meine ultimative Weihnachtskerzenlösung gegen Wachsflecken.
Zaubert dir ruck zuck eine Weihnachtliche Stimmung auf den Desktop.
Ist zwar ne exe, aber keine Angst. Hab ich vor knappen zwanzig Jahren für die Kollegen mit gesteigerten Weihnachtsharmoniebedürfnissen gemacht und ist noch heute sehr beliebt in der Firma.

Thorsten

[Götz]

Hi Thorsten und allen anderen hier,

warum vertreibt eigentlich B&B keine Mauspads ???

Die Bastellösung ist ein wenig umständlich:

1. Bild ausdrucker (110g-Papier)
2. zuschneiden auf etwas kleiner wie das alte Pad
3. mit Patex aufkleben
4. mit selbsthlebender Folie (z.B. von HERMA) abdecken.

[Helmut Schmitz]

Hi Thorsten, wohnst du etwa in Stenkelfeld?
Ich habe im Hessischen Landboten einen Bericht über einen Vorfall im oberhessischen Stenkelfeld gelesen.

3.Oktober 15.oo Uhr
In einem verträumten oberhessischen Städtchen gehen ein Rentnerehepaar in spätherbstlicher Sonne durch die Schrebergartensiedlung Omskfeld spazieren. Die Sturm-Warnungen des Lokalsenders „Hessisches Hinterland“ erreicht sie nicht, da die beiden noch kein Handy mit integriertem Radio besitzen.

16.oo Uhr
Bei der unter den beiden entbrannten Diskussion über die richtige Winterpflege der dort üblichen Tundra-Kiefern-Hecke bemerken sie nicht, dass das Gebrüll nicht vom Gesprächspartner sondern von dem zwischenzeitlich aufgekommenen Orkan stammt. Von der Heftigkeit des Sturmes überrascht, werden sie in einen einsamen Schuppen geweht, wo sich an einem dort untergestellten Unimog krampfhaft festhalten können. Der im naheliegenden Haus wohnende Besitzer des Fahrzeuges beschließt, die beiden in dem Ungetüm nach Hause zu bringen. Da die beiden sich nicht auf de Ladefläche halten können, beschließt er nach Samariterart, die beiden bei zu sich ins Haus aufzunehmen, wo die älteste Tochter statt auf ihre jüngste Schwester zu achten, gerade die tägliche Comic-Sendung von Super-RTL im Fernseher betrachtet.

16.30 Uhr
Der Sturm nimmt an Heftigkeit weiter zu. Die Mutter des Mogbesitzers bricht den Versuch ab bei Coop noch einige Lebensmitteln für das Abendessen zu besorgen ab und, bietet den beiden Rentner die letzen im Hause noch aufzutreibenden Reserven des Hausherrn an Balsen-Chips an

17.01 Uhr
Der Sturm reißt die Hauptversorgungsleitung für ganz Oberhessen ab. In dem neben dem einsamen Unimog-Schuppen gelegenen Haus fällt der Fernseher aus und an dem PC springt die Notsicherung an.

17.02 Uhr
Der Vater versucht verzweifelt, mittels USV eine mühsam entworfene Weihnachts-Animation auf dem PC zu sichern. Dabei übergießt er seine Tastatur und das wunderbare Unikat seines selbstgebastelten Unimog-Mouse-Pad beim Versuch, die Bedienung im Schein einer Kerze zu bewerkstelligen, mit Wachs. Die freundliche Rentnerin kennt angeblich einen Trick, das Wachs aus der Computerperipherie mit alten Hausmittelchen zu entfernen.
Um sich nützlich zu machen schlägt der Rentner vor, derweil mit den Kindern schon mal Weihnachtssterne aus Stroh wie früher zu basteln, um ihnen die Langeweile wegen Fernrseherausfall zu vertreiben

17.03 Uhr
Die Balsen-Chips sind alle und die Mutter holt den bereits gebunkerten Weihnachtsvorrat an Aldi-Spekulatius aus der Kammer.

17.12 Uhr
Der Dachdeckermeister Pfanneglück versucht verzweifelt, sein aus Resten der bei diversen Baustellen übergeblieben Dachpfannen zusammengewürfeltes Dach vor den Gewalten des Orkans zu retten.

17.20 Uhr
der Orkan nimmt an Gewalt zu und reißt das Dach des Baumarktes Groschengrab ab.

17.22 Uhr
Das Dach schlägt 5 Km weiter neben dem einsamen Schuppen vor dem Unimog nieder.
Durch den Einschlag erschrickt der Vater, der gerade versucht, den Gebrauch einer Hitec-Akku-Heißklebepistole zu erlernen derartig, dass sich der Kleber über die Finger der linken Hand ergießt.......
Gruß Helmut
vom Sonnigen Rhein

[thorsten.schlote]

Hellmuuuut ! Einsame Spitze. ROTFL. :thumbup:
Woher kennst du uns eigentlich so genau ?

Wir liegen seit einer Stunde neben dem PC und können nicht mehr ...
... weil wir dem Rentnerehepaar beim zusammensammeln der Karnickel geholfen haben, die dank dem Sturm endlich mal fliegen gelernt haben.

Ich muss jetzt erst mal abbrechen, ich glaub ich krieg ne Gastritis ...

[Helmut Schmitz]

nun ja, ich habe ja mal wie gesagt dort gedient, weiß also quasi alles und kenne jeden.
Gruß Helmut