- 03.11.2003, 14:54
#5032
Am Sonntag beim Frühstück rieselten aus der Zeitung lauter Prospekte die in eindeutiger Weise Weihnachtsmänner und Spekulatius darboten.
Beim Mittag fragt mich meine Frau ob wir dieses Jahr 50 oder 60 Weihnachtbäume für den Schweinsberger Weihnachtsmarkt bestellen sollen.
(@Manfred42, willste uns mal n Angebot machen ?) Und gestern Abend brannten 2 (in Worten ZWEI) Kerzen auf unserem Comutertischchen und die Frau hat im e-bay nach Strohsternen gesucht.
Hab dann provokativ Glühwein aufgesetzt und \"Alle Jahre wieder\" gepfiffen. Ist dem Rest der Familie gar nicht aufgefallen.
Heute Morgen habe ich jedenfalls den hübschen Stenkelfeldtext in Fettschrifft auf unser Schwarzes Brett gepinnt.
Mal sehen obs nützt ?
Geht euch das auch so?
Was tut man dagegen?
Thorsten
Montag, 7. Oktober
Schönster Altweibersommer. Noch einmal Menschen in T-Shirt und Sandalen
in den Straßencafes und Biergärten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse
in der Innenstadt. Dann plötzlich um 10.47 Uhr kommt der Befehl von
Aldi-Geschäftsführer Erich B.: \"5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in
den Eingangsbereich.\" Von nun an überschlagen sich die Ereignisse.
Zunächst reagiert SK-Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem
erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.
15:07 Uhr
Edeka-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert
nunmehr mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.
16:02 Uhr
Die Filialen von Penny und Ihrkauf bekommen Kenntnis von der Offensive,
können aber auf Grund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und
fordern ein Weihnachtsstillstandsabkommen bis zum 10. Oktober. Die
Gespräche bleiben ohne Ergebnis.
Dienstag, 8. Oktober, 7:30 Uhr
Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit
Rentierschlitten Stellung, während 2 Weihnachtsmänner vom studentischen
Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachstwünschen
verhören. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleisenden Schein
von 260000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur
ohnmächtig zuschaun, immerhin haben jetzt auch Spar, Coop und SK den
Ernst der Lage erkannt.
Mittwoch, 9. Oktober, 9:00 Uhr
Edeka setzt Krippenfiguren ins Gemüse.
9:12 Uhr
SK kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal.
10:05 Uhr
Bei Ihrkauf verirren sich dutzende von Kunden in einem Wald von
Weihnachtsbäumen.
12:00 Uhr
Neue Dienstanweisung bei Coop. An der Käsetheke wird mit sofortiger
Wirkung ein \'Frohes Fest\' gewünscht. Der Spar-Markt kündigt für den
Nachmittag Vergeltungsmaßnahmen an.
Donnerstag, 10. Oktober, 7:00 Uhr
Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.
8:00 Uhr
In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der aufgebrachte
Penny-Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark:
\"Weihnachten bis zum Äußersten\" und verfügt den pausenlosen Einsatz der
von der Konkurrenz gefürchteten CD \'Weihnachten mit Mireille Matthieu\'
über Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.
Freitag, 11. Oktober, 8:00 Uhr
Anwohner der Ladenstaße versuchen mit Hilfe einer einsweiligen
Verfügung, die nun auch vom Spar-Markt angedrohte Musikoffensive \'Heilig
Abend mit den Flippers\' zu stoppen.
9:14 Uhr
Ein Aldi-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor
\'Adveniat\', der gerade vor Karstadt zum großen Weihnachtsovatorium
ansetzen wollte.
9:30 Uhr
Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse,
sondern um Christbaumkugeln gehandelt.
Sonnabend, 12. Oktober
Die Fronten verhärten sich. Die Strategien werden zunehmend aggressiver.
10:37 Uhr
Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu
Protokoll, sie sei soeben auf dem Coop-Parkplatz zum Verzehr von
Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.
12:00 Uhr
Seit gut einer halben Stunde beschießen Karstadt, Edeka und Coop die
Fußgängerzone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und
Streupflicht an. Umsonst.
14:30 Uhr
Teile der Innenstadt sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des
Bundesgrenzschutzes beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen.
Menschen wie du und ich, die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln
wollten.
Beim Mittag fragt mich meine Frau ob wir dieses Jahr 50 oder 60 Weihnachtbäume für den Schweinsberger Weihnachtsmarkt bestellen sollen.
(@Manfred42, willste uns mal n Angebot machen ?) Und gestern Abend brannten 2 (in Worten ZWEI) Kerzen auf unserem Comutertischchen und die Frau hat im e-bay nach Strohsternen gesucht.
Hab dann provokativ Glühwein aufgesetzt und \"Alle Jahre wieder\" gepfiffen. Ist dem Rest der Familie gar nicht aufgefallen.
Heute Morgen habe ich jedenfalls den hübschen Stenkelfeldtext in Fettschrifft auf unser Schwarzes Brett gepinnt.
Mal sehen obs nützt ?
Geht euch das auch so?
Was tut man dagegen?
Thorsten
Montag, 7. Oktober
Schönster Altweibersommer. Noch einmal Menschen in T-Shirt und Sandalen
in den Straßencafes und Biergärten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse
in der Innenstadt. Dann plötzlich um 10.47 Uhr kommt der Befehl von
Aldi-Geschäftsführer Erich B.: \"5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in
den Eingangsbereich.\" Von nun an überschlagen sich die Ereignisse.
Zunächst reagiert SK-Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem
erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.
15:07 Uhr
Edeka-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert
nunmehr mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.
16:02 Uhr
Die Filialen von Penny und Ihrkauf bekommen Kenntnis von der Offensive,
können aber auf Grund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und
fordern ein Weihnachtsstillstandsabkommen bis zum 10. Oktober. Die
Gespräche bleiben ohne Ergebnis.
Dienstag, 8. Oktober, 7:30 Uhr
Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit
Rentierschlitten Stellung, während 2 Weihnachtsmänner vom studentischen
Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachstwünschen
verhören. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleisenden Schein
von 260000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur
ohnmächtig zuschaun, immerhin haben jetzt auch Spar, Coop und SK den
Ernst der Lage erkannt.
Mittwoch, 9. Oktober, 9:00 Uhr
Edeka setzt Krippenfiguren ins Gemüse.
9:12 Uhr
SK kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal.
10:05 Uhr
Bei Ihrkauf verirren sich dutzende von Kunden in einem Wald von
Weihnachtsbäumen.
12:00 Uhr
Neue Dienstanweisung bei Coop. An der Käsetheke wird mit sofortiger
Wirkung ein \'Frohes Fest\' gewünscht. Der Spar-Markt kündigt für den
Nachmittag Vergeltungsmaßnahmen an.
Donnerstag, 10. Oktober, 7:00 Uhr
Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.
8:00 Uhr
In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der aufgebrachte
Penny-Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark:
\"Weihnachten bis zum Äußersten\" und verfügt den pausenlosen Einsatz der
von der Konkurrenz gefürchteten CD \'Weihnachten mit Mireille Matthieu\'
über Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.
Freitag, 11. Oktober, 8:00 Uhr
Anwohner der Ladenstaße versuchen mit Hilfe einer einsweiligen
Verfügung, die nun auch vom Spar-Markt angedrohte Musikoffensive \'Heilig
Abend mit den Flippers\' zu stoppen.
9:14 Uhr
Ein Aldi-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor
\'Adveniat\', der gerade vor Karstadt zum großen Weihnachtsovatorium
ansetzen wollte.
9:30 Uhr
Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse,
sondern um Christbaumkugeln gehandelt.
Sonnabend, 12. Oktober
Die Fronten verhärten sich. Die Strategien werden zunehmend aggressiver.
10:37 Uhr
Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu
Protokoll, sie sei soeben auf dem Coop-Parkplatz zum Verzehr von
Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.
12:00 Uhr
Seit gut einer halben Stunde beschießen Karstadt, Edeka und Coop die
Fußgängerzone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und
Streupflicht an. Umsonst.
14:30 Uhr
Teile der Innenstadt sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des
Bundesgrenzschutzes beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen.
Menschen wie du und ich, die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln
wollten.
Ich glaube an den Unimog. Andere Automobile sind eine vorübergehende Erscheinung.
Frei nach Kaiser Wilhelm dem II. (1859-1941)
Frei nach Kaiser Wilhelm dem II. (1859-1941)