Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#552226
Hallo Freunde,
Heute hatte ich wieder Lehrstunde alte Achse.
Wir haben eine Hinterachse vom 401 zerlegt weil die Sperrenfunktion nicht mehr gegeben war.
Alles klar, das liegt an falscher Montageweise bei der Achszerlegung.
Wenn mann die Sperre nicht einschaltet und mit Draht sichert, fällt der Schaltklauenring herunter. So haben wir es gelernt. Und steht auch so in den Handbüchern.

So, und das habe ich heute vorgefunden:

7994

7993

7992

Mann sieht hier 2 gute gebraucht Ringe und einen abgefressenen Ring ohne Zähne
Und einen zerbrochenen Klauenring.
Die guten Ringe sind aus 411er Achsen herausgebaut.
Die anderen beiden Klauenringe stammen aus 2010 bzw 401 Achsen.

Jetzt noch die dazugehörigen Differentiale:

Zum Vergleich 411
7998

Und jetzt die 401 Bzw. 2010 Differentiale

7997

7996

7995

Schadensdiagnose meinerseits:
Die Steckwellen wurden defintiv nicht gezogen! Also kein Montagefehler.
Der Klauenring hat sich auf der Steckwelle zerlegt im Betrieb!
Der Schaden tritt so nur an dder Hinterachse auf, zumindest meine Vermutung.

Ich habe den Unimog vorher getestet und für gut befunden, alles funktionierte.
Auch im Gelände nichts aufgefallen. Es geht um den Ex 2010 von Carsten aus dem hohen Norden.
Der Mog steht jetzt beim neuen Besitzer im Schwarzen Wald bei Dornstetten.

Jetzt möchte ich in die Runde fragen, ob euch solche Schäden schon mal aufgefallen sind.
Bitte möglichst nur im Zusammenhang mit 2010/401, damit meine/unsere Prognose bestätigt wird.
Mein Prognose dazu möchte ich jetzt noch nicht vorgeben um das Ergebniss nicht zu verfälschen.

Gruß
Jochen
#552228
Hallo, bei meinem U 401.101 aus Bj 1955 ist an der Hinterachssperre die Gabel gebrochen, das war aber auch schon vor dem Kauf, ich meide sumpfiges Gelände.
Ich habe ja mittlerweile auch schon diverse solche Achsen zerlegt, dass da übermässiger Verschleiß irgendwo war, wäre mir sonst nicht aufgefallen.
Stefan Fuchs
#552229
Hallo Stefan,
das passt schon zu meinen Vermutungen.
Ich habe hier noch ein paar Bildchen:

8005

8004

8003

8002

8001

8000

Gabel stark verbogen!
Da passt die abgebrochene Gabel von Dir gut ins Bild. Der Klauenring ist noch da oder auch zerbrochen?
Kurios ist, das dieser Schaden so wahrscheinlich nur an den 2010/401 Achsen auftritt.
Eventuell sogar nur an der Hinterachse.

Gruß
Jochen
#552231
Hallo Jochen,
ich hatte schon 2 gesprengte 401 Schaltmuffen(im Betrieb), die 411 Schaltmuffen sind deutlich stabiler ausgeführt da habe ich bislang nur stark verschlissene Zähne vorgefunden.
#552232
Hallo Hannes,
Die Schaltmuffen habe ich verglichen. Meiner Meinung nach vollkommen identisch in Form und Material. Zumindest die mir heute vorliegenden. Ich habe daraufhin mehrere Achsen von 2010-411 verglichen

@Jürgen: das ist vom 404, hier sind die Zähne vom Differentialseitigen Klauenstück abgerissen. Überlast in der Trailsektion? Die Schaltmuffe scheint mir etwas anders in der Form? Auch Gußmaterial?
404 und 411 Differential sind baugleich bis auf die Zahnteilung, wie wir ja letztens festgestellt haben.
Kannst Du bitte zum Vergleich noch andere Ansichten der 404 Schiebemuffe einstellen?

Gruß
Jochen
#552234
Hallo Jürgen,
Das Bild zeigt auf jeden Fall schon mal einen Unterschied der Klauen von 404 und 2010-411
Das Material bzw. die Materialgüte wäre jetzt noch interessant. Aber nur nebenbei.

404
8007

2010 bis 411 (alte Achse)
8006

Danke und Gruß nach Hessen

Jochen
#552235
Hallo Jochen,

zu Material und Güte kann ich nicht wirklich etwas sein, ich bin kein Metallurge, habe keinen Prüfplatz und auch die Brocken nicht mehr.
Die abgebrochenen Zähne des Gegenstücks würde ich für Guss halten, bin mir aber nicht sicher.

Bild

Bei einem anderen Schaden, bei dem die Flanken sowohl der Schaltmuffe als auch des Gegenstücks gleichmäßig verschliffen waren, würde ich sagen, dass beide Teile die gleiche Güte haben weil eben beide Teile gleich angefressen waren.
#552236
Hallo Jochen,
die bei dir gezeigte Variante hab ich noch nicht im 411 alte Achse vorgefunden. Nur im 401 und da war sie geplatzt. Materialgüte könnte ich ermitteln wenn du möchtest.
#552237
Hallo ihr beiden,
Ich habe alle diese Klauen aus geöffneten 2010 401 und 411er Achsen.
Auch im 411114 war eine dieser Klauen.
Ich werde aber morgen noch weitersuchen, ob ich von der wohl späteren stabileren Version etwas finde.
Der Schaden hat aber vermutlich :idee eine andere Ursache

Gruß
Jochen
#552259
Am Schnittmodel 411 im Unimog Museum ist auch dieser Klauenring verbaut.
Also gibt es den ,,stabileren" Ring wohl erst recht spät im Teilesystem.

Der Schaden am Klauenring entsteht meiner Meinung nach durch den verschlissenen äusseren Einschalthebel aus 3mm starkem Blech.
Die Öse im Hebel ist meisst länglich ausgefressen durch das Gestänge. Auch der abgewinkelte Rundstahl verschleisst dort stark.Wenn man dort nicht repariert oder das Gestänge nachstellt, wird die Schaltklaue beim Einschalten der Differential-Sperre nur unvollständig in die Verzahnung geschoben. Der Ring hat dann keinen vollflächigen Kraftschluss und wird an den Zahnspitzen stark belastet.
Eventuell fängt der Ring auch an zu kippeln und verbiegt damit die Schaltgabel.
Zahnteile brechen ab oder der Gußring bricht sofort durch die Überlast.
Bei dem späteren System ab 404-411 ist diese Schaltung verändert worden und funktioniert etwas anders im inneren Hebelbereich. Dort wird der Sperrenring durch die geänderte Feder weiter in die Klaue gedrückt und kippelt nicht auf der Steckwelle.
Kann jemand meine Vermutung nachvollziehen?
8009

Gruß
Jochen
#552265
Hallo Jochen,
das kann ich sehr gut nachvollziehen und nur unterstützen. Gerade die verbogene Schaltgabel ist ein Indiz dafür. Deshalb gehört das einstellen der Gestänges mit zu den wichtigen Aufgaben. Wenn das nie gemacht wurde kann man da teilweise einen erheblichen Leerweg bis zur Endpostion feststellen, eben weil das Gestänge soviel Luft bekommt.

Ich muss nochmal in meiner Dokumentation gucken aber ich meine mein 411 hatte schon die spätere Schiebemuffe.
#552272
Hallo Jochen,

der Effekt kann aber noch durch falsche Bedienung verstärkt werden. Nämlich das Einschalten der Sperre wenn bereits ein Rad durchdreht. Man kann zwar die Sperre nach Betriebsanleitung auch während der Fahrt jederzeit zuschalten, allerdings sollte der Drehzahlunterschied dabei möglichst gering sein. Bei einem hohen Drehzahlunterschied kann die Klaue nicht schnellgenung vollständig einrasten und auch dann werden nur die vorderen Flanken stark belastet und abgenutzt. dies führt zu einer allmählichen Abschrägung der Flanken und dadurch entsteht ein auf die Klaue lösendes Moment. Sie will sich selbst wieder herausdrücken.
#552277
Hallo Jochen,
ich habe gerade nach gesehen, auch mein 411 hat die "schwache" Schaltmuffe.
Bei einer Achse von 1961 muss aber schon die neue verbaut gewesen sein, von der Achse habe ich noch das Differential.

Hallo, die Cabriokabine von einer u 406 Schmidt-[…]

Hydraulikpumpe Unimog 407

Hallo meine Hydraulikpumpe der Arbeitshydraulik […]

Hallo Michael Federstahl lässt sich natü[…]

Hallo Mogler,

seit einigen Jahren lagere ich einige Unimog-U41[…]