mhame hat geschrieben:
Frage an die Fertigungstechniker:
sollen die Bohrungen komplett spanend gefertigt werden oder mit dem Laser geschnitten werden. Beim Gewinde nur eine Pilotbohrung und aufbohren und Gewinde schneiden?
Soll die Nut nach dem Schweißen gefräst werden, denn dort liegt die Betugskante?
Die Buchsen mit der Aufnahmen der Welle bohrt man sicher besser am Ende auf einer Fräse?
Hallo Markus,
ein Teil meines Jobs befasst sich stark mit Konstruktion und Zeichnen. Viele unserer Teile werden aus bis zu 10mm Platten gelasert und dabei werden sämtliche Bohrungen und auch Kernlöcher für Gewinde auf Sollmaß gelasert. Alles andere wäre extrem unwirtschaftlich und würde die Kosten massiv nach oben treiben.
Bei der Konstruktion sehe ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich die Notwendigkeit für eine gesteigerte Genauigkeit. Ob der BKV leicht verdreht oder 5 Zehntel außer der Mitte Sitzt spielt keine Rolle. Ein gelasertes Bauteil ist allemal so genau wie der originale Ausschnitt im z.B. 406er.
Ich verstehe, dass du mit den Rohrteilen so nah wie möglich an das Original rankommen willst, allerdings verkompliziert das die Konstruktion schon ordentlich. Würde ein Rohr verwendet werden kann man sich eines raussuchen, dass von Innen und Außendurchmesser her passt und muss es nur noch richtig ablängen.
Die Nut wo der Rahmen quasi drinnen Sitzt habe ich auch nicht so recht verstanden. Wenn der Rahmen hier anliegen soll sieht das für mich nach einer Doppelten Anlage aus: Außen an der Flanschkante in der Nut und Innen die Rohrteile am Steg. Da werden auf einmal die notwendigen Fertigungstolleranzen schlagartig kleiner und ich wage zu bezweifeln, dass die Rahmen bei ihrer Bandauflage und vor allem nicht nach 60+ Jahren noch genau genug dafür sind.
Die Bohrung für die Umlenkwelle ist in meinen Augen das einzige Bauteil, das halbwegs eine Genauigkeit erfordert. Nicht in ihrer Lage zur restlichen Konstruktion sondern, dass beide Bohrungen auf einer Achse liegen. Hier denke ich wäre es möglich die beiden Buchsen auf +- 1 Zehntel vorzuarbeiten und nach dem Einschweißen in einem Zug aufzureiben. Den etwaigen Rest schaffen denke ich die Kunststoffbuchsen. Sieht es auf den Bildern nur so aus oder sind die Bohrungen in den Buchsen nicht zentrisch?
Ich habe keinen 411er und plane auch keine Anschaffung aber solche Spielerein machen Spaß. Dein Versuch das Gussteil in eine Schweißkonstruktion umzuwandeln ist schon sehr gut, ist gefühlt aber noch zu nah am Gussteil dran um wirtschaftlich gefertigt werden zu können. Mit meiner Zeit in der Werkstatt verhält es sich genau so wie bei Florian, der 406er braucht einfach noch einiges an liebe, aber was ich dir anbieten könnte wäre, dass du mir deine Zeichnungen (am liebsten eine .stp Datei) schickst und ich dir meinen Entwurf einer hoffentlich kostengünstigeren Lösung wieder retour schicke. Nachdem ich mit Zeichnen zum Teil mein Brot verdiene geht das schnell von der Hand. Deine Unterlagen werden natürlich vertraulich behandelt.
Lg
Joe