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Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#519174
Hallo zusammen,

nachdem ich zu diesem Thema im Forum nicht fündig geworden bin möchte
ich nochmal ein paar Fragen stellen.
Evtl. hat ja jemand ein paar konkrete Aussagen dafür.

Ich habe einen Unimog 421, Bj66, mit Einkreis-Hydraulik Bremsanlage.

Diese möchte ich auf Zweikreis-Hydraulikanlage umbauen, und zwar ein Kreis auf Vorderachse, und ein Kreis auf Hinterachse.

Vorne habe ich die Radbremszylinder 34,92 drin, hinten die 22,2.

Wenn man so das Netz durchstöbert erfährt man das der Umbau schon öfter gemacht worden ist.
Mir geht es aber darum ob auch schon jemand den Umbau gemacht hat und der vom Tüv abgenommen worden ist, wenn ja was muss gemacht werden damit der Tüv die Anlage abnimmt? Welcher HBZ, können die RBZ bleiben oder welche RBZ müssen vorne, welche hinten? Was ist sonst noch zu beachten?

Gruß Matthias
#519176
Hallo Matthias,

bei der Zweikreis-Bremsanlage des 421 handelt es sich um die übliche Ein-Kreis-Bremsanlage und einen zusätlichen getrennten Kreis an der VA. Beide Kreise sind unabhängig voneinander. D.H. jeder besitzt ein Bremsflüssigkeitsbehälter (auch wenn ein Behälter verbaut ist, ist er innen getrennt), einen HBZ für zwei Kreise mit angepasstem Hubvolumen und an der VA je einen Doppelten RBZ, desses beide Kreise ebenfalls vollständig getrennt sind.

Eine Auftreilung der beiden Kreise auf VA und HA macht keinen Sinn!
Die VA muss immer als erste Überbremsen, bzw. die Kraftschlussgrenze erreichen. Das wird bei ungeregelten Bremsanlagen, wie im Unimog 421, über die Kolbengröße in den RBZ geregelt.
Überbrenst die HA zuerst, wird der Schleuderwinkel positiv und das Fahrzeug wird unkontrollierbar. Wie soll ohne Regelung der Bremsktaftverteilung bei einem getrennten VA- und HA-Kreis diese Forderung sichergestellt werden? Was ist beim Ausfall des VA Kreises?

Zwei diagonale Kreise (rechte VA und linke HA, und umgekehrt) sind da schon sinnvoller. Dafür ist schon mal ein Zweikreis HBZ erforderlich. Auch der Umbau stellt einen Eingriff in ein bauartgenehmigtes System da.

Wenn der Umbau als Neuanlage gewertet wird, dann sind sogar die aktuellen Anforderungen an die EG Bremsanlage einzuhaltren.

Ich sehe da wenig Erfolgschancen.

Gruß
Markus
#519191
Hallo Markus,

Danke für deine Antwort, das ist ja auch genau der Grund warum ich das Thema
begonnen habe.
Ich möchte wissen ob einer schonmal mit TÜV Segen umgebaut hat ,
und wenn ja wie?

Wenn ich vorne auf die Doppelzylinder Umbau dann könnte es sicher gehen,
aber die Frage ist ob es nicht auch mit der Trennung vorne /hinten geht.

Ich glaube die frühen 406 konnte man doch auch mit Zweikreis ordern,
die hatten doch dann auch nicht die Doppelzylinder , oder?

Deshalb interessiert es mich ja ob schon einmal einer den Umbau so gemacht
hat, mit TÜV Eintrag.

Gruß Matthias
#519278
Hallo Matthias,

erstmal, eine Zweikreisbremsanlage bremst nicht besser als die Einkreis und wie häufig tritt der Fall ein? Am besten gar nicht, alle Räder bremsen einfach am besten.
Aber Airbag, ABS usw. fährt mal nun mal auch über 90% der Zeit nur spazieren. Anderseits ist es z.B. immer noch besser eine Kellertreppe runter zu fallen als senkrecht in ein Loch.
Falls Du die Teile zusammen bekommst warum solltest Du nicht umbauen, ist bei anderen Altfahrzeugfahrern scheinbar auch beliebt, eine Anfrage bei der Prüfstelle Deines Vertrauens dazu kann ja nicht schaden.
Artikel Umruestung-Zweikreisbremse
Die Aufteilung vorne / hinten (TT-Aufteilung) war lange üblich, besonders bei Nutzfahrzeugen, selbst mit 3-Kanal ABS noch,
Bild
auch die Diagonal Aufteilung (K-Aufteilung) ist nicht ohne, Stichwörter „Giermoment“, Ausfall durch thermischer Belastung.
Zweikreisbremsanlage
Daher würde ich so umbauen wie für das Fahrzeug üblich, d.h. Aufteilung vorne / hinten, siehe auch 421.140/141 (HT-Aufteilung), wenn da der Bremskreis 1 ausfällt bleibt auch nur noch die vordere Bremse.
Nun zu Deinen Umbauplänen, bei den ersten 421 weiß ich nicht, ob es das als SA gab.
Mal so allgemein zusammen geschrieben, gibt es einen Hauptbremszylinder der passt? Hat Deiner einen ohne Stufenbohrung / Kolben und Ø 31,75, dann könnte der vom 421.140/141 verwendet werden, Kosten ab ca. 500,--.
Vorratsbehälter in der Originalform gibt es nicht mehr, die lieferbaren sind zu hoch und kommen an die Motorhaube, Behälter Kreis 1 und Kupplung ca. 70,--, Behälter Kreis 2 ca. 50,--.
Halter für Behälter Kreis 2 und Stutzen zwischen Kupplungsgeberzylinder und Behälter Kreis 1 ist gar nicht mehr lieferbar.
Dazu kommen noch Bremsleitung, Bremsschlauch, Halterungen usw.
#519293
Hallo Axel,

Danke für die Antwort.
Es gab eine SA 35425, Zweikreis .

Was mich interessiert ob jemand diese hat und mit welchen Komponenten.

Hauptbremszylinder Tandem 31,75 x 36 Hub??
Und welche Radbremszylinder ?
Geht das mit den einfachen vorne? Zb. mit den 34,92, oder müssen dafür die Doppelten vorne rein.
Mich würde interessieren ob jemand eine Anlage hat wo die einfachen Radbremszylinder drin sind mit Aufteilung vorne /hinten , mit TÜV Segen bzw. so Original ab Werk ausgeliefert .

Gruß Matthias
#519296
Hallo

die SA 35 425 bezieht sich nur auf 421.124 und 421.125. Zusätzlich ist ein Einkammer-BKV SA 35 379 erforderlich.

Die SA 35 425 enthält nur den Tandem-HBZ, keine RBZ . Kolbendurchmesser HBZ is 31,8mm und der Hub ist 36mm wie bei den frühen 403, 406, 416. Spätere 403 / 406 haben 42mm Hub.

Laut WHB gab es beim 421. 122,123,124,125,128, 129, d.h. U40, U45, U52 U 600 L nur eine Einkreis-Hydraulik Bremsanlage. das können also nur H-Anlagen gewesen sein.

In allen meinen WHB 421 ist immer nur die Bremsanlage HT mit ALB dargestellt. Keine TT oder K Anlage.

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Trommeldurchmesser bei Doppel-RBZ größer sind :!: Die Beiden Kolben liegen (radial) übereinader und nicht (axial) nebeneiander. Gleichzeitig sind diese Anlagen selbstnachstellend, also ohne Exzenter an den Bremsen (VA und HA).

Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, halte ich eine Umrüstung von H auf HT für unwirtschaftlich. Zumal sich der Umbau auf viele Komponennten ausweitet, wie Bremstrommeln mit Reibbelägen, doppelte RBZ, Tandem HBZ, etc.

Bei der Umrüstung auf TT und K sehe ich Kosten, Mühen und ggf. die Abnahme, aber keine Vorteile. Einkreisbremsanlagen arbeiten an allen 2010- 411ern zuverlässig bei entsprechender Wartung.

Gruß
Markus
#519307
Hallo Matthias,
Wenn man so das Netz durchstöbert erfährt man das der Umbau schon öfter gemacht worden ist.
Mir geht es aber darum ob auch schon jemand den Umbau gemacht hat und der vom Tüv abgenommen worden ist.
Bestimmt nicht für den 421 und aus rechtlichen Gründen keine Berichte in diesem Forum.
Die Bauteile für frühe (kleine Achse)und spätere 421(große Achse) lassen sich nicht untereinander austauschen
Und diese speziellen Doppel-Radbremszylinder mit den dazu passenden hinteren Radbremszylindern, jetzt mittlerweile auch schon Bremstrommeln, sind auch für Geld und gute Worte nur schlecht zu bekommen.
EG Bremsanlage in Ersatzteilpreisen für noch zu findende Teile aktuell ca. €3200.- NUR VERSCHlEISSKOMMPONENTEN
Gruß
Jochen
#519338
Hallo,

je nach Baujahr gab es entsprechend den geltenden Zulassungsvorschriften verschiedene Bremsanlagen für die Unimogs. Ich kenne die genauen Details zum 421 jetzt nicht, nur zum 406. Dort gab es anfangs eine Einkreis-Bremsanlage, als SA jedoch auch eine Zweikreisanlage, die sich im Prinzip nur durch einen anderen HBZ und ein paar Leitungen unterschied. Dort wurde eine reine Vorne/Hinten-Aufteilung verbaut. Evtl. gab es sowas bei früheren Baujahren des 421 auch, läßt sich über das EPC relativ leicht herausfinden. Natürlich ist die später verbaute Anlage mit Tandemzylindern an der Vorderachse sicherer, der Umbauaufwand aber zumindest deutlich höher. Eine mögliche Eintragung geht eigentlich am einfachsten, wenn du Komponenten verbaust, die es auch ab Werk so in der Zusammenstellung gab.

Gruß,
Michael
#519342
Hallo,

das was Michael vom 406 beschreibt, ist beim 421 das wenig beachtete und in den BA's und Werkstatthandbücher kaum bis gar nicht beschrieben Baumuster 124 / 125.
Da ist die große Achse, OM616 usw. verbaut nur mit Einkreis und Einleiterbremsanlage und bei SA Zweikreis Aufteilung Vorne / Hinten.
Außerdem wie oben schon geschrieben ist die Anlage mit Tandemzylindern auch nicht sicherer wenn Kreis 1 ausfällt, dann steht auch nur noch die Bremse der Vorderachse zur Verfügung.
406 und banane

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