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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#383367
Hallo zusammen,

nach dem ich mit der Motortemperatur nicht zufrieden war habe ich zuerst das 70°C Thermostat gegen eines mit 88°C Öffnungsbeginn getauscht. Das brachte bei Probeläufen im Winter nur bedingten Erfolg.
Der starre Lüfter kühlt m. M. zu stark, bei einem Probelauf ohne Windrad sah die Sache schon besser aus.

Da die Umbauten an anderen Unimogs funktionieren, wollte ich dies an meinem OM314 auch realisieren.
Das Problem war eine relativ flache VLK die in den Raum zwischen Riemenscheibe und Kühler passt.

Eine Nachfrage bei BEHR nach einem Produktkatalog aus dem man die Einbaumaße entnehmen kann war erfolglos.
Da war die Nachfrage bei WAHLER wegen eines anderen Thermostats erfolgreicher. Hier bekam ich den Katalog geschickt.

Nach dem Besuch von einigen Schrottplätzen habe ich mich dann für eine VLK von BMW entschieden. Die habe ich zur Probe mal von einem unserer Fahrzeuge abgebaut.

Das originale Lüfterrad am OM 314 hat 11 Flügel und 420 mm Durchmesser.

Die BMW-VLK wird in verschiedenen Baureihen mit 380 mm 410 mm
und 420 mm Lüfterrädern eingesetzt.

Hier die BMW-Teilenummern:

Thermostat 88 °C, BMW-Nr. 11 53 7 511 580, 34,38 €, im Zubehör ca. 20 €

VLK (Visco-Lüfter-Kupplung), BMW-Nr. 11 52 1 740 962, 140 €, im Zubehör ab 30 €

Lüfterrad
8 Flügel 400 mm BMW-Nr. 11 52 1 719 267,
11 Flügel 410 mm BMW- Nr. 11 52 1 744 971,
11 Flügel 420 mm BMW-Nr. 11 52 1 712 058, Preis 34,80 €.
Die Preise sind bei allen gleich. Im Zubehör neu ab 25 €.

Damit die VLK an die Lüfterwelle passt, musste ein Adapter gedreht werden und das Gewinde der Lüfterwelle um ca. 5 mm gekürzt werden. Das ist genau das Maß um welches das Gewinde aus der Nutmutter ragt.

Das Problem beim drehen des Adapters war, dass nicht alle angefragten Firmen M24x1,5 Linksgewinde schneiden konnten.
Am Ende hat es doch noch geklappt, ich musste nur das Material, Sechskant SW41 beschaffen. Das gab es dann im elektronischen Warenhaus 10 cm für 13 €. Die Dreharbeit hat 20 € gekostet.

Momentan ist der kleine Windflügel verbaut, aber der 410 mm kommt demnächst. Mit diesem Windflügel liegt die Temperatur solo, bei ziemlich genau 80°C.
In diesem Zusammenhang habe ich die Kühlerlager und die Gummilager der oberen Stützstrebe erneuert. Seit dem wackelt der Kühler nicht mehr.
Dateianhänge:
Viscolüfter OM 314 1.JPG
Viscolüfter OM 314 1.JPG (92.1 KiB) 2837 mal betrachtet
Zuletzt geändert von benz am 11.11.2012, 12:00, insgesamt 3-mal geändert.
#383665
Moin Hans-Ulrich,
google hilft! ;-)


Aufbau/Funktionsweise
Die Visco-Kupplung wird meistens über eine Welle direkt vom
Motor angetrieben. Wird keine Kühlluft benötigt,
schaltet die Visco-Kupplung ab und läuft mit geringer
Drehzahl. Bei steigendem Bedarf fließt Silikon- Öl vom
Vorrats- in den Arbeitsraum. Dort wird verschleißfrei, über
Flüssigkeitsreibung, das Antriebsmoment auf den Lüfter
übertragen, dessen Drehzahl sich stufenlos über die
Betriebsbedingungen einstellt. Der Einschaltpunkt liegt bei
ca. 80 °C. Bei der konventionellen Visco-Kupplung trifft die
Kühlerabluft auf ein Bimetall, dessen thermische
Verformung das Öffnen und Schließen eines Ventils über
einen Stift und Ventilhebel bewirkt. Abhängig von der
Ventilstellung und damit der Ölmenge im Arbeitsraum, stellen
sich die übertragbaren Drehmomente und Lüfterdrehzahlen
ein. Die Ölfüllmenge beträgt 30 – 50 ml (PKW). Auch bei
vollständig gefülltem Arbeitsraum, besteht eine Differenz
zwischen Antriebs- und Lüfterdrehzahl (Schlupf). Die dabei
entstehende Wärme wird über die Kühlrippen an die
Umgebungsluft abgeführt.

Gruß Jan
#383671
Hallo Ullrich,

oben ist eine gute Erklärung der Funktion genannt worden. Die kleinen Rippen vorn dran vergrößern die Oberfläche des Gehäuses zur Wärmeaufnahme.
Die verbaute VLK schaltet bei ca. 90 °C.
Wenn der Kühler eingebaut ist steht der Windflügel ca. 15 mm dahinter.

Hier noch die Zeichnung falls jemand am Nachbau Interesse hat.
Dateianhänge:
(39.52 KiB) 257-mal heruntergeladen
#398897
Hallo zusammen,

heute will ich mal das Bild mit der VLK und dem Lüfterrad mit 11 Flügeln einstellen und berichten wie die Sache nun funktioniert.

Meine Temperaturanzeige steht seit dem Umbau ca. 1 mm vor 80 °C, (ich habe die Anzeige noch nicht auf Genauigkeit geprüft) egal ob ich bei ca. 25 °C Außentemperatur mit beladenem Mog und Anhänger mit Boden beladen, (wiegt ca. 3,5 to) eine leichte Steigung hinauf fahre oder ob der Motor wie am letzten Oktoberwochenende bei einer Waldkontrolle, mit leerem Mog und Außentemperatur von ca. - 1 °C etwa 1,5 h im Standgas weiterlief, (ich bin immer nur ein paar Meter gefahren und habe dann angehalten) die Nadel hat sich nicht bewegt.
Über die Heizleistung kann ich noch nichts sagen, weil die Heizung noch auf der Werkbank liegt.
Dateianhänge:
Viscolüfter OM 314 mit 11 Flügeln.JPG
Viscolüfter OM 314 mit 11 Flügeln.JPG (76.95 KiB) 2232 mal betrachtet
#399278
Ich weiß nicht,
das geht wie,:"Schnürsenkel 60 cm lang,sollte bei Schuhgröße 40 passen"!
Im PKW ist der Luftstrom zielgerichtet durch eine Verkleidung,weil der Lüfter im Umriss gefangen "ist.
Das ist wegen des Sicherheitsdedankens einerseits so gemacht worden,bietet aber den Vorteil,daß die Viskokupplung den gezielten Luftstrom aufnimmt.
Der Konstantlüfter ist verbaut, um Stauhitze zu verhindern.
Das kann irgendwann bei Standarbeiten ebenso wie kräftigen Bergfahrten
passieren,wenn die Umgegung keine Temperatur mehr aufnimmt.
Irgendwann mußt Du Gas geben,damit mit der Drehzahl der Kühlmittel-
umlauf schneller wird.
Was wird denn zuerst wann zu heiß?

Gruß Andi
#399281
Hallo Andi,

das Temperaturverhalten habe ich an meinem OM 314 in mehreren Versuchen selbst ermittelt.

Es ist so wie o. g. der Motor geht mit keinem der beiden Windflügel über die 80 °C Marke der Anzeige und selbst nach richtig warmfahren und anschließendem Standgas (zur Probe) bei + 25°C Außentemperatur, mit leicht erhöhter Drehzahl bei ca. 1,5 h Laufzeit, ist die Temperatur auf dem genannten Wert geblieben.

Bei den PKWs aus denen die VLK stammt, ist natürlich zur Luftführung eine Kühlerzarge vorhanden, allerdings steht hier die VLK je nach Motor (4 / 6 Zylinder) auch 8 oder 12 cm vom Kühler entfernt. Beim mir steht sie ca. 1,5 cm hinter dem Kühler.

Da ich hier nicht die Berge der Schweiz o. ä. vor der Haustür habe, habe ich mir an den warmen Tagen den Mog mit ca. 2 to Boden beladen und den beladenen Anhänger angehangen und bin 2 x hintereinander eine längere Steigung hinauf gefahren. Auch hier bleibt die Temperatur im Bereich bis ca. 85 °C mit kleinem Windflügel und ca. 82 °C mit dem jetzt verbauten.

Ebenso habe ich mit mit dem Thermostat über den 86 °C an den 88°C herangetastet.

Sollte die Temperatur über normale Feld ansteigen, muss ich am Berg kein Gas geben (der MOG ist über die EP auf 40 km/h gedrosselt) sondern einfach einen Gang zur Drehzahlerhöhung zurückschalten, das wurde vor ca. 30 Jahren beim LKW-Führerschein so gelehrt.

Sollte das Ganze irgendwann mal zu einem Defekt bei mir am Motor durch Überhitzung führen, kannst du es hier lesen.
#399286
Hallo Andi,

du hast mir nicht auf die Füße getreten. Ich schreibe immer nur dass was ich selbst positiv für mich herausgefunden habe und wenn das Ergebnis ordentlich aussieht gibts auch Fotos davon. Achja, der Preis muss im Verhältnis zum Ergebnis stehen.

Mit der Luftumschichtung das mag sein, aber der OM 314 hat ja sein originales Lüfterrad auch an der Kurbelwelle so dass die Kühlung im oberen Bereich evtl. als nicht optimal anzusehen ist. Ich habe im Vorfeld auch nach Zylinderkopfschäden oder Schäden an der ZKD gesucht. aber nichts auffälliges gefunden.

Bei den BMWs aus denen die VLK stammt, befindet sie sich auf der Welle der WAPU also (höher) mittig vor dem Zylinderkopf.
#399291
Servus,

ich finde die Idee den Lüfter umzubauen auch nicht verkehrt. Ob die Regelung des Viskolüfters
in der Tag immer richtig funktioniert kann ich nicht sagen.

Schick wäre es wenn Reiner jetzt auch noch einen Test machen würde bei dem der
Mog im Stand per Zapfwelle große Leistung bringen muss ;-).

Eine Alternative wäre ja evlt.ein Lüfter mit Magentkupplung. Hier könnte man den Temperatur-
schalter ein einer geeigneten Stelle anbringen.

cu

Johannes D.
#399306
Hallo zusammen
Ich möchte hier meine Erfahrungen weitergeben,die ich mit einem Umbau
auf Viscolüfter hatte. Mein Fahrzeug ein Unimog 406 Bj 70. Vor 2 Jahren habe Ich recht günstig einen kompletten Umbausatz für den U406 ersteigert.Dieser Umbausatz stammt von Franz Murr, der diese auch anbietet.Mit dem starren Lüfter hatte ich mit Hängerbetrieb Temperaturen nach der Anzeige max, knapp über 90 ° wenn man der Anzeige trauen kann.Nach Einbau der Viscokupplung stieg die Temperatur im Schnitt um ca.5-6 ° höher an näherte sich also schon der 100° Marke. Ich wohne auf der schwäbischen Alb und nütze das Fahrzeug überwigend zum Holzmachen.Als Hänger habe ich einen Rückewagen mit Ladekran, der hat leer schon ca,1.8 Tonnen, und einen Dreiseitenkipper 5.6 Tonnen, da ich überwigend viel Steigen fahre war mir die thermische Auslastung vom Kühlwasser im Grenzbereich doch etwas zu hoch. Auch der Einbau eines Tropenthermostates,der bei 72 Grad schon öffnet brachte nur den Vorteil ,das es etwas länger dauert bis er die Temperatur erreicht, aber bei längerer Bergfahrt mit schwerem Hänger kommt man auch an hier die Grenzen.Deshalb habe ich den Lüfter wieder gegen den starren ersetzt.Ich denke das war auch der Verkaufsgrund des Vorbesitzers, der den Lüfter nur kurze Zeit eingebaut hatte. Es kommt auch auf die Anwendung an was man mit dem Fahrzeug macht. Ich schließe mich hier der Meinung von Andi an.

Gruß Bruno
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