- 27.10.2018, 19:39
#525963
Liebe Unimog-Freunde,
seit 13 Jahren bin ich in der Unimog-Szene unterwegs. In dieser Zeit gab es dort mit Sicherheit ein Wachstum. Indiz dafür: Anfangs waren zum Beispiel überwiegend Unimog 411 mit "alter Achse" zu sehen. Zwischenzeitlich sind auch die "neuen Achsen" sehr stark vertreten. Es kamen also immer mehr Oldies in die Öffentlichkeit und es wurde stets von Wertsteigerung und solider Geldanlage in den Unimog geredet.
Beim Unimog 1000+ scheint es auch noch aufwärts zu gehen.
Nun tauchen aber immer häufiger durchaus interessante Unimog zum Verkauf auf, die jedoch sehr schwer verkäuflich erscheinen. Früher wären die schon vorher unter der Hand oder nach Verkaufsangebot ruck-zuck verkauft gewesen.
Weitere Indizien für eine rückläufige Entwicklung: Viele Unimog-Fans werden älter, kommen nicht mehr so leicht ins Fahrerhaus hinein und heraus, vererben an ihre Nachkommen, die teilweise kein Interesse am Unimog mehr haben. Die behördlichen Vorschriften werden strenger und weniger gut zu durchschauen. Die technische Ausbildung im Kfz-Gewerbe für die jungen Leute wird gemessen an den Grundlagen oberflächlicher (austauschen vor reparieren). Das technische Verständnis und die spezifischen Kenntnisse nehmen ab.
Für die heutigen Senioren war der Unimog ein Kindheitstraum. Die derzeitige Jugend ist weit entfernt davon. Nur vereinzelt finden junge Leute Gefallen an der historischen Technik, die ohne Elektrik und Elektronik auskam, und lassen sich davon faszinieren. Der Nachwuchs bleibt aus.
Das Unimog Museum stellt strategische Überlegungen an. Die "Sparversion" ist, im Rahmen der durchaus üppigen wirtschaftlichen Situation zu wachsen. Die große Vision jedoch ist, gemeinsam mit interessierten Partnern den Standort zu einem "Erlebnispark" umzugestalten. Für Fremdenverkehr, regionale Unternehmen und "nebenbei" das Unimog Museum. Beide Strategien erscheinen sinnvoll und könnten zum langfristigen Erfolg im Sinne des historischen Unimog führen. Doch niemand weiß heute, wie es in 10 oder 20 Jahren aussehen wird.
All dies berücksichtigend sieht es danach aus, als sei der Zenith der Unimog-Begeisterung gerade überschritten. Das Schielen nach Wertsteigerung in der eigenen Sammlung und die Erwartung steigender Aktivitäten in der Unimog-Szene werden wohl vielfach enttäuscht werden.
Trotzdem ist es immer eine lohnende Aufgabe und befriedigende Tätigkeit sich dem Erhalt und der Präsentation technischen Kulturguts zu verschreiben. In diesem Sinne machen wir natürlich unbeirrt weiter.
seit 13 Jahren bin ich in der Unimog-Szene unterwegs. In dieser Zeit gab es dort mit Sicherheit ein Wachstum. Indiz dafür: Anfangs waren zum Beispiel überwiegend Unimog 411 mit "alter Achse" zu sehen. Zwischenzeitlich sind auch die "neuen Achsen" sehr stark vertreten. Es kamen also immer mehr Oldies in die Öffentlichkeit und es wurde stets von Wertsteigerung und solider Geldanlage in den Unimog geredet.
Beim Unimog 1000+ scheint es auch noch aufwärts zu gehen.
Nun tauchen aber immer häufiger durchaus interessante Unimog zum Verkauf auf, die jedoch sehr schwer verkäuflich erscheinen. Früher wären die schon vorher unter der Hand oder nach Verkaufsangebot ruck-zuck verkauft gewesen.
Weitere Indizien für eine rückläufige Entwicklung: Viele Unimog-Fans werden älter, kommen nicht mehr so leicht ins Fahrerhaus hinein und heraus, vererben an ihre Nachkommen, die teilweise kein Interesse am Unimog mehr haben. Die behördlichen Vorschriften werden strenger und weniger gut zu durchschauen. Die technische Ausbildung im Kfz-Gewerbe für die jungen Leute wird gemessen an den Grundlagen oberflächlicher (austauschen vor reparieren). Das technische Verständnis und die spezifischen Kenntnisse nehmen ab.
Für die heutigen Senioren war der Unimog ein Kindheitstraum. Die derzeitige Jugend ist weit entfernt davon. Nur vereinzelt finden junge Leute Gefallen an der historischen Technik, die ohne Elektrik und Elektronik auskam, und lassen sich davon faszinieren. Der Nachwuchs bleibt aus.
Das Unimog Museum stellt strategische Überlegungen an. Die "Sparversion" ist, im Rahmen der durchaus üppigen wirtschaftlichen Situation zu wachsen. Die große Vision jedoch ist, gemeinsam mit interessierten Partnern den Standort zu einem "Erlebnispark" umzugestalten. Für Fremdenverkehr, regionale Unternehmen und "nebenbei" das Unimog Museum. Beide Strategien erscheinen sinnvoll und könnten zum langfristigen Erfolg im Sinne des historischen Unimog führen. Doch niemand weiß heute, wie es in 10 oder 20 Jahren aussehen wird.
All dies berücksichtigend sieht es danach aus, als sei der Zenith der Unimog-Begeisterung gerade überschritten. Das Schielen nach Wertsteigerung in der eigenen Sammlung und die Erwartung steigender Aktivitäten in der Unimog-Szene werden wohl vielfach enttäuscht werden.
Trotzdem ist es immer eine lohnende Aufgabe und befriedigende Tätigkeit sich dem Erhalt und der Präsentation technischen Kulturguts zu verschreiben. In diesem Sinne machen wir natürlich unbeirrt weiter.
Dateianhänge:
P1190822_klein.jpg (88.91 KiB) 2279 mal betrachtet
Liebe Grüße
Christoph (schreibt hier nicht mehr)
https://youtu.be/aDXokacl6Cc Bilder einer Werkstatt
https://youtu.be/dxRgsTAtpCs - Feinmechanische Arbeiten auf einer alten Drehmaschine
https://youtu.be/NkdJCcsWyds - Kombipresser mit neuer Zahnradpumpe
optimog@gmx.de
Christoph (schreibt hier nicht mehr)
https://youtu.be/aDXokacl6Cc Bilder einer Werkstatt
https://youtu.be/dxRgsTAtpCs - Feinmechanische Arbeiten auf einer alten Drehmaschine
https://youtu.be/NkdJCcsWyds - Kombipresser mit neuer Zahnradpumpe
optimog@gmx.de