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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#423937
Hallo zusammen,
ich denke schon eine Weile drüber nach wie ich den Antrieb der Kipperpumpe an meinem 403, mit separater Lenkhilfepumpe, abschaltbar gestalten kann. Möglichst elektrisch das Ganze. Bin aber noch nicht wirklich weiter gekommen.

Wenn es mit der originalen Pumpe nicht funktioniert dann evtl. mit einem anderen Baumuster. Oder hat evtl. schon jemand von Euch das an seinem Fahrzeug realisiert und kann mir einen geistigen Anstoß geben?
Zuletzt geändert von benz am 17.05.2015, 16:22, insgesamt 2-mal geändert.
#423941
Hallo Reiner,

... um Dich mal auf ganz dumme Gedanken zu bringen:
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P1040676_klein.jpg
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#423942
Hallo Christoph,

ja das ist etwas grundlegend anders als an was ich zuerst dachte. Das gezeigte Aggregat brinngt in 12 V-Ausführung bei 180 bar 4,2 l/min. Einige Hersteller bieten größere Tanks dazu an. Da ich nur die Kipperydraulik am MOG habe stellt sich zuerst die Frage nach den Daten des Zylinders, soll heißen wieviel Öl wird benötigt. Dann soll es von diesem Aggregat einen einfache Ausführung geben und eine mit separatem Rücklauf. Dann stellt sich die Frage was sinnvoll ist. mit oder ohne Steuerblock zu arbeiten.


Ich habe mich auf der Suche nach einer Magnetkupplung dabei fest gefahren, herauszufinden ob das Teil die Pumpenleistung überhaupt übertragen kann und wie ich den Antrieb realisiere. Der Klimakompressor (eine Flügelzelle) von dem die Magnetkupplung kommen könnte soll laut einem Forum 6 PS benötigen.
Zuletzt geändert von benz am 17.05.2015, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
#423944
Hallo Reiner,

nach anfänglichem Zögern hatte ich mich zu dieser Lösung durchgerungen. Mit Fernsteuerkabel und zwei Drucktastern (im Lieferumfang des Aggregats enthalten) lässt sich der Kipper heben und senken, ganz ohne dass der Dieselmotor läuft.

Mit einer externen Ventilsteuerung ließe sich das System beliebig erweitern. Ob der Tank mit seinem zulässigen Schwankungsvolumen ausreicht, kannst Du leicht errechnen: Für jede Stufe r²Pi * Hub und alles zusammen addieren.

Mit Drehstromlichtmaschine und Batterie 120 Ah ist das eine solide Lösung.
#423945
Hallo Christoph,

wenn es bei dir am Kippperzylinder funktioniert muss ich nicht noch mal nachrechnen. Welches Volumen des Tanks hast du gewählt? Wie wird das ablassen gesteuert, öffnet man dabei nur ein Magnetventil damit die Druckleitung drucklos wird und das Öl in den Tank strömen kann? Welchen Kabelquerschnitt hast du gewählt?

Preislich liegt solch ein Aggregat mit ca. 300 € natürlich günstiger als evtl. einen neue Hydraulikpumpe mit Magnetkupplung und den Dreharbeiten dazu.
Zuletzt geändert von benz am 17.05.2015, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
#423947
Hallo Reiner,

der Tank hat ein Nennvolumen von 5 Liter. Die reichen dicke für einen Zylinder mit den Abmessungen
Zyl.-Durchmesser
Teleskopzylinder mm Hub Volumen
1. Stufe 90 250 0,5
2. Stufe 70 250 0,3
3. Stufe 50 250 0,2
4. Stufe 32 250 0,1
Denn der hat ein Schwankungsvolumen von nur 1,1 Liter.

Kabelquerschnitt ist 35 mm². ACHTUNG: Auch die Masseverbindung muss gut sein, sonst holt sich der E-Motor die Masse über die Armierung des Hydraulikschlauches, die dann durchbrennen kann! Und dann ist der Schlauch hin.

Das Absenken geht über ein elektrisches Sitzventil, es ist dicht und die Position des Zylinders wird beibehalten, im Gegensatz zu den originalen Schieberventilen. Die Senkgeschwindigkeit kann über eine Verstelldrossel stufenlos eingestellt werden. Weiterer Vorteil: Kurze Leitungen, die somit ordentlich durchgespült werden.

Ich habe für das Aggregat knapp über 200 € bezahlt. Eine intensive Preisrecherche lohnt sich!
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 31.08.2013, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
#423952
Hallo Christoph,

die Daten deines Kipperzylinders sind identisch mit denen des 403?
Ich habe keinerlei Unterlagen dabei, weil ich bin zur Reha.

Wie funktioniert die Endabschaltung, per Überdruckventil oder mit Drucksensor elektrisch?
Wie heißt dein Aggregat genau?
Wie kann man das ablassen stoppen, Finger vom Taster nehme ich an? Hält das Ventil nach dem teilweisen ablassen die Pritsche mit einem Teil der Ladung dann noch sicher?

Wie bist du auf die 30 mm² Querschnitt gekommen?
Zuletzt geändert von benz am 17.05.2015, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
#423956
Hallo Reiner,

eine automatische Endlagenabschaltung benötigt man nicht. Man kann beim Hochfahren gegen Anschlag fahren. Dann spricht das Druckbegrenzungsventil (auf 150 oder 160 bar eingestellt) an. Natürlich kann man auch auf Sicht kurz vorher anhalten und die Hydraulik und den Zylinder schonen. Die Arbeitsdrücke liegen bei beladener Pritsche selten über 100 bar.

Das Kabel muss kurzzeitig etwa 100 A aushalten und es dürfen sich keine zu großen Verluste daraus ergeben. 35 mm² ist ein Kompromiss, aber auf der sicheren Seite.

Wenn Du nach "Hydraulikaggregat 12 V" googelst und die Bilder ansiehst, springt Dir meines gleich ins Auge. Und dann wie gesagt weiter suchen und den günstigsten Preis finden.

Der Teleskopzylinder vom 403 ist größer als der vom 411/421. Also selbst mal messen und rechnen.

Die Ladung auf der Pritsche und sie selbst sind in jeder Stellung sicher, wenn die Kugeln und die Verbolzung an den Konushülsen kein zu großes Spiel haben. Falls doch, kann die Pritsche schon mal den Abflug machen.
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 31.08.2013, 19:31, insgesamt 1-mal geändert.
#423978
Hallo Christoph,

da muss ich noch etwa warten, bis ich den Zylinder ausmessen kann. Evtl. finde ich auch etwas im WHB dazu, wenn ich es hier habe.
Hast du den genannten Arbeitsdruck von 100 bar bei dir gemessen oder wie kommst duzu der Angabe?
Wie lange liegt der Kauf deines Aggregats schon zurück, die Preise scheinen etwas gestiegen zu sein?
Zuletzt geändert von benz am 17.05.2015, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
#423984
Hallo Reiner,

unten siehst Du den Druckverlauf in bar über die Zeit (1 Teilstrich = 1 s) für das Abkippen ca. 1,2 t erdfeuchten Sandes (der Dativ ist dem Genitiv sein Tod :wink: ) mit meinem 411 lange Pritsche.
Jeweils klar erkennbar ist der Druckanstieg, sobald eine neue Stufe beginnt auszufahren.
Die abfallenden Bereiche lassen das stufenweise erfolgende Abrutschen des Sandes von der Pritsche erkennen.
Der letzte große Druckanstieg ist das Fahren gegen Anschlag, wobei die (damals originale Westinghouse) Pumpe nur noch gut 120 bar gebracht hat. Der Förderstrom bricht also zum Schluss auf 0 l/min zusammen.

Da im 403/406 der Zylinder und auch die Tragfähigkeit der Pritsche größer sind, dürfte sich der Druck sehr ähnlich verhalten.

Identische Typen oder sehr gleichartige Aggregate hatte ich vor wenigen Monaten im Bereich von 225 bis 350 € incl. MWSt. gefunden.
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Tele1.png
Tele1.png (90.2 KiB) 2902 mal betrachtet
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 30.08.2013, 17:18, insgesamt 1-mal geändert.
#423989
Hallo Christoph,

kannst du noch etwas zum Zeitablauf beim Kippvorgang sagen, ich meine um wieviel ist die elektrische Variante mit 180 bar langsamer als die originale Westinghouse mit werksmäßig erreichbarem Druck?
Warum hast du einen solchen Umbau gemacht?
Zuletzt geändert von benz am 17.05.2015, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
#423991
Hallo Reiner,

warum ich den Umbau gemacht habe? Weil die Westinghouse nur noch 8 l/min bei geringem Druck und höchstens 120 bar gebracht hat - also kaputt war. Eine neuwertige bringt etwa 15 l/min bei geringem Druck und Vollgas. Aber wer will schon mit Vollgas abkippen? Bei leicht angehobener Leelaufdrehzahl sind es dann auch nur 4 bis 5 l/min. Und damit sind wir genau in dem Bereich des von mir gewählen Aggregats.

Bei einem Schluckvolumen von 1 Liter des Zylinders dauert es dann etwa 25 s für einen vollständigen Hub. Das halte ich für ausreichend. Und wie gesagt, es ging im Leerlauf auch original und neuwertig nicht schneller.
#424022
Hallo Christoph,

wie schon geschrieben funktioniert ja eigentlich meine originale Pumpe im Standgas nach Instandsetzung 09/2012 sehr gut. Wenn ich das nächste Mal Boden fahre schaue ich mal auf die Uhr wie lange ein Kippvorgang dauert.

So wie es ausssieht ist an meinem 403 weniger Platz um das Kompaktaggregat unterzubringen, da das Auspuffrohr nach oben verlegt wurde und die Werkzeugkiste über dem Batteriekasten montiert wurde.

Noch mal zum Strom. Die genannten 100 A hast du vermutlich nicht gemessen, sie entstammen bestimmt der Einbauanleitung. Wie hast du die 100 A abgesichert oder ist die Sicherung im Aggregat selbst vorhanden?


Warum ich das frage? Weil ich vor einigen Jahren einen alten 2-achsigen 3,5 to-Anhänger (Windenkipper) aus Mangel an Traktorhydraulik auf elektrisches Kippen, mit einem Motor von einer 1,5-to Selbstbergseilwinde vom Quad umgebaut habe.
Kurze Erklärung dazu:
Die Spannung kommt von vorn über ca. 7 m Kabel. Der Stromfluß war vom Hersteller mit 120 A angegeben, das mitgelieferte Kabel hatte 10mm² Querschnitt und war 3 m lang. Die Stromangabe erschien mir etwas abenteuerlich, deshalb haben wir den Anhänger richtig voll geladen und gewogen (3,2 to netto) Weil ich den Stromfluß nicht messen konnte habe ich mich mit Blattsicherungen heran getestet. Also zuerst 120A dann 100A und zum Schluß 80A. Als die 80er beim normalen kippen mit geschlossener Bordwand nicht geflogen ist habe ich mich für diese entschieden. Im Versuch mit dem Kabel war es änhnlich, da der Anhänger abgekoppelt werden sollte musste ja auch die Stromversorgung getrennt werden. Zuerst haben wir mit einem 10 mm², dann 8mm² Kabel experimentiert um die Erwärmung und den Spannungseinbruch feststellen zu können. Zum Schluß ist ein 6 mm² Kabel verwendet worden welches an den Steckern je 2 x gesplittet wurde. Zur Spannungsübertragung wurden normale 7 plg Anhängerdosen verwendet und als Kabel zwischen Maschine und Anhänger ist ein ABS-Spiralkabel vom LKW dran, halt nur mit 7 plg-Steckern. Die Erwärmung am Kabel oder den Steckdosen war nicht fühlbar deshalb haben wir mit Infrarot mal geprüft und unter 5 °C Anstieg gehabt, der Motor ist nach dem anheben gut handwarm. Das Ganze funktioniert seit ca. 8 Jahren relativ problemlos, aber entschieden langsamer als eine Hydraulik.
Zuletzt geändert von benz am 17.05.2015, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
#424032
Hallo Reiner,

mit Deinem Nachfragen bringst Du noch jedes Detail ans Tageslicht. Aber dazu ist unser Forum ja auch da.

Aus der hydraulischen Leistung und dem Wirkungsgrad der Zahnradpumpe mit konstantem Spalt ... lässt sich der Strom wie folgt berechnen:
p * Q / 612 = P
100 bar * 4 l/min / 612 = 0,65 kW hyd
eta hyd = 0,7
0,65 kW / 0,7 = 0,93 kW
Der E-Motor hat auch noch einen Wirkungsgrad von ca. 0,9 und somit sind wir ziemlich genau bei 1 kW elektrischer Antriebsleistung.
Im Lastfall bricht die Spannung auf 11,5 V ein. 1000 W / 11,5 V = 90 A.

Die Tabelle unten zeigt die empfohlenen Leitungsquerschnitte, wobei diese bereits einen nennenswerten Spannungsverlust mit sich bringen. Je länger die Leitung, desto mehr.

Abgesichert werden solche Leitungen nicht. Deshalb sind sie besonders gründlich und geschützt zu verlegen.
Dateianhänge:
Leitungsquerschnitte.png
Leitungsquerschnitte.png (11.95 KiB) 2744 mal betrachtet
#424058
Hallo Christoph
Abgesichert werden solche Leitungen nicht. Deshalb sind sie besonders gründlich und geschützt zu verlegen.
gibt es einen besonderen Grund für diese Aussage?
Im Bereich Flurförderzeuge sind solche Motörchen mit ca 2KW gerrade die Einstiegsklasse. Dabei werden alle Verbraucher abgesichert. Besonders bei längeren, oder beweglicher und/oder abnehmbarer Zuleitung ist eine Absicherung dringend angeraten.
Wer schon einmal hilflos miterleben musste, wenn sich ein Kabelbaum wie eine Zündschnur infolge Kurzschluss in Schmorbraten verwandelt :cry: :cry: versteht warum. Nachdem ich meine Optimag Laderaupe* komplett neu verkabeln musste :evil: gabs auch Sicherungen in der Batteriezuleitung. (* optimierte Hanomag :mrgreen: )
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