- 03.04.2006, 21:21
#107041
Wupperfluten reißen Feuerwehrmann mit
Beim Versuch, ein totes Pferd aus der Wupper zu bergen, wäre gestern beinahe ein Feuerwehrmann selbst ertrunken. Kollegen bargen ihn in letzter Sekunde aus dem Fluss.
(hpm/cb) Das Unglück hatte seinen Ursprung am Sonntag gegen 17.20 Uhr am Wupperufer in Höhe Rüdenstein. Ein Kutscher - der Solinger (32) ist Sport-Kutscher und nahm mit seinen bestens ausgebildeten Pferden im letzen Jahr sogar an Deutschen Meisterschaften teil - wollte seinen mit vier Pferden bespannten Wagen wenden. Dabei scheute eines der Pferde, die irritiert den abrutschenden Wagen in die Wupper zogen. Alle Versuche des Kutschers und seiner zwei Begleiterinnen (17/18), den Wagen wieder aufs Ufer zu lenken, schlugen fehl: Wagen und Pferde - drei Schimmel und ein Brauner - wurden von den Fluten umgerissen und trieben ab. Pferde im Geschirr einer solchen Kutsche können nicht schwimmen. Der Solinger und die beiden jungen Frauen retteten sich verzweifelt und durchnässt an Land.
Sofort fuhren Polizei und Feuerwehr mit Krädern die Wupper ab, zwei Hubschrauber flogen pausenlos die Wupper ab, aber erst eine Stunde später konnten in Höhe Wipperaue zwei Pferdekadaver gesichtet werden: In Höhe des Müllerhofes an der Opladener Straße waren da schon Sperren mit Seilen quer durch die Wupper gespannt. Sie sollten Pferde und Kutsche aufhalten.
Doch die Bergung eines Kadavers, die zunächst wie eine Routinearbeit aussieht, nimmt eine dramatische Wende: ST-Fotograf Christian Beier wird Augenzeuge, wie einer der beiden Solinger Feuerwehrmänner in ihren leuchtend orangefarbenen Schwimmanzügen beim Hangeln am Tau plötzlich von den schäumenden Wupperfluten umgerissen wird und flussabwärts treibt. Der Mann wird unter Wasser gedrückt und taucht - zum Schrecken seiner Kameraden - nicht wieder auf. Sein Kollege springt geistesgegenwärtig hinterher und sucht in den Fluten verzweifelt nach seinem Kameraden. Immer wieder schreit er: "Kappt das Seil!" Nach endlos scheinenden Sekunden zieht er den Körper über Wasser - gut 60 Meter flussabwärts. Dann schleppt er den Kollegen gegen die Wasserströmung zum rettenden Ufer, wo ihn drei weitere Helfer bergen und Erste Hilfe leisten. Der Feuerwehrmann kommt ins Klinikum.
Wie gefährlich die Wupper bei Hochwasser ist, mussten erfahrene Kräfte der Leichlinger DLRG-Ortsgruppe bei der Suche nach den Kadavern feststellen. Auch zwei ihrer Taucher wurden abgetrieben, konnten durch eine Bootsbesatzung geborgen werden. Über 100 Kräfte der Feuerwehren Solingen und Leichlingen waren im Einsatz, dazu 22 Taucher des DLRG. Übrigens wurden zwei der Pferde erst in einem Opladener Stauwehr geborgen. Die Kutsche blieb verschwunden.
Quelle: http://www.solinger-tageblatt.de/sro.php?redid=112107
Beim Versuch, ein totes Pferd aus der Wupper zu bergen, wäre gestern beinahe ein Feuerwehrmann selbst ertrunken. Kollegen bargen ihn in letzter Sekunde aus dem Fluss.
(hpm/cb) Das Unglück hatte seinen Ursprung am Sonntag gegen 17.20 Uhr am Wupperufer in Höhe Rüdenstein. Ein Kutscher - der Solinger (32) ist Sport-Kutscher und nahm mit seinen bestens ausgebildeten Pferden im letzen Jahr sogar an Deutschen Meisterschaften teil - wollte seinen mit vier Pferden bespannten Wagen wenden. Dabei scheute eines der Pferde, die irritiert den abrutschenden Wagen in die Wupper zogen. Alle Versuche des Kutschers und seiner zwei Begleiterinnen (17/18), den Wagen wieder aufs Ufer zu lenken, schlugen fehl: Wagen und Pferde - drei Schimmel und ein Brauner - wurden von den Fluten umgerissen und trieben ab. Pferde im Geschirr einer solchen Kutsche können nicht schwimmen. Der Solinger und die beiden jungen Frauen retteten sich verzweifelt und durchnässt an Land.
Sofort fuhren Polizei und Feuerwehr mit Krädern die Wupper ab, zwei Hubschrauber flogen pausenlos die Wupper ab, aber erst eine Stunde später konnten in Höhe Wipperaue zwei Pferdekadaver gesichtet werden: In Höhe des Müllerhofes an der Opladener Straße waren da schon Sperren mit Seilen quer durch die Wupper gespannt. Sie sollten Pferde und Kutsche aufhalten.
Doch die Bergung eines Kadavers, die zunächst wie eine Routinearbeit aussieht, nimmt eine dramatische Wende: ST-Fotograf Christian Beier wird Augenzeuge, wie einer der beiden Solinger Feuerwehrmänner in ihren leuchtend orangefarbenen Schwimmanzügen beim Hangeln am Tau plötzlich von den schäumenden Wupperfluten umgerissen wird und flussabwärts treibt. Der Mann wird unter Wasser gedrückt und taucht - zum Schrecken seiner Kameraden - nicht wieder auf. Sein Kollege springt geistesgegenwärtig hinterher und sucht in den Fluten verzweifelt nach seinem Kameraden. Immer wieder schreit er: "Kappt das Seil!" Nach endlos scheinenden Sekunden zieht er den Körper über Wasser - gut 60 Meter flussabwärts. Dann schleppt er den Kollegen gegen die Wasserströmung zum rettenden Ufer, wo ihn drei weitere Helfer bergen und Erste Hilfe leisten. Der Feuerwehrmann kommt ins Klinikum.
Wie gefährlich die Wupper bei Hochwasser ist, mussten erfahrene Kräfte der Leichlinger DLRG-Ortsgruppe bei der Suche nach den Kadavern feststellen. Auch zwei ihrer Taucher wurden abgetrieben, konnten durch eine Bootsbesatzung geborgen werden. Über 100 Kräfte der Feuerwehren Solingen und Leichlingen waren im Einsatz, dazu 22 Taucher des DLRG. Übrigens wurden zwei der Pferde erst in einem Opladener Stauwehr geborgen. Die Kutsche blieb verschwunden.
Quelle: http://www.solinger-tageblatt.de/sro.php?redid=112107