Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#528451
Liebe Unimog-Freunde,

spätestens seitdem ich einen Brugger-Test (Messung der Schmierfähigkeit) mit WD40 erlebt habe, ist mir klar, dass WD40 so ziemlich das Gegenteil eines Schmiermittels ist. Meine praktischen Erfahrungen haben dies ebenfalls immer wieder gezeigt. Wie kann auch ein flüchtiges Medium Schmiereigenschaften besitzen? Und ich habe es hier entsprechend geäußert.

Excellentes Marketing - was zweifelsfrei seitens des WD40-Herstellers betrieben wird - vermittelt, dass es sich bei dem Zeug um ein Wundermittel handelt, was es natürlich nicht sein kann.

Elektrische Kontakte verbessern, Rost lösen, Wasser verdrängen, gegen Korrosion schützen, reinigen, schmieren - das sind sich widersprechende Ziele und die lassen sich nicht mit einem einzigen Stoff erreichen.

Sehr anschaulich wird dies hier gezeigt:


Und die Regularien sind so weit fortgeschritten, dass man durch diese "blockiert" die Wirksamkeit eines Produktes schon fast "vergisst". https://cdn.wd40company.eu/wd-40/de-DE/ ... 017_DE.pdf
#528456
Hallo Christoph,

nachdem ich versucht habe, mir das immerhin 19-seitige Produktdatenblatt zu Gemüte zu führen, weiß ich zwar nicht, wozu man WD40 eigentlich gebrauchen kann, wohl aber, in welchem Land wir leben. Im Grunde genommen, kann man sich besser das Leben nehmen, als auch nur daran zu denken, so ein derartig gefährliches Teufelszeugs in die Hand zu nehmen...
Wir legen uns hier alle selbst das Handwerk. Irgendwann wird überhaupt nichts mehr gehen. Allen geht es viel zu gut, und es gibt kein gemeinsames Ziel, das zu erreichen es allen Beteiligten gilt. Alles ist mehr oder weniger lebensgefährlich, niemand will Verantwortung für sein Handeln übernehmen, jeder sichert sich lieber 30 als 25 mal gegen Unvorhergesehenes ab, die Politik, allen voran das EU-Parlament will alles regulieren und alle gleich machen, und die Dummheit/Verblödung der jüngeren Generation wächst exponentiell.
Schöne neue Welt auch in 2019...
#528457
Hallo
weiß ich zwar nicht, wozu man WD40 eigentlich gebrauchen kann
der Name WD40 rührt aus den Versuchen her und bedeutet, Water Displacment at the 40es try, jedenfalls wird der Erfinder häufig so zitiert. Ist wegen der Wasserverdrängung in erster Linie ein Korrosionsschutzmittel. Ich benutze es eigentlich mehr als Reinigungsmittel und als Schmiermittel, wenn Produktrückstände später störend sind.
Ist aber nicht ganz neu und schon in diversen Foren diskutiert. Demnach soll die Zusammensetzung im Ursprungsland auch eine andere sein wie bei uns.
#528464
Moin,

lieber Christoph, man muss ja auch nicht alles glauben, was in YouTube Filmchen so erzählt wird, oder ?
Der gute Mann hat einerseits wohl wenig Ahnung von Chemie, andererseits (vielleicht auch aus diesem Grund) unvollständig recherchiert.
Leider bekomme ich keine Provision von WD40, aber die Funktionen und die Zusammensetzung liegen doch eigentlich dem technischen Chemiker (um nicht zu sagen, dem Pharmazeutischen Technologen) auf der Hand:

In WD40 ist lt. SDS Mineralölnebel enthalten (und der schmiert unbestrittenermaßen).
Da Mineralöl aufgrund der eigenen hohen (kinematischen und dynamischen) Viskosität nicht sprühfähig ist, wird es in Petrolether (und das ist nichts anderes als Waschbenzin) gelöst und damit verdünnt und die Viskosität bis auf die Sprühbarkeit abgesenkt.
Diese Lösung von Mineralöl in Petrolether muss jetzt nur noch in die Dose und ein Treibmittel dazu, das die Lösung versprühen kann: Kohlendioxid.

Sowohl Mineralöl als auch Petrolether sind mit Wasser nicht mischbar ("vertreiben" also Wasser). Der Petrolether verdunstet unmittelbar nach dem Sprühen und hinterlässt das Mineralöl als Film auf der besprühten Oberfläche.
Die Lösung von Mineralöl in Petrolether unmittelbar dem Brugger Test zu unterziehen ist somit nicht nur eine technischer Kunstfehler sondern wird auch dem Brugger Test nicht gerecht (der eine minimale Viskosität methodisch voraussetzt). Zielführender wäre es, den entstandenen Film aus Mineralöl (nach Verdunsten des Petrolether) im Brugger Test zu überprüfen.
Insofern wirkt zwar das WD40 entfettend (durch den schnell verdunstenden Petrolether=Waschbenzin) aber danach (und nicht "gleichzeitig") schmierend durch den (nach Verdunsten des Petrolethers) zurückbleibenden Film von Mineralöl.

Komme mir jetzt ein bißchen vor wie ein Klugscheißer, aber mir liegt im Wesentlichen daran, zu zeigen, dass man nicht alles glauben darf, nur weil es in YouTube erzählt wird. Und auch das Lesen und Interpretieren von Sicherheitsdatenblättern erfordert eben eine gewisse fachliche Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen.

Ich sehe buchstäblich schon wieder viele fluchen, weil der Klugscheißer wieder keine kurzen Postings zustandebringt und bitte bereits jetzt um Vergebung. :mauer

Herzl Gruß
von Rango
gesenkt.
#528469
BRAVO! Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass gerade WEIL irgendwas auf YouTube gezeigt wird, man es gerade deswegen erst recht nicht glauben darf!

Im übrigen bleibe ich uneingeschränkt bei meiner Nebenanklage.
#528470
Hallo Erni
gerade eine ausführlichen Erklärung ist für den Laien hilfreich und absolut ok.
Sowohl Mineralöl als auch Petrolether sind mit Wasser nicht mischbar ("vertreiben" also Wasser).
das kenne ich leider anders, ölartige Substanzen schwimmen auf dem Wasserfilm weg statt ihn zu vertreiben, WD40 aber unterkriecht diesen. Das war auch der Ansatzpunkt für die Entwicklung, die ölende Wirkung war nur ein Nebenefekt, aber nie als Schmiermittel gedacht. Das in Petrolether gelöste Öl hat eine gute Kriechwirkung und dringt dadurch in Gewindegänge und Spalten zwischen Bolzen und Buchsen, was eine leichtgängigeres Bewegen gegenüber trockenen Bauteilen ermöglicht. Das Zeug wird als Multifunktionsöl angeboten, das auch eine gewisse Schmierwirkung erzeugt, das Zeug als Schmieremittel einzuordnen ist wohl Eigeninterpretation.
Gerade bei verölten Getriebebauteilen ist die Lösewirkung des Petrolethersanteil hilfreich, für Einspritzanlagen sogar hervorragend, und zum Schluss einen schützenden Film hinterlässt.
#528546
Hallo Ihr Ölsardinen,
ein Hinweis zur Historie von WD40 in Deutschland. Bei Fa. SEL, später ITT wurde WD 40 in den 1970er Jahren als Schutzöl für Kontakte der mechanischen Telefon-Vermittlungs- Anlagen verwendet und zwar in der Fertigung. Es wurde drucklos in Behältern geliefert und per Pinsel etc. aufgetragen. Es war viel dicker als das Dosen -WD40 und im Geruch noch süßlicher, wohl wg. der nicht vorhandenen Verdünner und gelblich, bei hohem Pegel in der Klarsichtflasche bräunlich. Noch heute habe ich ein Rest davon. Habe es als Jugendlicher gerne und erfolgreich für die Fahrradkette verwendet. Wohl um den Absatz zu fördern ist WD40 konsumerfreundlich zu Sprühöl weiterentwickelt worden. Zum reinigen z.B. von Maschinenbetten und Anreißplatte eignet es sich auch und es hinterläßt keinen klebrigen Film. Oute mich hier damit gerne als "Klugscheißer II" in diesem Beitrag. Allerdings bevorzuge ich Ballsitol für die häufigsten Sprühöleinsätze, Lösen und Schmieren von Gewinde, Pflege von Gummi und Kunststoff.
Christoph
#528723
Moin nochmal,

neben WD40 (muss gut sein, weil ja alle es benutzen) benutze ich ebenfalls Ballistol (aus Gefühlsduselei in Erinnerung an die Jugend).
Mir wurde seinerzeit bei der Bundeswehr klargemacht, dass man außer Ballistol keine weiteren Mittelchen benötigt.
Es wurde benutzt: zum Waffenölen, bei Akne, bei trockener Haut, zum Fahrradketten ölen, zur Schuhpflege, innerlich bei Darmbeschwerden, zur desinfizierenden Behandlung von Fußblasen nach längeren Märschen (das Brennen bei der Anwendung auf den Fußblasen müsse sein, daran könne man schließlich sehen, dass es wirkt ...), zum Ölen von Stuben- und Spindtüren, zur Desinfektion bei längerer Duschabstinenz, gegen Fußpilz, zur Reinigung von Vergasern an Autos und Mopeds, zum, Einreiben der Schläfen bei Kopfschmerzen nach durchsumpfter Nacht usw usw.
Die meisten dieser Anwendungsgebiete sind für mich heute nicht mehr interessant, aber beim Unimog tut es auch noch gute Dienste, sogar die Zusammensetzung ist detailliert beschrieben.
NB: auch hier bekomme ich leider keine Provision

Herzl Gruß
von Rango (Erni)
#528724
Hallo Rango,

so geht's mir:

WD40 für die Schönheit
Ballistol für die Feinmechanik
andere Mittelchen je nach Bedarf
Breite Kotflügel Unimog 427

Servus, WhatsApp Image 2025-05-08 at 21.05.48.jpe[…]

Verkaufe Unimog U1000 424 Vollagrar

Sorry aber so geht das hier nicht, die Regeln gel[…]

Fahrersitz U421 Cabrio BJ1979

Hallo Michael, Ich denke, der ISRI Schwebesitz war[…]

Hallo zusammen, habe mittlerweile eine Lösun[…]