Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#362651
Hallo UNIMOG-Freunde,

zum Thema konnte ich nach längerer Recherche nicht viel fundiertes Wissen finden.

Wie es mit der "Hanauer Maus" oder anderen behelfsmäßigen Vorrichtungen gemacht wird, ist hingegen klar.

Effektiv wird Wasser in möglichst voluminösen Reifen von Ackerschleppern und Forstfahrzeugen eingesetzt. Traktion und Standfestigkeit werden dadurch erhöht.

Der maximale Füllgrad mit Wasser sollte 75% nicht übersteiegen, um eine Restelastizität zu erhalten. Der wassergefüllte Reifen nimmt mit steigendem Füllgrad nämlich die Eigenschaften eines Vollgummireifens an.

Mit Wasserfüllung und geringerem Luftvolumen nimmt die Druckerhöhung beim Überfahren von Unebenheiten zu. Es werden in der Praxis Druckerhöhungen von 300 bis 400% beobachtet, welche zu Schädigungen am Reifen führen können.

Auch wird das Profil des Reifens stärker beansprucht, so daß Schäden und Verschleiß daran steigen. Nicht zuletzt der Untergrund wird höher beansprucht und z. B. das Wurzelwerk stärker geschädigt.

Für die relativ kleinen 10.5-18 ist die Wasserfüllung offensichtlich kein ernsthaft zu betrachtendes Thema. Trotzdem möchte ich nächstes Jahr, wenn es wieder wärmer wird, ein paar Versuche machen. Ich bin eben zu neugierig

:wink:
#362676
OPTI-MOG hat geschrieben:3. Welchen Nutzen bietet eine solche Füllung an den Reifen der Hinterachse, evtl. auch an der Vorderachse?
Wasser in den Reifen bringt mehr Gewicht auf die Straße (= Zugkraftverbesserung) ohne das man mit diesem Gewicht das Fahrwerk/Achsen/Radlager/... belastet.

Außerdem vergrößert sich die Auflagefläche der Reifen auf der Straße (= noch mal größere Zugkraft)

Was soetwas bei einem Traktor bewirkt, sieht man recht eindrucksvoll hier (Ok, Radgewicht hat er auch noch):
http://www.youtube.com/watch?v=ibJ1UpGWsyo

PS: Der Trac hatte kein Wasser in den Reifen :lol: :lol: :lol:


Gruß Michael
#362683
Bedingt tut es das, jedoch ist dafür immer ein Radgewicht vorzuziehen, möchte ich mal sagen.
Damit "drückt" man den Reifen platt, das Schwappen und Schaukeln entfällt, es ist also Wucht zu bekommen.
Nichts zerrt den reifen von der Felge nach außen als der Gummi selbst.


Was die Radlagerhysterie soll überall is mir Schleierhaft.
Vorangegange Wartung in Ordnung, richtige Belastung in den kalkulierten Grenzen und alles ist ok. Jedoch ist eine Radunwucht, egal woher, nicht förderlich.
Und nochwas:Das Gewicht, was du da in den Reifen mitführen kannst ist völlig überbewertet. Mach ihn mal voll und schaut was drin ist ;)
Das rechnet sich dann bei den großen viel mehr. Wer will der der Unimog noch beschissener auf der Straße liegt- meinetwegen der Radlager "zu liebe" soll wasser rein tun.
#362686
Hallo Lugge,

Deine Ausführungen sind mir nicht sehr verständlich. Alles was ich dazu sagen kann ist, dass 75% Wasserfüllung bei 10.5-18 Reifen etwa 65 kg bedeuten.
#362690
Ich denke, was Lugge damit sagen wollte, ist, das im Vergleich zu einem großen Traktorreifen mit den Unimog-Reif'chen nicht soviel Gewicht gut zu machen ist...

Bei einem Traktor sind das ganz andere Gewichte die zusammen kommen!

Die Unwucht ist bei einem Traktor nicht so gravierend, da diese nicht so schnell fahren wie ein Mog. Vor allem läuft das Wasser ja mit, aber merken tut man es schon....

Für den Alltag ist es eh sicherlich nichts, für ein Pulling auf einem Treffen allerdings die absolute Show (wie man in dem Video recht eindrucksvoll sieht).

Früher sah das anders aus, da liefen Traktoren 20-30km/h und Wasser in den Reifen brachte einiges.

Meinen Schlüter bringe ich auf der Straße leistungsmäßig nicht im Ansatz an seine Leistungsgrenze. Eher drehen die Reifen auf dem Asphalt durch.
Zum Beispiel fehlt bei nem voll beladenen Baumwagen der Anpressdruck auf die Straße und bergauf wird es dann knapp und er radiert. Leistungsmäßig bin ich dann noch in der großen Gruppe und im 2. oder 3. Gang (von 4)!.

Abhilfe:
- Einachsanhänger mit langer Deichsel und weit nach hinten gerückter Achse ("Bauernanhänger"), damit viel Gewicht auf die AHK und so auf die Hinterachse drückt
- Radgewichte
- Wasser in den Reifen


Gruß Michael
#362824
Hallo,
OPTI-MOG hat geschrieben:Auch wird das Profil des Reifens stärker beansprucht, so daß Schäden und Verschleiß daran steigen. Nicht zuletzt der Untergrund wird höher beansprucht und z. B. das Wurzelwerk stärker geschädigt.
Seit längerer Zeit betreibe ich zwei fast identische Weinbergschlepper, beide mit Reifen der gleichen Größe(11.2-20) und des gleichen Herstellers.
Den einen fahre ich mit Wasser, den anderen mit Luft in den Reifen. Da hat man einen guten Vergleich.
Selbstverständlich sorgt das höhere Gewicht des Wassers für eine höhere Belastung und somit für einen höheren Verschleiß und höheren Bodendruck(Spuren fahren). Dieser Unterschied ist aber einerseit in der Praxis vernachlässigbar gering und andererseit mit Radgewichten genauso zu beobachten. Und da Wasser wenig kostet und immer schön am tiefsten Punkt des Reifens den Schwerpunkt niedrig hält(beim Schmalspurschlepper immer gut, beim Unimog eigentlich nur in Steillage nötig), halte ich Radgewichte nur für die zweitbeste Lösung, wenn die Räder möglichst schwer sein müssen.
Das der Ballast, in welcher Form auch immer, bei höheren Geschwindigkeiten die Fahreigenschaften negativ beeinflusst, erklärt sich aus der (vor allem bei Wasserreifen)nie taumelfreien Rotationskraft, die bei unseren Unimogs leider überwiegend außerhalb der Lenkdrehachse eingeleitet wird.
OPTI-MOG hat geschrieben:Trotzdem möchte ich nächstes Jahr, wenn es wieder wärmer wird, ein paar Versuche machen. Ich bin eben zu neugierig
...und grün des Lebens goldner Baum! :)
Geb bitte mal Rückmeldung, was bei deinem Praxisversuch rausgekommen ist.
Mein Mog hat auch schon Wasserventile, aber noch Luft in den Reifen.

Gruß
Fabian
#362831
Hier steht für die Mitlesenden mal etwas Basiswissen auf Seite 32-35

http://www.fulda.com/fulda_ch_de/Images ... -36577.pdf

Flüssigkeitsballast,Zugkrafterhöhunug, Hanauer Maus ,Wasserfüllung und Gewichte und -verteilung werden hier anschaulich erklärt.


Gruß
Jochen
#362843
Hallo,

das Thema nur noch kopfschüttelnd verfolgend, sehe ich mich bei der Behauptung
Auch wird das Profil des Reifens stärker beansprucht, so daß Schäden und Verschleiß daran steigen. Nicht zuletzt der Untergrund wird höher beansprucht und z. B. das Wurzelwerk stärker geschädigt.
doch gezwungen, mal die herrschenden Realitäten in Erinnerung zu rufen:
Forstrücker fahren hier in der Gegend die Reifen ihrer Harvester und Forwarder mit Reifenluftdrücken von min. 3,5 bis 5bar. Bodenschonung is denen sowas von wurscht - was einzig interessiert ist, das die Reifen beim überfahren von Stümpfen nicht von den Felgen rutschen bzw. aufgeschlitzt werden. Soweit zu der hier immer hochgehaltenen Bodenschonung - hat mich zwar erst auch etwas geschockt, is aber knallharte Realität (in doppelter Hinsicht). Stattdessen werden offenbar nur noch Vierachser-Rückefahrzeuge in den (Staats-)Wald gelassen.
Das Gewicht auf dem Fahrzeug den Verschleiß erhöht is grob gesagt durchaus nicht ganz daneben - aber wofür hat man das Fzg denn sonst? Wie sieht es dann mit Zuladung aus? Warum dann hier beim Vergleich mit/ohne Wasserfüllung die Federung am Mog einfach ausgeklammert wird, versteh ich nicht wirklich.

mfG
Axel
#362846
Hallo Christoph,
wir hatten bei uns in der Firma mal einen Kunden, der bei einer Probefahrt einen Liter Reifendichtmittel in einen Reifen gefüllt, hat ohne dies bei der Abgabe des Fahrzeugs zu sagen.

Ab ca. 80 Km/h sorgte die Zentrifugalkraft dafür, dass das Mittel an einer Stelle blieb, wodurch es zu einer massiven Unwucht kann (war unfahrbar). Auf dem Auswuchtgerät war davon nichts zu spüren (nicht schnell genug).

Es handelte sich um 13" Polo Räder.
Also sollte es bei Deinen Reifen bei 60Km/h eigendlich keinen Stress geben, da die aufgrund des Abrollumfanges und der niedrigeren Geschwindigkeit der Reifen erheblich langsamer dreht.

Gruß Hilger
#362948
Hallo,

ohne es jemals ausprobiert zu haben, drängt sich mir folgendes mögliche Problem bei höheren Geschwindigkeiten auf:

In den Reifen wird ja ein nicht zu vernachlässigendes Gewicht an Wasser seit dem Anfahren wie bei einer Zentrifuge zunehmend beschleunigt. Was passiert jetzt, wenn man eine solche Fuhre plötzlich stark abbremsen müsste.

Schaffen die Bremsen es dann ausreichend schnell eine solch große rotierende Masse an Gewicht zusätzlich zum Fahrzeuggewicht zum Stehen zu bringen oder bremst das Rad zum Beispiel einfach ab und das Wasser rotiert im Reifen fröhlich weiter?

Mit freundlichen Grüßen

Rolf
#363013
Hallo Christoph!

Da mich das Thema auch mal etwas interessiert, bin ich im www auf folgenden interessanten Link gestoßen.

http://www.trelleborg.com/upload/wheel_ ... ech/c2.htm

Dort findest Du alles Wissenswerte zur Ballastierung mit Flüssigkeit. Ich denke aber am Unimog wird sich die Wasserfüllung angesichts der kleinen Reifeninhalte höchstens im Grenzbereich bemerkbar machen.

Hey Lukas: Wie wär's, wenn Du beim nächsten Mal auch noch Werbung an der Unterseite des Unimogs anbringst?!?;-)

Gruß Olli
#363059
Hallo Rolf,
... und das Wasser rotiert im Reifen fröhlich weiter?
So wird es sein. Die Bremswirkung wird hauptsächlich durch das Füllgewicht beeinflußt, kaum von der rotatorischen Energie, weil der Flüssigkeitsring im Gummischlauch nur sehr geringen Reibwiderstand erfährt.

Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es gar nicht zu einer Rotation der Wasserfüllung kommen darf! Sonst hätte man bereits die Fahrstabilität verloren.

Eine wesentliche Frage wäre demnach, ab welcher Geschwindigkeit sich die Wasserfüllung in Rotation begibt bzw. welche Maximalgeschwindigkeit man mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand angeben kann.
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