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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#562441
Hallo zusammen,

Ich bin seit rund einem Jahr Besitzer eines grauweißen Unimog 1200 aus der Baureihe 427 von 1989.
Der Unimog lief zuvor bei einem (bzw laut Fahrzeugbrief: drei) Energieversorger(n) in der Stuttgarter Ecke, ich bin nun der erste "Privatbesitzer".
Ausgestattet ist der Unimog mit einer Werner-Rahmenseilwinde R68.2 und Bergstütze (inklusive eingetragener PKW-Anhänger-Kupplung), 24V-Anlage und Druckluftanschlüsse vorne und hinten.
Keine Zapfwelle, aber immerhin mit Zapfwellenkupplung (wobei ich die noch nicht zum Laufen bekommen habe, stell mich da wohl zu doof an).
Getriebe läuft gut, Motor könnte etwas stärker sein... 😉

Ein bisschen was konnte ich im letzten Jahr schon wieder in Gang bringen (diverse nachgerüstete Stromkabel zurückgebaut, "Kriechstromstelle" beseitigt, Rundumleuchte renoviert, Radio nachgerüstet, Schneeschild und behelfsmäßigen "Frontkraftheber" zugelegt, Dachpappen gerichtet), ein bisschen was steht in der Zukunft auf dem Plan:
-Fahrersitz: Polster reparieren, neue Sitzbezüge montieren (sind schon da)- muss mir mal anschauen, wie das funktioniert.
- kleinere Entrostungsarbeiten (aber noch nichts dramatisches)
- Winde gangbar machen (Ein- und Auszug funktioniert nur im kleinen Gang, im großen Gang funktioniert der Auszug nur, wenn ich eine Schraube aus einem Magnetventil drehe (hat der Verkäufer da rein gedreht, gehört da aber nicht hin), dann funktioniert der Einzug aber gar nicht mehr.
- Die ein oder andere Stelle müsste mal "schön" lackiert werden, der Verkäufer hat eifrig jede rostbraune Stelle wahlweise mit schwarzer oder weißer Farbe "übertünscht".
- Kippzylinder abdichten
- Vorgelege kontrollieren- sind die beim 427 auch so anfällig wie bei den ganzen Reise-Unimogs?

Nun aber zum dringendsten Problem:
Letztes Jahr im Sommer ist mir aufgefallen, dass die Bremse während der Fahrt zugeht und quietscht. Feste auf die Bremse treten und "flitschen lassen" hilft manchmal. Im Herbst/Winter war es weg, da dachte ich schon, es hätte nur an der (möglicherweise längeren) Standzeit vor dem Kauf gelegen.
Jetzt tritt das Problem aber mit wärmerem Wetter wieder auf. Nach etwas längerer Fahrtzeit sind die vorderen Felgen deutlich wärmer als die hinteren.
Hat da jemand eine Idee? Hab da schon was bezüglich zuquellender Bremsschläuche gelesen, aber immer nur beim 406.
Zusätzlich (denke aber nicht, dass das zusammen hängt) verliere ich bei abgestelltem Fahrzeug und gezogener Handbremse ziemlich viel Druckluft, das Problem ist ein undichtes Gehäuse am "Anhängersteuerventil, Einkreis" (???) (siehe Foto).

Viele Grüße aus dem Westerwald!
Rolf
Dateianhänge:
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20210807_184229.jpg (4.85 MiB) 3918 mal betrachtet
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#562444
Hallo Rolf,

von wo aus dem Westerwald kommst Du? Komme aus der Nähe von Bonn, der Unimog steht in Brühl.


Ich hatte mal ein ähnliches Problem. Da fing der Unimog nach ca. 10 km auch an an der Vorderachse zu quitschen. Das war nicht immer zu hören, sondern nur manchmal. Mein Unimog war dann zum Bremsscheibenwechsel an der Vorderachse in der Landmaschinenwerkstatt. Dabei haben sie dann auch die Bremse an der Vorderachse gemacht. Und danach war das Quitschen weg - und ich 2,5 k ärmer... Bremsschläuche an der Vorderachse habe ich auch schon mal neu gemacht.

Wenn ich mit dem Infrarot Thermometer nach dem Fahren messe, dann ist die Vorderachse auch immer wärmer als die Hinterachse. Hast Du mal gemessen, wie hoch die Themperaturen sind.
aldebuecher liked this
#562460
Hallo Ingo,

Ich komme aus der Nähe von Koblenz, etwas Richtung Norden.

Schätzen würde ich die Temperatur an der Vorderachse nach wenigen Kilometer auf etwa 50 - 60°C- ist noch im Bereich, in dem man die Felge zumindest gerade so noch anfassen kann.
Aufmachen und säubern werde ich die Bremsen bei Gelegenheit auch mal, kann ja nichts schaden!

Viele Grüße
Rolf
#562468
Hallo Rolf
Rolf21 hat geschrieben:Ich komme aus der Nähe von Koblenz, etwas Richtung Norden.
Kaltenengers, Urmitz, Mühlheim-Kärlich, Weißenturm, Andernach oder wie weit ist dein Norden
#562478
Hallo Rolf,
alte Bremsschläuche können Zuquellen, das hat nix mit dem Fzg. - Typ zu tun. Luftverlust kann zum Auslösen der Feststellbremse führen, die wirkt aber nur auf die HA. Ob das der Fall ist siehst Du aber am Druck, angezeigt im Doppeldruckmanometer und an der roten Lampe der Feststellbremse in der Instrumententafel. Wenn der Fall wieder eintritt, bocke die Vorderachse auf und drehe die Räder von Hand. Wenn Du sie leicht drehen kannst sind die Bremsschläuche nicht zu. Vergammelte Bremsklötze, die im Sattel nicht zurückstellen können auch zu höherer Dauerreibung und Erwärmung führen.
Christoph
#565375
Hallo zusammen,

Nachdem ich ewig nicht weitergekommen bin und der Unimog mehr oder weniger nur zum Rangieren genutzt wurde hab ich mich vor ein paar Wochen mal an die Arbeit gemacht.
"Bestandsaufnahme" durchgeführt, sieben neue Bremsschläuche besorgt- vier an der Vorderachse, zwei in der Mitte, einer hinten (Gesamtpreis "beim Daimler" rund 300€ :roll: Spaß kostet :wink: ).
Beim Versuch, die Bremsschläuche zu tauschen dann folgende Feststellungen gemacht:
- an der Vorderachse drücken jeweils die hinteren der beiden Bremsen fest auf die Bremsscheibe und lassen sich nicht zurück drücken, daher kommt wohl die Wärmeentwicklung
- Die vorderen Bremsen haben im Gegensatz dazu "Luft", schleifen also nicht
- Die vier Bremsschläuche an der Vorderachse sind von 2012, also schon mal gewechselt worden, die übrigen drei noch original von 1988.
- Alle Bremsschläuche sind auf den Leitungen festgerostet.
- Am ALB ist das Betätigungsgestänge (bzw ein Kugelkopf) gebrochen.

Was haben wir gemacht?
Da die Bremsleitungen festgerostet sind den Tausch der Bremsschläuche verschoben- da müssen erst Ersatzleitungen her bevor ich mich da ran traue. Sieht leider schwer nach 'einmal alles neu' aus.
Die festsitzenden Bremsbacken vorne entlüftet, zurückgedrückt und gesäubert, Bremsbeläge gereinigt und wieder montiert.
Alle Verschraubungen wiederholt mit WD40 eingesprüht, außerdem DANACH auch das defekte Gestänge am ALB demontiert. Beim rütteln am ALB festgestellt, dass der Zylinder im Inneren ziemlich schwergängig ist. Den Bügel mit der Feder demontiert und die Gummimanschette abgezogen und den Zylinder eingesprüht. Der Bügel ist momentan noch demontiert, der Zylinder also entlastet.
Probe gefahren (nein, nicht ernsthaft im Verkehr): der Unimog rollt wieder ganz gut, die Bremsen blockieren nicht mehr. Allerdings scheint die Bremswirkung nun etwas ausbaufähig, aber vielleicht täuscht das auch.
Es ging wieder eine Zeit ins Land, der Unimog rollt immer noch- ich wollte die vorher festsitzenden Bremsen vorne nochmal sicherheitshalber entlüften weil mir die Bremswirkung etwas mager vorkam und ANSCHLIEßEND den ALB wieder zusammen bauen.
Ergebnis beim Entlüften: NICHTS, GAR NICHTS! Die Leitung bleibt trocken, da kommt nichts.
Kann das am noch zerlegten ALB liegen oder jage ich jetzt Gespenster?
Und ist das normal, dass der Zylinder im ALB immer etwas belastet wird und nur sehr wenig, sprich wenige Millimeter, Regelweg hat?

Und nein, der Unimog wird so nicht ernsthaft bewegt! Und ich hab mir Hilfe in Form eines gelernten KFZ-Mechanikers (mit Erfahrung mit MB-Nutzfahrzeugen und Baumaschinen) geholt.
Das digitale WHB für den 427 hab ich, das behandelt das Thema aber leider gar nicht(oder ich bin zu doof). Ich besorg mir nun noch die Papierversion des 424er WHB, vielleicht komm ich damit weiter.

Grübelnde Grüße!
Rolf
#565376
Hallo Rolf,

es deutet doch alles daraufhin, dass zumindest die Bremsschläuche / Leitungen zu den hinteren Bremsen der Vorderachse dicht sind. Diese Bremsen saßen jawohl fest weil die Bremsflüssigkeit nicht mehr zurück fließen konnte. Dein "entlüften" hat jetzt den Druck heraus genommen aber es fließt immer noch keine Bremsflüssigkeit durch die verschlossenen Schläuche / Leitungen. Dadurch ist die Bremswirkung schlecht und auch das Entlüften funktioniert nicht.
Möglicherweise schaffst Du es durch eine ordentliche Vollbremsung, dass sich die Bremsklötze wieder an die Scheibe pressen allerdings läuft dann die Bremse wieder heiß. Bei so einer vollbremsung ist der Druck erheblich höher als beim Entlüften.
Also Resümee: Die Bremsschläuche / Leitungen müssen zunächst erst einmal richtig instandgesetzt werden, bis dahin ist Dein Mog nicht mehr fahrtüchtig. (Aber das weißt Du ja bereits selbst)
#565385
Hallo Jürgen,

Vielen Dank für deine Einschätzung! Auf die Vollbremsung verzichte ich aber lieber erstmal :wink:
Also siehst du das Problem auch eher (weiter) bei den Bremsschläuchen- und nicht beim ALB?
Der ALB sollte ja nur den Bremsdruck regeln, aber nicht ob überhaupt was an der Bremse ankommt- oder hab ich da ein Verständnis-Problem?

Die beiden vorderen Bremsen an der Vorderachse hängen in der Mitte auf einem gemeinsamen Bremsschlauch, die beiden hinteren der Vorderachse in der Mitte auf dem anderen Bremsschlauch.
Dieser Bremsschlauch in der Mitte wird dann mal mein nächster "Angriffspunkt"!
Wohin der einzelne hinten geht schau ich mir dann mal an wenn es hier nicht weitergeht.

Mich hatte gewundert, dass beim ersten Mal Bremsflüssigkeit beim Entlüften kam, nach dem "Rumgemenge" am ALB beim nächsten Mal dann gar nichts mehr.
#565386
Hallo Rolf,

ich würde alle Bremsschläuche wechseln und mich nicht nur auf einen konzentrieren. Wenn einer nicht mehr gut ist, sind die anderen auch nicht viel besser. Keine Kompromisse bei der Bremse!
Bei dem ersten entlüften war noch Druck auf den Zylindern. Wenn der Weg ist und keine Bremsflüssigkeit mehr nach fließen kann kommt auch keine Bremsflüssigkeit mehr aus den Entlüftungsöffnungen. Diese sind ja in der Regel oben an den Zylindern.
#565392
Hallo
ohne den funktionierenden ALB ist eine Funktionskontrolle unmöglich. Der schneidet je nach Belastung den zweiten vorderen Kreis ab. Wenn das ALB-Gestänge ausgehangen ist, geht der Regler auf Beladen.
Rolf21 hat geschrieben:Und nein, der Unimog wird so nicht ernsthaft bewegt! Und ich hab mir Hilfe in Form eines gelernten KFZ-Mechanikers (mit Erfahrung mit MB-Nutzfahrzeugen und Baumaschinen) geholt.
was ist denn mit dem Spezialist, das müsste der doch alles wissen.
#565412
Hallo Helmut,

Jetzt ist die Bremsanlage meines Unimogs von '88 nicht unbedingt identisch mit der Bremsanlage eines relativ aktuellen Mercedes Arocs- und die beim Unimog verbaute Rahmenseilwinde nebst Bergstütze macht die Leitungsführung auch nicht unbedingt übersichtlicher :wink: nichts desto trotz war der Tipp "meines" Mechanikers aber auch sich das ALB nochmal näher anzuschauen. Der eine U1000 im Fuhrpark hatte "mein" Problem halt "leider" noch nicht.

Und vielen Dank für den Hinweis, dass das ALB den zweiten Kreis vorne komplett abschneidet und bei ausgehangenem Gestänge auf "Beladen" schaltet- ersteres ist der jetzige Zustand, zweiteres der Ausgangszustand.
Genau das ist ja der Hinweis, nachdem ich gesucht und weswegen ich hier gefragt habe!
Damit und mit Jürgens Hinweis zu den Bremsschläuchen kann ich jetzt weiter suchen. :danke
#565485
Hallo, hat der Unimog den Bowdenzug vom Bremspedal zum Bremsventil in der Mitte des Fahrzeugs. Ist der leichtgängig und geölt? Ist der Hebel am Bremsventil freigängig und nicht eingerostet? Die zwei Dinge würde ich mal prüfen.Das war das Problem bei meinem U1500. Evtl. sonst die Bremszylinder überholen. Neue Dichtungen und Bremskolben gibt es im net.
#565491
Hallo
schrottinobby hat geschrieben: 26.10.2022, 22:14 Hallo, hat der Unimog den Bowdenzug vom Bremspedal zum Bremsventil in der Mitte des Fahrzeugs.
nö, hat er nicht, ist ein 427 .
#565496
Hallo, ich weiß nicht genau, wie die Bremse am 427er ist. Ist es hydraulisch, kann es sein ,daß der Hauptbremszylinder nicht in seine Endlage zurückkehren kann, zu wenig Spiel oder so. Er hält dann den Kanal zum Ausgleichbehälter geschlossen, und es baut sich Druck auf. Vielleicht ein Ansatz.
Grüße Norman
#565501
Hallo
Carl1969 hat geschrieben: ich weiß nicht genau, wie die Bremse am 427er ist
deshalb habe ich das geschrieben. Bei Ratschlägen zu Bremsen sollte man schon wissen was man schreibt.
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