Unsere Regierung
Verfasst: 21.08.2003, 17:55
Noch mehr Millionenverluste bei LKW-Maut
Die Pannen bei der Einführung der Lkw-Maut in Deutschland kosten den Staat noch mehr als bisher angenommen: 30 Millionen Euro aus dem Vignettenverkauf gehen verloren - und zwar pro Monat. LKW-Fahrer dürfen sich weiterhin über freie Fahrt auf Deutschlands Autobahnen freuen.
Hamburg - Bislang wurde der Schaden durch die Verschiebung des Starttermins der LKW-Maut von September auf Anfang November auf rund 300 Millionen Euro beziffert.
Das Bundesverkehrsministerium bestätigte jetzt dem \"Handelsblatt\", dass der Bund momentan zusätzlich Monat für Monat auf Einnahmen von mehr als 30 Millionen Euro verzichten muss, die bislang aus dem Verkauf einer Euro-Vignette für Lastwagen geflossen sind.
Die Euro-Vignette kostet pro LKW bis zu 1500 Euro pro Jahr und ist eigentlich Pflicht für Lastkraftwagen-Fahrer, die in Deutschland, den Beneluxländern, Dänemark oder Schweden unterwegs sind. Doch die Bundesregierung hat die zum 31. August geplante Euro-Vignetten-Pflicht wieder abgeschafft, da diese einen Tag später durch die entfernungsabhängige LKW-Maut ersetzt werden sollte. Doch diesen Termin konnten die Betreiber des neuen Mautsystems nicht halten - und nun steht der Staat mit leeren Händen da.
Die LKW-Fahrer dürfte die erneute Panne freuen: Laut dem \"Handelsblatt\"-Bericht hat der Deutsche Speditions- und Logistikverband den Speditionsunternehmen empfohlen, die Euro-Vignetten sofort zurückzugeben und sich die zu viel gezahlten Gebühren erstatten zu lassen. In den kommenden zwei Monaten könnten die Unternehmen so 65 Millionen Euro sparen.
Vielleicht sogar noch mehr: Denn ob sich der neue Termin zur Maut-Einführung am ersten November halten lässt, ist keineswegs sicher. Technische Schwierigkeiten machen der Betreibergesellschaft Toll-Collect zu schaffen, für das System gibt es bislang noch nicht einmal eine vorläufige Betriebserlaubsnis, wie das Bundesverkehrsministerium gegenüber dem \"Handelsblatt\" einräumte.
Die \"Wirtschaftswoche\" meldet zudem, dass wegen der Verschiebung die Bestellungen für Mautgeräte deutlich zurück gegangen seien. Bis zum 2. November muss Toll Collect jedoch den Einbau von 410.000 Geräten nachweisen. Dieser Termin könnte ins Wanken geraten - und mit ihm weitere Einnahmepläne der Bundesregierung.
spiegel-online
Die Pannen bei der Einführung der Lkw-Maut in Deutschland kosten den Staat noch mehr als bisher angenommen: 30 Millionen Euro aus dem Vignettenverkauf gehen verloren - und zwar pro Monat. LKW-Fahrer dürfen sich weiterhin über freie Fahrt auf Deutschlands Autobahnen freuen.
Hamburg - Bislang wurde der Schaden durch die Verschiebung des Starttermins der LKW-Maut von September auf Anfang November auf rund 300 Millionen Euro beziffert.
Das Bundesverkehrsministerium bestätigte jetzt dem \"Handelsblatt\", dass der Bund momentan zusätzlich Monat für Monat auf Einnahmen von mehr als 30 Millionen Euro verzichten muss, die bislang aus dem Verkauf einer Euro-Vignette für Lastwagen geflossen sind.
Die Euro-Vignette kostet pro LKW bis zu 1500 Euro pro Jahr und ist eigentlich Pflicht für Lastkraftwagen-Fahrer, die in Deutschland, den Beneluxländern, Dänemark oder Schweden unterwegs sind. Doch die Bundesregierung hat die zum 31. August geplante Euro-Vignetten-Pflicht wieder abgeschafft, da diese einen Tag später durch die entfernungsabhängige LKW-Maut ersetzt werden sollte. Doch diesen Termin konnten die Betreiber des neuen Mautsystems nicht halten - und nun steht der Staat mit leeren Händen da.
Die LKW-Fahrer dürfte die erneute Panne freuen: Laut dem \"Handelsblatt\"-Bericht hat der Deutsche Speditions- und Logistikverband den Speditionsunternehmen empfohlen, die Euro-Vignetten sofort zurückzugeben und sich die zu viel gezahlten Gebühren erstatten zu lassen. In den kommenden zwei Monaten könnten die Unternehmen so 65 Millionen Euro sparen.
Vielleicht sogar noch mehr: Denn ob sich der neue Termin zur Maut-Einführung am ersten November halten lässt, ist keineswegs sicher. Technische Schwierigkeiten machen der Betreibergesellschaft Toll-Collect zu schaffen, für das System gibt es bislang noch nicht einmal eine vorläufige Betriebserlaubsnis, wie das Bundesverkehrsministerium gegenüber dem \"Handelsblatt\" einräumte.
Die \"Wirtschaftswoche\" meldet zudem, dass wegen der Verschiebung die Bestellungen für Mautgeräte deutlich zurück gegangen seien. Bis zum 2. November muss Toll Collect jedoch den Einbau von 410.000 Geräten nachweisen. Dieser Termin könnte ins Wanken geraten - und mit ihm weitere Einnahmepläne der Bundesregierung.
spiegel-online