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Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#204719
Hallo,
ich habe an meinem 406 eine Einkreisbremsanlage und will sie umbauen auf eine Zweikreis.
Stimmt es das die Funktion des Einkreis-Ventil genau falsch rum ist?
Der Anschluss für die rote Kupplung nehm ich vom Druckluftkessel und mit dem Originalen Ventil betätige ich ein neues 1-2Wegeventil ???
#204721
Guten Morgen Matthias,

vermutlich verwechselst Du - was leider viele tun - die Begriffe Ein-/Zweikreisbremse mit Ein-/Zweileitungsbremse.

Der Begriff Ein-/Zweikreisbremse bezieht sich auf die Hydraulikbremse (also beim U 406 die des Zugwagens).

Die Einkreisbremse wirkt über einen Hydraulikkreis auf alle Radbremszylinder, bei Ausfall (z. B. Undichtigkeit, Schlauchplatzer) hast Du keine Bremswirkung mehr.

Bei einer Zweikreisbremse wirkt der Hauptbremszylinder auf zwei voneinander unabhängige Hydraulikbremskreise , so daß bei Ausfall eines der beiden Kreise mit dem anderen noch gebremst werden kann. Es gab m. W. verschiedene Kombinationen, wie die einzelnen Radbremszylinder auf die zwei Kreise verteilt waren, z. B. 1. Kreis = Vorderachse, 2. Kreis = Hinterachse, oder auch beim Scheibenbremser die Verteilung auf verschiedene Radbremszylinder einem Rad / einer Achse.

Der Begriff Ein-/Zweileitungsbremse meint die verschiedenen Systeme der Druckluftbremse (also beim U 406 die Anhängerbremse).

Bei der Einleitungsbremse wird über eine Leitung (schwarzer Anschluß) der Vorratsbehälter des Anhängers gefüllt und gleichzeitig dessen Bremse angesteuert. Bei gelöster Bremse wird über den Bremsschlauch Luft zum Vorratsbehälter des Anhängers geleitet. Bei einer Bremsung verringert das Anhängersteuerventil (im Zugwagen) den Druck im Bremsschlauch, so daß das Anhängerbremsventil (im Anhänger) aus dem Druck des Vorratsbehälters umgekehrt proportional zu diesem Druckabfall einen Druck an den Radbremszylindern des Anhängers aufbaut.

Die Einleitungsbremse birgt eine große, systembedingte Gefahr in sich: während einer Bremsung kann der Vorratsbehälter des Anhängers nicht mehr aufgefüllt werden, so daß bei längeren Bergabfahrten mit mehreren zügig hintereinanderfolgenden Bremsungen dessen Luftvorrat irgendwann erschöpft ist. Dann besteht am Anhänger keine Bremswirkung mehr, weswegen Einleitungsbremsen heute (bis auf Ausnahmen in der Landwirtschaft) nicht mehr zulässig sind.

Bei der Zweileitungsbremse steuert das Anhängersteuerventil über den gelben Anschluß (Steuerleitung) die Bremswirkung des Anhängerbremsventils, während über den roten Anschluß (Vorratsleitung) gleichzeitig der Vorratsbehälter des Anhängers ständig aufgefüllt wird. Die Zweileitungsbremse ist daher nicht erschöpfbar.

Ein Umbau von Einleitungs- auf Zweileitungsbremse ist prinzipiell möglich und wurde auch schon von einigen hier aus dem Forum vorgenommen. Du brauchst dazu im Grunde nur das Anhängersteuerventil sowie das Anhängerbremsventil austauschen und ein paar Leitungen verlegen. Diejenigen Mogler mit Erfahrung hierbei können wohl auch am besten erklären, wie Du dabei vorgehst (ich weiß es nämlich nicht so ganz genau...).
#204722
Hallo,

anhand deines Textes kann ich erkennen, dass du den Umbau von der Einleiter- zur Zweileiter-Anhängerbremsanlage meinst. Ein- und Zweikreisanlage bezieht sich normalerweise auf den hydraulischen Teil, der bei älteren 406ern serienmäßig einkreisig, bei neueren bzw. als SA zweikreisig ausgeführt war.

So einfach wie du denkst ist das ganze nicht, da die Einleitervariante dazu noch mit geringeren Drücken als die Zweileitervariante arbeitet. Sowohl in der Bedienungsanleitung als auch im Werkstatthandbuch sind die verschiedenen Varianten beschrieben, wenn du eine Einleiteranlage hast, ist es das einfachste, eine kombinierte Ein- und Zweileiteranlage daraus zu bauen (Bastellösungen dürften auch im Bezug auf die fällige TÜV-Abnahme wg. Umbauten der Bremsanlage ausgeschlossen sein). Der Umbauaufwand hält sich in Grenzen, es werden die Anschlußköpfe, ein paar Meter Rohre/Leitungen sowie ein Relaisventil mit mechanischer Handbremsansteuerung benötigt. Gab aber schon einige Beiträge hierzu im Forum, einfach mal suchen.

Gruß,
Michael
#204750
hallo,
danke für die nachrichten...
habe mich nicht wirklich richtig ausgedrückt....
ich muss meinen mog auf eine zweileiter bremsanlage für meinen neuen bundeswehr anhänger umbauen da meiner nur einen anschluss hat hinten.
ein ventil hab ich,die rote leitung kann man bestimmt einfach am mog-tank anschliessen.oben drauf ist noch ein anschluss frei hab ich gesehen..da nehm ich mir sonst schon mal luft zum reifendruck prüfen her;-)
wusste nur nicht genau das die wirkung des ventils falsch herum ist...
#204759
Hallo Thomas,

bis Du sicher, daß die Einleitungsbremse heutzutage generell (Ausnahme lof) verboten ist.
thomas-406 hat geschrieben:...weswegen Einleitungsbremsen heute (bis auf Ausnahmen in der Landwirtschaft) nicht mehr zulässig sind...
Ich konnte in der StVZO nur folgende Sache finden
  • III. Bau- und Betriebsvorschriften
    §41 Bremsen und Unterlegkeile
    (17) Beim Mitführen von Anhängern mit Druckluftbremsanlage müssen die Vorratsbehälter des Anhängers auch während der Betätigung der Betriebsbremsanlage nachgefüllt werden können (Zweileitungsbremsanlage mit Steuerung durch Druckanstieg), wenn die durch die Bauart bestimmte Höchstgeschwindigkeit mehr als 25 km/h beträgt.
Könnte man jetzt nicht seinen Einleitungs-Anhänger mit einen (drei bei nicht lof) 25 km/h Geschwindigkeitsschild(ern) ausrüsten und in den Zulassungspapieren eintragen lassen, damit man den Anhänger weiterhin nutzen kann? :?
Oder habe ich wieder etwas nicht richtig in der StVZO gelesen?

Glückauf
Lutz
#204776
Hallo!
War kürzlich mit meinem 416 mit Einleiterbremsanlage beim TÜV.

Dieser sagte mir, dass Einleiterbremsen heute nicht mehr üblich sind aus den vorgenannten Sicherheitsrisiken.

Ein Eintrag einer Einleiterbremsanlage ist aber ohne Probleme möglich. Je nachdem ob dein Fahrzeug als LKW oder landw. Zugmaschine zugelassen ist ergeben sich dann unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten und Anhängelasten für die Einleiterbremse.

So darf ich mit 416er und Einleiterbremse bei LKW Zulassung 3500kg Anhängelast mit 80 km/h fahren.
Maximal darf ich 9750kg Anhängelast mit Einleiterbremse fahren, diese dann aber auf 25 km/h begrenzt.

Als landwirtschaftliche Zugmaschine würden die Anhängelasten erheblich steigen, allerdings auch nur auf 25 km/h begrenzt.

Ich bin ebenfalls am Umbau auf eine kombinierte Ein- und Zweileiterbremse interessiert. Vielleicht kann mir dazu jemand Tips geben, wie dieses möglichst kostengünstig zu realisieren ist.

Grüße

Soenke
#204990
Hallo,
ein ventil hab ich,die rote leitung kann man bestimmt einfach am mog-tank anschliessen.oben drauf ist noch ein anschluss frei hab ich gesehen..da nehm ich mir sonst schon mal luft zum reifendruck prüfen her;-)
Können kann man schon aber dürfen darf man nicht. Sonst wird das nix mit TÜV. Der gesamte Anhängerkreis wird über ein Sicherheitsventil geleitet, damit erst bei ca. 5bar die Anhängerbremse mit Luft versorgt wird. Das genaue Anschlußschema findest du wie schon erwähnt im Werkstatthandbuch oder der Betriebsanleitung. Da insbesondere letztere recht günstig als Nachdruck verfügbar ist, verstehe ich nicht, warum man nicht einfach diese kauft und sich darin informiert, wie was angeschlossen gehört. Bastellösungen sind bei der Bremsanlage der falsche Weg, und einfach irgendwas in gutem Glauben irgendwo anzuschließen ist sicherlich eine Bastellösung...

Gruß,
Michael
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