Unimog-Community

Liebe Unimogfreunde
In meinem U411 Westfalia ist der Himmel noch einzusetzen. Auf Basis eines alten Himmels wurde vor einigen Wochen von einer guten Seele (Danke an M der neue Himmel vorbereitet. Details dazu findet ihr in den nachfolgenden Fotos. Nähkünstler(innen) werden mit den Infos sicher etwas anfangen können.
Himmelmaterial: perforiertes Kunstleder

Hier die weiteren Fotos

Einfach unglaublich
Jetzt hat es über ein Jahr gedauert, bis ich mit dem Einbau des vorbereiteten Himmels in den 411 Westfalia beginnen konnte.
Ich darf euch damit einen kleinen Eindruck zum (noch nicht ganz abgeschlossenen) Einbau präsentieren.

Servus Winni,
Respekt vor Deiner Arbeit. Ich habe schon seit ca. 2 Jahren einen Himmel zu Hause liegen und auch schon ein Probehängen durchgeführt. Aber ich traue mich nicht ran weil ich eigentlich keinen Plan habe wo ich kleben und wie ich spannen soll. Wo hast Du die Informationen her? Oder bist Du ein Autosattler?
Gruß,
Günni

Hallo Winni,

der Himmel sieht wirklich super aus. Da hast du ganze Arbeit geleistet.

Gruß Alex

@ Alex
Besten Dank, aber so ganz fertig bin ich ja noch nicht.

@ 411-Günni
Da geht es dir wie mir, ich hatte die Arbeit auch immer etwas vor mir hergeschoben. Will jetzt aber Himmel und Rückwand in einem Zug einsetzen, um den Innenausbau abzuschließen. Die Rückwand muss ich auch neu fertigen. Aber nun zu deinen Fragen:

Nein, ich bin kein Sattler, Raumausstatter und auch nicht in verwandten Gewerben tätig. Ein Bekannter hat vor einiger Zeit seinen 411er-Himmel zusammen mit einer weiteren Person montiert und hat dabei an einer Türseite angefangen zu spannen.
Ich hab mich entschlossen, die Arbeit alleine auszuführen, um mein Tempo und meine Vorstellungen umsetzen zu können.
Bin nach etwas überlegen vorne in der Mitte gestartet und habe den Himmel erst dort beginnend, dann links/rechts davon bis Ende der Lufteinlässe angeklebt. Dieser Bereich ist, da gleichmäßig verlaufend, relativ einfach zu spannen. Als Kleber verwende ich Pattex Kontaktkleber, der nach wenigen Minuten Ablüften nach dem Andrücken kaum mehr Positionskorrekturen erlaubt. Das erfordert, vorab ohne Kleber mal das Material in die Wunschposition zu ziehen, damit beim Kleben schon klar ist, wohin. Andere favorisieren Kontaktkleber mit längeren Zeiten für Positionskorrektur. Aber diese betragen auch nur ca. 5 Minuten, Klebebereiche also sinnvoll klein halten. Sprühkleber wollte ich wegen vermeintlicher Sauerei auf Scheiben...nicht verwenden, trage den Pattex mit einem schmalen Holzfurnier auf.

Im zweiten Schritt habe ich den vorgenannten Bereich nach hinten zur Rückwand hin gespannt / geklebt. Darauf achten, dass das Material möglichst geradlinig gespannt wird, eine gute Orientierung bietet hier das Lochmuster des Himmels.
Im dritten Schritt habe ich die äußeren Bereiche zu den Türen hin gespannt, jeweils beginnend im Bereich der Windschutzscheibe. Im ersten Schritt einfach durch spannen mit festgeschraubter Holzleiste. Dies geht nur in mehrfachen Schritten. Also in einem Bereich die Schraube lösen, Material nachziehen, Schraube festziehen. Dann am verbleibenden Teil genauso verfahren. Wenn die Spannung bis zum hinteren Türende mal passt, dann im vorderen Bereich wieder lösen und kleben. Oberhalb der Windschutzscheibe, bis dorthin, wo die Holzleiste über der Tür eingeschlitzt ist, habe ich geklebt. Unter der restlichen Leiste habe ich aus Handlingsgründen (und dem mehrfach nötigen Lösen) keinen Kleber aufgetragen. Hier halten die Schraubkräfte die Himmelspannung.
Festgeklebt wird in diesem Bereich der überschüssige Himmel. Und zwar direkt in die Mulde, in welcher die Holzleiste liegt.

Im vierten Schritt klebte / klebe ich die hinteren Ecken, besser gesagt Rundungen. Hier ging ich vom Rückfenster aus in Richtung Türen....und irgendwann verbleibt der recht kleine Bereich, den ich jetzt auch noch spannen muss und in dem wohl eine kleine Materialfalte entstehen wird.

Manche Stellen gilt es auch wieder zu lösen und in der Spannung zu korrigieren. Aber ohne diese iterative Schritte geht es leider nicht.
Ach ja, die Bereiche der vorderen Lüftungsschlitte erst nach dem erstgenannten Verkleben schlitzförmig auf-/einschneiden und in den Lüftungskanalbereich einkleben. Am besten erst, wenn ganz sicher ist, dass vorne nichts mehr korrigiert werden muss.

Hoffe, dir damit etwas geholfen zu haben.

Hallo Winni,
das hat mir schon sehr geholfen und etwas die Angst vorm Anfangen genommen. Allerdings weiß ich noch nicht wann ich Zeit dafür finde. Wie lange hat das Spannen und Verkleben des Himmels bei Dir gedauert?
Darf ich Dir eine PN für evtl. auftretende Rückfragen schreiben oder soll ich meine Unwissenheit hier im Forum präsentieren?
Gruß und Dank,
Günni

Hallo Günni
Du darfst mich natürlich auch gerne per PN kontaktieren. Aber oft sind die Erfahrungsaustausche ja auch für die Community interessant. Also einfach nach eigenem Ermessen entscheiden.

Ich beschäftige mich mit dem Himmel einsetzen seit Montag diese Woche, war aber nicht immer aktiv und brauche noch einen zusätzlichen Tag für die beiden hinteren Bereiche. Wenn du wirklich dranbleiben kannst, würde ich mal von drei ganzen Tagen ausgehen. Geschwindigkeit zahlt sich hier sicher nicht aus, der Ersteindruck beim Türöffnen sollte ja sitzen.

Du kannst mit Nachrichten von mir rechnen, entweder hier oder per PN. Je nachdem, ob es für andere hier im Forum von Interesse sein könnte.

@ Helmut
Alles gut - genau in diesem Sinne hatten sich ja Günni und ich bereits geäußert.

Hallo Winni,
als ich in den 70er Jahren bei Audi arbeitete, haben wir die kleinen Falten im Himmel mit einem Heißluftfön vorsichtig "ausgebügelt".
Ich weiß aber nicht, ob es bei dir das gleiche Material ist.
Auch wurde ein Kleber verwendet, der das Lösen und wieder Festkleben zuließ.
Gehalten wurden die Kanten dann ja mit dem Türgummi.

Gruß Michael

Hallo Michael
Vielen Dank für deine Infos. Bezüglich Kleber bin ich schon zu weit, aber einen Rest mit Heißluftfön mache ich mal an einem Reststück.

@ Michael:
Hab auf der Werkbank ein Stück Restmaterial des Himmels mal leicht faltig festgespannt und mit vorsichtig dosierter Heißluft probiert, ob sich die Falten minimieren. Hatte den Eindruck, dass dies ein klein wenig erfolgt ist.
Hab dann am eingebauten Himmel dasselbe versucht. Aber direkt wieder abgebrochen, da sich die Spannung des Himmels leicht reduzierte. Ist natürlich zuerst mal durch die Wärme erklärbar, aber auch nach dem erkalten war die Spannung etwas geringer als vorher.
Vermutlich trifft das zu, was du schon geschrieben hattest. Die Materialien dürften unterschiedlich sein.
Trotzdem Danke für den Tipp, ein Versuch ist immer lohnenswert.