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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

:sunglasses: 100 %
#567674
Hallo in die Runde
schon lange nichts mehr geschrieben hier. Konnte mir mit Abdichten Vorgelege und Zapfwellenabgang und
neuem Bremssattel hinten gut weitergelfen (auch kfrptr Peter hat mich unterstützt) Jetzt ein neues Thema. Derletzt
wollte ich einen alten Zug hochfahren zum Holz holen, da haben die Sperren nicht funktioniert und die
Überwachungslampe ist aus gegangen.
Folgendes Phänomen, mit meinen Mutmassungen (bitte korrigieren wenn falsch)

Wenn ich innen den Schalter auf 2. Stufe drehe wird Druck auf die Leitungen (2) bis an die Aktoren bei den Sperren gegeben. Parallel dazu schaltet ein druckempfindlicher Schalter (1) um mir anzuzeigen, dass die Sperren Druck haben (sollten).
Es tritt deutlich Luft aus der Achsgehäuseentlüftung (4) aus. Die wird wohl über die Leitung (3) von hinten oder von der (ohne Nummer) von vorne kommt.
Meine Annahme, durch den Druckverlust über die Achse schaltet der Druckschalter auch wieder aus

Was kann das sein. Nur Schlauch ab bei einem Aktor der eine Sperre bedient. Wo komme ich da daran? Muss da die Achse auseinander? Wie kann ich feststellen ob vorne oder hinten (oder hat der Unimog sogar noch eine dritte Sperre im Mitteldiff (vorne/hinten)? Wäre um jeden Tipp dankbar, da ich zwar das WHB habe aber da steht das ja nicht so drinnen wie ich vorgehen muss.

Bild

Gruss Jo
#567675
Hallo Jo,

Die von dir beschriebene "Mittelsperre" hat damit nichts zu tun. Die wird beim Schalten von Hinterachsantrieb auf Allrad schon geschalten und ist Mechanisch. Von Allrad auf Sperre werden dann die Achsseiten noch gesperrt. (Druckluft)

Falls die wirklich undicht sind, muss das Achsrohr leider weg. Was helfen kann, ist die Leitung an der Achse abschrauben und etwas Öl/ Schmierfett oder ähnliches rein zu spritzen. Mit Glück wird die Dichtung wieder etwas weicher und es wird wieder dicht.

Wenn du prüfen willst, ob vorne oder hinten. Dann würde ich eine Leitung abschrauben und verschließen mit einem Stopfen.
Gruß Sven
Hotzenwaldlogger liked this
#567678
Hallo Jo,
kann ich bestätigen. Die Differentialsperren vorne/hinten werden pneumatisch geschaltet; wenn der Kolben im/am Differential undicht ist, dann geht die Leckluft über die Entlüftungsleitungen nach außen. Es gibt kein Mitteldifferential.
Also vorne oder hinten abklemmen, dann wieder einschalten. Wenns immer noch auspfeift, dann ist das Leck an der nicht abgeklemmten Seite.
Bei mir war der Dichtring verschlissen, mit etwas Öl kann das kurzfristig wieder einigermaßen dicht werden. Für eine Reparatur ist Achse aufmachen angesagt. Man kann die Achshälfte mit dem Schaltkolben ohne kompletten Ausbau der Achse abschrauben und kommt dann an den Kolben. Etwas Aufwand, aber machbar.
Gruß Peter
Hotzenwaldlogger liked this
#567701
Hallo Sven
Hallo Peter

das klingt in die Richtung die ich befürchtet habe. Ob ein bisschen Öl in den Schlauch spritzen reicht um
das Abzischen zu verhindern - man wird sehen. Achsrohr / Achshälfte abschrauben
klingt tatsächlich wie Zahnweh. Und das nur um an diesen Schaltbolzen zu kommen... :?

Weiss zufällig jemand wo der Schaltbolzen eingebaut ist re/li ?
Muss da von Radseite her alles runter bis zum Ausgleichsgetriebe?

Das mit dem vorne/hinten Test, Sven, hatte ich mir auch so überlegt. Danke dass Du mich da bestätigst.
(Manchmal ist man ja auf dem Holzweg und da bin ich froh um so einen Tipp/Bestätigung)

Jetzt brauche ich erstmal Zeit und eine Heizung in der Garage oder warte bis es wieder über 0°C hat :oops:

Viele Grüsse aus dem Südwesten
Jo
#567705
Hallo Jo,
für die Hinterachse gilt:
Hinterachse in Fahrtrichtung die rechte Achshälfte muss weg, dazu: Rad weg, Querlenker weg, Feder ab, Bremsleitung ab, Druckluftleitung für die Differentialsperre ab, Versteifungsstrebe zum Kardantunnel ab. Dann das Fahrzeug hinten abstützen, es steht ja nur noch auf 3 Rädern. Wenn das vorgenannte alles weg ist kann man die komplette Achshälfte am Differential abschrauben, muss also am Vorgelege nichts zerlegen. Die Schaltmuffe steckt dann im Achsrohr. Damit man die ausbauen kann muss der Druckluftanschluss abschraubt werden, da dieser ins Rohr reinragt und damit die Schaltmuffe in der Bewegung begrenzt. Es sind 2 identische Dichtringe (Quadringe).
Eigentlich kein Hexenwerk, Schrauben können halt eingerostet sein, vor allem bei der Feder war es bei mir etwas schwierig. Auch kann man sich darauf vorbereiten, dass man manche Stellen etwas rostbehandelt könnte. Rostige Sachen wieder zusammenschrauben ist nicht jedermanns Sache. Differentialöl muss natürlich abgelassen werden.
Gruß Peter
moggl416, Strelok liked this
#567713
Ok, Peter, das sollte alles gehen, aber halt nur wenn es auch hinten ist.
Das muss ich mal mit der von Sven beschriebenen Ausschlussmethode validieren...
Hinten Links hatte ich mal die Feder gewechselt. Da war Rostlöser und ein grosser Hebel gefragt.
Aber erstmal muss es wärmer werden und ich Zeit und Lust dazu haben.
Wer einen Unimog hat, der hat immer was zu tun :D
:danke Jo
#567827
So, am Samstag lag ich unter dem Unimog und wollte prüfen ob es denn vorne oder hinten "abpfeift"

In eine M12 Schlossschraube vorne eine Vertiefung reingebohrt und eine kleine Dichtung passend reingeschnitten

Hinten eingebaut :
Bild

ok, dachte ich dann ist das Problem vorne. Den "Stopfen" vorne reingebaut.
und jetzt kommts - jetzt hat es immer noch abgezischt.
Ein 2. Stopfen (wieder auf die hintere Leitung) -dann war Ruhe. Ist ja auch logisch, wo sollte es herkommen.

ABER: mir ist vollig rätselhaft, warum ausgerechnet beide Schaltzylinder in den Achsen gleichzeitig kaput gehen
sollten. Bin angemessen ratlos. Klar kann ich mal eine Achse aufmachen, aber wenn beide gleichzeitig
kaputt gegangen sind frage ich mich nach dem "eigentlichen" Problem...

VG Jo
#567829
Hi Jo,

wenn sowohl die vordere wie auch hintere Sperre separat geprüft undicht ist, heißt das wohl die doppelte Arbeit.
Bei mir Pfeift derzeit nur die hintere, hält aber noch genügend dicht um zu wirken, ich warte aber nur auf die Vordere. Je nach Baujahr deines Unimogs sind die Dichtungen weit über 50 Jahre alt und zu allem übel sind die Sperren vielleicht Jahrzehnte nicht verwendet worden und geben dann bei Verwendung schnell K.O. Ist leider oft so, das alte Maschinen solange dicht sind, bis sie wieder in Betrieb gehen und dann an allen Ecken und Enden zum rinnen beginnen.

lg
Joe, dem zumindest hinten die selbe Arbeit bevorsteht.
moggl416 liked this
#567830
Hallo Jo,
Das sehe ich genauso. Vermutlich hast du deine Sperren beim ersten Einschalten kaputt gemacht.
Shit Happens. Das Zeug ist eben sehr alt und eine Bewegung an der Gummidichtung macht diese halt schnell kaputt. Hast du mal versucht Öl in die Sperren zu geben und noch mal zu schalten?
Grüße, Peter
#567832
Hi Zusammen

die Sperren haben bis vor Kurzem und seit ich den Unimog habe und nutze (2017)
immer einwandfrei funktioniert, zumindest bin ich damit immer den Zug hochgekommen
und der Druck hat gehalten, da die Kontrollleuchte gebrannt hat.
Da ich die Sperren nur beim Fahren drinnen hatte, kann ich nicht sagen, dass da gar nichts gezischt hat.

Also, die Theorie, dass bei Erstbenutzung (nach Jahren) beide defekt gingen scheidet aus.

Was sein könnte: eine war schon defekt und hat geblasen, der Druck für die 2. war aber ausreichend und
ich bin unbemerkt immer nur mit einer Sperre gefahren.
Jetzt ist die 2 defekt gegangen und jetzt reicht der Druck / Luftmenge die nachgeliefert wird nicht mehr aus wenn
beide Sperren abblasen... Das müsste ich validieren, indem ich fahre und nur eine der beiden Zuleitungen verschliesse (vgl Bild).
Was ich verhindert möchte ist, dass ich die Achse (n) auseinander baue und die Ursache wo anders liegt...


@DocLang2 / Peter
ich habe etwas WD 40 in den Anschluss reingespritzt wo ich die Pneumatikleitung(en) demontiert hatte.
Sollte ich es da nochmal mit Getriebe oder Motoröl versuchen?

Cheers Jo
#567834
Hallo Jo,
WD40 ist kein Schmiermittel und doch recht dünnflüssig. Ich würde Getriebeöl nehmen und dann auch einige male schalten damit sich das Öl verteilt.
Damit kann es schon deutlich besser werden. Wenn es dann weniger bläst ist das Problem schon mal eingekreist .
Bei mir war es genauso, auf einmal habe ich bemerkt, dass beim schalten der Differentialsperre der Druck deutlich nachlässt. Vielleicht haben sich auch irgendwelche Partikel gelöst und sich an der Dichtstelle abgesetzt haben.
Also wenn der Druck beim abklemmen der Leitungen nicht mehr nachlässt kann es ja nur von der Achse kommen. Und da ist der Kolben drin mit seinen 2 Dichtungen. Bei dir scheinen somit beide Achsen defekt zu sein. Fang hinten an, da ist es weniger komplex (kein Lenkgestänge). Man wächst mit seinen Aufgaben!
Weiterhin viel Erfolg bei der Fehlersuche und Reparatur
Gruß Peter
#567839
Hallo
wenn die Dichtung durchlässt, sollte man das gleiche Öl verwenden wie in der Achse. Ist irgendwie unschön, wenn das WD40 im Differential rumschwimmt.
moggl416 liked this
#567845
Schönen Abend in die Runde.

Erstmal muss ich meine Freude zum Ausdruck bringen, wie engagiert Ihr hier unterstützt. Chapeau.

Ja, WD40 ist ein Lösungsmittel, was wirklich nicht in großer Menge in die Achse gefüllt werden sollte. Und zum Abdichten etwas dickeres Öl zu nehmen ist sinnvoll.
Dachte nur, zum Lösen von Rost oder Verharzung ist Lösungsmittel nicht ganz verkehrt.
Werde mir einen M12 Aufschraubstutzen zusammenbraten, Achsöl in den Luftstutzen einfüllen und dann mit dem Garagenkompressor versuchen das Teil gangbar zu bekommen.

Weiss jemand, wieviel Druck da max. anliegen darf, um die Gummi Ring Dichtungen nicht zu zerstören?

Muss die geschaltete Muffe dicht sein, oder ist es normal, dass auch bei funktionierendem System immer Druckluft abzischt.

Gruss Jo
#567857
Hallo Jo,
die geschaltete Muffe muss dicht sein. Der Kolben wird über eine Feder zurück gedrückt und die Luft kommt dann oben am Ventil raus.
Du kannst das ganze ja auch mal durchspülen, unten an der Achse ist eine kleine Schraube an der man Kondenswasser ablassen kann. Also oben WD 40 rein und unten wieder raus.
Die Dichtringe halten deinen Werkstattkompressor aus. Mehr wie 10 bar schafft der ja wohl nicht.
Gruß Peter

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