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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#6708
Sicherheitshinweis für alle, welche noch Einkreisbremssysteme am Unimog haben


Liebe Unimogfreunde,


möchte hier anhand meiner schlelchen Erfahrung vom Samstag, 09.07.04 hier diesen Hinweis inins Forum stellen.

U421 mit Einkreisbremse, 1 qm Rollsplit, MM UBDK 3 qm Rollsplit geladen. Bei der Abfahrt an der Ladestelle zeigte die Bremsprobe, daß alles normal ist: Der Anhänger bremste zuerst, kein Ausbuchsen.

Kurz vor dem Ziel nach 12 km führt der Weg in einer Linkskurve mit einer Steigung von ca. 3% bergab, über eine kleine Brücke, auf der Gegenverkehr nur mit Millimeterabstand möglich ist.

Ich fahre im 5. Gang ohne Gas bergab, der Motor kommt leicht auf Touren. Plötzlich nähert sich ein Kleinbus der Brücke. Bremse. Das Pedal drückt widerstandslos durch! Zwei weitere Versuche zeitigen dasselbe. Dann reiße ich an der Handbremse: Die Bremsen am Anhänger greifen.


Was war geschehen?

Vom Frühjahr saß ein Lehmbatzen vor der linken hinteren Teleskopfeder. Durch die Beladung ging die Feder in die Knie und der Lehmbrocken, inzwischen durch die Sommerhitze hart wie Stein, drückte so unglücklich auf die Bremsleitung, daß diese ein Leck bekam. Entsprechend lief bei jedem Bremsdruckstoß die Bremsflüssigkeit davon.


Was sollte der Fahrer eines Unimogs mit hydraulisch-pneumatischem Einkreisbremssystem (nicht zu verwechseln mit pneumatischer Ein- oder Zweitleitungsbremse des Anhängers) wissen?

- Die Handbremse greift sofort über das Bremsgestänge auf das Handbremsventil am Anhänger und schaltet, unabhängig von der hydraulischen Bremse des Unimogs auf Bremsen.

- Die hydraulisch-pneumatische Fußbremse (beim Zugfahrzeug pneumatische Unterstützung für die Bremskraftverstärkung) wird über den hydraulischen Bremszylinder gesteuert. Wenn keine Bremsflüssigkeit mehr im System ist, dann greift der hydraulisch angesteuerte Bremszylinder nicht. Infolgedessen bestätigt dieser auch nicht das pneumatische Bremsventil!

An alle erfahrene Schrauber: Bitte prüft meine Aussage. Ich meine, daß es wichtig ist, so etwas vor dem Eintreten einer kritischen Situation sich bewußt gemacht zu haben.

Gruß von Karl
#33394
Hallo Karl !

... aber richtig glück gehabt !! mit der beladung ...

äh, und wie war die alte lkw-regel: bergab immer nur in dem gang, indem man auch bergauf fahren würde ! im 5. den berg runter - tsk, tsk ! :-)

aber was macht man, wenn der anhänger \"nur\" eine auflaufbremse hat ... ? :-(

Komisch, lecks in der bremsanlage scheint gerade mode zu sein !
Mir ist das auch erst beim reparieren so richtig bewußt geworden, daß der 421er ja eine EINKREIS-Bremsanlage hat ! auerha - und damit fahre ich auf der autobahn ...

Ich hatte erst letztens auch einen totalausfall (bremsleitung zur HA durchgescheuert an der ZW !) am berg, natürlich voll beladen mit holz. zum glück habe ich mir angewöhnt, vor dem losfahren die bremse voll mit schmackes durchzutreten (bremsprobe im stand), dabei ist die leitung geplatzt, und die bremsflüssigkeit war weg. ich konnte aber zum glück gleich mit der handbremse wieder stoppen, der mog war gerade erst am losrollen.

puh ! mir wird noch ganz anders, wenn ich überlege, daß der anhänger mit einigen tonnen brennholz schon dahinter bereit stand - zum glück ist die leitung geplatzt, bevor der angehängt war ... da geht\'s nämlich ca. 300m extrem steil runter, und unten ziemlich haarig um die kurve.

na ja, leitung ersetzt, neue flüssigkeit rein, alles entlüftet - soweit so gut. ich bin dann danach nicht viel gefahren, der mog stand meistens.
die woche drauf dann will ich losfahren, wieder bremsprobe im stand - und das pedal fällt schon wieder durch !!
diesmal war\'s der hintere rechte RBZ, da lief die gesamte flüssigkeit raus, d.h. der behälter war leer !
also alles nochmal repariert und entlüftet, rad und abdeckung neu überlackiert ... bin gespannt, was als nächstes kommt ...

auf jeden fall fahre ich jetzt demnächst (bin seither nicht viel zum mog fahren gekommen) doch etwas bewußter und vorsichtiger einen berg runter !

mfg,
Andreas
#33457
Andreas,

ich fahre seit 48 Jahren. Du hast Recht mit der LKW-Regel. Die Länge der Neigung waren gerade mal 20 m, also eine kleine Absenkung über die Brücke, danach wieder genauso etwa bergan.

Mit dem Schwung ist es natürlich ohne Runterschalten in den Vierten zu schaffen! Also theoretisch war die LKW-Regel eingehalten.

Aber Du siehst, man kann nicht vorsichtig genug sein! Wir haben uns so an die Zweikreisbremsen gewöhnt, daß wir uns gar nicht mehr bewußt sind, wie bei der EInkreisbremse alles an einem in sich abgeschlossenen Leitungssystem hängt. Und die Bremsdrücke sind schon gewaltig!

======

Noch eine Frage an alle

Revision Hauptbremszylinder Westinghouse. Wer hat da genauere Zeichnungen als im Werstatthandbuch U411/U421? Was kann da verschliessen sein?

Revison Bremzylinder für Trommelbremsen. Die gleiche Fragen!


Gute Fahrt wünscht Karl
#33535
Hallo Karl,

deinen bisherigen aussagen habe ich schon entnommen, daß du schon länger fahrzeuge fähst als ich :-)

war ja auch nicht wirklich ernstgemeint, die \"rüge\" - bei 20m hätte ich auch nicht runtergeschalten ... ist ja kein gefälle in dem sinn. selbst bei meinen paar 100 metern - zwar steil, aber nicht wirklich lang, nur feldweg, kein gegenverkehr, etc. - bin ich bisher meistens \"auf bremse\" (und 3. oder 4.) und nicht im 1. oder 2. gang runtergefahren, wie auch in diversen anderen gefällstrecken, wo ich mir das runterschalten \"gespart\" hatte.

die regel mit dem bergab runterschalten bezog sich ja normalerweise auf längere gefälle wegen überhitzung der trommelbremsen, weniger wegen totalausfall, denke ich.

auf jeden bin ich, obwohl ich beidesmal nicht in gefahr war und auch kein fahrendes fahrzeug wieder abbremsen mußte, inzwischen etwas nachdenklich diesbezüglich geworden ...
und werde bei der nächsten größeren fuhre wohl auch (noch) vorsichtiger fahren.

weiterhin allerseits gute fahrt und gutes bremsen !

mfg,
Andreas
#33541
Andreas, Du hast es genau nochmals auf den Punkt gebracht:

Vor derm Gefälle ging es mir noch durch den Kopf nochmals, -wie es bei löngeren Gefällen ist -, runterzuschalten. Aber dann war die Freude über das anderthalbstündige Fahrvergnügen (15 km hin und beladen wieder zurück, man gönnt sich ja sonst nichts), gedeckt durch das gute Gewissen, die Bremsprobe nach der Beladung brav durchgeführt zu haben, größer als die Vorsicht....

... Und deshalb bin ich mit dem kleinen Abenteuer auch ins Forum gegangen, nämlich um anderen zu bestätigen, daß auch Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit (Wieviel Mall im Jahr treten alle Unimog-Freunde summarisch auf die Bremse, und wie oft geschieht so etwas mit einer Einkreisbremse?) eintreten können. Da ich seit dem Vorschulalter schon auf Traktoren mit Lasten, zunächst auf Knien der Erwachsenen und dann aber bald auch aselbständig, fuhr, hatte ich die Erfahrung um eine Gefahr abzuwenden.

Das eigentliche Wunder war, daß der Fahrer des Linientaxis (Kleinbus) entgegen der üblichen Fahrweise sich hier auch zurücknahm. Er wäre vorbeigekommen, weil der über die Handbremse angesteuerte Anhänger ja auch das Zugfahrzeug genügend stark mit abbremste; der Seilzug hätte keine so große Bremskraft ausgeübt.

Sind wir dankbar, daß es glimpflich ausgegangen sind und wünschen wir allen, daß sie dies beherzigen.

Eine gute Zeit wünscht Karl
#33546
Man merke !
Die Funktion der Handbremse ist beim Mog eine besonders wichtige. Wie eigentlich bei allen Einkreisbremsen.
Ich habe dank der schwachen Bremsen meiner Zugfahrzeuge einen imensen Respekt vor angehängter Ladung bekommen.

Aus der Segelfliegerei kenne ich den sogenannten Innencheck.

Beim Mog gehört dazu sicher auch die Überprüfung der Funktion des Anhängerbremsventils bei angehängter Ladung. (Anrollen, mit dem Hänger über die Handbremse bremsen)
Es gibt ja auch Leute, die meinen, sie würden die Handbremse nicht betätigen, weil die dann klemmt, weil sie festgerostet ist, oder so\'n Kram. Grober Unfug ist das.

Und es gehört auch dazu, sich vor Fahrtantritt klar zu machen, dass wenn irgend etwas mit den Bremsen nicht stimmt, sofort zur Handbremse zu greifen. Wenn man das im Kopf hat, kann man 500% schneller reagieren, als wenn man gedankenlos losfährt.
Gerade so Leute, wie ich und du, die auf verschiedenen Fahrzeugen sitzen und alle nicht oft bewegen, sollten sich vor Fahrtantritt vergegenwärtigen, wo sie hingreifen müssen, wenn ein \"Notfall\" auftritt.

Und Freunde, Berg runter nie, nie, nie den Gang raus. Kupplung treten, von mir aus.
Aber wenn ihr mit Ladung zu schnell seit, hilft das beim Einkuppeln auch nicht viel. Man steht Ruck zuck neben der Bordwand des Hängers. Der Mog ist hinten viel zu leicht.
Die Regel besagt, wenn das Fahrzeug im eingelegten Gang bergab an Drehzahl zulegt, wird abgebremst und der nächst kleinere Gang eingelegt.

Auch den Gedanken, das Zugfahrzeug in nicht mehr beherrschbarer Situation zu verlassen sollte in Gedanken mal Durchgespielt werden.
Lieber den Schlepper oder den Mog verlassen, als das Leben aufgeben.

Jetzt springt aber bitte nicht alle ab, statt auf die Bremse zu treten. Meistens funktioniert sie ja. ;)

Thorsten
#33567
Hallo,
und wie sieht es bei der Zweikreisbremsanlage aus??? Habe jetzt nicht im Werkstatthandbuch nachgesehen ob beide Kreise auf das Anhängerbremsventil greifen, meine aber nur ein Kreis gibt hier den Ton an??? Werde ich aber mal nachsehen.
Übrigens, habe dies sicher auch schon mal geschrieben.
Mit Lkw - alt, ein Mercedes 1619 mit Anhänger aber Zweikreis und Zweileitungsbremse folgendes erlebt:
An Kreuzung herangefahren auf Bremse getreten und - nichts. Kreuzung kam näher, nochmals probiert und nichts und nichts. Dann Handbremse betätigt und: nichts. Druck vorhanden und wenn auch - mit der Handbremse nehme ich ja auch den Druck aus den Bremszylindern - aber es tat gar nichts. Zum Glück kam keiner von links o. rechts und hinter der Kreuzung eine Pflasterstraße, das andere waren Hauptstraßen wo man ausrollen konnte. Als der Lkw dann stand nochmals probiert und es funktionierte alles wie immer. Eine Kreuzung weiter und ich hätte in einen Landen gestanden!!!!!!!!!!!
Das Problem hatte der Lkw schon einmal mehr in einer Stadt habe ich später erfahren. Über einige rote Ampeln gerollt und später wieder alles normal. Werkstatt hat alles überprüft und nichts gefunden??
Technik kann eben versagen und wenn noch so oft geprüft wird. Selbst Liveübertragungen am Fernseher zeigen das - Raumfahrt, Formel 1 .... .
Gruß
Bernd Thomes
#33703
Ich habe an meinem 421 eine Zweikreisbremse. Der hat vorne dieTtandembremszylinder, die als Ersatzteil so schön ins Geld gehen. Soweit so gut aber: Auch die Kupplung wird über einen Hydraulikzylinder betätigt und benutzt das gleiche Vorratsgefaäß wie der eine Bremskreislauf.
Letztes Jahr ist mir der Kupplungsgeberzylinder geplatzt. und das mit einem vollen Ladewagen. Der Gang geht nicht mehr raus, die Bremsen halten nichts mehr....
Zum Glück hat die Motorabstellung funktioniert, sonst hätte ich den Ladewagen insWohnzimmer gefahren statt in die Scheune!
Also auch den Kupplunskreislauf auf Lecks kontrollieren!
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