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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#43332
Hallo,
ich bin kein Besitzer eines Unimogs. Mein Eigen ist ein GAZ 69M (Russischer Jeep) der von 1954 bis 1972 fast unverändert gebaut wurde. Er hat eine Macke, er schluckt Unmengen Benzin. Eingebaut ist ein Fallstromvergaser. Ein Bekannter riet mir, etl. eine Saugrohreinspritzung einzubauen. Er meinte, es hätte einmal einen Unimog mit dieser Technik gegeben. Kann mir von Euch jemand weiterhelfen? Bin für jeden Rat dankbar,

Helmut Schneider
Tel.: 0871 54486
#43363
Hallo,
Da ist guter Rat "teuer".
Es kommt letztendlich auf den finanziellen Rahmen an.
Schon viele Oldibesitzer, deren Lieblinge schwindelerregende Spritmengen verschlucken, standen vor der Frage: Orginalmotor und Umbauen? Oder Wechsel auf einen Fremdmotor.
Ich kenne den GAZ im Detail nicht. Beim alten 1500er VW konnte man mit Änderung des Schwimmerniveaus schon einiges bewirken, ob das allerdings an Deinem auch klappt müsste man testen.
Wenns dann aber an Änderung der Kraftstoffaufbereitung geht, kann von den Kosten her, schnell ne günstigere Fremdmaschine drin sein.
Gruß...Andi
#43382
Hallo,
danke, für Deine Antwort. Der Vergaser ist in Ordnung, wurde überprüft, neu eingestellt und das Niveau des Schwimmers ist auch o.k. Der Vergaser hat ein Schauglas, in dem der Schwimmer schön zu sehen ist.
Es gibt viele GAZ 69 mit einem Dieselmotor. Entweder mit einem Multicar-Motor oder mit Dieselmotoren von MB wie z. B. der 240iger, der einschließlich Getriebe recht unproblematisch eingebaut werden kann. Der 240iger Diesel wird sehr häufig verwendet. Auch 200/220 und 300er Diesel von Mercedes können eingebaut werden. Ich möchte jedoch den Orginal Benzinmotor behalten und versuchen, den Verbrauch in irgendeiner Weise zu minimieren.
Nochmals danke und viele Grüße
Helmut
#43629
Moin Moin,

Alos die Sache mit der Saugrohr-Einspritzung ist nicht so ganz unproblematisch:
1. man braucht ein Steuergerät
2. man braucht eine Krafstoffverteilerleiste
3. man braucht Einspritzventile
4. man braucht einen Luftmassenmesser

Zu 1.
Wenn man einigermaßen elektronisch versiert ist, läßt sich ein Steuergerät selber herstellen, ansonsten muß man mal schauen ob es keine Umbausätze auf dem Markt gibt sie universal einsetzbar sind.

Zu 2.
Eine Krafstoffverteilerleiste ist nicht ganz ohne. Entweder direkt aus aluminium gefertigt (achtung gibt Probleme bei bestimmter Spritqualität) oder aus Edelstahl -> Musteranfertigung -> seeeeeehr teuer. Eine dritte Möglichkeit ist die Zuleitung über Einzelleitungen. Ist warscheinlich am einfachsten, wird z.T noch heute bei Motorräder eingesetzt.

Zu 3.
Einspritzventile sind meistens Spezialanfertigungen für bestimmte Motoren. Man unterscheidet Ein-Loch und Mehr-Loch Ventile. hängt von der Saugrohrgeometrie ab welche eingesetzt werden. Des Weiteren hat jedes Einspritzventil einen eigenen Kegelwinkel und Neigungswinkel.

Zu 4.
Luftmassenmesser gibt es in allen Variationen. Man braucht nur die Kennlinie -> evtl. experiementell ermitteln.

Obenstehendes gilt für Multi-Point-Einspritzung (d.h. vier Einspritzventile bei einem Vierzylinder)
Es gibt aus den Anfängen der elektroische Einspritztechnik auch sog. single-Point einspritzungen (z.b. im Twingo der ersten Baureihe). Die verwenden eine zentrale Einspritzdüse anstelle eines Vergasers.

Obenstehendes ist alles graue Theorie, warscheinlich gibt es an verschiedene Stellen Umbausätze für ältere Motoren die erwas mehr Power brauchen, müßte man dann entsprechend anpassen.

MfG
Joris
#43676
Hallo Joris,
vielen Dank für Deine wirklich ausführlichen Erläuterungen zur Saugrohreinspritzung. Im Internet habe ich von Umbausätzen für ältere Motoren leider nichts gefunden. Die Firma Bosch hat eine Saugrohreinspritzung, die jedoch laut Auskunft der Firma für Nachrüstungen nicht geeigent ist. Ich denke in Richtung Single-Point-Einspritzung. Ich werde mal bei der Firma Renault weiterforschen.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut
#43686
also wenn das klappt, dann Hut ab. Die Firma moto Spezial baut 2-zylinder Motorräder (speziell Moto Guzzi) auf Einspritzung um. Da muss man schon einiges machen. An sensorik benötigt man zumindest einen Kurbelwinkelgeber, der dem Steuergerät sagt wann es einspritzen muss bzw in welcher Drehlage der Motor gerade steht. Ich glaube schon, dass man so eine Single-point-Einspritzanlage zum laufen bekommt, man muss halt nur den Winkelgeber montieren und wissen welche Signale das Steuergerät sonst noch bekommt (Temperatur, Lambda-Sonde...) Dann könnte man es mit dem Twingo oder einem alten Golf-Steuergerät probieren. Das Problem ist halt nur, an die Daten im Steuergerät kommt man nicht ran, man kann also nichts optimieren. Und gerad das möchte man ja. Man hat als normal sterblicher ja nicht einmal die Möglichkeit interen Steuergerätegrößen auszulesen um Fehler zu finden. Also ich würde die Finger davon lassen.
Irgendwie bekommt man schon etwas zum laufen, ob das aber besser ist wie dein Vergaser?
Gruss
Peter
#43723
Moin Helmut,

ehe Du an so gravierende Umbauten auf der Kraftstoffseite nachdenkst, würde ich wirklich überlegen, ob das die richtige Seite zum Sparen ist. Kraftstoff sparen heißt doch immer, das Gemisch so perfekt wie möglich an die Leistungsanforderung anzupassen. Mehr Karftstoff als nötig im Gemisch (also fett) bedeutet höheren Verbrauch als nötig, weniger (mager) führt ganz schnell zu Leistungseinbußen und höherer Verbrennungstemperatur, die das Kühlsystem aufnehmen muß und die die Ventile belasten. An dem System rumzuexperimentieren ohne richtigen Prüfstand mit Leistungsmessung ist Bißchen wie zu versuchen die CD-Aufnahme eines Sinfonieorchesters mit Hilfe eines Mono-Mittelwellenradios auszuregeln.

Ich würde Dir daher raten am anderen Ende mit der Optimiererei anzufangen und zwar ganz am andern Ende. Also Gängigkeit der Radlager und Antriebe, Gängigkeit der Achsgetriebe und Getriebe bis hin zur Kupplung. Dann den Abgasweg optimieren und eventuell den Zylinderkopf auspolieren. Die inneren Werte Kompression, Ventilspiel ect. einstellen bzw. Nacharbeiten ect.

Fahr' ma zum Boschdienst und laß mal einen Leistungstest machen. Dabei geht es garnicht so sehr um die Motorleistung, aber die ermitteln auch die Verlustleistung beim Ausrollen. Wenn es gelingt die zu minimieren, dann spartst Du Sprit und die Kiste bleibt Original.

Ganz nebenbei hatte ich mal einen Umbau-Twingo mit nachgerüsteter Einspritzung zur Leistungssteigerung. Mit Steuergerät und Kat-Unterstützung, die Du ja wohl nicht brauchst. Es war die Katastrophe. Weil die Düse bei Gas-Wegnehmen erst noch weiter einspritzt, Drehzal ist ja noch da, ergeben sich wirklich interesante Effekte. Und der Spritverbrauch hat sich durch diese Zusatzverbrauchsdüse auf sagenhafte 18 Liter verbessert. Ich werde also die Finger von der Gemisch-Optimierung an geregelten Benzinmotoren lassen. Und Dir empfehle ich das auch. :wink:
#43726
Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Nachricht. Es ist nur so eine Idee von mir, evtl. eine Zentraleinspritzung (Monojetronic, Single-Point-Injection) einzubauen. Bei diesem System wird nur ein Einspritzventil für alle Zylinder verwendet. Als weitere Variante überlege ich mir auch, einen anderen Vergaser einzubauen, da bin ich auch noch auf der Suche.
Gruß Helmut
#43731
Moin Moin,

Also noch einmal ganz allgemein zum Thema:
Wenn man sich rein den Motor anschaut gibt es mehrere Punkte die den Wirkungsgrad und somit auch den Sprittverbrauch beeinflussen.
Grob sind zu erwähnen:
1. Gemischaufbreitung
2. Gaswechselvorgang
3. Verbrennung

Neben diesen drei Punkte gibt es dann noch weitere nicht ganz so ausschlaggebende Punkte wie innere Reibung, bewegte Massen etc.
Hat man ein viel zu hohen Verbrauch sind die oberere drei Punkte die, bei denen man zuerst ansetzten sollte.

Zur Gemischaufbereitung:
verwendet man das Single-Point Einspritzverfahren, braucht man kein Drehwinkelgeber. Luftmassensensor und eine Lambdasonde sollten hier reichen. Will man eine echte Saugrohr-Einspirzung wird es richtig aufwendig: die müssen kennfeldgesteuert sein!

Zum Gaswechselvorgang:
Es ist zwar eine beliebte Mehtode zur Leistungssteigerung, hilf aber umgekeht auch beim Wirkungsgrad:
Schwingsaugrohre, evtl. sogar Schaltsaugrohre -> d.h. angepasste Saugrohrlängen (beim BMW 8-Zylinder bis zum Exzess betrieben...). Fächerkrümmer bringt auch was.

Zur Verbrennung:
eine vernünftige Kompression ist Vorraussetzung für ne vernünftige Verbrennung. Solche Motörchen die auf "nummer sicher" gebaut sind, sind dort nicht immer der Hit. Viel wichtiger ist hier allerdings noch die Zündung. Eine vernünftig eingestellte Zündung ist der erste Schritt, eine richtige Kennfeld gesteuerte Zündung bewirkt ein wahres Wunder.

Man muß ein gewisses Maß an Technikverliebtheit haben um sich an einer solchen Optimierung heran zu wagen. Leitunssteigerung ist diesbezüglich viel einfacher als Wirkungsgrad-Steigerung. Will man es vernünftig machen, wird man nicht um eine richtige Versuchsreihe auf dem Prüfstand herum kommen.

Oft ist der Einbau eines neuen Motors tatsächlich die einfachste Variante... Und das ist oft schon ausreichende Bastelei!

Gruß,
Joris
#43838
Hallo Joris,
wie gesagt, ist die Zentraleinspritzung nur mal eine Überlegung, um den Spritverbrauch zu minimieren. Natürlich will ich noch einiges am bestehenden Zustand versuchen, um eine Benzineinsparung zu erreichen. In Forum www.GAZ69M.de unter Forum Titel Benzinverbrauch habe ich schon einige Anregungen erhalten, die ich aufgreifen werde. Bevor ich zur Zentral- einspritzung greife (für mich die letzte Möglichkeit), werde ich noch einige andere Sachen probieren. Die Einspritzung kann ich sowieso nicht alleine einbauen, da bin ich auf fachmännische Hilfe angewiesen. Ich wollte nur mal wissen, ob jemand dies bereits gemacht hat und mit welchem Erfolg.
Danke für Deinen Beitrag und Gruß
Helmut
#44110
Hallo Helmut,
frag doch einfach mahl bei der Firma Weber nach, die bauen schließlich schon seit etlichen Jahren sehr gute Vergaser und Einspritzanlagen für den Rennsport und andere.
Vileicht können die dir weiterhelfen.
Könnte ja sein das ein besserer Vergaser bereits etwas bringt.
Der Motor selber setzt dem ganzen natürlich grenzen.

Gruß
Christian
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