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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Das Forum rund um die Events der Unimog-Community.
#539823
Liebe Unimog-Freunde,

das derzeit beherrschende Thema der Schlagzeilen ist die Verbreitung des Corona-Virus. Natürlich weckt das Emotionen. Die dürfen aber nicht zur Panik werden, andererseits sollen die Meldungen noch wahrgenommen und geeignet auf sie reagiert werden. Überlegtes und sachlich begründetes Handeln ist angesagt.

Für Stammtische und sonstige Unimog-Veranstaltungen sollten sich die Organisatoren, aber auch die potentiellen Teilnehmer, überlegen ob das Ereignis stattfinden soll bzw. ob ohne großes Risiko teilgenommen werden kann.

Um eine entsprechende Risikobewertung machen zu können gibt es Hilfsmittel. Z. B. ist heute von der Stadt Offenburg folgende Tabelle herausgegeben worden.
https://www.offenburg.de/html/media/dl.html?i=46844
Dateianhänge:
Risikoanalyse_klein.jpg
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Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 12.03.2020, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
#539826
Liebe Unimog-Freunde,

solche praktischen Hilfen wären doch vom Staat oder vom Robert-Koch-Institut zu erwarten gewesen - oder gibt es die, sind nur gut versteckt? Stattdessen müssen sich Kommunen, Institutionen und Unternehmen die Arbeit machen und sich diese Dinge mühsam zusammenzimmern.

Währenddessen wird im Netz heftig diskutiert und sogar gestritten. Als gäbe es plötzlich Tausende von Seuchenexperten in Deutschland.

Die folgenden Verhaltensregeln hat die Stadt Mülheim/Ruhr plakativ dargestellt.
https://www.muelheim-ruhr.de/cms/fragen ... gienetipps
Dateianhänge:
Verhaltensregeln_klein.jpg
Verhaltensregeln_klein.jpg (96.59 KiB) 3791 mal betrachtet
#539831
Habe bis vorgestern tatsächlich noch die Nase gerümpft wie bescheuert die Menschheit ist, und wie Milliarden-Werte vernichtet werden wegen einer Grippe Epidemie.
Sehe die Sache inzwischen anders.

Die beste Abhandlung zum Thema die ich bis dato kenne...


Leider in Englisch (und schon wieder 2 Tage alt).

Macht euch selbst ein Bild.

Henning
#539841
Servus Christoph,

Danke für den proaktiven Beitrag.
Noch ein paar kleine - aber sicherlich nicht unwichtige Hinweise -

1.) Falls möglich (ja ich weiß es gibt nichts mehr) - Desinfektionsmittel mit viruzider Wirkung besorgen. Die "normalen" Desinfektionsmittel helfen nur bedingt, eigentlich gar nicht gegen Viren. Viren sind was Desinfektionsmittel anbelangt deutlich "härter im Nehmen" als Bakterien.
2.) Einwirkzeit beachten. Wird oft vergessen.
3.) Richtiges Händedesinfizieren - ist gar nicht so einfach, aber mal im Netzt Video anschauen. Hat nur bedingt was mit Händewaschen zu tun. Auch die Handoberfläche, zwischen den Fingern und vor allem unter den Fingernägeln desinfizieren. Geht, indem man in einer Hand eine kleine Mulde bildet, hier Desinfektionsmittel hineingibt und die Fingerspitzen darin hin- und herbewgt.
4.) Flächendesinfektionsmittel sinnvoll einsetzen, d.h. "drei Lappen Methode". Idealerweise, Lappen in drei Farben benutzen, dann Flächen mit Lappen eins, abwischen, mit Lappen zwei abwischen mit Lappen drei abwischen. Danach neue Lappen nehmen, sonst trägt man die Keime von Raum zu Raum. Sprühdesinfektion bringt deutlich schlechtere Ergebnisse, als Wischedesinfektion.
5.) Mundschutz einfacher OP-Schutz - ist was für die Seele, fürs Gemüt, richtig helfen tun die nicht. Es gibt Schutzmasken in drei Klasse, es hilft nur Nummer 3 gegen Viren und dann müssen die Masken auch gewechselt werden. Zur Zeit sind noch die Gummimasken mit seitlich aufschraubbaren Filtern verfügbar. Die klassischen Mundschutzmasken gibt es def. nicht mehr, obwohl wie verrückt daran gearbeitet wird.
Dies noch als kleiner Hinweis -

VG
Axel
#539858
Servus Axel,

... oder Hände in Bremsenreiniger tauchen, mit Druckluft abblasen und mit Kamillen-Handcreme rückfetten? Die Desinfektionsmittel sind ja ausverkauft.
#539860
Servus Christoph,

genau über das - Ersatzstoffe von Desinfektionsmittel - mache ich mir auch Gedanken. Das Problem bei den Viren ist die äußere Hülle. Die besteht aus Proteinen (Eiweißen) und darunter ist eine Lipid (Fett) Doppelschicht. Die Eiweißschicht ist das Hindernis, die Lipiddoppelschicht lässt sich relativ leicht mit Alkohol zerstören (Alkohol löst Fett). Bakterien sind hier (Hülle) einfacher aufgebaut, deshalb wirkt Alkohol sehr gut.

Bin mir nicht sicher aus was Bremsreiniger hergestellt wird, aber es darf halt keine Allergien auslösen, muss relativ hautverträglich sein. Wie Du richtig schreibst muss auf jeden Fall eine Nachfettung der Haut nach der Benutzung von so starken Mitteln stattfinden. Weil... durch Benutzung von aggressiven Substanzen (hochprozentiger Alkohol, säurehaltige Mittel, Laugen...) die Schutzschicht der Haut zerstört werden kann.
Schutzschicht ist einerseits die äußere Schicht der Haut (Epidermis), die Dermis (Lederhaut) und (!) der PH Wert der Haut von 4,7- 5,75 = leicht "sauer", d.h. in dem sauren Milieu werden die Keime aus der Luft die auf die Haut gelangen, abgetötet. Deshalb soll man sich ja auch nicht zu oft waschen, weil die Seife (Lauge) den Säuremantel der Haut angreifen. Laugen puffern Säuren ab. Anderseits zerstören die Laugen (Seife) auch Keime z.B. beim Händewaschen.

Wenn das passiert, Zerstörung der Haut-Schutz-Schicht und evtl. noch eine Zerstörung der oberen Hautschichten, haben die patogenen Keime freie Fahrt in Richtung Skelettmuskulatur.
Die Haut ist ein maßgeschneiderter "Tauchanzug" in dem "Meer" von Keimen die uns umgeben. Deshalb immer Haut nachfetten - ist total wichtig. Zur Not gehen auch Speiseöle oder Butter. Hauptsache Fett auf die Haut. Aber auch nichts benutzen, was diese Schutzschicht zerstört. Das wäre total ungut, deshalb mache ich bei dem Bremsenreiniger ein großes "?".
In den offiziellen Desinfektionsmitteln sind auch Rückfetter enthalten.

Ich habe heute mit meiner Tochter telefoniert (Ärztin auf einer kardiologischen Intensivstation) und sie hat genau das gesagt, was auch die offiziellen Stellen sagen...Händedesinfektion, Abstand halten, keinen Köperkontakt mit fremden Personen.
Aber woher nehmen wenn nicht vorhanden (Desinfektionsmittel)? Vorlauf von den Schnaps-Brennereien - die haben so um die 80% Alkoholanteil, oder tatsächlich Bremsenreiniger? Da traue ich mir keine Bewertung zu. Evtl. geht auch ganz einfaches Pril/Spülmittel - das löst auch Fett. Keine Ahnung - es bleibt spannend.

Wichtig ist, dass es zu keinem starken Anstieg der Fallzahlen kommt. Die Patienten müssen bei einer Infektion u.U. beatmet werden. Aber es gibt es nicht so viele Maschinen (Beatmungsmaschinen) in den Kliniken. Wenn sich das Geschehen über einen längeren Zeitraum hinzieht, kann man den Druck auf die Krankenhäuser verringern. Schau Dir mal die Zahlen in anderen Ländern an, die keine, oder nur sehr wenig Beatmungsmaschinen haben - hier liegt die Letalität so um die 20% allen Infizierten! Das will niemand. Ist eine ganz ungute Situation - aber die Verantwortlichen machen aus meiner Sicht genau das Richtige, keine Panik aufkommen lassen, Menschansammlungen möglichst minimieren, nicht in Risikogebiete fahren, Kontakt mit Menschen vermeiden, die aus Risikogebieten kommen.

Noch ein kleiner Hinweis...die Immunabwehr - Fresszellen - bestehen zu fast 100% aus Eiweißen.
Die für die Zerstörung von Viren wichtigen Antikörper werden von speziellen weißen Blutkörper hergestellt - sog. Plasmazellen. Die bestehen auch aus Eiweißen. Deshalb auf eine gute Eiweißzufuhr achten und generell auf eine gesunde Ernährung. Eiweiß bringt man meist nicht in Verbindung mit Immunabwehr, meist achtet man nur auf die Vitamine.

Meine Frau war heute beim Einkaufen und in den Lebensmittelmärkten sind die gleichen Bilder wie jeden Samstag...Familien mit Kindern und Eltern gut gelaunt beim Einkaufen. Super - so ganz hat man das System der Kontakt-Minimierung noch nicht verstanden. Da können die Kinder gleich in die Schulen gehen.

Übrigens - die Augen sind auch ein offenes Tor für Keime. Das wissen und beachten die Wenigsten.

Morgen bin ich als stellv. Wahlvorstand eingestzt, mal sehen... .

Passt auf Euch auf-

Grüße vom
Axel
Zuletzt geändert von amuell am 16.03.2020, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
#539892
Hallo Christoph,

die Idee
OPTI-MOG hat geschrieben:Servus Axel,

... oder Hände in Bremsenreiniger tauchen, mit Druckluft abblasen und mit Kamillen-Handcreme rückfetten? Die Desinfektionsmittel sind ja ausverkauft.
erinnert mich an einen kurzen UV-Kurs der BG am Ende meiner Lehre (1990). Hat ein KFZ'ler angeblich damals ne zeitlang gemacht (Hände mit Bremsenreiniger gewaschen), weil ihm seine Handwaschpaste ausgegangen war. Hat ihm dann nach deren Schilderung nach der Hand/Haut über's Blut das Hirn "entfettet" - Dauerschaden!

mfG
Axel
#539983
OPTI-MOG hat geschrieben:Servus Axel,

... oder Hände in Bremsenreiniger tauchen, mit Druckluft abblasen und mit Kamillen-Handcreme rückfetten? Die Desinfektionsmittel sind ja ausverkauft.
Ein befreundeter Chemie-Doktorand hat sich im letzten Jahr mal eine Bremsenreiniger-Dose in meiner Werkstatt näher angesehen. Bei der Zutatenliste kam er ins Staunen. Wenn die im Labor mit lediglich einem der darin vorhandenen Stoffe zu tun haben, läuft ohne Absaugung, Handschuhe sowie Vollschutzmaske überhaupt nichts. Und auf der Zutatenliste standen ungefähr zehn Stoffe dieser Kategorie.
Er sagte nur "das, was wir über die Kanzerogenität (Krebsgefährdung) dieser Stoffe gelernt haben, verrate ich dir mal lieber nicht, du würdest das Zeug nie wieder auch nur in einem geschlossenen Raum nutzen - geschweige denn Sprühnebel abbekommen wollen".
Auch war ihm dann sofort klar, warum wir Oldtimerfreaks alle einen Knall haben, wer sich freiwillig diesen Dämpfen aussetzt...

Bremsenreiniger halte ich daher für so ziemlich die untauglichste Idee der Desinfektion. Die Pest mit der Cholera bekämpfen bringt wenig.

Mfg
Fabian
#539984
Hallo Fabian,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Dann war das wohl ein falsches Stichwort von mir.

Inhaltsstoffe der meisten Desinfektionsmittel sind Ethanol, Propanol und Isopropylalkohol in Konzentrationen von mehr als 50%. Also auch Brennspiritus könnte ein geeignetes Ersatzmittel sein. Oder Friesengeist :wink:
#539987
Hallo Christoph,
hallo Axel (Amuell),

und warum nicht das nehmen was von offiziellen Virologenseite fürs Händewaschen empfohlen wird, nämlich normale Seife.
Und die Desinfektionsmittel nur da nutzen wo sie auch wirklich gebraucht werden und nützen.

Kennen diese Virologen sich nicht aus?
#539989
Hallo Jürgen,

natürlich Hände mit fließendem Wasser und Seife waschen, wenn ein hygienisches Waschbecken da ist. Doch unterwegs ist das manchmal nicht gegeben.
#540019
Servus Jürgen,

ja, Seife ist auf jeden Fall auch geeignet, da dadurch die Hände mit einer leichten Lauge abgewaschen werden. Das hilft um den sog. "Keimdruck" zu minimieren. Deshalb auch der Hinweis von mir, falls alle Stricke reißen... Geschirrspülmittel.
Falls es gaaanz "dick" kommt, gibt es noch ander Möglichkeiten z.B. Wasserstoffperoxid, wird auch zur Wunddesinfektion eingesetzt - hier aber unbedingt in der Apotheke nachfragen welche Verdünnung geeignet ist!
Dr. Semmelweis (erster Hygieniker Europas) hat sich die Hände vor den Geburten die er begleitet hat, mit Chlorwasser gewaschen, auch das geht. Aber auch hier undbedingt die Verdünnung beachten!
Händewaschen mit Seife ist aber nicht verkehrt, das hat so auch niemand geschrieben. Es ging um Ersatzstoffe (Alternative) für nicht mehr vorhandene Desinfektionsmittel. Sonst nix -
Am besten das machen und beachten was die Behörden sagen. Die geben zur Zeit nur das weiter was Hygieniker und Fachleute miteinander festlegen.

Viele Grüße
bleibt gesund
Axel
#540035
Wenn ich kein geeignetes Desinfektions/ Reinigungsmittel habe, greife ich zu einem alten Hausmittel meiner Großmutter.

zwei Teile Spiritus, einen Teil Flüssigseife oder Spülmittel und 6 Teile Wasser. Das Ganze kommt in eine Sprühflasche und fertig ist die Laube. Das geht auch zur Flächendesinfektion.

Spiritus zu Reinigungszwecken bekommt man in jedem Drogerie oder Supermarkt.

Ob man das sofür sich anwendet, muß jeder für sich entscheiden.
Haftung für die Wirksamkeit übernehme ich aber nicht! :lol:

Rolf

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