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Restaurierung U 411, ZF- Lenkgetriebe
Verfasst: 24.03.2025, 18:27
von Bernd.Nik
Hallo Zusammen!
Nachdem das Fahrgestell wieder auf den Rädern steht und das Getriebe eingebaut worden ist (Bilder folgen im ursprünglichen Post), werden wir uns nun um die Lenkung und den Motor kümmern. Doch zuerst zur Lenkung. Vor einigen Jahren konnte ich ein ZF- Lenkgetriebe ergattern, was wir nun anstelle der Fulmina Lenkung einbauen wollen. Hierzu haben wir die folgenden Fragen:
- Wir haben ein YouTube Video über die Instandsetzung eines ZF- Lenkgetriebes und eine Explosionszeichnung im Ersatzteilkatalog von einem frühen U 421 gefunden; ist die Lenkung für den 411 bis auf das verbaute Lenkrohr vom Aufbau identisch?
- Lassen sich die Dichtringe ohne die komplette Lenkung zu demontieren austauschen?
- Hat jemand vielleicht eine passende Explosionszeichnung oder eine Schnittdarstellung?
- Wie lässt sich das Lenkrohr abbauen? Hat es ein Gewinde?
- Im oberen Bereich wo das Lenkrad angebaut wird (rote Markierung), ist ein gewisses radiales Spiel bemerkbar, sitzt dort ein Lager?
Beste Grüße
Bernd und Oskar
Re: Restaurierung U 411, ZF- Lenkgetriebe
Verfasst: 25.03.2025, 12:41
von benz
Hallo,
ob die Lenkung vom 411 zum 421 identisch ist, kann man mit den Ersatzteilnummern aus den Ersatzteilkatalogen oder dem EPC abgleichen.
Eine Reparaturanleitung gibt es bestimmt im WHB zum 421, denn im WHB des 403/406 ist sie auch enthalten.
Welche Dichtringe sollen ohne Zerlegung getauscht werden? Bilder?
Re: Restaurierung U 411, ZF- Lenkgetriebe
Verfasst: 25.03.2025, 19:47
von Bernd.Nik
Hallo Benz!
Die Ersatzteilnummern der beiden Lenkgetriebe sind nicht identisch, wir vermuten aber, dass der innere Aufbau der Getriebe gleich ist und das der Unterschied darin besteht, dass die Lenkung für den U 411 mit und für den U 421 ohne fest montiertes "Lenkrohr" ausgeführt ist. Einen EPC Zugang haben wir im Moment noch nicht, haben aber einen TIS Zugang beantragt.
Eine Dichtung befindet sich am Wellenende, wo der Lenkstockhebel aufgeschoben wird, die zweite am Ausgang für die Lenkwelle (siehe grüne Markierungen). Um die zweite Dichtung wechseln zu können, muss jedoch erst das Lenkrohr demontiert werden (???).
Beste Grüß
Bernd und Oskar
Re: Restaurierung U 411, ZF- Lenkgetriebe
Verfasst: 25.03.2025, 20:11
von tomtom411
Hallo Bernd und Oskar,
das Rohr an der 411er Lenkung ist nicht demontierbar, es ist fest eingepresst. Die Lenkung im 411 hat ja keine weitere Befestigung in der Kabine, das ist beim 421 anders, deshalb gibt es dort auch das Kreuzgelenk direkt am Lenkungskopf.
Um den Wedi im Ausgang zu wechseln musst Du die Lenkung zerlegen: Mit einem stabilen 3Arm-Abzieher den Lenkhebel entfernen, vorher die Stellung markieren. Dann die M8 Schrauben am Lenkungskopf lösen um dann mit der mittleren Einstellschraube die innere Lenkwelle herausschrauben.
Viel Erfolg und Gruß aus Hamburg
Thomas
Re: Restaurierung U 411, ZF- Lenkgetriebe
Verfasst: 25.03.2025, 20:20
von Bernd.Nik
Hallo Thomas!
Erst einmal besten Dank für die Antwort. Kannst Du auch etwas zu dem radialen Spiel am oberen Ende des Lenkrohrs sagen? Sitzt dort auch ein Lager, kann man es evetuell austauschen? Ich denke wir werden uns die Anleitung noch einmal genau anschauen und sie dann zerlegen.
Beste Grüße
Bernd und Oskar
Re: Restaurierung U 411, ZF- Lenkgetriebe
Verfasst: 26.03.2025, 19:26
von benz
Hallo zusammen,
an allen Lenkgetrieben dieser Bauart, an denen ich schon den WeDiRi der Ausgangswelle getauscht habe, ist das eher einfach. Dass der Lenkstockhebel dazu vorher demontiert werden muss sollte klar sein.
Dann noch den Sicherungsring aus dem Gehäuse entfernen und den WeDiRi ziehen.
Was die beiden unterschiedlichen LGs angeht, da dürftet ihr ein Problem bekommen. Denn in D ist es so dass man nicht einfach ein LG von Fahrzeug X auf Fahrzeug Y umsetzen darf. Auch wenn es passen würde!
Das gibt spätestens beim TÜV Probleme, wenn sich der Prüfer nur minimal mit Unimog auskennt. Auf jeden Fall verliert das Fahrzeug dadurch seine ABE.
Das wurde in den 90ern gern beim BMW E30 gemacht, hier passt das LG vom BMW E36 rein. Es sieht nur leicht anders aus, hat aber von Anschlag zu Anschlag 1 Umdrehung weniger am Lenkrad. D. h. der Prüfer musste gar nicht unter das Auto wenn er diesen Unterschied kannte, um die Plakette zu verweigern.