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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#65299
Wer kann helfen:
Was muss ich beachten, wenn ich von 12.5 auf 14.5 bzw. 405er Michelin wechseln möchte,
...wie verändert sich der Abrollradius?
...muß an der Lenkeinstellung etwas geändert werden?
...muß die Lenkstange verändert werden?
...werden Zwischenscheiben zw. Felgen und Achse benötigt?
...welche Einschränkungen bringt ein Wechsel auf breitere Reifen mit sich?
Viele Grüße, Dirk
#65335
Hallo,

der Abrollumfang ist etwa 7% größer. Der Lenkanschlag muß begrenzt werden, dass die Reifen freigängig sind. Die Achsgeometrie bleibt wie sie ist, wenn die Originalfelgen 11x20 verwendet werden. Je nach TÜV muß der Tacho angeglichen werden.
Technisch ist zu Bedenken, dass die Masse des Rades und dadurch die Belastung der Vorgelege, der Spurstangen, des Lenkgetriebes und der Achsschenkel deutlich größer wird. Ich würde es nur am G- Antriebsstrang machen.
Der TÜV verlangt in der Regel eine schriftliche Freigabe von DC, die mit ¤ 70,- +MwSt zu Buche schlägt.
Für den G- Antriebsstrang gibt es die Freigabe ohne Probleme, für den F- Antriebsstrang weiß ich es nicht.

Gruß

Franz
Zuletzt geändert von unimurr am 31.05.2005, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
#65388
Hallo Franz,
zunächst erst mal vielen Dank für die Antwort. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie (oder auch jeder andere Unimog-Kenner) mir noch einige Ausdrücke erklären könnte(n), z.B.

...was ist der Abrollumfang?
...wie lässt sich der Lenkanschlag begrenzen?
...was ist ein G-/F- Antriebsstrang?

Ich habe Felgen der Größe 11x20
Viele Grüße,
Dirk
#65403
Hallo Dirk,

1.) der Abrollumfang ist der Umfang des Reifens. Je größer der Umfang des Reifens bei gleicher Drehzahl an der Achsmitte, desdo schneller läuft der Unimog. In diesem Fall 7% schneller.
2.) Am Achsgehäuse links und rechst, wo die Gelenkwellen das Achsgehäuse verlassen, ist eine Anschlagschraube, die dem Lenkeinschlag der Achsschenkelplatte zum Achsgehäuse begrenzt. diese muss so eingestellt werden, dass das Rad bei volleinschlag nirgends schleift.
3.) Ab 1972, glaube ich, wurde der Antriebsstrang deutlich verstärkt. Er wird intern mit G- Antriebsstrang bezeichnet. Vor Allem das Getriebe die Achs- und Schubrohre, die Lenk- und Spurstange, der Achsantrieb und noch Einiges mehr.
4.) Wenn Du anfängst, den Unimog technisch zu verändern, ist es sinnvoll, bei Buch&Bild Dir ein Werkstatthandbuch zu kaufen. Da ist eine Fülle von Wissen nachzulesen und Du fällst dem Forum nicht mit "Basiswissensfragen" zur Last , sondern kannst dich auf echte Insider- Fragen beschränken. (Unimurr- Dauerkritik: selbst ist der Mogler. erst mal selber in Wissen investieren und nicht den bequemen Weg mit Pipifax- Fragen dem Forum zur Last fallen. Persönliche Meinung von Unimurr 8) )

Gruß

Franz
#65405
Der Abroll-Umfang ist die Strecke, die das Rad bei einer Umdrehung zurücklegt, durch die Abplattung infolge der Belastung ist sie etwas geringer wie der Außenumfang des Rades.
Der Lenkanschlag wird mit einer Schraube am Achsschenkel eingestellt, schraube rausdrehen bedeutet weniger Radeinschlagwinkel. Diese einstellung ist rechts und links jeweils vorzunehmen.
Im der Baureihe 403/406 wurden zeitabhängig unterschiedliche Getriebe und achsvarianten verbaut, füher F-Variante und bis zum Schluß G-Variante

Bild

F-Getriebe

Bild

G-Getriebe
#65414
Ich habe genau diese Umrüstung letzte Woche an meinem 403 von 1972 vorgenommen und 4 Michelin 405/70 R 20 auf serienmässige 11x20 ( nicht 10x20 ) Felgen montiert. Lenkeinschlagbegrenzung musste nicht verstellt werden, wäre aber auch kein Problem gewesen. Der vergrösserte Abrollumfang und insgesamt wesentlich erhöhte Rollwiderstand gegenüber den 12,5 ern macht dem 403 auf der Strasse schon ernsthaft zu schaffen und deshalb bin ich froh, dass ich die Umrüstung mit einem zweiten Felgensatz gemacht habe und wieder zurückbauen kann, wenn ich hauptsächlich Strasse fahre. Traktion ist absolut super und Laufruhe ebenfalls. Wenn die 14,5 er schon eingetragen sind, macht der TÜV die Eintragung meist ohne die DC Freigabe da die Reifen den Hinweis tragen: may replace 14,5 R 20 (= kann 14,5 R20 ersetzen). Optisch reizvolle Umrüstung mit Vorteilen bei Grünlandeinsatz aber auf der Strasse mit hohem Leistungsverlust.
Gruss
e.a.
Dateianhänge:
der 403 mit den 405 ern
der 403 mit den 405 ern
reifen1.jpg (91.55 KiB) 5426 mal betrachtet
#65420
Hallo

Ich hatte auf meinem vorigen Mog (U424 reine Zugmaschine) 14,5-20 und fahre auf meinem jetzigen U1200Agrar 405/70- 20. Von der Traktion und der Bodenschonung sind die breiten Reifen im Grünlandeinsatz eigentlich unverzichtbar. Was mich aber stört ist die höhere Kraft zum lenken beim Rangieren und die 405er sind zum Schneepflug fahren echt mau. Haben mich diesen Winter fast zur Verzweiflung gebracht, man kriegt halt auch schlecht günstige Ketten für die Schlappen.
Deswegen werd ich wenn die 405er niedergeschliffen sind 14,5- 20 oder 12,5-20 (billige) auf diesen Felgensatz ziehen und einen zweiten Satz Felgen mit 405ern oder 425ern Reifen besorgen.

Gruß Tilmann
#65423
Die 405er schauen wirklich super aus. Ich bin auch am überlegen mir solche zu besorgen.
Nur der hohe Kraftaufwand beim rangieren und die hohe Beanspruchung beim Straßenfahren machen mir sorgen.

Wenn ich durch Zufall einen günstigen Satz bekommen sollte, würde ich sie vor allem für den Wald aufziehen, da ist im Gelände schon mal ordentlich Traktion gefordert.

Grüße
Bene
#65447
Hallo zusammen,
na dann möchte ich das Reifenkarussell mal mit drehen.
Hat jemand von euch auch Erfahrungen mit Michelin XM 27/47
in der Größe 375/75 R20 :?:
Zur Zeit fahre ich Conti MIL 12.5 R 20 . Die Reifen sind auf der Straße
und im Gelände eigendlich sehr gut ,aber wenn es etwas schlammiger
wir fehlt der richtige Biß. :wink:
An 405 hatte ich auch schon gedacht ,aber die Belastung für den
Antriebsstrang hat mich noch zurückgehalten.

Gruß Hubertus
#65450
Vielen Dank für die vielen Antworten, viele Für und Widers! Erfordert noch einiges an Überlegung! Wenn die 405er nur nicht so toll aussehen würden.

...ihr redet von Belastung für den Antriebsstrang, wie drückt sich das aus?
Ist durch größere Belastung ein höherer Verschleiß gegeben?

...dann redet ihr von 14,5 anstelle von 405/70R20, ist das nicht dieselbe Größe, nur die neuere Bezeichnung.

...warum 375/75R20, werden von Michelin XM keine 385/70R20 angeboten? Ist 375/75R20 die nächst kleinere Größe?
#65483
Hallo Zusammen

Jetzt habe ich aber doch auch mal eine Frage zu dem Thema.
Mein MOG ist von 69 kann ich jetzt ohne bedenken die 405/70/ R20 Reifen aufziehen oder nicht ich brauche sie hauptsächlich im Gelände weil ich zu viele Steigungen bei gedem Wetter fahren muß und mit meinem Sraßenprofil schlechte Karten habe.

Gruß an alle Daniel
#65501
Hallo Daniel,

egal, was du aufziehst, es muß im Fahrzeugschein stehen. Gleiche Durchmesser oder sonstige Ähnlichkeiten zu den im Fahrzeugschein stehenden Reifen reicht nicht. Sonst bittet dich der "Trachtenverein" bei der nächsten Kontrolle zur Kasse.
Ich würde anregen, dass alle, die eine Unbedenklichkeitsbescheinigung haben, diese als PDF ins Forum stellen. Ich denke, dass den meisten TÜV- Prüfern das reicht.

Hallo Mods, gibt es da rechtliche Hürden?

Ich habe die Freigabe von DC für 12,5R20, 14,5R20, 335/80R20, 365/80R20, 375/70R20 und 375/75R20 auf Felge 11x20.
Der 405/70 war, glaube ich auch dabei, das kann ich aber gerade nicht nachprüfen in der Arbeit. :wink:
Meine Freigaben sind allerdings für den 416.
...ihr redet von Belastung für den Antriebsstrang, wie drückt sich das aus?
Ist durch größere Belastung ein höherer Verschleiß gegeben?
Wenn eine größere Masse an der Achse zerrt, verschleißt sie schneller.
Wenn Du zu dick wirst, verschleißen Deine Gelenke auch schneller. :wink:


Gruß

Franz

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