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Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#578205
Guten Tag liebe Unimogfreunde,
habe zwar keinen Unimog aber den im Betreff genannten Motor, der als Schiffsdiesel schon viele Sommer ohne Beanstandungen läuft (im letzten Sommer mit GTL-Kraftstoff). Mit der Ausnahme, daß er manchmal nicht anspringen will. Ich habe festgestellt, daß der Grund dafür in der Kraftstoffversorgung der Einspritzpumpe liegt, denn nach sorgfältigem Entlüften des Systems springt er immer wieder an. Dieses ist höchst ärgerlich, wenn man z.B. aus einer Schleuse ausfahren will und hinter einem die anderen Boote warten!
Den Grund sehe ich darin, daß der Dieseltank deutlich tiefer liegt als die EP und irgenwo Luft angesaugt wird (die mechanische Dieselpumpe an der Einspritzpumpe ist bereits ausgetauscht worden). Meine Frage jetzt:
Kann ich die mechanische Dieselpumpe gegen eine elektrische 12V-Pumpe mit einem Druck von ca. 0,2 bar ersetzen?
Hat jemand Erfahrung mit einem solchen Umbau?
Mit besten Grüßen von Gordi
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Diesellaufplan.jpg
Diesellaufplan.jpg (476.07 KiB) 551 mal betrachtet
#578207
Hallo Gordi
eine elektrische Förderpumpe ist durchaus möglich. Das wichtigste Kriterium ist die Durchflussmenge bei Maximaldruck, allerdings sind 0,2 bar etwas wenig.
Nächste Frage, welches Versorgungssystem ist verbaut. Es gibt das alte System mit der Drosselüberlaufbohrung auf dem Spritfilter und das neuere mit dem Vordruckventil auf der Einspritzpumpe.
Eine Fehler durch eine zweifelhafte Reparatur zu überdecken ist schlicht gesagt Murks. Wenn der Kraftstoff schon bei einer kurzen Pause während der Schleusung absinkt, muss der Fehler schon gravierend sein.
Gordi hat geschrieben:Den Grund sehe ich darin, daß der Dieseltank deutlich tiefer liegt als die EP und irgenwo Luft angesaugt wird (die mechanische Dieselpumpe an der Einspritzpumpe ist bereits ausgetauscht worden).
wie sieht es mit dem Rücklauf aus, wenn dort eine Leckage vorliegt, kann das die gleiche Auswirkung haben.
Aber was ist wenn das System plötzlich ganz ausfällt. Motorstillstand z.B. auf dem Rhein, Mosel etc zwischen der Berufsschifffart ist nicht lustig. Du kannst mit der Dschunke ja nicht mal eben schnells ans Ufer anhalten.
#578270
Lieber Helmut,
vielen Dank für Ihre schnelle und sachkundige Antwort. Mein Hinweis auf einen Ausfall des Schiffsantriebes in der Schleuse war mißverständlich und nur als Hinweis darauf gedacht, wie dringend mir das Problem ist. Bisher hatte der OM352 die Schwierigkeiten beim Anspringen nur nach längerem Stillstand.
Die Rücklaufleitungen sind Polyethylen-Leitungen und dicht. Wo die Druckhaltung im Versorgungssystem liegt , kann ich im Augenblick nicht sagen, werde es aber beim nächsten Besuch beim Schiff im Winterlager in Holland prüfen (Ich lebe in Niedersachsen).
Ich stimme Ihnen zu, daß die von mir ins Auge gefaßte Pumpe mit einem Druck von +-0,2 bar zu niedrig ist, wenn der Dieseltankstand bis zu 30 cm unter der Pumpe liegt. Glauben Sie, daß eine selbstansaugende Bosch-Pumpe (0 580 464 103) mit einem Volumenstrom von 155 l/h und einem Druck 1,5 bar geeignet wäre? Auf welchen Druck ist das Überstömventil eingestellt?
Mit besten Grüßen von Gordi
#578284
Hallo Gordi
dein Grafik vom Kraftstoffsystem ist systematisch falsch.
Die Anordnung ist
Tank-> Vorfilter -> Förderpumpe -> Hauptfilter -> Einspritzpumpe -> Einspritzdüsen -> Leckölleitung -> Rücklauf.
Diesel  System.jpg
Diesel System.jpg (30.31 KiB) 158 mal betrachtet
Der Rücklauf ist von 6 nach 7 verlegt worden, um die Einspritzpumpe mit der Mehrförderung durch die Förderpumpe zu kühlen und zu spülen. Damit ist auch eine Entlüftung in Stoppstellung mit dem Anlasser ohne Öffnen von Entlüfterschrauben oder Ventilen möglich.
Der Vorfilter kann auch gegen einen Wasserabscheider ( Separfilter ) ersetzt werden. Er darf aber keinen großen Saugwiderstand besitzen. Der Racorfilter ist wegen dem Filterwiderstand als Hauptfilter vorgesehen.
#578301
Lieber Helmut, ja, mein schematischer Diesellaufplan ist unvollständig insofern als der Rücklauf des Lecköls von den Einspritzdüsen nicht eingetragen war, was ich nachgeholt habe. Ich werde den Verlauf der Kraftstoffleitungen beim nächsten Besuch beim Schiff in Friesland kontrollieren und mich dann ev. nochmals bei Ihnen melden.
Für die Umbau-Überlegungen interessieren mich die Antworten auf die schon in der vorherigen Nachricht gestellten Fragen; ob Sie so freundlich wären und mir dazu Ihre Erfahrungen mitteilen würden:
- Welchen Vordruck sollte eine elektrische Dieselpumpe für den OM 352 haben?
- Wäre eine selbstansaugende Bosch-12 V -Pumpe (0 580 464 103) mit einem Volumenstrom von 155 l/h und einem Druck 1,5 bar geeignet?
Mit besten Grüßen von Gordi
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