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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#576991
Hallo Leute,

ich versuche mal wieder, was zum OM636 zu lernen.

Ich habe da einen Motorblock liegen, der an den oberen Rändern der Laufbuchsen innen einen deutlich fühlbaren Rand haben. Das ist kein Dreck oder Ölkohle oder Verbrennungsrückstände, da metallisch glänzend. Es waren Kolben in Standartmaß (Nüral, 74,9x nach Aufdruck) eingebaut. Ich muss noch mal versuchen, das zu fotografieren, klappt irgendwie nicht so gut... Leider habe ich keine entsprechenden Meßmittel um das genauer zu spezifizieren.
War das so serienmäßig oder bedeutet das, dass die Laufflächen wo die Kolbenringe anliegen, so weit "runtergeritten" sind? Gegen Verschleiß spricht für mich, dass das bei allen 4 Zylindern gleich und auch über den gesamten Durchmesser der Zylinderbohrung gleich ist und am unteren Ende der Laufflächen kein Rand ist. Aber solche Ränder habe ich sonst auch bei anderen Blöcken noch nie gesehen.

Gruß Stephan
#576997
Hallo Stephan,

Das sind Verschleissspuren in der Lauffläche. Entstanden durch die Reibung der Kolbenringe.
Der Motorblock muß auf das nächst mögliche Übergrößenmaß aufgebohrt werden.

Gruß
Jochen
#577000
Hallo Stephan

dieser Verschleiß tritt früher oder später immer auf, bei allen Kolbenmotoren mehr oder weniger stark.
Die Frage ist halt, wie weit ist das bei dir fortgeschritten bzw ist das noch tolerierbar.
Wie ist denn das Laufbild?
#577003
Hallo,

so, ich habe dann heute mal versucht, mit meinen bescheidenen Mitteln (ein gelaufener Kobenring und eine Fühlerlehre zum Ermitteln des Ringspaltes) einen relativen Durchmesser zu ermitteln. Demnach ist der Absatz = Abtrag an der Zylinderwand ca 0,21mm bei 12mm von Block-Oberkante, (Ringspalt +1,3 /pi/2). Das verläuft sich auf 0 bei ca. 65mm von Blockoberkante.
Laufbild ist da keines mehr, lediglich "Plaque" von Dreck und langer Standzeit und festen Kolbenringen...

Ich denke, der Block wandert in den Schrott. :cry: ich will da nicht mehrere tausend EUR in eine Aufarbeitung investieren.
#577014
Hallo Stephan
die Frage ist erstmal, hoch ist die erreichbare Kompression zur Zeit, welches Maß hat der Motor zur Zeit. Brauchbare Motorblöcke zum Aufarbeiten werden immer weniger, Aufbohren auf 1. oder 2.Übergröße ist ja kein Hexenwerk. Eben weil schon viele aufarbeitungsbare Motoren wegen billigerem Angebot entsorgt wurden, müssen viele Blöcke heute schon häufig mit Laufbuchsen aufgearbeitet werden.
Mogler123 hat geschrieben:. Wenn du ih nicht mehr willst biete ihn doch zum verschenken an.
Irgendjemand wird ihn schon abholen.
würde ich auch so vorschlagen.
.
#577021
Aaalsooo:

als ich das letzte mal eine Block verschenken wollte (vor ca 1,5 Jahren), hat sich jemand lediglich die Nockenwelle geholt. den Rest wollte keiner. :?
als ich den Schrotti angerufen habe, war nach zwei Stunden wieder Platz in der Werkstatt.

Der Block hat Originalmaß 75mm, Kolben 74,96, gleichmäßig 12-13 bar Kompression
ich fürchte aber, mit Aufbohren ist es nicht getan. Lagerschalen sind teilweise bis aufs Kupfer runter, Kurbelwelle unbekannt. Kolbenringe mit über 2mm Ringspalt oder fest oder gebrochen,... müssen ja eh neu bei Übermaßkolben. Düsen, Vorkammern, ESP habe ich noch nicht gecheckt. Ventile sind deutlich eingelaufen,
na ja, muss man sich halt leisten können und wollen. Ich muss erstmal einen neuen Heizkessel kaufen :(

habt ihr eine Hausnummer, was Bohren und Hohnen kostet? Nur mal so aus Interesse. Meine letzte Anfrage liegt 15 Jahre zurück.

Gruß Stephan
#577057
da scheint die Inflation an den Motorenbauern vorbei gegangen zu sein. Vor fast 20 jahren wollte eine ortsnahe Fachfirma schon 4,5k€ haben inkl. Einspritzpumpe überholen.

Ich glaube, ich lasse den Block jetzt Bohren und Hohnen (für rund 400€) und wenn wieder mehr Geld für Hobby da ist, geht es die nächsten Schritte...
#577143
Guten Tag Stefan,
....in deinem Einführungsbeitrag erwähnst du Laufbuchsen. Gab es auch Motoren mit Laufbuchsen beim OM 636? oder meintest du damit die gebohrten Zylinderlaufbahnen im Block? Will pardu keine Kümmelspalterei um die Wortfindung machen aber für mich ist der OM 636 erst mit Erwerb des ersten Mog 1993 ins Leben getreten und mir ist auch nicht bekannt das Laufbuchsen, also "Nasse Büchsen"bei Fachsimpeleien je ein Thema waren.
Macht mich bitte schlau!
mfG
#577144
Hallo Heinz,

Es gibt für extreme Reparaturfälle am OM636 Laufbuchsen zum einziehen in den übergroß gebohrten Block.
Keine "nassen" Laufbuchsen die von Kühlwasser umspült werden.
Screenshot_20240908_133701_Samsung Internet.jpg
Screenshot_20240908_133701_Samsung Internet.jpg (172.13 KiB) 1731 mal betrachtet
Gruß
Jochen

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