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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

:sunglasses: 100 %
#576230
Guten Abend zusammen,

Bei mir steht die Beschaffung mindestens zweier neuer Reifen an.
Da ich aktuell keine Ersatzreifen besitze (und mir aufgrund der stärkeren Bolzen mit Tellermuttern auch im Bedarfsfall keine im Bekanntenkreis leihen kann) habe ich mir zwei gebrauchte 6-Loch-Felgen in 11x20 Super (Teilenummer 4244010801) besorgt. Neuwertig war leider nichts zu bekommen- oder nur deutlich schwerere mit 437er-Teilenummer.
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20240610_191421.jpg (1.62 MiB) 3837 mal betrachtet
Nun würde ich die Felgen vor der Montage der Reifen gerne entrosten und neu lackieren.

Ich habe das Sandstrahlen in 4 Betrieben angefragt: #1 bietet es nicht mehr an, #2 nicht für privat. #3 hätte gerne 50€ netto pro Felge, #4 kann mir vorab keinen Preis nennen sondern berechnet nach Aufwand (antwortet aber schon mal sehr freundlich im Vergleichzu #3).
Hat jemand Erfahrung mit den Preisen fürs Sandstrahlen? Gibt es Alternativen? Winkelschleifer und Zopfbürste oder Nadelentroster?

Frage Nummer 2: gibt es gute Lack-Empfehlungen (Rostschutz, Grundierung, Lack, ...)?
Ich hab irgendwann zu Golf 3-Zeiten mal einen Satz 13"-Stahlfelgen abgeschliffen und grundiert. Das war aber ein anderes Kaliber und der Erfolg mäßig (Orangenhaut im Lack). :roll: Muss aber auch hier nicht wie Fabrikeneu aussehen, ist schließlich ein Nutzfahrzeug- darf aber trotzdem ordentlich werden.

Von daher würde ich mich über eure Hilfe freuen!

Viele Grüße!!
Rolf
#576233
Hallo Rolf
es gibt auch die Methode durch chemisch/elektrolythisch zu entrosten. Es muss nur ein ausreichen großes Gefäß vorhanden sein.
Sandstrahlen und Ndelentroster sind im Bereich der Schulter und Verwendung von Schlauchlosen Reifen kritisch .
#576234
Hallo Rolf
Ich würde die Felgen, wenn die nicht zu stark angerostet sind mit Flex und Zopfbürste reinigen und in entrosten .
Dann mit Fertan behandeln und am nächsten Tag abwaschen. Dann EP Lack zum sperren und anschließend nass nass den Grundierfüller auftragen .
Nach dem abtrocknen kommt dann halt noch deine Wunschfarbe.
So würde ich das machen und ich wäre mir sehr sicher, dass es LANGE gut aussehen wird und der Rost nicht wieder durchkommt.
Das ist allerdings sehr aufwändig und leider nichts für ungeübte Hände.
Ich weiß nicht, inwieweit du dir das zutraust aber so kannst du auf jeden Fall ne Menge Geld sparen und du weißt das ist vernünftig gemacht ist.
Die Alternative wäre Sandstrahlen und Pulverbeschichten.
Das kann auch sehr gut werden und lange halten, wenn es gut gemacht ist.
Grüße Jürgen
#576235
Hallo Rolf,
ich habe das selbe Thema (allerdings "nur" 406er Felgen) hinter mir.
Ich habe die Felgen strahlen lassen, alles andere war mir zu aufwendig
(die Methode mit Zopfbürste funktioniert nur bedingt, macht aber viel Dreck und kostet richtig Zeit).
Strahlen hat pro Felge 40€ gekostet.
Vor dem Strahlen habe ich die Felgen sauber geputzt,
Schmutz, Öl, Dreck usw. war also nicht mehr auf den Felgen.

Wichtig ist, dass die Felgen nach dem Strahlen nicht lange rumstehen sondern umgehend zumindest grundiert werden.
Das hat ein befreundeter Lackierer für mich gemacht.
Er nutze eine 2K Epoxy Grudierung, dann einen Adler 2K Polyurethanlack.

Meine Empfehlung:
Mach es jetzt gleich richtig, die Felgen werden einige Jahre in deinem Besitz sein.
Was nützt es jetzt 100€ zu sparen und dich die nächsten 10 Jahre ärgern weil der Lack nicht schön ist....

Grüße
Thomas
#576656
Hallo zusammen,

hat jemand von euch Erfahrung mit den Mipa-Lacken?

Ich hab einen zweischichtigen Aufbau aus der Grundierung Mipa EP 100-20 (eine 2K-Zinphosphat-Epoxidharz-Grundierung) und dem Decklack Mipa PU 250-xx (2K-Polyurethan-Acryllack) empfohlen bekommen.
Alternativ zum Decklack oder auch im alleinigen Einsatz würde wohl auch der Chassislack mit aktivem Korrosionsschutz PU 265-70 gehen (2K-Polyurethan-HS-Chassislack mit Zinkphosphat, dickschichtig applizierbar).
Hat die schonmal jemand in Verwendung gehabt?

Was wäre denn der "richtige" Glanzgrad für die Felgen? Die Spanne geht beim Decklack PU 250-xx von "-10: matt", über "-30: seidenmatt", "-50: halbglänzend" bis "-70 seidenglänzend" und "-90: glänzend"

Schönen Sonntag noch!!
#576671
Hallo Rolf
Ich habe zwar nur mit den Kfz Lacken von Mipa Lackiert . Aber durfte auch schon in Holland In einem Workshop mit den LKW Lacken spielen.
Ich würde sagen, die Qualität ist gut und man kann sie sehr gut verarbeiten.
Den Glanz Grad würde ich persönlich in glänzend nehmen,. Aber das hängt auch davon ab, wie gut die Oberfläche ist. Ist die Oberfläche besonders glatt und gerade dann kann sie Hoch glänzend sein. Es kommt halt drauf an, wie viel Mühe du dir bei den Vorarbeiten gibst.
Ist der Untergrund schlecht und uneben dann lieber ein Matt Lack.
Grüße Jürgen
#576688
Hallo Jürgen,

Vielen Dank für deine Antwort, das klingt doch gut!
Kannst du zufällig einen Härter empfehlen? Lieber was mit kürzerer oder längerer Trockenzeit? Mipa gibt im Datenblatt verschiedene an.
(216.64 KiB) 60-mal heruntergeladen
Die Felgen sollten im Laufe der nächsten Woche vom Sandstrahlen zurück kommen, mal schauen wie sie aussehen.
#576692
Rolf21 hat geschrieben: 04.08.2024, 14:09 (...) Decklack Mipa PU 250-xx (2K-Polyurethan-Acryllack(...)
Ich habe jetzt mit Mipa PU250-50 (korrektur: PU240-50) meinen Tank und die Radläufe lackiert. Lässt sich gut verarbeiten/spritzen, hat eine schöne Oberfläche. Bei den Radläufen wollte ich auch erst den EP100-20 verwenden, wäre vermutlich auch besser gewesen. Da ich noch Mipa Metallgrund Premium da hatte, ist es der geworden. Der ist füllstark, hat nen aktiven Rostschutz. Ob das ne gute Wahl war, weiß man erst mit der Zeit.
Warum lässt Du die Felgen nicht pulvern?
Zuletzt geändert von Schneideisen am 23.12.2024, 15:37, insgesamt 2-mal geändert.
#576696
Hallo Rolf
Meine Vorliebe ist ein langer Härter
Da gelingen die Lackierungen am besten meiner Meinung nach.
Aber aus Zeitgründen durfte ich Meistens nur mit kurzen Härten arbeiten.
Die Lackierungen, die ich privat mache, sind alle mit langem härter. Aber da gehen die Meinungen wieder auseinander.
Der Luftdruck spielt auch eine Rolle die Außentemperatur natürlich auch um die besten Ergebnisse zu erzielen. Nicht zu vernachlässigen. Die Vorarbeiten, die am allerwichtigsten sind.
Grüße, Jürgen
Rolf21 liked this
#578631
Hallo zusammen,

Das Projekt ist hoffentlich erledigt.
Ich dachte, ich gebe ich zum Abschluss nochmal eine Zusammenfassung:

Ich habe zwei gebrauchte Felgen (6-Lochfelgen 11x20 Super, Teilenummer 4244010801) zum Stückpreis von rund 100€ gekauft.
Für das Sandstrahlen von Hand wurden nochmal rund 50€ pro Stück fällig.
Es war tatsächlich gar nicht so einfach, jemanden zum Sandstrahlen zu finden. Teilweise lehnten die angefragten Unternehmen ab, ein Betrieb wollte nur entlackte Felgen Strahlen, weil sie keinen Lack in der Anlage haben wollten oder durften.
Schlussendlich stand eine Durchlauf-Sandstrahlanlage und das Strahlen von Hand zu vergleichbaren Preisen zur Auswahl.

Lackiert wurde von Hand. Hier habe ich mich für 2K-Lacke von Mipa entschieden.

Grundiert wurde mit "Mipa 2K EP-Grundierung EP100-20" in RAL 7004 signalgrau. Als Härter wurde "EP950-25" eingesetzt, verdünnt mit der EP-Verdünnung.

Lackiert wurde anschließend mit "Mipa 2K PU Streich- und Spritzlack PU250-50" in RAL 9005 Tiefschwarz.
Ich hatte mich hier für den mittleren Glanzgrad "-50 halbglänzend" entschieden. Die Empfehlung war hier je glänzender desto schmutzabweisender weil glatter, "hochglänzend" wollte ich aber auch nicht, weil ich Angst hatte, dass dann Fehlstellen zu stark sichtbar werden.
Als Härter für den Lack habe ich auf Empfehlung des (sehr hilfsbereiten und freundlichen!) Händlers ColorBase.de "Mipa MS 2K-Härter MS25 normal" genutzt (den gibt es in 500 mL Gebinden, die sind kleiner als die des eigentlich von Mipa genannten Härter, das wäre aber eigentlich der gleiche Härter- nur unter anderem Namen). Verdünnt mit "Mipa V25 2K-Acrylverdünnung".

Sowohl die Grundierung als auch der Lack ließ sich mit der gewählten Grundierung tatsächlich auch ganz schön von Hand streichen, dicht verschlossen waren beide auch tatsächlich am nächsten bzw. übernächsten Tag noch streichfähig, trotz zugemischtem Härter. Ob die Lagerung negativen Einfluss hat kann ich aber nicht sagen, ich hab ihn nur noch zum Ausbessern genutzt.

Verarbeitet haben wir das Ganze bei nur noch rund 10 °C in der Garage mit der Lackierpistole.
An Tag 1 wurden die Roststellen, die sich nach mehreren Wochen Lagerung nach dem Sandstrahlen gebildet hatten abgeschliffen, anschließend die Felgen mit "Recolor Silikonentferner" gereinigt und dann grundiert. Am Folgetag wurde dann lackiert. Nach 48h Trocknung (geht sicherlich auch schneller, habe aber nicht nachgeschaut) in der Garage habe ich die Felgen noch mehrere Wochen im beheizten Keller aushärten lassen.

Verbraucht habe ich pro Felge je rund 200 mL Grundierung und Lack.

Und zum Abschluss gab es heute dann zwei neue Reifen, die Continental MPT80 in 12,5 R 20 zum Stückpreis von je rund 550€.
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20241220_160523.jpg (1.49 MiB) 937 mal betrachtet
Und jetzt schauen wir mal, ob die Reifen dicht und der Lack belastbar ist! :wink:

Viele Grüße!
Rolf
#578670
Hallo Rolf,

das sieht alles sehr gut aus!
Die MIPA 250 ..xx sind wohl in erster Linie Maschinenlacke, weiß nicht, in wie fern sich die von den angebotenen KFZ-Lacken inhaltlich unterscheiden, vielleicht in der UV-Beständigkeit.
Die mögliche Verarbeitungsdauer wird im Produktinformationsblatt unter dem Stichpunkt "Topfzeit" beschrieben, diese ist je nach verwendetem Härter unterschiedlich, wobei es mit dem Streich- und Rollhärter A60 am längsten verarbeitbar ist, um die Pinselstriche verlaufen zu lassen, was aber wieder Staubeinschlüsse ermöglicht .

Ich habe HIER meine Vorgehensweise beschrieben, Lackempfehlung kam vom Lackierer des Vertrauens.

Ich habe neulich für die Überholung der MBtrac-Heizung mal 2K-Sprühdosen (2K-EP-Grundierfüller und 2K-Decklack RAL9005 Seidenmatt) probiert, da war lt. Beschreibung ebenfalls MIPA-Lack eingefüllt.
Für das verschachtelte Blechgehäuse war dies keine gute Lösung, da sich der Strahlkopf nicht ausreichend fein (Strahlform und Menge) einstellen lies. Hier und da gab es eine Überbeschichtung (im Fachjargon "Rotznasen" genannt :lol: :lol: ), andernteils Magerstellen...
Tut aber seinen Zweck, wurde schnell trocken und hart.

Die 50€ pro Felge Sandstrahlen finde ich einen guten Preis, für kleine Sachen habe ich mir einen Druckstrahler mit modifizierter Chinastrahlkiste gebaut, da wird einem schnell der Aufwand (Zeit, Material und Geld) klar...
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#578677
Hallo,

Die Empfehlung für den Lack kam tatsächlich von Mipa.
Und du hast recht, das ist eigentlich ein Industrielack, der unter anderem für Fassaden-Elemente genutzt wird und daher eine ganz gute Witterungs- und UV-Beständigkeit haben soll.
Auch der sehr nette Mitarbeiter des Lackhandels fand die Empfehlung gut und hatte bloß den Härter gegen einen anderen ausgetauscht, den es in kleineren Gebinden gab.

Ich bin mit dem Ergebnis erstmal ganz zufrieden- die Verarbeitung war gut, sowohl Grundierung als auch Lack ließen sich schön deckend verarbeiten und mit den ganzen Preisen bin ich auch zufrieden.
Und alles andere muss die Zeit zeigen! :)

Viele Grüße!
Rolf

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