Herzlich willkommen

[Jache]

Hallo zusammen,

Ich heiße Jochen, bin 38 Jahre alt und komme aus dem schönen Hessen.
Ich möchte mir endlich einen langersehnten Traum erfüllen und mir einen Unimog kaufen. Diese möchte ich gerne für unterschiedlichste Abenteuer umbauen (lassen)

Es soll ein 1300l Feuerwehr Unimog werden.

Jedoch bin ich genau hier auf eure Hilfe angewiesen.

Der Koffer soll im Original Zustand bleiben und nur innen komplett ausgebaut werden. Aber der Koffer soll nicht ersetzt werden oder ähnliches.

Welcher Koffer ist hier am ehesten zu empfehlen, der auch Verwindungssteif ist für auch mal etwas gröberes Terrain.
Ein Rüstwagen- oder Löschfahrzeug?

Und dann noch die ergänzende Frage auch wegen Verwindungssteifigkeit, etc. welcher Koffer Hersteller?
- Ziegler
- Wackenhut
- Lentner
- Schlingmann
- Rosenbauer
- Metz

Welcher ist da am besten geeignet. Wichtig sind mir 5 Türen/Klappen/Rollos.
Die Höhe ist doch bei allen Aufbauten (bis auf wenige Zentimeter) gleich, oder?

Meine andere Frage ist bzgl Motor. Ich habe schon oft gelesen, dass der OM366-A empfohlen wird. Diesen gibt es jedoch mit unterschiedlichen Leistungen von 96kw - 124kw. Was ist hier zu empfehlen bzgl. Haltbarkeit, Leistung, Ersatzteile, etc.

Nach welchem Modell sollte ich am besten suchen?

Ich Danke euch vielmals!

[mevissen4]

Hallo Jochen,

schau mal im Netz nach https://www.feuermog.de/
Die haben schon sowas gemacht. Vielleicht sprichst Du ihn einfachm mal an. Er ist auch bei https://www.unimurr-forum.de aktiv.

[Jache]

Danke dir, ja den kenne ich. Er hat ja einen Wackenhut Aufbau. Deshalb nur meine Frage an die "Masse" ob das das Ultimative ist oder es alternativen (bessere) gibt? Und auch meine Frag bzgl. Motor.

[Sepjö]

Hallo,

ich bin gerade nicht 100% sicher. Aber zu der Zeit wurden die Rüstwagen als Standardfahrzeuge vom Bund beschafft und an die Feuerwehren verteilt. Ich meine zumindest äußerlich ist der Koffer auch bei den MAN/VW gleich gewesen, wie beim Mog.
Und beim Unimog kenne ich die Aufbauten auch z.b. von Lentner oder Metz. Äußerlich sind die wie gesagt gleich. Ob die Aufnahme am Rahmen und vielleicht der Aufbau an sich auch gleich ausgeführt ist, oder ob es da Freiraum gab, bzw Kurven geschnitten wurden. Keine Ahnung.

Aber wo du den Feuermog erwähnst: Ich mein in der Wüste war doch noch ein anderer 1300l dabei. Der war ursprünglich ein TLf und hatte Probleme, dass der Koffer irgendwelche Triebwerksteile bei der extremen Verwindung verbogen hat.



Gruß
Sebastian

[Rolf21]

Hallo zusammen,

bei den vom Bund ab 1983 beschafften Rüstwagen auf Unimog sind wohl offiziell nur Aufbauten der Odenwaldwerke (ab 1983, 70 Stück), von Lentner (ab 1984, 116 Stück) und Wackenhut (ab 1987, 183 Stück und ab 1989, 89 Stück) bekannt.
Vorher gab es schon eine Serie von Voll auf Magirus F130 M 7 FAL, später von den Odenwaldwerken auf MAN-VW 8.135 FAE/ 31 (ab 1986 und ab 1992, 228 Stück).

Zusätzlich zu den RW 1 vom Bund wird es aber möglicherweise auch die ein oder andere kommunale Beschaffung eines anderen Aufbauherstelkers geben.

Hast du schon bei bos-fahrzeuge.info geschaut? Vielleicht sind dort Unterschiede zwischen den einzelnen Aufbauten erkennbar?

Viele Grüße!
Rolf

[Rolf21]

Hallo

Ein Nachtrag noch:

Rüstwagen sind mir übrigens auf den Seiten nur mit vier (kürzeren) Rollläden und darunter befindlicher, durchgehender und abklappbaren Bordwand/Trittbrett bekannt.

Beim Tanklöschfahrzeug gehen die Rollläden üblicherweise bis auf die Pritsche- mal ist es hier ein größerer pro Seite mit einer festen Verkleidung zum Fahrzeugheck hin, mal auch zwei Rollläden pro Seite ähnlich dem Rüstwagen (oder den Flkfz der Bundeswehr), aber halt in der Regel bis auf den Boden.
Einzelne Abweichungen (und die TLF 8/18 mit Löschcontainer auf der Pritsche) kommen dann noch hinzu

Gibt es da schon eine Präferenz von dir?

[Jache]

Hi,

Danke euch.

ja, ich hätte eigentlich lieber die Rollos bis nach unten. Die Frage ist halt nur, ob der Aufbau genauso stabil ist ie der von einem Rüstwagen.
Der andere Unimog in der Wüste war der von Survival Mattin. Das ist ein Tanklöschaufbau von Ziegler. Dieser hatte einige Probleme bzw der Steifigkeit und es gab einige schwerwiegende Defekte.
Solch einer würde mir eigentlich besser gefallen. nur die Frage, lag es am Ziegler Aufbau, oder war es ein "Montagsfahrzeug" oder sind die RW1 im allgemeinen stabiler / Verwindungssteifer? oder ist ein Tanklöschaufbau von einem anderen Hersteller stabiler / genauso stabil wie ein RW Aufbau von z.B. Wackenhut?

[Sepjö]

Hallo,

ich glaube bei dem TLF gibt es dann weit aus mehr Variationen auch in dem Koffer selber, weil das nicht alles aus einer großen Bestellung stammt, sondern von den Feuerwehren auch eher auf spezielle Wünsche angepasst wurde.
Wie da jetzt welcher Koffer ist, kann ich Konkret jetzt natürlich nicht sagen. Dafür bin ich zu wenig in der 1300l Materie drin.

Was ich dir aber sagen kann: So ein Koffer vom Rüstwagen ist einfach ein Koffer. Quasi einfach eine Kiste, die ein Objekt für sich ist und auf dem Rahmen steht.
Bei einem TLf ist das dann schon komplizierter. Da gibt es auch einfach Kisten mit einem Tank drin.
Aber häufig ist der Tank in der Mitte ein Einzelobjekt. Der dann auf dem (Hilfs)Rahmen steht und sich teilweises auch gezielt nicht verwinden soll.
Dann wird oft im den Tank außen herum eine Art O oder U gebaut mit dem Koffer für die Geräte. Der muss dann auch z.t. noch passen, dass die Pumpe hinten an der Zapfwelle ordentlich bleiben kann.
Mal abgesehen davon, kann man mit dem schweren, meist sehr hohem Wassertank normal eh nicht so durchs Gelände rennen, wie es mit dem Rüstwagen geht. Das schwappt dann alles und dann liegt das Fahrzeug. Man muss bedenken, der Durchschnitts Feuerwehrmann ist ja kein Unimogkenner. Vielleicht auch nur mit altem Führerschein und dann außer der Feuerwehr keine Erfahrung mit LKWs.
Und für so Fälle, die man vermeiden sollte, muss der Koffer eh nicht ausgelegt sein.
Aber wie der Koffer dann so gebaut ist, wird auch für dich interessant sein, weil den Tank ausbauen und den Koffer verschließen ist natürlich auch etwas mehr Arbeit als bei dem RW Koffer.

Aber auch da könnte man bestimmt die Tritte ausbauen und längere Rollos einbauen. Aber eigentlich sind die Tritte ein sehr schönes Design, die könnten eher noch breiter sein. Und auch optisch Kult am RW.

Gruß
Sebastian

[Rolf21]

Aber eigentlich sind die Tritte ein sehr schönes Design, die könnten eher noch breiter sein. Und auch optisch Kult am RW.

Hallo Jochen,

Eigentlich hat Sebastian da recht- so ein Tritt, mal beim Campen als Sitzbank oder Tisch, mal beim Be- und Entladen für die kleineren unter uns, kann schon ganz charmant sein!
Nicht zu verachten, dass so ein Klapptritt auch eher mal einen härteren Schlag verkraftet als ein an gleicher Stelle angebrachter Rollladen (die aber auch schon ein bisschen was vertragen).

Wenn es doch in Richtung TLF gehen soll behalte auch mal die Flkfz 1000 der olivgrünen Fraktion im Auge .Gefühlt stehen die häufiger zum Verkauf, besitzen aber in der Regel mit nur rund 1000Liter die kleineren Tanks- aber den brauchst du ja eh nicht.

Ach ja, so ein schönes, gut gepflegtes und voll einsatzbereites TLF 8/18 würde ich auch grade nehmen..

[mevissen4]

Hallo Jochen,

nachdem ich jetzt hier nochmal die Antworten gelesen habe, würde ich an Deiner Stelle in Richtung eines RW 1 schauen. Und zwar weil
- die eine Winde von 5 Tonnen haben,
- Du beim TLF aufwändig den Tank und die Pumpe ausbauen musst und
- die TLF sehr gesucht und damit sehr hoch im Preis sind.

Gruß Ingo

[Jache]

Moin zusammen,

Ok. Kann ich dann mitnehmen, dass ein RW1 stabiler/verwindungssteifer ist als ein TLF?
Gibt es bei dem RW1 einen favorisierten Hersteller des Koffers?

Und wie schaut es aus mit meiner Frage bzgl. Motor im 1. Beitrag?

[Jürgen-Fahlbusch]

Hallo Jache,

der RW 1 ist nicht stabiler und nicht Verwindungssteifer sondern er geht besser mit der Verwindung um. Ist oben ja recht gut beschrieben. Einer der Vorteile eines Unimog gegenüber anderen GeländeLKW ist die Verwindungsfähigkeit des Fahrzeugrahmens. Damit der aufbau mit dieser starken Rahmenverwindung leben kann ist er nicht starr auf den Fahrzeugrahmen geschraubt sondern mit einer Dreipunkt oder Rautenlagerng versehen. Und eben dies ist beim RW 1 aus den beschriebenen Gründen besser, optimaler gelöst.

[Axel]

Hallo Jochen,

meiner Meinung nach kannst Du die Verwindungssteifigkeit des Originalaufbau vernachlässigen, sobald Du die innere Struktur entfernst bleibt von der Steifigkeit nicht viel übrig.

[Rolf21]

Hallo Jochen,

Ich weiß nicht wie Sebastians und Ingos Erfahrungen in der Richtung sind- ich kann dir nicht sagen, ob die TLF-Aufbauten anders am Rahmen befestigt sind als die RW-Aufbauten.
Klar ist, dass die Pumpe im TLF angetrieben werden muss und auch diverse Verbindungsleitungen benötigt. Ob der Aufwand, Pumpe und Tank zu entfernen nun nennenswert ist mag ich ohne eigene Erfahrung nicht einzuschätzen, sollte aber machbar sein. Da gibt es glaub ich schwierigere "Operationen".

Was mir einfällt: hin und wieder werden auf eBay Kleinanzeigen auch nur die Aufbauten ehemaliger Feuerwehrfahrzeuge verkauft- vielleicht bringt dich da ein Fotostudium weiter?

Zum Aufbauhersteller: Ich denke, da bringt eine generelle Empfehlung "Nimm Lentner" ," Ziegler", "Wackenhut" nicht viel... die Stückzahlen zum RW1 aus der Bundesbeschaffung hab ich dir ja rausgesucht, wahnsinnig viele waren das ja eh nicht. Gefühlt würde ich die TLF als weiter verbreitet ansehen, aber auch zusammen werden da nur immer mal wieder einzelne verkauft.
Ich denke, wichtiger als nach dem "Wackenhut" o.ä. zu schauen ist sich das jeweils gerade angebotene Fahrzeug anzuschauen. Was nutzt dich der vermeintlich stabilere "Wackenhut" wenn der vom Rost zerfressen ist, irgendwer irgendwo dran rum gebraten hat oder das Fahrgestell vergammelt ist? Da hilft wahrscheinlich nur, sich den ein oder anderen zum Verkauf stehenden Mig mal live anzuschauen.

Hast du mal geschaut, was aktuell so angeboten wird?

Zoll-Auktion, Vebeg oder ähnliches? Henning Heitmann von den Unimogfreunden Fitzen hat auch regelmäßig was in der Richtung in den Kleinanzeigen im Angebot.

Zum Motor: ich kann nur von mir und dem OM366, den ich seit zwei Jahren im U1200 hab sprechen, ich bin zufrieden! Der OM366 ist "moderner" als der OM352, ob das besser ist sieht wahrscheinlich mancher so und mancher so
Schlecht werden beide nicht sein, auch da ist die Feage wieviel Zeit du dir mit der Suche nach dem Motor X oder Y nehmen möchtest?
Ich könnte mir aber vorstellen, dass @Helmut Schmitz bestimmt was zu den Motoren sagen kann?!

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg- und irgendwann ganz viel Spaß mit deinem Mog, egal was es nun wird!

Viele Grüße!
Rolf (der Feuerwehrfahrzeuge zu schlachten und zu WoMos umzubauen übrigens für Frevel hält; dein Plan, den Aufbau zu erhalten, ist aber (grade so) noch akzeptabel! )

[Rolf21]

Na jetzt hab ich so lange getippt, dass Jürgen und Axel schon zeitgleich viel mehr brauchbares beigetragen haben

Falls es übrigens jemanden in dem Zuge interessiert: das Feuerwehr-Magazin hatte in den letzten beiden (?) Ausgaben einen zweiteiligen Bericht zu Umbauten von , die in der jeweiligen Feuerwehr eine andere Funktion übernehmen sollten.
Da hatten sich die jeweiligen Wehren teilweise schon richtig Arbeit gemacht!