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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

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Moderatoren: stephan, Bernd-Schömann

#562815
Hallo.

Mein Berliner Salzstreuer hat keine Allradlenkung und auch keine Diffsperren an den Achsen :? . Auch ist, soweit ist das jetzt blicke, das Schalten der Kriech- und Schneckengänge nicht vorgesehen, da die Hebelage am Getriebe fehlt. Es ist die Ausführung "Berlin", die offenbar für den städtischen Betrieb abgespeckt wurde.

Nun schwebt mir vor, meinen Tremo mal als "kleines Waldfahrzeug" zu nutzen, ggf. auch im Mittelgebirge. Ich weiß - hätte einen Unimog nehmen sollen, aber .... :wink: .
Daher stelle ich mir die prinzipielle Frage, wie ich zur Diffsperre und ggf. (aus Spaß an der Sache) zur Allradlenkung komme.

1. Kann man an der Hinterachse meines Tremo eine Diffsperre nachrüsten? Ist das vorgesehen von den Öffnungen her? Habe da auf den ersten Blick nichts dediziertes gefunden.

2. Kann man eine Vorderachse nehmen und sie als Hinterachse nutzen? Sind die Achsen also gleich? Dann hätte man schon mal Allradlenkung (zzgl. der benötigten Hydrauliksteuerung)? Nicht, dass ich diese wirklich haben will - gibt ja zusätzliche Komplikationen, aber ich möchte es wissen.

3. Kann ich die Hebelage für die Kriech- und Schneckengänge nachrüsten bzw. hat das Getriebe im meinem Tremo B die nötigen Innereien dafür? Habe mal gehört/gelesen, dass es das "große Getriebe" sein soll. Der Drehpunkt für diese Gänge ist mit einer Kappe verschlossen (habe sie noch nicht abgenommen). Und einige Tremos B haben da einen Hebel, der allerdings wohl nicht aus der Kabine heraus zu bedienen ist.

Danke - Claudius
#562860
Würde mich auch sehr über die Meinung der U421-Kollegen freuen. Die Tremo-Enthusiasten scheinen hier leider nicht mehr so aktiv zu sein (obwohl es im Forum eine lange Tabelle gibt mit Tremo-Fahrern). Komme wohl ein paar Jahre zu spät mit meinem Projekt :wink: .

Zu 2 : Ich habe jetzt ein Angebot gefunden, in dem jemand beide Achsen von einem U421 verkauf (unvollständig). Wenn ich wüsste, dass ich die Vorderachse aus dem Mog zur gelenkten Hinterachse im Tremo umrüsten könnte (die kurze Achshälfte vom Tremo nehmen), dann wäre das vielleicht mal ein interessantes Projekt. Für später - aktuell bin ich noch dabei, die Karre zum rollen und fahren zu bringen... :technik

4. Es muss wohl Trenkle Tremos gegeben haben, die die Hinterachse auch am richtigen HA-Ausgang des Getriebes angeflanscht hatten. Denn in der Bedienanleitung steht was vom Zuschalten des Allrads, auch ist der normale U421-Drehschalter dafür auf der Konsole zu sehen (Fotos). Aber bei meiner Achskonfiguration, wo beide Achsen mit dem VA-Abtrieb verblockt sind, wird das nicht gehen. Also ständiger Allrad ohne Längsausgleich. Richtig?

...ständiger Allrad ist für meine gedachte Nutzung "was im Forst machen" nichts so schlimm, denke ich. Aber ein Quasi-Unimog ohne Sperren ? :roll:

Gruß - Claudius
#562867
Hallo Claudius,

ja über den blauen Anschluss wird die sperre Betätigt. Ob das jetzt pneumatisch oder hydraulisch ist, hängt wohl von deinem Tremo ab - ob die Betätigung bei den Achsen selbst einen Unterschied macht, muss die wohl jemand schlaueres wie ich sagen.

Von den Bildern die ich gerade auf meinem Handy gesehen habe, ist an dem gelben Nippel auch nichts angeschlossen. Von daher gehe ich mal aus, dass dort die Achsentlüftung ist.
Tipp: Die Vorderachse hat beim 421 Entlüftungsschläuche, die vom Vorgelege, "aus der Bremse" vorbei am Gelenk wieder in den Innenteil der Achse gehen. Bei mir waren die auch komplett weggegammelt und ich habe gerätselt wofür da so lose Schläuche aus meiner Bremse kommen. Da kann bei Defekten ja auch Wasser eindringen.



Gruß
Sebastian
Dateianhänge:
Hinterachse 2.jpeg
Hinterachse 2.jpeg (205.38 KiB) 3963 mal betrachtet
Hinterachse 1.jpeg
Hinterachse 1.jpeg (179.24 KiB) 3963 mal betrachtet
#562869
Der Aufbau ist an den Achsen bei hydraulischer Sperre und pneumatischer Sperre identisch. Späte Versionen der hydraulischen Version haben noch in der Leitung ein Druckrückhalteventil. Der Nippel ist für die Entlüftung bei hydraulischer Sperre mit ATF. Bei Luft wird er nicht unbedingt benötigt.
#562872
Hallo.

Danke für die Aufklärung.

Die Achse in meinem Foto ober ist allerdings auch von einem U421, nicht von meinem Tremo.

Ich will da jetzt weiter, zunächst "theoretisch", forschen in Richtung "Diffsperre am Tremo". Es mir mir unklar, ob in der Achse von meinem Tremo die eigentliche Sperre eingebaut ist und nur der Anschluss für die Betätigung nicht installiert wurde, oder ob die eigentliche Sperre (aus Kostengründen) nicht verbaut wurde.

Ist es möglich, eine U421-Achse funktionstüchtig zusammenzubauen ohne die Diffsperren-Teile zu verbauen? (Beim normalen 4x4 ist die Sperre immer "Zusatz" und kann weggelassen werden). Wenn sie den Tremo also kostenoptimiert gebaut haben, haben sie die Sperre wohl ganz weggelassen?

Wie aufwendig ist die Operation "Ich mach' mal das Differential auf, um nachzusehen"? Oder reicht für eine "Existenzüberprüfung" der Sperre ein Blick/Tasten durch die Betätigungsöffnung?

Damit zusammenhängend die Frage - wie aufwendig wäre eine Nachrüstung der Sperre?


Hier noch eine Explosionszeichnung der Hinterachse vom Tremo B
Bild

Zur Sperre gehören mindestens die Teile 504-520, wie aufgereit in der Zeichnung?

Gruß - Claudius
#562873
Hallo Claudius,
Ja die Teilenummern 504-520 gehören zum Sperrenkolben also dem beweglichen Teil derAchssperre.
Gegenstück der Klauenkupplung ist am Tellerrad Diffential verbaut.
Es macht keinen Sinn, die Achssperre aus Kostengründen separat als Sonderausstattung zu listen.
Mir ist auch kein Sondereinsatz bekannt wo das gefordert sein könnte.

Ein Test zur Funktion kann man recht einfach mit Druckluftpistole am Anschlussnippel durchführen. Bei Druchbeaufschlagung sollte im Achskörper ein Klacken als Geräusch zu vernehmen sein wenn der Sperrenkolben hin und her gleitet.

Gruß
Jochen
#562875
Hallo,

und die Einschraubverschraubung, auf der die Leitung sitzt, nicht einfach herausschrauben. Sie führt/fixiert den Sperren-Kolben über eine Nut und ist keine gewöhnliche Einschraubverschraubung. Siehe Werkstatt-Handbuch. Beim Unimog gibt es keine SA Sperren, die waren immer Standard. Wie es bei anderen fahrzeugen aussieht, die Unimog Achsen nutzen, weiß ich nicht. Portalachsen ohne Sperren machen auch wenig Sinn. Bodenfreiheit wird ja im Gelände benötigt und da kommen Sperren auch zum Einsatz.

Beim 411b waren hydraulische Sperren der Standard, pneumatische Sperren gab es als SA oder Teil einer SA, die einen Druckluftkessel beinhaltete. AberUndichtigkeiten und Vermischen von ATF und Differentialöl, sowie das Entlüften sorgten für viele Umrüstungen auf Druckluft-Sperren und verdrängte die hydraulischen Sperren schnell. Spätere Baureihen hatten dann pneumatische Sperren, zumal diese mit einem BKV sowieso Luft benötigten. Hydraulik gab es nur bei kleine 421 ohne Ausstattung noch.
#562878
Danke!

Allerdings habe ich noch kein Werkstatthandbuch zum U421. Zum Trenkle habe ich inzwischen ein paar Anleitungen zusammengetragen (zugeschickt) bekommen, aber dabei ist noch kein WHB. (Hab' den Trenkle erst ein paar Tage...).

Dass eine Portalachse ohne Sperre keinen Sinn macht, gilt natürlich für den Unimog. Trenkle Tremo in meiner Ausführung ist ein Kommunalfahrzeug, also haben sie sich die Sperre bzw. mindestens die Betätigung dafür gespart. Auch haben sie sich die Abschaltung vom Allrad gespart - s.o.

Nun ist bei meinem im Gewinde für die Sperre kein Anschluss für eine Leitung, sondern ein "Blindstopfen" eingeschraubt (Foto oben ist nicht Trenkle, sondern U421). Darf ich diesen herausschrauben, um mal nachzusehen bzw. den Drucklufttest zu machen, oder mach' ich dann was kaputt? Vermutlich mach' ich was kaputt, wg. der Nutführung!
Vielleicht sollte ich den Stopfen herausschrauben, aber dann nichts mehr bewegen (kein Drucklufttest), da sich dann was verschieben kann wg. der fehlenden Nutführung? Also herausschrauben, dann den richtigen Stopfen hineinschrauben (hat mal jemand einen über für mich?) und dann einen Test machen?

Auf der anderen Seite wurde diese Sperre, wenn überhaupt vorhanden, noch nie betätigt (Bj. 1980). Vielleicht bewegt sich dann der Kolben bei Beaufschlagung mit Drucklunft auch nicht, da festgegemmelt?

Gruß - Claudius
#562960
Hallo.

Thema "Diffsperre" soweit verstanden, aber projekttechnisch noch nicht bis zu dieser vorgedrungen. Kommt noch...

Eine Frage noch zum zuschaltbaren Allrad am Tremo (explizit nicht am U421): Ich habe nun die Bedienanleitung zum Tremo studiert, die Ersatzteilliste inkl. Explosionszeichnungen usw. Und ich komme nicht aus dem Verständnisproblem "wie soll das eigentlich gehen"? Denn, es scheint so zu sein, dass der Tremo die Hinterachse fest am Getriebe, um zwar ab Abgang für die Vorderachse (!) verblockt. Ich sehe auch nicht, dass es andere Modelle gegeben haben soll, wo die Hinterachse an der "richtigen" Stelle am Getriebe anflanscht. Es würde wohl auch eine unsymmetrische Achse verlangen (wie am U421, nur kürzer). Die Achsen am Tremo hat das Diff aber in der Mitte.

Man kann zwar (am U421) die Vordeachse am Getriebe abschalten (siehe Nr. 3 im unteren Foto), aber den Hebel daür an meinem Tremo in Position "kein Allrad" zu bewegen, würde wohl bedeuten "kein Vortrieb".

Und dennoch - es gibt definitiv Tremos mit Allradzuschaltung und entschprechend auch dem Hebel im Fahrerhaus dafür. :? .

Diese Frage wurde hier im Forum so ähnlich gestellt, aber auch dort sehe ich nicht, wie Zuschaltallrad gehen soll.: vorstellung-und-frage-zu-trenkle-tremo-u421-t97803.html

Hier sieht man den Anschluss der Antriebswellen (Rohre/Flansche) ans Getriebe. Und, dass der Abtrieb für die Hinterachse mit einem Deckel verschlossen ist. Desweiteren sieht man, dass der "Allradzuschalthebel" festgesetzt ist mittels eines Flacheisens. Das folgende Foto ist nicht von meinem Tremo, sondern aus dem hier verlinkten Thread (gelbe Nummern von mir hinzugefügt), aber an meinem sieht es vergleichbar aus:

Bild

1: Vorderachse-Schubrohr (wie am U421)
2: Hinterachse starr mit dem Getriebe veblockt.
3: Deckel am Getriebe, wo am U421 die Hinterachse angeschlossen ist.
4: Betätigungshebel "Allrad", festgesetzt durch ein Flacheisen in Position "Allrad eingeschaltet".

...es bleibt mir nur die Erklärung, dass es Tremos mit anderen Hinterachsen und "richtig" am hinteren Getriebeausgang angeschlossen, gegeben hat. Aber dafür sehe ich in den Unterlagen wiederrrum keine Hinweise...

Gruß - Claudius
#562962
Hallo Claudius,

was steht denn in der Bedienungsanleitung zum abschaltbaren Allrad?
Ich vermute, dass es Platzgründe waren, warum Tremo die Konstruktion so gewählt hat.

Und wo gibt es die "Tremos mit definitv Zu/abschaltbaren Allrad"

Bisher lese ich immer nur von permanentem Allrad und optionalen Diffsperren.
#562970
Hallo,
ich habe einen Trenkle A52 von 1975 und dieser hat den Allrad auch zuschaltbar. Da Straßenreifen montiert sind, muss ich diesen immer einschalten wenn ich auf unbefestigte Straßen fahre.

Motor, Getriebe und Hinterachse sind aufeinander abgestützt, da der Trenkle A52 den Rahmen nur für auf und anbauten nutzt. Nicht wie beim Unimog alles im Rahmen aufgehängt ist.

Sowol der Unimog 421 als auch der Trekle haben jeweils ihre Reize.
Der U40 Cabrio ist leider etwas schwach auf der Brust. Im Trekle sitzt auch der Mitfahrer bequem und der Motor ist hinter uns. Mit Straßenreifen super zum Anhängerziehen und im Wald etwas schmäler. Ein U52/U600 festes Fahrerhaus, einfach ein Klassiker für leichte Arbeiten.

Schöne Grüße
Georg Sailer
#562971
Hallo Georg.

Wie ist bei deinem Trenkle A52 die Hinterachse ans Getriebe geschraubt? Siehe das Foto mit den gelben Zahlen, vier Beiträge zurück. Speziell - wird der Hebel Nr. 4 im Foto bei deinem betätigt aus der Kabine (Allradzuschaltung)? Könntest du uns vielleicht ein Foto von der Hinterachse-Getriebe-Konstruktion schicken?

Verschränkt dein Trenkle bei Geländefahrt überhaupt nennenswert? Ich kann mir das aktuell noch nicht so vorstellen (meiner befindet sich am Anfang der Restauration und fährt noch nicht).

Danke und Gruß - Claudius

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