Lieber Fabian, liebe UC(G)ler und UNIMOG-Freunde,
das Jucken hat ein Ende. Lange habe ich mir überlegt, ob ich meine Gedanken rund um die UCG-Vorstandswahl und den damit verbundenen Themen mit Euch teilen möchte. Warum habe ich mich nun dazu entschlossen? Viele „kleine“ Themen werden hier aus verschiedenen Richtungen betrachtet, Meinungen ausgetauscht und fleißig, teilweise hitzig diskutiert. Erni schreibt sich hier die Finger wund, aber gibt so gut wie keine Resonanz. Bei diesem „großem“ Thema vermisse ich genau die eifrige Diskussion und die zahlreichen Beiträge! Was ist los mit uns?
Wie operiert der UCG gerade und was ist meine Erwartungshaltung an ihn? Mein Eindruck ist, dass der UCG sehr lokal geprägt ist und auch das Denken sehr lokal begrenzt ist und ein patriarchalischer Führungsstil herrscht (siehe z. B. Verschleiß der Redakteure über die letzten Jahre hinweg) und es sehr von persönlichen Befindlichkeiten abhängt, ob Themen angegangen werden oder nicht (z.B. Zusammenarbeit mit Museumsverein). Man hat die Vorgehensweise und Horizont eines kleinen Dorfvereins, das ist der UCG aber längst nicht mehr. In Wirklichkeit ist es der größte MB Markenverein mit über 6500 Mitgliedern verteilt über die ganze Welt. Der globale Anspruch, den man sich auf die Fahnen schreibt, ist für mich ein bloßes Lippenbekenntnis und nichts davon real vorhanden. Genauso die angebliche Diskussionsbereitschaft, die gezeigt wird
(s. a. BNN-Interview vom 11.02.17 mit Herrn Schnepf). Der Unmut ist zum Teil auch in den Regionalverbänden und vor allem bei den Regionalbeauftragten zu spüren, aber hier in der UC bekomme ich von dem Unmut kaum etwas mit. Man schreibt halt lieber über Technik oder Unimoggschichten
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Was ist meine Erwartungshaltung an eine Vorstandschaft und an einen Verein wie den UCG? Meine Erwartungshaltung leite ich nicht von den Rahmenbedingungen eines Vorstandes eines lokalen Dorfvereins ab, sondern von dem Anspruch einer Geschäftsführung eines kleinen Unternehmens.
Ich erwarte von einer Vorstandschaft nicht, dass man sich in Layout und Formulierungen der Nebensätze im Heftl verliert, sondern dass man notwendige Änderungen vorantreibt, Satzungen hinsichtlich aktuelle Gesetzesänderungen überprüft und dass man vor allem als Dachverband Zukunftsthemen auf dem Schirm hat, Visionen hat und diese mit der Mannschaft, den Regionalgruppen teilt, umsetzt und Leute damit begeistert. Genau dazu wurden die beiden Kandidaten nach meinen Informationen bei der UCG-Wahl von Herrn Wischhof befragt. Es spricht schon Bände, dass so was noch nicht mal in der Agenda der UCG-Wahl vorgesehen war.
Mein Gefühl: Die Themen hat man in der derzeitigen Vorstandschaft nicht auf dem Schirm. Auch ich hatte wie ULI alias Scatman spontan den Ansatz, meine UCG-Mitgliedschaft zu kündigen. Um einen kurzfristig verpuffenden Effekt zu erzielen? Nein, ich glaub es ist effektiver dabei zu bleiben und zu versuchen, Einfluss zu nehmen. Zum Glück hat sich Erni zusammen mit einer Arbeitsgruppe mit einem unglaublichen Engagement ziemlich umfassend den Themen angenommen (zeitgemäße Online-Wahlen, notwendige Satzungsänderungen, Aufgabenbeschreibungen Vorstände, transparente Kostenstrukturen usw.). Es liegen nun in einem sehr hohen Reifegrad in sehr strukturierter Form in Summe 8 Anträge vor, die teilweise einen enormen Zündstoff in sich bergen. Und es wird auch aufgezeigt, dass es bei vielen Themen im Argen liegt. Und….. uns lässt das kalt? Ich habe das Gefühl, dass die Arbeitsgruppe den Rest abgehangen hat bzw. die Arbeitsgruppe die Probleme bzw. Brisanz der Themen nicht allen deutlich genug rüberbringt und deswegen viele die Tragweite nicht erkennen können.
Wie passiert denn z. B. mit den 35 Euro Jahresbeitrag, die jedes UCG-Mitglied zahlt? Für sich allein hört sich das nicht viel an, und viele denken, dafür bekomme ich 4 Heftl im Jahr. Das reicht mir. Aber bei 6500 Mitglieder kommt da einiges an Geld zusammen und der Druck der Heftl kostet nur einen Teil davon. Das Vermögen vermehrt sich von Jahr zu Jahr, was ja schön, aber für einen eingetragenen gemeinnützigen Verein nach meinem Verständnis bedingt gesetzeskonform ist, es sei denn, man hat ein größeres Projektziel, das entsprechende Budget erfordert und das man über einen Zeitraum anspart. Aber gibt es ein großes Projektziel und wer kennt das? Wie werden die Gelder verteilt zur Finanzierung der Regionaltreffen? Für mich ein maximal intransparenter Sumpf! Warum kostet die Mitgliederverwaltung ganze 52.000 Euro und warum fließt ohne einen Mitgliederbeschluss Geld in eine Stiftung, dessen Ziele keiner kennt?????? Leute, es geht um die Verteilung unseres Geldes! Da ist bei einer Jahreseigentümerversammlung von Wohneigentum deutlich mehr Wallung. So ruhig kenne ich Euch nicht, gerade wenn es ums Geld geht
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Oft wird gesagt, Schweigen ist Zustimmung. Ja, das kann man so sehen, aber ich finde das nicht fair gegenüber der Arbeitsgruppe. Zumindest, ein ja, sehe ich genauso, oder eine Kommentierung, dass der eine oder andere Punkt noch fehlt würde ich zumindest erwarten bei der sonstigen Diskussionsbereitschaft die wir hier in der UC leben. Oder mal zumindest Empörung über die Vorgänge äußern. So, jetzt bin ich zumindest meine Empörung losgeworden.
Die Ansätze, die gemacht werden, sind sehr konstruktiv und bringen den UCG ein gutes Stück nach vorne. Lasst uns die Anträge auf eine breitere Basis stellen und schreibt bitte Eure Meinung dazu!
Viele Grüße
Martin