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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

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#434487
Liebe UVG-Leser,
die Gschicht zu den Bildern findet Ihr auf der Seite davor.
http://www.unimog-community.de/phpBB3/d ... ml#p434483

Viele Grüße
Martin
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27G Schleifen IV.jpg
27G Schleifen IV.jpg (37.75 KiB) 1470 mal betrachtet
27H Hütte I.jpg
27H Hütte I.jpg (73.17 KiB) 1470 mal betrachtet
27I Schleifen IV.jpg
27I Schleifen IV.jpg (87.6 KiB) 1470 mal betrachtet
#435021
Liebe Virusgschichtenleser,
zu Heilig Drei König gibt´s wieder eine neue UVG, aber leider haben die Könige nicht eine Gschicht über Myrrhe und Weihrauch, sondern über Rost im Reisegepäck. Also hier die "Gschicht vom Rost!"
Ich hatte wie schon angekündigt die ganzen Teile von der Karosse, d.h. die Hütte selbst mit den ganzen Karosserieanbauteilen wie Türen, Motorhaube und Scheibenrahmen zum Abschleifen vor mir. Also waren erstmal wieder der Winkelschleifer und die gezopften Topfbürsten gefragt, meine besten Freunde, die zusammen bei 11.000 Umdrehungen/Min Ihr Duett sangen. Leider stand heute ein trauriges Lied :cry: auf dem Programm. Es waren nach dem Innenleben die Längsträger dran. Beim Dampfstrahlen der Karosse ahnte ich es schon, jetzt mit dem Schleifen wurde es Gewissheit. Der Längsträger hatte viele Rostlöcher und war eigentlich siebartig. Das ganze schwebte schon als Befürchtung wie ein Damokles-Schwert über mir bzw. lag mir schon seit einiger Zeit im Magen. Als Kind und Jugendlicher hatte ich immer beim Betreten einer Werkstatt immer einen Heidenrespekt, wenn jemand mit dem Trennschneider gearbeitet hat. Es war furchtbar laut, es versprühte heiße Funken, es stank und war gefährlich. Dieser Respekt ist mir bis heute geblieben. Trennschneiden hatten immer andere gemacht, nicht ich, für mich war es wie eine Art Heilige Kuh. Ich wollte bei der Restauration viel, aber nicht unbedingt groß und tief in die Blecharbeiten einsteigen. Aber erstens war es gar nicht soviel an Blecharbeiten, zweitens hatte ich schon Erfahrung mit dem Winkelschleifen (es war auch laut und versprühte Funken) und drittens sind Heilige Kühe dazu da, geschlachtet zu werden. Also Hemmschwelle überwunden, die Topfbürste gegen ein Trennblatt ersetzt und losgelegt. Ich war unangenehm überrascht, wie einfach und butterweich sich der Trennschneider durchs Blech fraß und der blauen Vorgabeschnittlinie folgte bzw. sich da selbst hineinzog. Ich habe den Respekt bzw. die Vorsicht durchaus bestätigt gesehen. Aber so schnell ging´s. Ich war eine Erfahrung reicher und glücklich :D , wieder ein Tabu-Thema angegangen zu sein. Als ich den Blechstreifen komplett herausgeschnitten hatte, war mein Glücksgefühl sehr schnell wieder gedämpft. Es kamen große und vor allem viele Rostklumpen zu Vorschein. Ich wusste zwar, das Rost das Metall vergrößert, trotzdem konnte ich mir nicht erklären, wo die vielen Rostklumpen herkamen bzw. wo jetzt überall Metall fehlte. Die Roststückerl hab ich erstmal in einem Müllkarton gesammelt. Trotzdem wusste ich nicht recht weiter, wie dramatisch das ist, d.h. wieviel getauscht bzw. ersetzt werden musste. Aber zum Glück hatte ich mit meinem Verwandten fachkundige Unterstützung. Der meinte: „Des is ned so schlimm. Da nimmst a Stückl Blech, schneidst as passend aus, dann schwoaß i Dir des drauf! So was is glei gmacht“! Das waren die richtigen aufmunternden Worte :D , die ein etwas gefrusteter Unimogrestaurator brauchte. Also ging es erstmal fröhlich mit dem weiteren Bearbeiten der Karosse und der Anbauteile weiter …die Funken flogen bis spät in die Nacht. Ab und zu, wenn ich dem Lärm mal wieder überdrüssig war, hab ich die Ohropax raus, den Lärmschutz und die Schutzbrille runter und mich raus gesetzt. Die Stille und der abendlichen Sternenhimmel waren herrlich. Still war es leider nur nicht ganz: Der Tinnitus, der mich leider schon seit etlichen Jahren begleitet, pfiff verstärkt das Lied des Winkelschleifers weiter. Aber ich wußte, wenn es wieder ruhiger wurde, würde er sich wieder etwas beruhigen.
So jetzt ist erstmal genug für heute. Weiter geht´s mit dem Schweißen und den weiteren Arbeiten an der Karosse mit der nächsten UVG

Bis dahin viele Grüße und jetzt noch viel Spaß beim Bilderschauen
Euer Martin
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Mittlerweile ziemlich beste Freunde
Mittlerweile ziemlich beste Freunde
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28B Längsträger.jpg
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Zuletzt geändert von martin71 am 06.01.2014, 01:01, insgesamt 2-mal geändert.
#435023
Fortsetzung der Gschicht vom Rost:
Bevor es bei den Türen ans Schleifen ging, musste erstmal die Position der Aufkleber korrekt für das Wiederaufkleben vermessen werden, dann wurden die Aufkleber sorgfältig mit einem Heißluftföhn abgelöst und erstmal verräumt, damit sie ja nicht beschädigt werden. Schon konnte es weiter gehen mit Schleifen...
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#435150
Hallo Martin,


großen Respekt vor deinem ambitionierten Projekt als "Mechaniker-Lehrling" eine ganze Restauration anzugehen und dabei auch gleich noch deine heilige Kuh zu schlachten :flex

Wirklich toll, dass du hier die Community mit deinen Berichten versorgst, was ja auch seine Zeit kostet. :danke
Deine Geschichten lesen sich alle wirklich super und hoffentlich gibt es bald mehr davon :)

Ich warte gespannt auf die nächste Ausgabe der UVG :)

Schöne Grüße

Marcel
#435162
martin71 hat geschrieben:Servus Dennis,
wie die anderen waren nicht schön??? :? Jetzt hab ich mir bei allen so Mühe gegeben :roll: . Was hat Dir denn an der Gschicht besonders gefallen?

Viele Grüße
Martin
Hi Martin,

ich meinte die UVG als "ganze" Geschichte :lol:

Nicht nur der eine Teil :spitze

Weiter so...

Viele Grüße
Dennis
#435210
Servus Dennis, Servus Marcel,
Danke für die netten anerkennenden Worte. Wegen heiligen Kühen und so: es war in Summe glaub ich nicht nur eine Kuh, sondern eine ganze Herde. Aber es gibt trotzdem nach wie vor Dinge, vor denen ich Respekt habe bzw. ich noch nicht den notwendigen Drive hatte, sie anzugehen. Sei es einfach aus Zeiteffizienz heraus oder aus Bequemlichkeit.
So hab ich bei der Restauration z.B. auch nichts am Motor bzw. am Getriebe oder den Achsen gemacht, jetzt mal vom notwendigen Kupplungswechsel abgesehen. Wozu auch? Es war kein Handlungsbedarf. Der Motor lief und läuft sehr schön, ganz ohne Qualm und Ruß :D . Aber es reizt mich schon, mal einen Motor mal aufzumachen. Aber bei einem anderen alten Unimog von mir, da ist der Motor fest. Insofern wird das mal anstehen. Ob es dieses Jahr wird, mal sehen, das ist erstmal die richtige Baustelle zu erledigen, dass brauchen die beiden 406er noch TÜV ... Aber das steht auch in der Liste nicht ganz oben. Dies ist dann auch mal eine UVG wert. Aber jetzt bleib ich mal beim Mogl (dem ersten Mog von mir). Danach ist vielleicht das Monster (Forstmog) dran. Von dem gibt es aber keine Restaurationsgeschicht, sondern nur Einsatzbilder bzw. Arbeiten, aber ich hab da ja auch Optimierungen vor. Mal sehen.

Viele Grüße
Euer Martin

P.S.: Die nächste UVG wird es wahrscheinlich am Wochenende geben. Ein paar Bilder hab ich schon herausgesucht. Texten muss ich erst noch, mal schauen wann mich die Muse küsst. Hier schon mal eine kleine Vorschau.
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Mann im Mog bzw. vielmehr unter Mogkarosse :-)
Mann im Mog bzw. vielmehr unter Mogkarosse :-)
29 Vorschau II.jpg (25.8 KiB) 1128 mal betrachtet
29 Vorschau.jpg
29 Vorschau.jpg (11.97 KiB) 1128 mal betrachtet
#435266
Liebe UVGler,
das Warten hat ein Ende, weiter geht´s mit der nächsten UVG. Vorhin ist früher als erwartet mal eben die Muse vorbeikommen und hat mich geküsst :P . So gibt´s jetzt die "Gschicht rund ums Schweißen".
Die Karosse war jetzt entsprechend vorbereitet, d.h. die Bereiche mit Rostlöchern so ausgeschnitten, dass ein neues individuell angepasstes Blech eingesetzt werden konnte. Aber wie war es am einfachsten, so ein Blech anzupassen? Ich kannte es aus anderen Tätigkeiten, mit Schablonen zu arbeiten, d.h. die Soll-Kontur abzunehmen und dann mit auf das auszuschneidende Halbzeug zu übertragen. Das ganze lief dann auch relativ einfach. Ich hab ein weißes Blatt Papier und meinen dreckigen Zeigefinger genommen (das war kein Problem), hab das Blatt auf den Ausschnitt gelegt und bin mit dem Finger die Umrißkontur des Blechausschnitts abgefahren. Und schon hatte ich eine „Blaupause“ oder vielmehr ein Braunpause (ich hatte ja rostverschmutzte Finger). Je nachdem ob ich das Blech genau einpassen wollte und die Fuge verschweißt werden sollte, oder das Blech überlappend verschweißt wurde habe ich direkt die Braunpausenkontur ausgeschnitten oder entsprechend Zuschlag gegeben. Dann legte ich die Schablone aufs entsprechende Blech, bin mit dem Stift einmal drumrum und dann konnte schon wieder der Trennschneider oder die Blechschere Ihres Amtes walten. Ein paar Anproben und Korrekturen mit der Feile gemacht, und fertig waren die Bleche. Ich hatte Glück, das es nur Ebene Bleche oder nur einfach gebogenen waren und nicht kompliziert gebogene und mit Radien versehen. Also konnte es ans Schweißen gehen. Mein Verwandter war bereit, die Schweißanlage hergerichtet, und schon konnte es in allen Lebenslagen mit Schweißen losgehen. Die Funken flogen und das Blech glühte. Ich hab zwar schon mal Kleinigkeiten geschweißt, aber das war schon Jahre her und ich hatte nicht viel Übung. Ich hatte ausnahmsweise nicht den falschen Ehrgeiz, Alles selbst machen zu müssen. Das hab ich jemanden, also dem Verwandten überlassen, der sich mit sowas auskennt und seit 30 Jahren gemacht hat. Das Schweißen war dann auch relativ schnell erledigt.

Jetzt noch die Vorschau auf die nächste Gschicht: Bei der nächsten Gschicht dreht sich Alles rund um die Radl.

Ergänzung: Die Vorgehensweise hat keinen Anspruch auf fachliche Richtigkeit. Ich hab´s halt einfach so gemacht. Ob dies in den Lehrbüchern auch so steht, weiß ich nicht. Wenn jemand was einzuwenden hat oder auf was hinzuweisen will, bitte gerne.

Viele Grüße
Euer Martin
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29A Schweissen Karosse.jpg
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29B Schweissen Karosse.jpg
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29C Schweissen Karosse.jpg
29C Schweissen Karosse.jpg (47.07 KiB) 1063 mal betrachtet
Zuletzt geändert von martin71 am 08.01.2014, 20:27, insgesamt 2-mal geändert.
#435585
Liebe UVGler,
es ist wieder an der Zeit für eine UVG. Wie angekündigt dreht sich Alles in der heutigen UVG „rund ums Radl". Mir waren lange Zeit schon die alten roten angerosteten Felgen ein Dorn im Auge. Da mehr als die Hälfte der Länge vom Mog die Radl (Räder) sind, stechen halt doch die Radl mit den Felgen als Erstes ins Auge. Man konnte noch so viel am Fahrgestell machen, um einen optischen Fortschritt zu erzielen, den Ausschlag gaben die Felgen und die waren halt noch nicht aufgehübscht bzw. mit frischem Lack versehen. Also kamen jetzt die Radl dran. Also hab ich das Fahrgestell mit dem Hubwagen aufgebockt und das Radkreuz geschwungen. Auf die Idee es mir wesentlich leichter zu machen und den Schlagschrauber zu verwenden, bin ich leider erst viel später gekommen. Aber das schwungvolle Drehen und Sausenlassen des Radkreuzes hatte auch seinen Reiz. Außerdem bin ich ein Fan davon, erstmal zu Lernen, wie die Basisarbeit aussieht um dann im nächsten Schritt mit Hilfe von Maschinen zu holen. Die Radl waren schnell ab. Dann ging es raus zum Dampfstrahlen. Während die Reifen zum Trocken in der Nachmittagssonne abhingen, hab ich mir erstmal eine Espresso-Osterei-Pause gegönnt. Ooooch, war das schön! Der herrliche Schmelz des Lindor-Eis auf der Zunge kombiniert mit 100% Arabica und herrlicher Sonnenwärme von außen :D .
Aber auch die schönste Pause ging mal zu Ende. Die trockenen Reifen mussten noch aufgeladen und zum Reifenhändler gebracht werden. Dank des von meinem Vater auf Basis eines Sullair-Kompressors selbst gebauten Anhängers kein Problem. Im Nachhinein habe ich beim Betrachten der Bilder festgestellt, dass es einige Parallen zum Mog gab. Kotflügel, Rahmen und Achse in RAL 9005 und die Bordwand im gleichen Rot wie die Felgen.
Ich hatte mich schon seit einiger Zeit überlegt, dem Mog neue Reifen zu spendieren. Breit, stark, schwarz sollten Sie sein. Der Michelin war zwar ein nominell 14,5er, aber breit richtig breit war er trotzdem nicht. Erst ein Jahr später beim Vergleich mit den 14,5ern meines Forstmogs stellte ich fest, dass 14,5 nicht 14,5 ist. Gefühlt waren die Michelin 12,5er. Auch stark war das Profil des 14,5 Michelins nicht mehr, aber noch ausreichend, aber schwarz waren Sie und Markenreifen! Als ich die Reifenkatalog studierte und mir mal Preise geben ließ, war für mich dann relativ schnell klar, neue Reifen sind im Budget nicht mehr drin. Das Budget war ohnehin durch die Ersatzteile, Zubehör und die Restaurierungskosten ohnehin mehr als angespannt. Also spendierte ich erstmal nur neue Schläuche und neue Farbe. Gemäß der Farbgebung der späteren Baujahre sollten die Felgen schwarz werden. Das gefiel mir besser.
Also kamen die Reifen runter, die Felgen zum Sandstrahlen und dann zum Pulverbeschichten. Zum Glück hat sich mein Vater während der Woche um die ganzen Transportfahrten gekümmert, so dass ich am Wochenende drauf die noch "ofenwarmen“ Felgen und die Rahmen der Steckfenster vom Beschichter abholen konnte. Dann ging´s damit wieder zum Reifenhändler zum Aufziehen der guten alten Michelins. Das war schnell erledigt, so dass ich wenige Stunden später die in neuem Felgenglanz erstrahlten Räder abholen konnte. Es war mal wieder fast wie Weihnachten. Also nix ab in die Werkstatt, abladen und hinstellen, um die Optik zu beurteilen. Es sah jetzt schon gleich ganz anders aus und auch noch richtig gut. Er war dank der Radl wieder als Mog erkennbar. Ein breites Grinsen :D lag auf meinem Lippen und die innere Freude war riesig :party . Es war zwar wenig Aufwand aber gefühlt ein Riesenschritt für mich!

Vorschau: Bei der nächsten UVG geht´s um ein paar Teile und die weiteren Bilder bzw. Gschicht aus der Auflösung des letzten Unimogstilllebenrätsels.

Viele Grüße
Euer Martin
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30C Mogart.jpg
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