- 30.04.2014, 23:28
#444499
Hallo Holz-Heizer,
ist das Thema noch aktuell oder schon erledigt ?
Heizungen sind meine berufliche Tätigkeit, als Berater im Aussendienst für div. Hersteller. Bislang leider für keinen Scheitholzkessel.
Selber bin ich aber schon 15 Jahre Scheitholzheizer und inzwischen Mitglied im Sonnenhaus-Instititut e.V. , übrigens auch dort viel Info auf der Homepage zu finden.
1. Schritt
Heizlast ermittel, Heizwärmebedarf im Jahr für Heizung und Warmwaser ermitteln lassen. Dann weist Du vieviel Holz du benötigen wirst.
2. Schritt
Wieviel Komfort willst du ? Bzw. wie oft willst Du auflegen, wie lange soll die Wärme in den Puffern reichen ?
Sollte an den kältesten Tagen mit einer oder max. 2 Ofenfüllung für 24 Stunden Wärmeversorung mit dem Puffervolumen reichen !
3. Schritt
Daran festlegen wie groß der Füllraum des Scheitholzkessels sein muss ?
Sollen es 33er Scheite, 50er Scheite oder gar ein 1m-Scheitholzkessel sein ?
Die Formel für die Puffergröße von der BAFA für die Förderfähigkeit ja nicht für die Auslegung des Puffers nehmen !!! Die fordern 55liter / kW Heizleistung des Kessels.
Aber die Menge Energie steckt nicht in der Heizleistung des Kessels sondern ist abhängig von der Größe des Füllraums.
Hier folgende Formel anwenden:
Pro Liter Kessel-Füllraum mindestens 12, bei reinem Buchenholz bis zu 16 liter Puffervolumen einbauen.
Nur so ist gewährleistet, dass der Ofen im Max-Betrieb alle Energie aus dem Holz einer Füllung im Puffer unterbringen kann. Ein Runterregeln des Ofens ist nicht erwünscht !
4. Schritt
den richtigen Ofen auswählen
Alle Österreicher sind auf einem hohen vergleichbaren Niveau. Ob Du einen Eder, Fröling, Eta, Hargassner, KWB, Windhager oder sonst was nimmst, ist meist abhängig von den Maßen und Aufstellbedingungen oder der Ofenfarbe die Dir besser gefällt.
Deutsche gibt es von HDG oder Lopper oder Fischer.
Du kannst auch einen Tschechen oder Polen von Atmos oder so nehmen.
Die haben in der Regel auch brauchbare Verbrennungen, aber meist viel weniger Füllraumvolumen und eine fehlende Rauchgasabsaugung bei Türöffnung, bescheidene Regelungen und meist dünneres Blech für Füllraum, Wärmetauscher etc, werden also nicht so lange halten !
5. Schritt
Notheizung ? Was wenn keiner da ist zum Holz heizen ?
Evtl. Kombikessel von SHT den TDA mit Pelletbrenner nehmen. Der feuert dann mit Pellet, wenn keine Wärme vom Holzkessel mehr kommt
Oder einen alten Ölkessel mit einbinden, oder Gaskessel, oder zur Not auch einen E-Heizstab
6. Schritt
den richtigen Puffer
Puffer ist nicht gleich Puffer. Nur Wärmespeicher mit einer stabilen Temperatur-Schichtung im laufenden Be- und Entlade-Zustand können auch eine max. Wärmekapazität erreichen, die sich durch Temperaturdifferenz und Volumen ergibt.
Billige Bottiche ohne Schichtladeeinrichtungen gehen, aber mehr Volumen für das selbe Ergebnis erforderlich.
Und wenn jetzt noch WW-Bereitung über Frischwassermodul, E-Wellrohr-Schlangen oder WW-Boiler im Puffer erfolgen soll, dann ist saubere Schichtung noch wichtiger
und wenn dann
7. Schritt
Solar dazu !
ist eine top-Schichtung unabdingbar und für Ertrag und Komfort entscheidend.
Wende Dich dazu an einen Solvis-Partnerbetrieb, der dir eine 2-3 Pufferanlage mit einer seriellen Verschaltung aufbauen kann.
Solar wird sich beim Stückholzheizer erst unendlich spät rechnen, bringt Dir aber vor allem eins:
- Holz-Heiz-Pause von April bis ende Oktober, oder so, je nach Kollektorfläche und Standort.
8. Schritt
Glücklich werden als Holz-Solar-Heizer und sparen
Kannst gerne noch auf mich zukommen, wenn Du weitere Fragen hast.
Gruß
Klaus