- 01.05.2013, 17:04
#416421
Hallo zusammen,
über den Winter habe ich die E-Anlage komplett erneuert, bis auf die Scheinwerfereinsätze, die sind noch alt. Anlasser, Batteriekabel und Lichtmaschine wurden schon gleich nach dem Kauf überholt oder erneuert.
Bei der Montage der Verteilerdose im Heck ist mir dann noch die gerissene Rahmen-Hecktraverse aufgefallen. So dass auch das Teil repariert wurde und dabei habe ich immer wieder gestaunt was die Vorbesitzer alles wegrationalisiert hatten. Denn die Hecktraverse ist normaler Weise mit 16 M12x1,5-Schrauben an den Versteifungsböcken befestigt, nicht bei mir. Hier fehlten die 4 Schrauben welche von den HKH-Aufnahmen verdeckt werden, weiterhin waren die äußeren 4 Schrauben durch M10 Schrauben mit Muttern ersetzt worden, obwohl die Gewinde unten noch heil waren. Oben waren die Gewinde aus den Böcken rausgerissen, hier wurde M14x1,5 neu geschnitten und passende Schrauben eingesetzt. Beim schweißen der Traverse wurden die von den Vorbesitzern zusätzlich angebrachten Bohrungen beidseitig verschweißt und verschliffen. Ein mit dem Schneidbrenner gebranntes Loch wurde ausgefräst und ein passender Deckel angefertigt und eingeschweißt. Alle Befestigungsschrauben der Traverse wurden erneuert und als 10.9 eingesetzt.
Am Heck wurden 2 Rückfahrscheinwerfer montiert und am Schalthebel der dazu notwendige Zugschalter, als Steckdosen habe ich LKW-Dosen verwendet welche in die Traverse eingesetzt sind. Eine davon dient der Stromversorgung der Anhängerkippvorrichtung.
Die Instrumententafel wurde neu gestaltet, weil das Handgas, der Startknopf und der Scheibenwischerschalter entfallen sind. Die Instrumente waren beide zur Instandsetzung, dabei wurden neuen Chromringe montiert. Das Kombiinstrument wurde überprüft, die Lötpunkte nachgelötet und bekam neue Kunststoffkappen für die Kontroll-Lampen.
Da mir der Gummibelag auf der Instrumententafel nicht zugesagt hat, bekam die Instrumententafel einen neuen Belag aus Aluminium, welcher mit Hammerschlag mattschwarz lackiert wurde.
Die neue Oberfläche wurde dünn mit Karosseriekleber auf das FH-Blech geklebt und an den Rändern der Öffnungen gedichtet, zusätzlich wurde die Platte noch mit M3-Senkkopfschrauben fixiert. Das Ganze wurde dann gespachtelt und geschliffen so dass man die Schraubenköpfe nicht mehr sieht. Nur so war es möglich alle unnötigen Öffnungen zu verschließen und die neuen Schalter und zusätzlichen Kontroll-Leuchten passend zu positionieren.
Unter den zusätzlichen Kontroll-Leuchten befinden sich eine Öldruckwarnlampe sowie eine Kontroll-Lampe für die Handbremse, eine für die Bremsflüssigkeit mit Gebern in beiden Behältern und eine Kontrolleuchte für die Kipperhydraulik.
Die Öldruckwarnlampe wurde relativ einfach realisiert nämlich mit einem Öldruckschalter (M12x1,5 0,5 bar) und einer Gewindereduzierung. Montiert wurde das Ganze im Ölfiltergehäuse und angeschlossen mit wasserdichter Steckverbindung aus dem PKW-Bereich. Der Stecker ist einzeln bestellbar, alles zusammen hätte ca. 12 € gekostet. Die Handbremskontrolle wird von einem wasserdichten Moped-Bremslichtschalter geschaltet und wird vom Hebel des Anhängersteuerventils betätigt.
Bei der Neuinstallation wurde die Standheizung als Motorvorwärmung angeschlossen, die Schaltuhr dazu befindet sich an der Verkleidung der Fahrerhausrückwand. Die Sitzheizungen wurden angeschlossen und der elektrische Absteller wurde noch etwas perfektioniert. Der Scheibenwischermotor wurde umgebaut für Intervall, d. h. ich habe jetzt eine Dauerstufe und eine Intervallstufe, geschaltet wird das Ganze mit einem herkömmlichen Intervallrelais aus einem PKW. Über dieses Relais funktioniert auch die Waschpumpe, bei deren Benutzung wird jetzt automatisch ein Wischvorgang eingeleitet.
Um das alles zu realisieren wurden 2 Einheiten mit je 3 Relais in Sockeln verbaut, einmal hinter dem Luftfilter und einmal neben der Sicherungseinheit, diese besitzt jetzt Flachsicherungen und eine durchsichtige Kunststoffkappe.
Eines der Relais dient der Umschaltung der Hupen von Druckluft auf normal, ein weiteres wird für die 2-stufige Beheizung der Außenspiegel benötigt, eins für die Rückfahrscheinwerfer und ein Relais wird zur Lichtumschaltung benutzt.
Hier mal ein paar Anhaltspunkte für Materialverbrauch der E-Anlage. Der lag bei ca. 10 Meter Einzelader in 12 verschiedenen Farben und Querschnitten, 5 Meter 4-adrig, 7 Meter 7-adrig und 20 Meter 2-adrig. Von allen sind jetzt nur noch Reststücken kleiner als 1 Meter übrig. Das Ganze wurde in Schrumpfschlauch und geschlossenem Wellrohr verlegt und mit gummierten Schellen fixiert. Wellrohr 1 x 10 m mit d 11,8 mm und einmal 7 m mit d 22,8 mm. Schrumpfschlauch wurde als 3,2 mm, 6,4 mm, 9,5 mm, 12,7 mm, 19,0 mm und 25,4 mm verwendet, zusammen 45 m. Hier gab’s keine Reste.
Die Kabelbinder (120 mm, 150 mm und 200 mm) habe ich nicht gezählt, nur immer 100er Tüten gekauft. Ein großer Teil davon diente manchmal nur der Fixierung und wurde später wieder weg geschnitten.
Das Sitzgestell vom Fahrersitz wurde zwischenzeitlich ausgebuchst, mit neuen Rollen versehen und die Bedienung der Lehnenverstellung wieder instandgesetzt. Der Bodenbelag ist eingebaut und besteht aus 2 miteinander vernähten und verklebten dünnen Filzlagen, auf dem ein grauer abwaschbarer Industriebelag aufgeklebt ist. Fahrerseitig ist der untere Bereich zur Reinigung herausnehmbar.
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Gruß Reiner