- 27.08.2012, 18:08
#391403
Hallo zusammen,
am 14.09.2011 habe ich meinen Unimog gekauft.
Er stand 450 km von zu Hause entfernt an der Nordsee und auf den Bildern sah er recht gut aus. Das Fahrerhaus wurde vom Vorbesitzer instand gesetzt, also neue Bodenbleche eingeschweißt und das Fahrzeug im Ganzen lackiert.
Der Mog sieht auch äußerlich wirklich gut aus und hatte 2 Werkstattrechnungen über 2725,92 € neuen, mängelfreien TÜV.
ABER!
Auf der Heimreise nach 350 km, ca. 50 km nach dem gemachten Bild in Seesen im Harz begann der Motor an der Kreuzung im Stand zu klopfen, der Öldruck war schlagartig zusammengebrochen. Also haben wir ihn mit dem G die letzten 100 km nach Hause geschleppt.
Dazu muss ich noch sagen dass er nach ca. 150 km das erste Mal mit verstopftem Vorfilter stehen geblieben ist. Dann so ca. alle 50 km war das reinigen des Vorfilters angesagt. Es sah aus wie wenn sich ein alter Lappen im Tank auflöst und die Fusseln am Filtersieb hängen bleiben.
Die nächste Feststellung beim ersten anhalten war, dass der Warnblinker gar nicht funktionierte und etwas später auf beiden Seiten die vorderen Blinker ausfielen. Da ich so nicht weiterfahren wollte, wollte ich die vorderen Blinker-Glühlampen ersetzen. Die waren nicht defekt, denn links war das Kabel ganz ab (das hab ich gar nicht bemerkt dass der Blinker von Anfang an nicht funktionierte) und rechts glänzte das Kabel mit Grünspan.
Das Resultat des Klopfens war dass die Pleullager hin waren, weil fast kein Öl mehr in der Ölwanne war. Bei der Abholung habe ich den Ölstand geprüft, er war bei max. Der Motor hat während der Fahrt auch nicht geraucht o. ä. Es waren bei der späteren Demontage noch ca. 3 l in der Ölwanne. D. h. der Motor hat auf 350 km ca. 6 l Motoröl verbraucht. Das ergibt hochgerechnet einen Ölverbrauch von ca. 17 l auf 1000 km.
Naja, dann beim Pleullager ausbauen habe ich festgestellt, das die Kolben beim hochschieben in der Buchse zurückrutschen. Also Zylinderkopf ab und Kolben raus, neue Feststellung die Kolbenringe und Abstreifer sind total verschlissen. Die Spaltmaße lagen zwischen 2,8 und 3,5 mm. Da die Buchsen sehr glatt waren und keine Riefen hatten, habe ich die Buchsen nur gehont und neue Ringe aufgezogen. Die Pleulzapfen waren nicht mehr im Neuzustand, aber bevor ich gleich einen anderen Motor kaufe mache ich den Versuch mit anderen Lagern. Im Leerlauf sind jetzt je nach Motortemperatur noch 2,0 – 3,0 bar ablesbar und bei Vollgas 5,0 bar. Wir werden ja sehen wie lange die Lager halten.
Weiterhin habe ich bei der Motordemontage festgestellt, dass jede Menge Schmutzkrümel in der Zylinderkopfhaube klebten. Vor dem Kauf war der Unimog noch in einer MB-Werkstatt welche die Zylinderkopfdichtung gewechselt hatte. Der Verkäufer hatte selbst einen Ölwechsel durchgeführt, das war an der relativ hellen Färbung zu erkennen. Meine Annahme ist, dass ein Synthetiköl eingefüllt wurde, welches die alten Ablagerungen im Kurbelgehäuse gelöst hat.
Die Arbeit in der o. g. Werkstatt ist ehr als lausig zu bezeichnen, denn der Motor ölte unter der Haubendichtung vor und die Dichtungen der Einspritzleitungen welche sich am Durchgang zum Zylinderkopf befinden, wurden nicht erneuert obwohl sich diese im MB- Dichtsatz befinden sondern mit Dichtmasse zugeschmiert.
Der Halter des Ausdehungsgefäßes war gebrochen und dieses hing nur noch an der einen Schraube an der ZK-Haube. Am Auspuffkrümmer war vom Ausgangsflansch ein Auge abgebrochen und der Krümmer selbst war mehrfach gerissen. Der Auspuffkrümmer war am Rohr mit 15 mm zu langen Schrauben und am Zylinderkopf mit zu kurzen Stehbolzen befestigt. Die 2 Stehbolzen waren so kurz das die Mutter nur etwa zur Hälfte dran war. Das Thermostatgehäuse war undicht weil eine Schraube abgerissen war.
Den Halter des Ausdehnungsgefäßes gibt es nicht mehr neu zu kaufen, so dass ich das Unterteil nachbauen musste. Die abgerissene Schraube habe ich ausgebohrt und den
70°C-Thermostateinsatz gegen einen 86°C-Einsatz vom 3er BMW getauscht, der ist genau baugleich und den hatte ich noch zu Hause.
Am 26.04.2012 wurde er wieder angemeldet aber dann traten noch ein paar kleine Probleme auf, so dass ich erst am 18.08.2012 eine Probefahrt machen konnte.
am 14.09.2011 habe ich meinen Unimog gekauft.
Er stand 450 km von zu Hause entfernt an der Nordsee und auf den Bildern sah er recht gut aus. Das Fahrerhaus wurde vom Vorbesitzer instand gesetzt, also neue Bodenbleche eingeschweißt und das Fahrzeug im Ganzen lackiert.
Der Mog sieht auch äußerlich wirklich gut aus und hatte 2 Werkstattrechnungen über 2725,92 € neuen, mängelfreien TÜV.
ABER!
Auf der Heimreise nach 350 km, ca. 50 km nach dem gemachten Bild in Seesen im Harz begann der Motor an der Kreuzung im Stand zu klopfen, der Öldruck war schlagartig zusammengebrochen. Also haben wir ihn mit dem G die letzten 100 km nach Hause geschleppt.
Dazu muss ich noch sagen dass er nach ca. 150 km das erste Mal mit verstopftem Vorfilter stehen geblieben ist. Dann so ca. alle 50 km war das reinigen des Vorfilters angesagt. Es sah aus wie wenn sich ein alter Lappen im Tank auflöst und die Fusseln am Filtersieb hängen bleiben.
Die nächste Feststellung beim ersten anhalten war, dass der Warnblinker gar nicht funktionierte und etwas später auf beiden Seiten die vorderen Blinker ausfielen. Da ich so nicht weiterfahren wollte, wollte ich die vorderen Blinker-Glühlampen ersetzen. Die waren nicht defekt, denn links war das Kabel ganz ab (das hab ich gar nicht bemerkt dass der Blinker von Anfang an nicht funktionierte) und rechts glänzte das Kabel mit Grünspan.
Das Resultat des Klopfens war dass die Pleullager hin waren, weil fast kein Öl mehr in der Ölwanne war. Bei der Abholung habe ich den Ölstand geprüft, er war bei max. Der Motor hat während der Fahrt auch nicht geraucht o. ä. Es waren bei der späteren Demontage noch ca. 3 l in der Ölwanne. D. h. der Motor hat auf 350 km ca. 6 l Motoröl verbraucht. Das ergibt hochgerechnet einen Ölverbrauch von ca. 17 l auf 1000 km.
Naja, dann beim Pleullager ausbauen habe ich festgestellt, das die Kolben beim hochschieben in der Buchse zurückrutschen. Also Zylinderkopf ab und Kolben raus, neue Feststellung die Kolbenringe und Abstreifer sind total verschlissen. Die Spaltmaße lagen zwischen 2,8 und 3,5 mm. Da die Buchsen sehr glatt waren und keine Riefen hatten, habe ich die Buchsen nur gehont und neue Ringe aufgezogen. Die Pleulzapfen waren nicht mehr im Neuzustand, aber bevor ich gleich einen anderen Motor kaufe mache ich den Versuch mit anderen Lagern. Im Leerlauf sind jetzt je nach Motortemperatur noch 2,0 – 3,0 bar ablesbar und bei Vollgas 5,0 bar. Wir werden ja sehen wie lange die Lager halten.
Weiterhin habe ich bei der Motordemontage festgestellt, dass jede Menge Schmutzkrümel in der Zylinderkopfhaube klebten. Vor dem Kauf war der Unimog noch in einer MB-Werkstatt welche die Zylinderkopfdichtung gewechselt hatte. Der Verkäufer hatte selbst einen Ölwechsel durchgeführt, das war an der relativ hellen Färbung zu erkennen. Meine Annahme ist, dass ein Synthetiköl eingefüllt wurde, welches die alten Ablagerungen im Kurbelgehäuse gelöst hat.
Die Arbeit in der o. g. Werkstatt ist ehr als lausig zu bezeichnen, denn der Motor ölte unter der Haubendichtung vor und die Dichtungen der Einspritzleitungen welche sich am Durchgang zum Zylinderkopf befinden, wurden nicht erneuert obwohl sich diese im MB- Dichtsatz befinden sondern mit Dichtmasse zugeschmiert.
Der Halter des Ausdehungsgefäßes war gebrochen und dieses hing nur noch an der einen Schraube an der ZK-Haube. Am Auspuffkrümmer war vom Ausgangsflansch ein Auge abgebrochen und der Krümmer selbst war mehrfach gerissen. Der Auspuffkrümmer war am Rohr mit 15 mm zu langen Schrauben und am Zylinderkopf mit zu kurzen Stehbolzen befestigt. Die 2 Stehbolzen waren so kurz das die Mutter nur etwa zur Hälfte dran war. Das Thermostatgehäuse war undicht weil eine Schraube abgerissen war.
Den Halter des Ausdehnungsgefäßes gibt es nicht mehr neu zu kaufen, so dass ich das Unterteil nachbauen musste. Die abgerissene Schraube habe ich ausgebohrt und den
70°C-Thermostateinsatz gegen einen 86°C-Einsatz vom 3er BMW getauscht, der ist genau baugleich und den hatte ich noch zu Hause.
Am 26.04.2012 wurde er wieder angemeldet aber dann traten noch ein paar kleine Probleme auf, so dass ich erst am 18.08.2012 eine Probefahrt machen konnte.
Zuletzt geändert von benz am 06.06.2016, 18:53, insgesamt 6-mal geändert.