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Moderator: Helmut Schmitz

#370202
Hallo zusammen,

heute ging es es nur einen kleinen Schritt weiter. Ich habe die neue Hauptgetriebe-Antriebswelle bekommen. Dummerweise musste ich die komplette Hauptwelle wieder ausbauen, um diese Welle zu ersetzen. Das hat mich viel Zeit gekostet. Dann fehlt immer noch das vordere Lager für die Vorgelegewelle. Ich kann also nicht weitermachen, mit dem Zusammenbau des Vorschaltgetriebes und bin einigermassen frustriert.

Hab daher das HG-Gehäuse noch lackiert.

Die Teile des Vorschaltgetriebes hab ich mal genauer unter die Lupe genommen. Zwei der drei Tellerfedern sind kaputt. Leider ist auch die Schaltschiebehülse (Foto ...278) stark angegriffen. Ich hatte immer das Problem, daß es beim Zuschalten des Vorschaltgetriebes gekracht hat, und das es nur mit Kraft möglich war, das Vorschaltgetriebe wieder wegzuschalten. Möglicherweise ist die verschlissenen Schiebemuffe die Ursache. Auch diese ist sehr teuer.

Übrigens: Irgendwo in der Unimog-Betriebsanleitung steht, daß man das Vorschaltgetriebe nicht zur Zugkraftverstärkung nutzen darf. Ich weiß jetzt warum. Die Zahnräder im VG sind sehr schmal (siehe Foto ...282) . Das HG ist erheblich stabiler gebaut.

Morgen, Sonntag, wird es nicht weitergehen.

Bis demnächst,
Rüdiger
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Antriebswelle alt und neu
Antriebswelle alt und neu
P2044276.JPG (60.87 KiB) 5573 mal betrachtet
defekte Tellerfedern, links total zerstört, rechts ist das Gehäuse durchgescheuert
defekte Tellerfedern, links total zerstört, rechts ist das Gehäuse durchgescheuert
P2044277.JPG (60.88 KiB) 5573 mal betrachtet
Verschlissene Schiebemuffe aus dem VG
Verschlissene Schiebemuffe aus dem VG
P2044278.JPG (47.05 KiB) 5573 mal betrachtet
#370461
Hallo,

momentan ist die Zeit der kleineren Schritte. Immer noch fehlt das vordere Lager für die Vorgelegewelle. Daher kann ich nicht mit dem Vorschaltgetriebe weitermachen., obwohl die neue Schiebemuffe heute schon gekommen ist.

Egal. Trotzdem gibts drei Bilder. Eines zeigt einen beschädigten Schaltstein aus dem Vorschaltgetriebe, den ich vorhin noch entdeckt habe. Selbst hier lohnt sich also ein genauerer Blick. Bis jetzt waren alle Schaltsteine in Ordnung.
Dann hab ich mich noch am Bau eines weiteren "Sonderwerkzeuges" versucht. Dem Nutmutternschlüssel für die Vorgelegewelle. Er besteht aus einer Büchse, die ich mal am vorderen Achsschenkellager ersetzt hatte. Sie passt ideal. Dort wurden vier Nocken angeschweißt und dann mit der Feile in Form gebracht. Anschliessend noch eine alte Nuß draufgeschweisst. Obs die vorgegebenen 170Nm aushält, wissen wir morgen oder übermorgen.

Jedenfalls ist jetzt alles soweit vorbereitet, daß der Zusammenbau des VG relativ schnell gehen sollte, wenn denn endlich mal das Material komplett wäre.

Bis dann, Gruss, Rüdiger
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defekter Schaltstein aus Vorschaltgetriebe
defekter Schaltstein aus Vorschaltgetriebe
P2064284.JPG (67.87 KiB) 5427 mal betrachtet
Sonderwerkzeug "Nutmutternschlüssel"
Sonderwerkzeug "Nutmutternschlüssel"
P2064285.JPG (50.59 KiB) 5427 mal betrachtet
zusammen mit Nutmutter
zusammen mit Nutmutter
P2064286.JPG (44.68 KiB) 5427 mal betrachtet
#370475
Hallo Rüduger!
Ich habe meinen Nutmutternschlüssel ähnlich gemacht wie Du, nur mit dem einen Unterschied, ich habe ihn aussen verstärkt. Und zwar mit einem übergeschobenen Rohr, hinten verschweisst und auch vorne an der Stirnseite an den Zapfen (etwas angeschliffen) auch einen Punkt darauf. Platz ist ja wie man sieht genug.
Ohne der Verstärkung ist der erste Schlüssel beim öffnen der Muttern zu Bruch gegangen :?
#370842
Hallo zusammen,

heute bin ich der Verzweiflung nahe. :(
Eigentlich begann alles ganz gut, da endlich das fehlende Lager angekommen war, auch der neue Schaltstein. Ich hab es gleich montiert, soweit ohne Probleme.
Dann ging es mit dem Zusammenbau des Vorschaltgetriebes weiter. Erhofft hatte ich mir, daß ich es nach Möglichkeit an einem Abend zusammenbekomme, aaaaber...

Schon bei der Montage der ersten Welle bin ich buchstäblich hängengeblieben. Zusammen mit ein paar Zahnrädern und einer Verlängerungswelle muß der auf dem Foto erkennbare Bolzen in das Ende der Welle, welches aus dem Hauptgetriebe heraussteht. Doch der Bolzen passt nicht in die Welle, er klemmte immer wieder nach ca. 1cm Eintauchtiefe fest. Selbst Erwärmen des Wellenteiles, und frosten des Bolzens bewog den Bolzen nicht dazu, sich montieren zu lassen. Ich wendete nun etwas Hammergewalt an, da beides doch irgendwann einmal zusammengepasst hatte. Aber der Bolzen passt nicht, klemmte fest, und liess sich nur mit Gewalt wieder aus dem Wellenende herausklopfen. Ergebnis: Ein Lager (NUP 204) der Vorschaltgetriebewelle, die ich montieren wollte ist nun kaputt. Jetzt muss ich erst wieder die Teilelieferung abwarten. Ich bestelle das Lager bei der Niederlassung. Im besten Fall ist es morgen abend da, ansonsten erst Samstag.

Was war die Ursache ? :?:
Keine Ahnung warum ich erst nach zwei Stunden darauf gekommen bin, vielleicht ist euch längst aufgefallen, woran es lag:

Das Wellenende, in das der Bolzen hineinsollte, stammt von der neu gekaufen Hauptgetriebe-Antriebswelle. Das heisst: Dieser ALTE Bolzen war nie mit dieser NEUEN Welle verbunden. Keine Ahnung weshalb, aber der Bolzen ist etwas dicker als die Wellenbohrung Da ich nicht über eine Drehbank verfüge, benötige ich also auch einen NEUEN Bolzen.

So weit für heute, hier noch das Foto: Das weiterführende Wellenteil fehlt hier. Der Bolzen liegt eigentlich unsichtbar innerhalb der Welle.

Gruss, Rüdiger
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P2094288.JPG
P2094288.JPG (62.82 KiB) 5171 mal betrachtet
#370960
Hallo zusammen,

vorweg, heute lief es wieder besser. Das Vorschaltgetriebe ist fast zusammengebaut.

Aber der Reihe nach:
Den alten Bolzen, der etwas Übermaß hatte, habe ich leicht abgeschliffen. Da er ohnehin durch die Madenschraube festgehalten wird, und sich nicht in irgendeinem Lager dreht, dürfte die Ungenauigkeit, die beim Abschleifen entstanden ist, nicht so schlimm sein.
Das Lager NUP204 gibt es nicht mehr bei MB. Es ist allerdings ein gängiges Normteil, so daß es in einem Lagerhandel erhältlich war.
Der Zusammenbau der Welle, der sich gestern als unmöglich erwiesen hatte, war nun kein Problem.
Auch der weitere Zusammenbau des Vorschaltgetriebes ist nicht schwer.
Momentan fehlen wieder ein paar Teile: drei O-Ringe, die verschiedene Bolzen nach vorne, Richtung Kupplungsgehäuse abdichten, sowie ein Sprengring, den ich erneuern möchte, da er etwas ausgeleiert ist.

Zu den Dicht- und Montagematerialien ist eine "Gewindedichtmasse" hinzugekommen. Man muß die Schrauben, die das Vorschaltgetriebe am Hauptgetriebe festhalten, mit Dichtmasse eindrehen, damit kein Getriebeöl durch die Gewinde nach aussen dringt.

Sofern die weiteren Ersatzteile vorrätig sind, müsste das Getriebe morgen eigentlich fertig werden. Bericht folgt.

Was ich noch schreiben wollte:
Es gibt bei MB einen Getriebe-Dichtsatz. Er enthält sämtliche, am Getriebe verbauten Dichtungen, auch die Wellendichtringe. Das habe ich leider viel zu spät im EPC entdeckt, und mir mühsam alle Dichtungen selbst zusammengesucht. Den Dichtsatz würde ich emfehlen.

Gruss,
Rüdiger
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Vorschaltgetriebe von vorne, ein paar Teile fehlen noch
Vorschaltgetriebe von vorne, ein paar Teile fehlen noch
P2104289.JPG (66.08 KiB) 4943 mal betrachtet
der Brocken ist wieder zusammengefügt
der Brocken ist wieder zusammengefügt
P2104290.JPG (64.8 KiB) 4943 mal betrachtet
Blick von oben ins Vorschaltgetriebe, in der Mitte die neue Schaltmuffe mit der Madenschraube
Blick von oben ins Vorschaltgetriebe, in der Mitte die neue Schaltmuffe mit der Madenschraube
P2104292.JPG (56.39 KiB) 4943 mal betrachtet
#371063
Hallo Rüdiger

Alle Achtung !!! gute Arbeit!!!

Eine Frage hab ich zu dem Getriebeeingangsrohr für die Zapfwelle.
Auf Deinem Bild vom "Vorschaltgetriebe von vorne P2104289.JPG" ist meine Frage gut zu erklären?
Auf den Foto sieht man das Getriebeeingangsrohr. Der Flansch (Rohr) auf das Ausrücklager sitzt ist noch nicht montiert.
Vor dem Lager ist auch die Blechscheibe (Norisring) zu erkennen.
Nun die Frage???
Wie soll das dicht sein? Im Getriebe und somit im Lager ist Öl. Das Getriebeeingangsrohr dreht sich und da soll doch kein Öl in die Kupplung laufen.
Ok. Der Norisring deckt das Lager ab und auf dem Rohr ist eine Art Gewinde.
Aber einen Dichtring oder ähnliches gibt es nicht. Auch nicht im Ersatzteilkatalog.
Reicht diese Technik zum abdichten????????

Wäre schön wenn auch andere Getriebespezialisten antworten.

Vielen Dank und Gruß aus dem kalten Schönbuch
Eberhard
#371094
Hallo erstmal, hallo Eberhard,

die Frage, die Du Dir stellst, habe ich mir auch schon gestellt. Heute hab ich (glaub ich) die Antwort gefunden. Es solll garnicht dicht sein !
Es dringt Öl durch das Rollenlager hindurch nach vorne, Richtung Kupplung. Auf der Hohlwelle ist ein Wendel, der das Öl zurückfördert, Richtung Getriebe. Auf dem Bild ...297, was ich heute anhänge, siehst Du den Flansch mit dem Rohr, welches um die Hohlwelle (Bild ..301 zeigt beide Teile im montierten Zustand) montiert wird. Das Öl läuft also zurück, und dann durch einen Kanal im Flansch, durch ein Loch ins Getriebe zurück.
Den Kanal siehst Du auf Bild ..297 ganz oben in der Mitte, etwas dunkel leider. Im montierten Zustand siehst Du den Kanal rechts unten neben der unteren Flanschschraube. Und das kleine Loch, durch das das Öl ins Getriebe zurückläuft, siehst Du auf dem gestrigen Bild ...289, ebenfalls rechts unten von der Welle.
Durch diese Konstruktion wird der Zwischenraum zwischen Hohlwelle und Flanschrohr geschmiert, ohne dass Öl ins Kupplungsgehäuse gelangt. Ziemlich clever.

Nun zur heutigen Arbeit:
Das Getriebe wurde soweit möglich fertiggestellt. Die Dichtringe, die gestern fehlten, hab ich heute nicht erhalten. Deshalb kann ich die Bolzen der Vorschaltgetriebe-Schaltgabeln nicht endgültig montieren. Daraus folgt wiederum, dass ich die Getriebedeckel und Schaltplatten noch nicht montieren kann. Bis auf diese Dinge, ist das Getriebe nun wieder komplett montiert. Es fehlt ebenfalls noch der Nebenabtrieb, die untere Hauptgetriebeplatte und die komplette Kupplungsbetätigung.

Während der Montage gab es einen Schockmoment. In der Ecke, in der ich die demontierten Teile gelagert hatte, sah ich plötzlich das Ölröhrchen Bild …300 liegen. Ich hatte vergessen, es zu montieren. Es sitzt im Vorschaltgetriebe, angeschraubt an das Hauptgetriebe. Leider war die Wiedermontage auch im Werkstatthandbuch nicht beschrieben. Sonst wäre der Fehler wohl nicht passiert. Es sah so aus, als müsse ich das komplette Vorschaltgetriebe wieder abbauen. Aber: Versuch macht kluch. Das Röhrchen lässt sich durch die Öffnung der Ölpumpe montieren. Es ist zwar eine Heidenfrickelei, aber es geht. Eine 13er Nuss und ein 1/4Zoll Gelenk musste ich opfern, und zusammenschweissen, sonst wäre ich an die Schraube nicht rangekommen. Ich musste letztlich also nur die Ölpumpe wieder ausbauen. Glück gehabt.

Thema Ölpumpe: Der Antrieb der Ölpumpe benötigt ein gewisses Spiel zum antreibenden Rad des Vorschaltgetriebes. Dieses Spiel wird eingestellt, indem man die Ölpumpe beim Einbau etwas verdrehen kann. Zum Glück war die Ursprungslage der Ölpumpe durch eine Kerbe markiert, und auf den Flanschflächen waren noch die Abdrücke der alten Befestigungslage. Allen Nachahmern empfehle ich, mit einem Schraubenzieher und Hammerschlag die Drehlage der Ölpumpe, und damit das Zahnradspiel, vor Demontage zu markieren.

Bild …296 zeigt einen Deckel mit Flanschdichtmasse sowie die Schrauben mit blauer Gewindedichtmasse.

Nachdem das Getriebe nun wieder soweit zusammengesetzt ist, beginne ich mit dem Ausbau des Motors. Zur Erinnerung, der Motor drückt Öl durch die Kurbelwellendichtung in das Kupplungsgehäuse. Ferner verliert er Öl an der Ventildeckeldichtung und an der Ölwannendichtung. Jetzt, wo ich so gut an den Motor herankomme, möchte ich das auch noch beheben.
Daher hab ich heute noch das Kühlwasser abgelassen. Es gibt einen Ablasshahn am Kühler, und einen Hahn am Motorblock. Relativ komfortabel. Als nächstes muss der Kühler raus (warum eigentlich ? steht so im Werkstatthandbuch).
Das mach ich morgen.

Heute war Samstag, also etwas mehr Zeit, und ein etwas längerer Bericht. Alles in allem ein erfolgreicher Tag. Kommende Woche dürfte das Getriebe fertig werden. Bin gespannt, was mich beim Motor noch alles erwartet.

Gruss,
Rüdiger
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vordere Wellendeckel mit Dichtmasse
vordere Wellendeckel mit Dichtmasse
P2114296.JPG (70.69 KiB) 4767 mal betrachtet
Flansch mit Norisring und Hohlrohr, oben der Ablaufkanal fürs Öl
Flansch mit Norisring und Hohlrohr, oben der Ablaufkanal fürs Öl
P2114297.JPG (54.83 KiB) 4767 mal betrachtet
das verflixte Ölröhrchen
das verflixte Ölröhrchen
P2114300.JPG (74.5 KiB) 4767 mal betrachtet
#371146
u45frank hat geschrieben:Hallo Rüdiger,
Wenn ich die Fotos von deinem Motor richtig deute,hast du noch einen Luftpresser mit 3 Zylinderfußschrauben.Das ist ein Erkennungsmerkmal
für die ältere hintere Kurbelwellenabdichtung mit einer Ölrückförder-schnecke.Ein Burgmannring ist bei diesen Motoren nicht eingebaut.
Gruß
Frank
Hallo Rüdiger!
Wenn es so ist, wie Frank schreibt, dann ist Spiel im letzten Hauptlager für die Undichtheit verantwortlich. Ich habe gelesen, dass bei ausgebauter Kurbelwelle das "Ovalmaß" des Hauptlagers zu ermitteln ist. Der Hauptlagerdeckel wird dann um dieses Maß abgeschliffen und dann sollte die Undichtheit behoben oder zumindest verbessert sein. Ist sicher eine Heidenarbeit, aber meines Wissens leider die einzige Reparaturmöglichkeit.
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