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#298957
Hallo zusammen,

ich habe einmal eine kleine Frage, wo ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. :) Bei Google habe ich es auch schon versucht, aber so recht voran bin ich damit nicht gekommen und hoffe daher auf euer Wissen.
Wie ist denn eigentlich der aktuelle Stand was die Getreideheizung anbelangt? Also es ist ja Ländersache, aber gibt es mittlerweile irgendwelche Neuerungen? Oder habt ihr gar Erfahrungsberichte?

MfG Markus
#299005
Hallo Markus
ich möchte differenzieren:
- Genehmigungstechnisch: wie gesagt hoheitliche Festlegung
- ethische Aspekte: mußt Du mit Dir selbst ausmachen
- technísche Überlegungen: machbar aber ... Ascheschmelzpunkt, Korrosion, Heizwert, Kesselreinigungsintervalle... :oops:
- Wirtschaftlichkeit: Befürworter vergleichen meist mit Heizöl oder Gaspreisen. :?: ich betreibe 2 Hackschnitzelheizungen und vergleiche bei diesen Überlegungen den Preis alternativer Energieträger mit dem von Holzhackschnitzeln und dies immer in Verbindung mit deren Qualität, Aufwand und Preis.
allzeit ne warme Bude
Gruß Peter, ein Kurzumtriebler
#299561
Hallo Peter,

danke für deine Antwort. Wie darf ich mir das denn bei der Hackschnitzelheizung mit der Lagerfläche vorstellen? Müssen die Schnitzel absolut trocken gelagert werden oder durchaus etwas feucht werden? Was mich noch interessieren würde, ist, ob du die Schnitzel selber herstellst oder extern beziehst?
Die Gemeinde Reit im Winkl wird, wenn ich es Recht in Erinnerung habe, sogar ganz oder zumindest zu einem hohen Anteil per Hackschnitzel beheizt. Da ich in einigen Jahren eine Haussanierung vornehmen werde, interessiere ich mir für Ölunabhängige Heizungen.

Mfg Markus
#299586
Hallo Markus,

jetzt hab ich evtl. Glück gehabt und endlich das gefunden, wonach ich lang gesucht hab.
In "Unser Land" (BR) wurde ca. vor eineinhalb Jahren eine Studie vorgestellt, in der einige Aspekte des Heizens mit Holz untersucht wurden, u.a. die Lagerung. Für mich erschreckend waren damals die Ergebnisse bei Hackschnitzel, besonders in Hinsicht auf Brennwertverlust.
Das hier dürfte die Zusammenfassung der Ergebnisse dazu sein:
http://www.tfz.bayern.de/festbrennstoffe/17397/

mfG
Axel
#299594
Moin

interessantes Thema...!

Zum ethischen Standpunkt, wo ist der Unterschied ob nun auf dem Acker
Mais für die Biogasanlage angebaut wird oder Getreide zum verheizen?
Bei einem letztjährigen Getreidepreis von ca. 8,-/100kg für z.B. Roggen ist
ein billigeres Heizen vermutlich nicht möglich.

Warum nimmst du (oder denkst drüber nach) keinen Allesfresser z.B. von
Hargassner, Passat oder Reka wie die hier:

http://www.uwe-energie.de/94.html

Es gibt wohl auch noch eine Billiglösung aus Polen, der kann auch Stückholz:

http://heizerschwaben.de/stalmark.html

Damit ist man unabhängiger vom jeweiligen Preis und kann immer das
nehmen, was grad am günstigsten verfügbar ist!

Vorteil beim Getreide, das wird meist trocken geerntet und kann dann
problemlos gelagert werden, ältere kleine Außensilos werden manchmal für´s
Abholen verschenkt.
Das mit der Schlackebildung ist scheinbar über eine Steuerung in den Griff zu bekommen.

Dazu dann evtl. noch einen Kaminofen mit Wassertaschen, der auch mit
in den Puffer heizt, mit dem kann man in der Übergangszeit vermutl. das ganze Haus wärmen.

Ich bin auch am nachdenken über eine solche Heizung, da:
ich habe hier unterm Strich rd. 600m² Wohnfläche in verschiedenen Wohnungen.
Stelle ich hier nun eine große Heizung auf mit Wärmemengenzählern, kann
ich den jeweiligen Wohnungen die Wärme "verkaufen", nimmt man als Ansatz dafür
den aktuellen Gaspreis -5 bis 10%, dann sparen die Mieter Heizkosten und ich
verdiene zusätzlich dran, es wäre allen gedient! Die Wartungen sowie
Schornsteinfegerkosten werden anteilig umgelegt, die trägt bisher auch jeder selbst
für seine Gastherme, dürfte unterm Strich/Jahr auch nicht teurer werden für die einzelnen.

LG
Holger
#299628
Also grundsätzlich bin ich auch den Pelletheizungen sehr positiv gegenüber eingestellt. Die Kosten lassen sich damit ja wirklich drastisch reduzieren verglichen mit einer Ölheizung. Ich denke zwar, dass in den nächsten Jahren auch hier eine Preiserhöhung eintreten wird, aber grundsätzlich handelt es sich ja um einen nachwachsenden Rohstoff. Daher dürfte es wohl langfristig eher erstmal auf einem sehr akzeptablen Niveau bleiben.
Im direkten Verwandschaftskreis haben wir auch schon eine Pelletheizung und das Ganze läuft nach anfänglicher Nachjustierung sehr problemlos. Bunkerraum wird einmal im Jahr aufgefüllt und die Anlage fütter sich selber. :)

MfG Markus
#299681
Hallo Markus,
die Antwort leider erst etwas später.
Der von Holger verlinkte Hinweis zur Lagerung ist umfassend und gut dargestellt, kann es nur bestätigen. Ergänzend noch, daß die Lagerverluste von feuchten Hackschnitzeln er höher sind als in der Literatur angegeben, und Hackschnitzel trocknen im Haufen nicht mehr!! Sie fangen an durch Gärprozesse Energie abzubauen, durch die dabei entstehende Erwärmung entsteht Dampf der innerhalb der Miete nach oben steigt, an der kühlen Aussenhülle kondensiert und die Feuchtigkeit verbleibt im Haufen!!
Ich reduziere diese Problematik durch Einkauf von Industrieholz, lasse es von Lanholztransportern aufs Betriebsgelände bringen und lasse es erst im Winter in mehreren malen hacken, so dass die Hackschnitzel möglichst nicht länger als 6 Wochen liegen.
Zur wirtschaftlichkeit noch ergänzend, dass ich ca 60 000 liter Heizöl ersetze. Für ein Einfamilienhaus gehört eine ganze Menge Idealismus mit dazu, um die Zahlen positiv zu sehen.
Die oben zitierten Kessel neigen insbesondere in Verbindung mit Pufferspeichern (die als Überflüssig abgelehnt werden) nur im Vollastbetrieb zu arbeiten, und sind dabei nicht im optimalen Wirkbereich. Ich beobachte unter diesen Bedingungen Abgastemperaturen von über 240° C, und draußen wird es trotzdem nicht wärmer!!! Ich neige desshalb dazu einen größeren Kessel zu konzipieren und den dann ggf mit 80% Leistung in wirtschaftlicheren Leistungsbereichen arbeiten zu lassen.
Übrigens kann ich mit dem innerbetreiblichen Hackschnitzeltransport den Unimog positiv rechnen :lol: find ich super
Viel Spass beim Heizen, Gruß Peter

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