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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#266193
Hallo,

ich bin neu hier und habe seit letzten Freitag einen 421 Cabrio Bj. 66. Ich habe jetzt die beiden vorderen Radbremszylinder gereinigt und alles gangbar gemacht, wieder zusammengebaut und die komplette Bremsanlage entlüftet. Es baut sich jedoch kein spürbarer Druck auf.

An was kann das liegen?
#266203
Hallo Simon, (ist doch richtig, oder? :wink: )

was hat die Bremse denn vor Deinem Eingriff gemacht?
Hast Du überall entlüftet, beide Achsen, Anhängerbremse, HBZ?
Was macht der Bremsflüssigkeitsstand?

Wäre es nicht besser bei Problemen an der doch relativ wichtigen Bremsanlage einen Fachmann vor Ort hinzu zuziehen?

Über das www ist die Ursache leider recht schwer zu beurteilen, bei Deiner doch sehr pauschalen Aussagen.
#266209
Ja Simon ist richtig :D

Also, die Bremse hatte überhaupt keine Wirkung und die vorderen Bremsen waren komplett fest.

Ich hab nur an den Bremszylindern entlüftet, wie entlüfte ich den HBZ und die Anhängergeschichte?

Bei entlüften ist solange noch Luft drin war auch Bremsflüssigkeit nachgeflossen, jetzt sieht man gelgentlich eine Blase am Zulauf-Schluch zum HBZ.

Hab ja den Schüssler bei mir um die Ecke aber möchte es gern erst mal selbst probieren. Richte sonst alte Lanz Bulldogs, die haben keine Bremsflüssigkeit :lol:
#266213
Hi,

sei mir nicht böse, aber die Wörter "Bremse" und "Probieren" finde ich passen absolut nicht zusammen!

Aber jetzt wieder OT:

Hast du das entlüften auch schon mal mit Überdruck versucht? Ich hab meinen 416`er nach dem Tausch der hinteren RBZ mittels Überdruck entlüftet. Leider hab ich nur die Hinterhof-Werkstatt-Methode anwenden können....

Also: Behälter voll mit Bremsflüssigkeit gemacht, dann nen Orginal Anschluss für die Überdruckgeschichte drauf und den Druckluftkompressor auf max, 1Bar runter gedreht (am Druckreduzierer). Dann aufgemacht und halt immer wieder den Füllstand kontroliert damit ja keine Luft rein kommt.....ach und die Kupplungsbetätigung nicht vergessen ;-)
#266215
Hallo Simon,

ich finde gut, dass Du versuchst selbst klar zu kommen und neue Dinge zu lernen. Allerdings ist die Bremse eines 2,5to (oder mehr) schweren Fahrzeug so eine Sache.
Im Prinzip werden HBZ und Anhängerbremsventil genauso entlüftet wie die Radbremszylinder. Ene sinnvolle Reihenfolge ist dabei sicher ein zuhalten.
Dies Infos sind bestimmt schon über die Suchfunktion zu finden.

Aber suche Dir bitte einen jemanden vor Ort, der Dir hilft und sich auskennt. Muss ja ncht unbedingt Schüssler sein, ein Landmaschinenmechaniker oder versierter Unimogschrauber tuts auch und Du lernst dabei auch richtig, zumal zu Zweit geht alles einfacher.
#266219
Hallo Simon!

Erste Rückfrage: W I E hast du entlüftet?

Mit Entlüftergerät oder mit Pumpen des Bremspedals?

Wenn du "nur" gepumpt hast, kann es durchaus sein, daß du Luftblasen im System nur vor und wieder zurück pumpst, also Luft im System verbleibt.

Du solltest die Bremsanlage mittels Entlüftergerät, welches mit ca. 1 bar Druck arbeitet, professionell entlüften. Das heißt:

1. hinten rechts
2. hinten links
3. vorne rechts
4. vorne links

Um die Kupplung mußt du dich nur dann kümmern, wenn der Flüssigkeitsstand im Behälter unterhalb des Zulaufschlauches zum Kupplungszylinder war, ansonsten kann da keine Luft rein und du brauchst nichts zu tun.

Auch am Hauptbremszylinder gibts nichts zu entlüften und was an der Anhängerbremse zu entlüften wäre, das möge man mir erklären - hier gibt es keine Bremsflüssigkeit sondern nur Druckluft. Also Kokolores!

Mach das wie oben beschrieben, dann hat deine Bremse auch Druck, vorausgesetzt, alle Teile sind in Ordnung.

Gruß
Stefan
#266223
Hallo Stefan,

nun ich kenne mittlerweile einiges von meinem 411, und der oben erwähnte 421 ist Bremsentechnisch nicht sehr weit davon weg, ich mag mich aber auch täuschen.

Bei meinem 411 geht eine hydraulische Steuerleitung zum Druckluftanhängerbremsventil. und dies ist unbedingt zu entlüften.

Hier von Kokolores zu reden halte ich für gefährlich.
Hat denn der 406 eine reine Druckluftbremse?
#266274
Wichtig beim Entlüften der Bremse ist, dass mit dem am weitesten vom Hauptbremszylinder weg gelegenen Entlüftungsventil angefangen wird.
Damit erreicht man ein komplettes Spülen und Entlüften des Systems und Befüllen mit neuer Bremsflüssigkeit. Da das Anhängerbremsventil im Bremskreis eingebunden ist, ist eine separate Entlüftung nicht notwendig.

Immer vorausgesetzt, es wird mit einem vernünftigen Entlüftergerät entlüftet!

Die Pump-Methode würde ich nie anwenden, weil man damit oft nichts erreicht und im Gegenteil sogar den Hauptbremszylinder zerstören kann.
Durch das Pumpen wird der Zylinder i.d.R. mehr und weiter betätigt, als all die Jahre seines Wirkens. Dadurch verschieben sich die Manschetten und Dichtungen im Zylinder zu weit und können innerlich undicht werden. Wie schon erwähnt, kann es sein, dass man Luftblasen nur hin und her pumpt und nicht raus.

Zu den Absauggeräten: Für kurze Wege und kleine Kreise, zum Beispiel für Mopeds und Motorräder sehr gut, für Autos und unsere Unimogs nicht das Gelbe vom Ei.

Vernünftig entüften kann man nur mit einem Profi-Gerät, das mit Überdruck arbeitet, alles andere ist Behelf.
Dateianhänge:
bleeder.jpg
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#266280
Hallo,

Bremsenentlüften ohne entsprechendes Entlüftungsgerät (mit Überdruck) ist nicht ratsam. Macht viel Arbeit, funktioniert nicht zuverlässig und sollte daher an sicherheitsrelevanten Teilen wie einer Bremsanlage eines doch recht schweren Fahrzeuges besser unterbleiben.

Wo und in welcher Reihenfolge entlüftet werden muss, hängt von der Bremsanlage ab. Im einfachsten Fall sind nur die vier Radbremszylinder mit einem Entlüftungsnippel versehen, es gibt aber durchaus auch Hauptbremszylinder mit Entlüftungsnippel, ebenso per hydraulischem Bremskreis angesteuerte Anhängerbremsventile oder Bremskraftverstärker (z.B. in frühen 406ern oder im 404 als SA), die entlüftet werden müssen. Ebenso die Kupplung, die über den gleichen Behälter gespeist wird, hier bietet sich ein Wechsel der Bremsflüssigkeit gleich mit an, auch wenn nicht unbedingt entlüftet werden müßte.
Hier von Kokolores zu reden halte ich für gefährlich.
Zustimmung, kommt wie gesagt auf die Ausführung der Bremsanlage an.
Hat denn der 406 eine reine Druckluftbremse?
Auch beim 406 gab's je nach Ausführung unterschiedliche Anlagen, immer war es jedenfalls auch da eine hydraulische Anlage mit Druckluftunterstützung und als SA eine Anhängerbremsanlage. Es gab (nicht vollständig):
- Trommelbremsen mit im Hydraulikkreis sitzendem Bremskraftverstärker (am Rahmen unter der Pritsche untergebracht)
- Trommelbremsen mit direkt mechanisch angesteuertem Bremskraftverstärker (im Fahrerhaus)
- das ganze als ein- oder zweikreisig hydraulische Anlage ausgebildet
- Scheibenbremsen mit zweikreisiger Hydraulik, Bremskraftverstärker direkt mechanisch angesteuert
- Anhängerbremsanlage rein per Luft angesteuert (über Bremskraftverstärker)
- Anhängerbremsanlage (Luft) zusätzlich hydraulisch angesteuert
- das ganze als Einleiter, Zweileiter und kombiniert

Ich gehe mal davon aus, dass es beim 421 auch diverse (wenn auch andere) Varianten gab, die richtige Entlüftung hängt eben vor allem von der entsprechenden Ausstattung ab.

Gruß,
Michael

Gruß,
Michael
#266295
Hi Stefan,

bremsen tut meiner hervorglänzend!
Die :rofl: beziehen sich auf die ewigen Sprüche, das alles nur mit "Profi"-Gerät gehen soll - welche auch nix anders, lediglich für Werkstätten rationeller und einfacher machen. Bei sorgfältiger Arbeit - egal mit welchem Gerät! - kommen auch anständige Ergebnisse raus! Wer murkst, murkst auch mit High-End-Geräten.

mfG
Axel
#266310
Hallo Axel,

ich hoffe mal, du hast an deinem kompressorbetriebenen "High End" Entlüftergerät einen Wasserabscheider in der Druckluftleitung.

Wäre doch zu schade für die frische Bremsflüssigkeit, wenn sie schon beim einfüllen mit Wasser versetzt würde und dies bei Notbremsungen zu Dampfblasenbildung und damit zu Bremsversagen führen würde.

Stichwort: hygroskopisch, und das ist Bremsflüssigkeit nun mal.

Soviel zu sorgfältiger Arbeit - gerade bei und mit Bremsflüssigkeit.

Aber wie gesagt, jedem das Seine.

Gruß
Stefan
Unimog 421 - OM 615 Motor stoppen

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