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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#207645
Hallo Zusammen,
Anbei hab ich mal aufgeschrieben, wie ein Umbau von MIL auf
Zivil aussehen kann. In der beschriebenen Variante läuft die Zündanlage
seit gut 1,5 Jahren einwandfrei. Umbaukosten : so ca. 100 EUR.

Beim Umbau von MIL auf Zivil habe ich alle Kerzen, Kerzenstecker, Kabel und die Verteilerkappe getauscht. Dadurch musste ich nur einen MIL-
Anschluss konfektionieren, den für die Zündspule.

Stückliste Zündanlage Umbau auf Zivil

Zündkerzen 6 Stk BOSCH WR7DC

Kerzenstecker (kurz) 6 Stk BOSCH 0 356 100 021- 850
Gummikappe für
Kerzenstecker 6 Stk BOSCH 1 230 522 011- 000

Kabel 3m BOSCH Meterware

Stecker für Verteilerkappe
Fern- entstört mit 1 K-Ohm
Widerstand 7 Stk BOSCH 0 356 200 006- 850

Schrumpfschlauch 1 Stk CONRAD Kalt- Durchmesser 7mm

Verteilerkappe 1 Stk.BOSCH 1 235 522 060- 850


Umbau
Zündkerzen MIL gegen Zivil tauschen. Kabel herstellen. Die benötigten Längen von den vorhandenen Kabeln abmessen, etwas Zuschlag geben. Kerzenstecker und Verteilerstecker werden einfach auf das zuvor halbwegs glatt abgeschnittene Kabel geschraubt. In dem Stecker ist eine spitze Schraube, die den Kontakt mit dem Kupferleiter im Kabel herstellt. An den Kerzensteckern die Gummikappen (Feuchtigkeitsschutz) nicht vergessen.

An dem Kabel von der Mitte des Verteilers zur Zündspule an der Verteilerseite einen
Zivilen Stecker aufschrauben. Kabel passend ablängen. An der Zündspulenseite den mil- Stecker mit der Überwurfmutter anbringen. Zuerst Überwurfmutter draufschieben, Schrumpfschlauch draufschieben. Weitere Kleinteile gemäß Bild anbringen. Abisolierten Innenleiter durch die kleine Feder fädeln, am Ende etwas umbiegen, Nagel in das Kupfergeflecht stecken, so dass dieses in der Feder festgeklemmt wird.
Alles passend zusammenschieben, mit dem Schrumpfschlauch den Masse-Ring
fest mit dem Mantel des Kabels (Aussenhülle) zu verbinden.

Anm.: Über diesen Massering wird das Kabel mit der Überwurfmutter gegen den Druck der Feder festgespannt. Der Schrumpfschlauch sollte als sehr fest sitzen.

Von der alten Verteilerkappe werden die untersten 30mm abgesägt, um daraus einen passenden Adapter für die zivile Kappe herzustellen.
Die zivile Kappe selbst hält sich mit einem Nocken verdrehsicher am
Verteiler fest. Der Blechring muss also nur verhindern, dass die Kappe
nach oben kann.

Das war´s auch schon. Es gibt auch noch andere Umbauvarianten.

Beste Grüße aus Viersen

Klaus
Dateianhänge:
Umbau Kabel und Kappe 2006_12_29_KPG.jpg
Umbau Kabel und Kappe 2006_12_29_KPG.jpg (39.71 KiB) 7154 mal betrachtet
2008_09_04_Konfektionierung MIL.jpg
2008_09_04_Konfektionierung MIL.jpg (25.39 KiB) 7154 mal betrachtet
Adapter Zivile Kappe 2006_12_29_KPG.jpg
Adapter Zivile Kappe 2006_12_29_KPG.jpg (25.76 KiB) 7156 mal betrachtet
#207649
Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine Anleitung!

Noch eine Frage: Ich habe den mil. Verteiler gelassen und habe aber zivile Zündkabel.

Die 7 mm Kable passen nicht in den mil. Stecker, also habe ich 5 mm Kabel genommen und dann, wo nötig mit Schrumpfschlauch aufgedickt.
Das alles, weil ich kein abgeschirmtes Zündkabel auftreiben konnte.

Gibt es irgendeine Bezugsquelle dafür, weil beim Bosch-Dienst konnten die mir nicht weiterhelfen.

Grüße

Sascha
#207653
Hallo Sascha,

Nach einer Quelle für BW- Zündkabel- Meterware habe ich auch schon intensiv gesucht und keine gefunden. Ein ehem. Depot- Mitarbeiter hat mir
gesagt, die BW hätte die Kabel stets konfektioniert vom Lieferanten bezogen.
Deswegen gäbe es im Depot keine Meterware. Kabel wie das BW- Kabel mit der Abschirmung und der inneren Gummi- Isolierung habe ich auch noch nirgendwo anders gesehen. Es scheint eine Spezialanfertigung gewesen zu sein.
Versuche mit handelsüblichem Koax- Kabel wie z.B. RG58 oder RG93 sind an deren mangelnder Dauer- Spannungsfestigkeit gescheitert. Wegen der Funkerei war ich auch an der Erhaltung der Abschirmung "bis an die Kerze"
interessiert.
Letztendlich bin ich dann erstmal bei der beschriebenen Lösung gelandet, damit der Mog wieder fährt. Sie funktioniert 100%, ist zuverlässig mit bewährten Komponenten aufgebaut und die Radio- Störungen halten sich
in Grenzen. Auf UKW merkt man garnichts. Auf Mittelwelle und Kurzwelle
prasselt es halt mit Motordrehzahl. Daher stelle ich den Motor beim Funken
ab und verwende den Saft aus Batterie.

Warum will st Du bei den abgeschirmten Kabel bleiben, die Abschirmung ist
ausschließlich für die Nahentstörung gut?

Beste Grüße
Klaus
#207662
Hallo zusammen,

wo wir grade beim Thema sind, hat schon mal jemand seine Zündung auf die zivile 12V-Zündung umgebaut? Wenn ja, wie? Spannungswandler oder Zwischenabgriff?
Hab noch ne kontaktlos Zündung vom /8 (M180.954) liegen, die ich gerne implantieren würde. Will aber so wenig wie möglich Aufwand haben mit dem Kram.
Außerdem solls möglichst original aussehen und so wenig wie möglich Eingriffe in die originale Elektrik haben.
Jetzt ist guter Rat teuer, oder?


Grüße aus dem Allgäu

Jochen
#207663
Hallo Zündler!
Man sehr wohl den militärischen Verteiler weiter verwenden und die Kabel auf schirmlose Ausführung umbauen. Es kann dann ein normaler, wasserdichter BOSCH oder Hella-Kerzenstecker mit PKW-kerzen verwendet werden.
Infos gibts bei:
http://www.unimogfreunde.de/technik-tip ... ik_Tip.htm
Ich habe bei mir die MIL-Kerzenstecker abgeschnitten,. die Stecker am Verteiler zerlegt und die Abschirmung abgezogen. Es bleibt dann ein normales 4mm dickes Zündkabel übrig. Das wurde dann mit Schrumpfschlauch überzogen und das Ganze wieder zusammengebaut und mit neuen Kerzensteckern versehen. Sieht original aus und ist weitgehend wasserdicht.
Ebenfalls kann man natürlich neue Zündkabel vom Boschdienst in die MIL-Stecker einziehen. Die originalen Kabel gibts bei den einschlägigen Unimoghändler und neu bei Bosch (da natürlich schweineteuer !!).

Bild


Gruß

Fred
#207739
Hallo Klaus,
Warum will st Du bei den abgeschirmten Kabel bleiben, die Abschirmung ist
ausschließlich für die Nahentstörung gut?
Ich will es nicht für die Entstörung. In Deinem Bild für die mil. Kabel Endkonfektionierung passen nur ca. D5 mm Kabel in den "Massering". Die sind aber wieder zu dünn für den Kerzenstecker. Ich habe dann aufgedickt mit Schrumpfschlauch finde aber die ganze Lösung mechnisch nicht so super. Es gibt auch normale Zündkabel mit zwei Lagen Isolierung. Da hätte man die äußerste abziehen können und das Kabel wäre dann von den Dicken genauso wie das abgeschirmte Zündkabel. Aber das gibt es nur von NGK und die bieten es nicht als Meterware an, sondern nur als fertig konfektionierte Ware.

Ich werd' wohl auch den Weg mit der zivilen Verteilerkappe gehen.
Oder doch im Winter mal die verteilerlose elektronische Zündung angehen?


Grüße

Sascha
#207759
Hallo Sascha,

Die von Fred vorgeschlagenen Möglichkeiten sind auch hervorragende Lösungen. Dann bleibt es weitgehend original und funktioniert 100%

Da ich eine schnelle Lösung wollte bin ich zum Boschdienst
meines Vertrauens gefahren und dann haben wir sozusagen an der
Ladentheke die Lösung zusammengestellt. Die elektronische Zündanlage
hab ich immer noch als Winterprojekt im Kopf. Deswegen ist die von mir
vorgestellte Lösung für mich selber als zuverlässige zeitlich unbegrenzte
Übergangslösung gedacht.

Bei der Realisierung der elektronischen verteilerlosen Zündanlage mit
6 einzelnen Zündspulen mit integrierter Elektronik (siehe BMW 5 er )
holt uns dann auch das 12 Volt Thema wieder ein.

Bei der 12 Volt Geschichte tendiere ich zu einer separaten 12V-Batterie,
die mittels Laderegler aus dem 24V Bordnetz des Unimog gespeist wird.
Das erhält die Symmetrie der Ladung in beiden Einzelbatterien des 24V
Systems.
Das Ganze dann über ein Relais als Zündschloss- Ersatz durch den 24V
Kreis vom Zündschloss geschaltet. Mit der separaten 12 V Batterie
hätte man auch eine Energiequelle für die 12V Anhängersteckdose und
weitere Aggregate. Mit Ralf (Yoeddy2) hatten wie eine solche Version als
Wohnraumstromversorgung für den Koffer gebaut. Leider ist der Wandler
zwischendurch gestorben und bis jetzt suchen wir nach einem neuen Basteltermin.
Wandler für die verschiedensten Anwendungen gibt es z.B. bei WAECO.

Beste Grüße aus Viersen

Klaus
#207761
Moin Klaus,

die "verteilerlose" Zündanlage interessiert mich - woher wird der Impuls für den Zündzeitpunkt genommen? Nockenwelle????

An der KW geht ja eigentlich nicht, da der Zündimpuls für die einzelnen Zylinder nur jede 2. KW-Umdrehung ausgelöst werden darf.

neugierig Ulli
#207766
Hallo Ulli, hallo zusammen,

Die ursprüngliche Idee haben Sascha und ich vor ca. 1 Jahr ausgebrütet.
Danach sollte ein Drehwinkelgeber, der pro Umdrehung zum Beispiel
bis 360 zählt, oder 3600 entsprechend 360°, an Stelle des Verteilers
eingebaut werden. Nur an die mechanische Stelle des Verteilers. Die
Datenleitung des Drehwinkelgebers sollte zu einem Mikroprozessor
gehen, der somit in jedem Programmzyklus weiß, bei wie viel Grad-
Umdrehung sich der Motor befindet. Der MüPi hätte der Idee zur Folge
mindestens sechs Digitalausgänge, die zu je einer Zündspule mit integrierter Leistungeelektronik pro Zündkerze (pro Zylinder)
führen und der Leistungselektronik in dem Moment einen Impuls
geben, wenn der zugehörige Zylinder Zündung bekommen soll.

In so fern wäre der Mikroprozessor an die Stelle des Zündverteilers
getreten.
Wenn erst einmal ein Mikroprozessor da ist, kann der auch andere nützliche Sachen erledigen:
- Drehzahlmessung
- Schließwinkelverstellung

Folgende Fragestellungen sind noch zu lösen:
- Wie bringt man den MüPi in einem Mog unter? Druckguss- Kiste
wie beim Funkgerät?
- Temperaturbereich
- Schutz vor Überspannungen aus den UNIMOG- Bordnetz
- Und dann auch noch so Fragen wie Lieblingsprogrammiersprache
- Eventuell kann ein handelsübliches Motorsteuergerät (Schrottplatz)
umgefrickelt werden (das erhöht die Nachbaubarkeit...)

Das alles hat den Status IDEE uns sonst ist noch nicht viel passiert.
In der weiter- gesponnenen Version wird das ganze zu einer
Einspritzanlage (D-Jetronic?!) oder zu einer Zentraleinspritzung.

Es gibt im Netz Beschreibungen zu freiprogrammierbaren
Einspritzanlagen für den Rennbetrieb. Die kommen aus USA und
sind verhältnismäßig teuer.

Soweit zur Info...

Beste Grüße
Klaus
#207767
Hallo,

ich kann es mir erst einmal nur schwer vorstellen, daß es für PKW's vollelektronische Zündanlagen gab, die nicht mit der Gemischaufbereitung gekoppelt sind ( Unterdrucksteuerung ).
Solche Anlagen gab es aber für Motorräder ( aber für weniger Zylinder).
Eine Auslösung durch die Kurbelwellenstellung ist durchaus möglich.
Bei der weit verbreiteten Doppelfunkenspule sind beide Enden der Hochspannungswicklung an gleichhübige Zylinder angeschlossen. Wenn der eine Zylinder zum Ende der Verdichtung gezündet wird, bekommt der andere zum Ende des Ausstoßens einen Funken ab, der aber nicht schadet.
Nur wenn dieser zu spät bei bereits geöffneten Einlaßventil gezündet wird, könnte es übel ausgehen.
Diese elektronischen Zündanlagen erzeugen intern die drehzahlabhängige Zündzeitpunktverstellung ohne Fliekraftversteller.
Zum Basteln würde ich daher eher Zündanlagen von älteren Motorrädern empfehlen ( 2bis 3 identische wegen der Zylinderzahl verwenden).
Zumindest weiß ich von der GS500E, daß die Steuerungseinheit nur durch Sensoren auf dem Schwungrad gesteuert wird und 2 Einzelfunkenspulen ansteuert.

viel Spaß........Ralf
#207793
Hallo Klaus, hallo allerseits,

ich habe etwas (wenn auch zu wenig) an der vollelektronische Zündanlage gearbeitet. Mein Status ist folgender:

1. Ich habe eine einfache Endstufe entwickelt, gebaut und mit einer BMW Einzelfunkenspule getestet. Lief einwandfrei.

2. Ich habe einen Zündverteiler von einem Mercedes PKW, der in den Unimog paßt, leergeräumt bis auf die Welle und will dort eine Scheibe mit 6+1 Magneten anbringen. 6 sind für die einzelnen Zylinder und einer ersetzt den Nockenwellenpuls. Das ist m.E. die einfachste Lösung

3. Ich habe den Schätzalgorithmus vom Quelltext von Megasquirt (der Open-Source Einspritzung) mit Matlab analysiert und für gut befunden.

4. Zusätzlich habe ich etwa 30% des Layouts eines Leistungsboards für 6 Zündspulen und 6 Einspritzventile fertig. Die Steuerung mit Mikrocontroller wollte ich erstmal auf Lochrasterplatine aufbauen.

5. Acht BMW Zündspulen habe ich auch noch ersteigert (2 Reserve) und hatte in der Zwischenzeit auch mal die Gelegenheit mal in ein Motorsteuergerät von BMW zu schauen. Da ist endstufenmäßig auch nicht viel drin.

Im Übrigen könnte ich mir vorstellen auch mit 12V Zündspulen an 24V zu arbeiten. Wenn es eine eigene Zündung ist, kann man ja bestimmen, wie lange man einschaltet. Dann muß man halt kürzer einschalten. Eventuell brauchts dann keinen Wandler von 24V auf 12V. Die Endstufe interessiert das nicht. Wenns aber Seiteneffekte gibt, die ich nicht bedacht habe, dann nur her damit ...

@Ralf: Man kann ja erstmal nur die Fliehkraftverstellung des Unimogs nachbilden. Evtl. mit einem Drucksensor noch die Unterdruckverstellung.

Im Moment bin ich immer noch am Wanken, ob ich noch die Fehler an meiner vorhandenen Zündung suchen soll, oder gleich elektronisch.
Aber dummerweise muß ich halt jeden Tag zur Arbeit und deswegen geht es nur langsam!

Aber wenns was wird, werd' ich Euch auf dem Laufenden halten. Es scheint ja doch etwas Interesse zu geben ...


Viele Grüße

Sascha
Zuletzt geändert von x-molich am 05.09.2008, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
#207795
Hallo Ralf,
Bei der weit verbreiteten Doppelfunkenspule sind beide Enden der Hochspannungswicklung an gleichhübige Zylinder angeschlossen. Wenn der eine Zylinder zum Ende der Verdichtung gezündet wird, bekommt der andere zum Ende des Ausstoßens einen Funken ab, der aber nicht schadet.
Darauf hat mich Klaus schon bei der ersten Diskussion gebracht. Deswegen Einzelfunkenspulen.

Gruß

Sascha
#207800
Hallo Zusammen,

ein Hinweis an diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, eine elektronische Zündanlage für den Unimog zu entwickeln oder nachzurüsten:

Von der Firma Moto Spezial gibt es eine frei programmierbare, mikroprozessorgesteuerte Zündanlage die konzipiert ist zur Nachrüstung zweizylindriger Motorräder die von Haus aus noch keine elektronische Zündanlage oder Gemischaufbereitung besitzen.
-Klar, der Unimog hat sechs Zylinder...
Interessant daran ist meiner Meinung nach das Konzept dieser Anlage insbesondere hinsichtlich der Sensorik zur Bestimmung des Zündzeitpunktes und der Zusatzfunktionen.
Wen es Interessiert: www.moto-spezial (pdf-)Katalog herunterladen und ab Seite 43 lesen.
Über den Nutzen, den Wert und die Qualität dieser Anlage in der Praxis habe ich schon unterschiedliche, möglicherweise auch nicht ganz unbefangene Meinungen gehört.
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