- 24.10.2003, 13:30
#16601
Ja hallo erstmal, ich weiß ja nicht ob Sie\'s schon wußten ....
Tach Alexander,
1. wie Sefan schon schreibt, ist es ganz wichtig zu Wissen was man mit dem Mog machen möchte, die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Unimog eröffnen leider auch ein breites Spektrum an Ausbaumöglichkeiten.
2. Danach kannst Du dann überlegen welches Modell (welchen Alters) mit welcher Ausstattung für Deine Zwecke geeignet ist.
3. Dann mußt Du überlegen wie Du ihn betreiben willst, davon hängt ab wie er angemeldet werden muß (kann),
4. Dann mußt Du überlegen wer alles damit fahren soll (Führerschein)
5. Dann mußt Du überlegen was Du selber reparieren kannst bzw. möchtest, hiervon hängt der Zustand ab den der Mog haben muß.
6. Du mußt Dir über Deinen Geldbeutel klar sein.
7. Du mußt Dir über dein Umfeld im Klaren sein.
8. ich habe bestimmt noch was vergessen.
Zu 1
Es gibt eine reihe von Einsatzmöglichkeiten, da sind z.B.: die Historiker, die ihre Mogs restaurieren, da sind die Wohnmobilisten, die z.T sogar Wüstenexpeditionen durchführen, da sind die Bauern und Förster, die aufs Feld bzw. in den Wald gehen um damit zu arbeiten, usw.
Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, bitte verzeiht wenn ich sie hier nicht alle aufzähle.
zu 2
Grundsätzlich kann man jeden Mog zu allem gebrauchen. Manche Modelle eignen sich aber für bestimmte Zwecke besser. Ein Militärmog mit aufgebautem Funk- oder Sankoffer eignet sich zum Wohnmobilumbau besser als ein Forst-Unimog, und umgekehrt.
So eignen sich die \"kleineren\" Modelle z.B. besser für den Wald, da sie einen kürzeren Radstand haben und damit wendiger sind.
Willst Du z.B deinen Mog in der Landwirtschaft einsetzten, so sind Zapfwellen und Hydraulik mit Kraftheber, am Besten vorn und hinten wichtig, und aus eigener Erfahrung eine Doppelkupplung. Viele Mogs haben so etwas nicht. Man kann sowas zwar nachträglich anbauen, kostet aber irre viel Geld. (und ist manchmal auch gar nicht möglich: beim 1300L von der Bundeswehr können u.U Zapfwellen nicht nachgerüstet werden)
Willst Du viel transportieren, so ist eine Pritsche gut. Aber nicht alle Mogs können die auch kippen!
Zu 3
dies ist ein leidiges und auch heiß diskutiertes Thema. Anmeldung und Versicherung.
Es gibt grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, hier nur die wichtigsten:
a) ganz normal als Zugmaschine/LKW, mit schwarzer Nummer.
damit darfst Du zwar alles machen ist aber die teuerste Variante, volle Steuern, volle Versicherung
b) als Zugmaschine in Land- oder Forstwirtschaft (lof) mit grüner Nummer
dies ist zwar die billigste, keine Steuern, geringe Versicherung, aber auch eine mit den schwersten Auflagen, als da wären land- oder forstwirtschaflicher Betrieb (Einheitswertbescheid, Berufsgenossenschaft) der Mog darf dann nur für Fahrten die zu lof-Zwecken (im Umkreis von 50km) dienen genutzt werden.
c) als Historisches Fahrzeug mit H-Kennzeichen
hier sind Steuern und Versicherung billiger als bei a, man darf aber eigentlich nur damit spazieren fahren.
d) es gibt noch weitere Möglichkeiten mit rotem Kennzeichen, Kurzzeitkennzeichen, 6km/h etc. die sind aber so speziell, daß ich sie hier nicht alle aufzählen will.
zu 4
ebenso heiß diskutiert, Aufgrund des neuen Fahrerlaubnisrechts.
Besitzer der neuen Klasse B dürfen nur bis 3,5to, hier kann man über ablasten nachdenken, schränkt aber nur wieder die Möglichkeiten ein.
Besitzer der alten Klasse 3 dürfen bis 7,5to und einen Anhänger mit einer Achse fahren (wenn der Anhänger zugelassen, also angemeldet ist) bis 25km/h gehen ja wieder 2 Anhänger mit beliebig vielen Achsen.
Hier kann man überlegen ob man umschreibt, dann bekommt man C1E, der geht bis 12to und beliebig vielen Achsen.
Am Besten ist natürlich wenn man alte Klasse 2 oder neu C bzw. CE hat. Der gilt aber nur bis 50, und man muß danach alle 5 Jahr ein ärztliches Gutachten beibringen.
zu 5
An dieser Stelle darf ich nochmal Thorsten Schlote (frei) zitieren, der mich mit den Worten
\"Es gibt nur zwei glückliche Momente im Leben eines Mogbesitzers, wenn er kommt, und wenn er geht\"
Leider haben alle Mogs aufgrund ihres Alters und Ihres vorherigen Einsatzes mehr oder weniger darunter gelitten.
Alle haben mehr oder weniger Rost. Bei allen geht früher oder später irgendwas kaputt, oder ist es bereits.
Lies dazu mal das Technikforum durch....
Je nach eigenen (bastlerischen) Fähigkeiten kann man aber viel selbst machen.
zu 6
Geld ist wohl das leidigste Thema.
Leider reiten wir alle im Moment auf der Oldtimer-Welle mit, und die Euro-Einführung hat ihr Übriges dazu beigetragen, daß die Preise steigen. Ich selbst habe im Sommer einen 406 in Euro gekauft, für den ich vor einem Jahr den gleichen DM Preis bezahlt hätte. Neulich habe ich einen ähnlich ausgestatteten im Internet für DAS DOPPELTE gesehen.
Bei den Ersatzteilen sieht es nicht besser aus. Nicht umsonst wird eine Mercedes (heute Daimler Chrysler, abk. DC) auch Sternapotheke genannt. Die Preise dort sind astronomisch.
Aber auf dem gebrauchtteilesektor ist es nicht besser, der Schrott ist dort auch nur teurer geworden.
zu 7
mit Umfeld meine ich Familie, Partnerin etc.
Deine Lebensgefährtin währe nicht die Erste die Dir \"einen Vogel\" zeigt bei der Idee \'nen Mog zu kaufen.
zu 8
Ach ja die LKW-Maut spielt ja demnächst (...) auch noch ne Rolle.
Ich habe bestimmt noch 1000 Dinge vergessen, die auch wichtig sind. Aber das alles soll Dich nicht abschrecken, im Gegenteil.
Mach Dir Gedanken, klopfe alles ab.
Lies hier die Foren durch.
Wenn Du Dich entschieden hast, kauf Dir die Bedienungsanleitung (z.B bei Buch und Bild), dann hast Du was zum träumen, und kannst Dich auf die Probefahrten vorbereiten.
Mach viele Probefahrten, in den Foren gibt es Checklisten dazu. Und auch einige Beschreibungen (u.a von mir).
und nicht zu vergessen stelle Fragen! Am besten im Technik-Forum. Da gibt es Leute die kennen jede Schraube mit Vornamen.
Ich wünsche Dir jedenfalls Viel Glück bei der Meinungsfindung, und später bei der Suche/Kauf.
Schreib mal wie\'s weitergeht.
Grüße aus dem Sauerland
Euer Theo
PS immer \'nen Euro mehr in der Tasche als die Ersatzteile kosten
Grüße aus dem Sauerland,
Euer Theo
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