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Moderator: stephan

#78370
Moin,
bei der Menge ist ja der ganze Ort schon allein vom Teil der verdunstet besoffen :shock: .
Ich dachte eher an Mengen von bis zu 100l. Am besten so in 10l- oder 20l-Kanistern abgefüllt.
In Brasilien gibt es Bio-Ethanol an jeder Tankstelle und VW produziert dort noch den Transporter T2, mit 1,6l-Ottomotor für 100% Ethanol-Betrieb.
Gruß Stefan
#78379
Ethanol ist Bio, wird ja durch Vergährung gewonnen und dann destilliert. Ethanol wird in größeren Mengen normalerweise unvergällt geliefert und bei Anlieferun vor Ort unter Aufsicht eines Zollbeamten vergällt.
#78424
Schau mal in die Gelben Seiten, nach Cemikalien-Großhandel. Bei uns würde ich mich an die Fa. Biesterfeld wenden.
Die von dir gesuchten Cemikalien fallen aber unter die GGVSE und ich weiß nicht, ob Sie Dir das so aushändigen, weil der Händler evtl. auch für den Transport haftbar ist (Klugscheißmodus aus).
Ethanol ist nicht immer Bio, sonst bräuchte der Staat nicht Ethanol aus nachwachsenden Rohstoffen besonders fördern!
Wenn Du unvergälltes Ethanol kaufen möchtest, wird sich deine Rechnung nicht aufgehen, da der Preis pro Liter im zweistelligen Eurobereich liegt.
Gruß Dirk
#78433
Moin,
mit Bioethanol ist 99,8%iges Ethanol gemeint als Biokraftstoff, schon denaturiert, damit man ihn nicht mehr trinken kann. Bio ist eigentlich egal, hauptsache wasserfrei. In normalen Ethanol/Spiritus ist in der Regel 5% Wasser enthalten und das ist im Kraftstoff für Motoren nicht zu gebrauchen. Methanol und Isopropanol gibt es wasserfrei, Ethanol zieht aber Wasser an und bei der normalen Destillation bekommt man es nicht wasserfrei.
Wir haben hier in der Nachbarschaft eine kleine Druckerei, da werde ich mal nach Isopropanol fragen.
Gruß Stefan
#78567
Moin,
in der Sendung "markt" in N3 gab es einen Beitrag über Ethanol als alternativen Treibstoff.
In Schweden ist das jetzt an vielen Tankstellen zu haben und heißt E85 (wahrscheinlich per Gesetz erzwungen). Der Kraftstoff besteht zu 85% aus Ethanol und 15% Benzin. Es gibt dort auch extra Fahrzeuge zu kaufen.
Hier in Deutschland weigert sich die Mineralölindustrie, diesen Kraftstoff an der Tankstelle zu verkaufen. Da verdienen dann zu viele andere mit. Und VW will auch keine Fahrzeuge für Ethanolbetrieb wie in Brasilien verkaufen. Nur Ford hat eines im Angebot.
Der Liter E85 würde heute übrigens ungefähr 70Cent kosten, da E85 ebenso wie LPG bis 2009 steuerbegünstig ist.
Da muß ich für meinen Versuch wohl nach Schweden in den Urlaub fahren. :?
Gruß Stefan
#78617
So einfach ist die Umstellung bei Ethanolanteilen größer 15% nicht.
Das habe ich dazu gefunden.

Bioethanol
Bioethanol ist durch Gärung aus Biomasse gewonnenes Ethanol. Ethanol kann normalem Otto-Kraftstoff (Benzin) zugemischt werden.

Aus z. B. dem Rohstoff Zuckerrübe gewonnenes Bioethanol kann gemäß der Euronorm EN DIN 228 herkömmlichem Treibstoff direkt ohne Umbau des Motors bis ungefähr zu einem Anteil von 5 Volumen-Prozent beigemischt werden. Bei Anpassung der Motorentechnik sind auch wesentlich höhere Mischungsraten möglich, wie es z.B. in Brasilien mit Bioethanol aus Zuckerrohr schon seit Jahren der Fall ist. Es kann auch indirekt als Rohstoff für die Herstellung von Ethyltertiärbutylether (ETBE) genutzt werden, das zu einem Anteil von 15 Volumen-Prozent normalem Benzin beigemischt werden kann und der Erhöhung der Klopffestigkeit dient.

Vorreiter in Europa in der Beimischung von Ethanol ist Schweden. Dort wird inzwischen der Treibstoff E85 angeboten. E85 besteht zu 85 % aus wasserfreiem Bioethanol und zu 15% aus herkömmlichem Benzin. Die Motoren für die Verbrennung dieses Kraftstoffes müssen besondere Anforderungen an die verwendeten Metalle und Legierungen erfüllen. Dies ist bedingt durch die spezifischen Verbrennungseigenschaften des Ethanol, die von denen des Benzin abweichen. Für die Verwendung des E85-Kraftstoffs kommen überwiegend FFV (Flexible Fuel Vehicle) in Frage, die jegliche Ethanol-Benzin-Mischung auch unterhalb eines Anteils von 85% Ethanol verbrennen können. Sichergestellt wird dies durch einen speziellen Sensor, der fortlaufend das Mischungsverhältnis feststellt und den Motor im laufenden Betrieb darauf justiert. Bei einem reinen Benzinmotor, der mit E85 betrieben würde, käme es recht schnell zum Totalschaden am Motor. Eine Nachrüstung von reinen Benzin-Motoren zu FFV-Motoren scheidet aus den o. g. Materialgründen ebenso aus. Zum Zeitpunkt Anfang 2005 wurde in Schweden bereits ein Bestand von ca. 11.000 FFV gezählt.

http://www.netzwelt.de/lexikon/Bio-Ethanol.html

Und weiterhin

http://www.netzwelt.de/lexikon/Alkohol_ ... ff%29.html

Thorsten
#78793
Moin,
irgendwie klappt das mit den oben genannten Seiten bei mir nicht. Mit Mozilla bzw. Netscape kommt da nur eine leere Seite :? .
Auf einer Ford-Seite im www habe ich ein bischen was gefunden. Die Motoren bekommen gehärtete Ventile und Ventilsitze, die hat der M180 wohl nicht. Außerdem ist alles korrosionsgeschützt.
Ist für die Korrosion nun das Ethanol verantwortlich oder das darin enthaltene Wasser?
Wie haben die Brasilianer das Problem nach der ersten Ölkrise in den 70igern denn gelöst? Da fuhren die doch auch schon mit 30% Ethanol im Kraftstoff. Und elektronische Motorregelungen gab es bestimmt noch nicht.
Gruß Stefan
#78811
Moin MOin,

Da die Thematik Ethanol als Kraftstoff mein Täglich Brot ist hier ein paar Aspekte:
Auf der Welt gibt es verschiedene Kraftstoffe mit unterschiedlichen Ethanolgehlate (wie auch schon beschrieben):
ECE-Kraftstoff (EU) bis 5% Ethanol
E10 (USA) bis 10% Ethanol
E25 (Brasilien) bis 25% Ethanol
E85 (Skanidinavien, Baltikum, Japan) 85% Ethanol

Des Weiteren gibt es auch noch M15 mit 15% Methanol (glaube USA)

Der Ethanol hat gegenüber "Benzin" folgende drei gravierende unterschiedliche Verhaltensweisen:
1. Quellverhalten. Wie auch Biodiesel hat Ethanol ein anderes absorbtionsverhalten gegenüber Gummie. Die Quellung von O-Ringe und sonstige Gummie-Teile ist wesendlich größer. Dadurch kann es sein, daß O-Ringe so weit aufquellen, daß sie aufgrund mangelnden Ausdehnungsraumes zerquetscht werden (und undicht werden). Kraftstoffsysteme die für E25 und E85 ausgelegt sind haben normalerweise größere "Quellräume" für O-Ringe (das diese aus Viton oder GTL sind versteht sich von selbst)
2. Alkoholat-Bildung. Aluminium und, soweit ich weiss, auch Magnesium wird direkt vom Ethanol angegriffen. In den 60ern und 70ern hat z.B. die Fa. Bosch seine Vergaser für den brasilianischen Markt komplett vernickelt weil es häufig Ausfälle gab. Heutzutage werden die Kraftstoffsystem aus diesem Grund komplet aus Edelstahl gebaut. BMW hebt diesen Vorteil z.B. speziell beim 7er 12Zyl. hervor.
3. Zersetzung von Ethanol im Leitungssystem. Unter Anwesenehit von Kupfer kann sich der Ethanol in Essigsäure umwandeln. Dies geschied sehr langsam, normalerseise somit kein Problem. Steht das Fahrzeug jedoch über längere Zeit kann dies zu Probleme führen.
Ein weiteres Problem ist das Auswaschen der Zylinderlaufflächen bei Aluminium-Zylindern (eben aufgrund von Alkoholatbildung).

All diese Probleeme können auftrten, müssen aber nicht. In der Automobilindustrie geht man diesbezüglich kein Risiko ein. Ich persöhnlich würde es, insbesondere beim M180 für dem es ausreichend Ersatzteile gibt, und der nicht all zu viele km auf dem Bickel bekommt einfach darauf anlassen kommen. Aber natürlich die Augen aufhalten, vorallem bei Gummiedichtungen!

Gruß,
Joris
#110516
Hallo ihr schnapsbrenner,
ich bin zwar neu hier, aber ich habe vor ca. 5 Jahren schon mit Alkohol im 404 experimentiert. Damals war der Kauf von Industriemethanol noch nicht so ein Staatsakt wie das heute der Fall ist.
Ich bin damals ca. 1300 km mit dem Zeug in den Urlaub gefahren (es lebe der Erfinder des 20 l Kanisters). Anfänglich habe ich noch mit Benzin gemischt und habe dann den Alkoholanteil kontinuierlich erhöht. Durch die niedrigere Energiedichte des Methanols stieg der Verbrauch etwas an und pendelte sich bei ca. 25 l ein. Eine Mischung von etwa 50 % erwies sich als annähernd ideal was Verbrauch und Leistung angeht. Bei 100 % Alkohol fing er dann an zu stottern wenn man beschleunigte, das gab sich aber wieder wenn man die Beschleunigungspumpe ein Loch fetter stellte. Auf der Autobahn konnte ich damals keine nennenswerten Leistungseinbußen feststellen und schaden hat mein Mog dadurch auch nicht genommen er läuft heute noch immer tadellos. Lange Standzeiten mit Alkohol nimmt der Tank und der Vergaser übel. Beide oxidieren im Rekordtempo, aber das passiert bei der heutigen Spritqualität sowieso, da der zugemischte Alkohol erstens hygroskopisch ist und sich zweitens in organische Säuren umwandelt. Für dieses Problem suche ich noch eine Lösung. Für die Alkoholbeschaffung auch. Wenn also irgendjemand weis wie man in der Umgebung von Kassel an E85 oder etwas vergleichbares kommt immer her mit den Tipps, dann Fahre ich diesen Sommer wieder mit Alkohol in den Urlaub diesmal nach Römö.
#111972
Bioethanol ist ein vorzüglicher Kraftstoff für Ottomotoren. Also für die Benzin-Mogs 404, etc.

Mittlerweile existieren annähernd 10 Tankstellen für E85 (85% Ethanol, 15% Benzin).

Für Beimischungen von über 10% muß zumindestens das Einspritzsystem angepasst werden. Der Heizwert ist um etwa 30 % niedriger, also muß 30 % mehr Kraftstoff durchgesetzt werden. Wird z.B. ein ungeregelter Vergasermotor wie der 404-er nicht angepasst, magert er das Gemisch so weit ab, daß er nicht mehr laufen dürfte.

Das tolle an dem Sprit ist die sehr hohe Klopffestigkeit. Auch die hoher Verdampfungswärme führt dazu, daß Motoren etwas mehr Leistung bringen. Leider werden die Einlaßventile stärker belastet (ähnlich wie bei der Umstellung von bleihaltig auf bleifrei).

Am besten funktioniert E85 bei sogenannten FFV-Fahrzeugen: Hier passt die Motorsteuerung den Motor optimal an. Solche Fahrzeuge können mit Ethanol und/oder Benzin betrieben werden.

Mehr Info gibts auch unter www.carmen-ev.de (Bioethanol-Initiative Straubing).

Viel Spaß
#152696
Hallo zusammen,
ich habe mit interresse Eure Beiträge gelesen. Seit einiger Zeit fahre ich in meinem Ford Mondeo ohne jegliche Umrüstung 50% Benzin und 50% E85 und er läuft prima. Bei einem Literpreis von ca.90 Cent und der wachsenden Anzahl der Tankstellen ( ca. 72 Stück ) ist es eine Überlegung wert, auch mein 404S damit zu Betanken. Wie ist das denn mit dem Bleizusatz, kann der denn wegfallen??
Die Betankung beim 404S mit Zweitanksystem ist ja auch eiwenig trickreich sollte aber gehen. Eine Umrüstung meines Mondeo
( zusätzliches Steuergerät und Kabelsatz ) würde etwa 400 ¤ kosten. Im gegensatz zu LPG Umrüstung ist das sehr Preiswert und könnt dann zu 100% mit E85 fahren und oder mit Benzin.
Zum Tankstellennetz schaut mal unter WWW.e85.biz
Über Eure erfahrungen mit E85 würde ich ganz gerne noch mehr Erfahren.
Viele Grüße aus Grevenbroich
Arold
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